D i e   S c h w a r z e   S e i t e

 

 

Seltsame Todesarten

Die amerikanische Tänzerin Isidora Duncan (1878-1927) wollte 1927 ein Bugatti-Cabriolet kaufen. Am Abend des 17. November unternahm sie eine Probefahrt. Da es kühl war, schlang sie ihren langen roten Seidenschal um den Hals. Von ihren Freunden nahm sie theatralisch mit den Worten Abschied: "Lebt wohl, meine Freunde, ich fahre gen Himmel." Als der Bugatti anfuhr, verfing sich ihr Schal in einem Hinterrad, straffte sich ruckartig und brach ihr den Hals.

Der englische Schriftsteller Arnold Bennett (1867-1931) wollte beweisen, daß das Leitungswasser in Paris vollkommen ungefährlich sei. Er schenkte sich ein Glas voll und trank es vor den Augen seiner Freunde aus. Einige Tage später starb er an Typhus.

Der englische Historiker Thomas May (1595-1650) kam auf die Idee, sein schlaffes Doppelkinn mit Stoffbändern festzubinden. Diese Konstruktion wurde ihm zum Verhängnis: Als er einen zu großen Bissen hinunterschlingen wollte, erstickte er.

Der griechische Maler Zeuxis (5.Jhdt. v. Chr.) mußte so heftig über sein eigenes Gemälde einer alten Hexe lachen, daß ihm eine Ader platzte.

Der englische Philosoph und Schriftsteller Francis Bacon (1561-1626) wollte wissen, ob Schnee die Verwesung eines Leichnams hinauszögere. Er fing eine Henne, schlachtete sie und füllte den ausgenommenen Körper mit Schnee. Dabei holte er sich eine Erkältung, an deren Folgen er starb.

Der Gründer einer amerikanischen Detektivagentur, Allan Pinkerton (1819-1884), stolperte beim Frühsport, biß sich auf die Zunge und starb wenige Tage später am feuchten Brand.

Der Schriftsteller Ödon von Horvath (1901-1938) wurde in Paris von einem stürzenden Baum erschlagen, als er in ein Pariser Premierenkino eilen wollte. Er trug einen Packen pornographischer Literatur unterm Arm.

Alex Mitchell liebte "The Goodies", eine populäre Komiksendung, die in den 70er Jahren im britischen Fernsehen lief. Während einer Folge am 24. März 1975 fand er einen Sketch mit einem Dudelsack wahnsinnig komisch (er war Schotte) und brach in schallendes Gelächter aus. Die ganze Sendung kam er nicht mehr aus dem Lachen heraus. Seine Frau berichtete später: "Nachdem er 25 Minuten lang pausenlos gelacht hatte, gab er noch einmal eine dröhnende Lachsalve von sich, sackte auf dem Sofa zusammen und war tot." Mitchells Herz hatte versagt.

Fernandos Elez Villaroel wollte zum Helden werden. In der Stierkampfarena der spanischen Stadt Albacete sprang er aus der Masse der Zuschauer über die Balustrade und rannte auf den Kampfplatz, um sich dem 485 Kilogramm schweren Stier zu stellen. Doch die Vorstellung verlief nicht nach seinen Wünschen. Der Stier stieß den 27jährigen zu Boden, riß ihm mit seinen Hörnern die Halsschlagader auf, zerfetzte ihm Leber und Milz. Als Helfer den Schwerverletzten aus der Arena zogen, war es bereits zu spät. Der leichtsinnige Spanier starb kurz darauf im Krankenhaus von Albacete.

Am 14. Dezember 1957 entdeckte ein Autofahrer ein in Rauch gehülltes Auto in einer Garage. Im Wageninnern lag der Leichnam des 27jährigen Schweißers Billy P. aus Pontiac in Michigan. Er hatte gerade einen Selbstmordversuch mit Autoabgasen unternommen, als er sich selbst entzündete. Möglicherweise war er schon tot, als er zu brennen begann. Eine Untersuchung ergab, daß sein linker Arm, seine Genitalien und Teile seines Gesichts fast völlig verbrannt waren. Eine Heiligenfigur aus Plastik, die auf dem Armaturenbrett stand, war geschmolzen. Aber die Haare an seinem Körper, seine Augenbrauen und der Oberteil seines Kopfes waren unversehrt. Seine Kleider waren nicht einmal angesengt.
Es gab noch mehrere Fälle von Selbstentzündung (Michael Harrison, Fire from Heaven or How Safe are YOU from Burning?), daher mein Tip: Tragen Sie immer einen Feuerlöscher bei sich und reagieren Sie rasch, wenn die Flammen aus Ihrem Unterschenkel schlagen.

An einem naßkalten Wintertag in einer süddeutschen Stadt ging die fünfzehnjährige Ulrike L. kurz aus der Wohnung ihrer Mutter, um die Toilette aufzusuchen. In dem altem Mietshaus lag diese Örtlichkeit am Gang, einen halben Stock tiefer. Ulrike kehrte nicht mehr zurück.
Die Eltern erstatteten Vermißtenanzeige, ein Suchhund der Polizei konnte ihre Fährte nur bis zur Toilette aufnehmen. Diese war ein Plumpsklo mit einer hölzernen Brille, über dem Sitz befand sich ein Fenster. Ulrike könnte aus diesem gestürzt sein, aber im Hof lag keine Leiche, es gab auch keine Blutspuren. Der Fall blieb vorläufig rätselhaft.
Am Ende des Winters sollte die Fäkaliengrube geleert werden. Diese lag auf dem Hof und war mit einem eisernen Deckel verschlossen. Als ihn die Arbeiter abheben wollten, stellten sie fest, daß er gefroren war, sie mußten ihn erst abtauen. Als er sich abnehmen ließ, hatten sie plötzlich zwei Deckelteile in den Händen. Der Deckel war in der Mitte gebrochen, die beiden Teile waren so dicht aneinandergefügt, daß der Riß nicht sichtbar gewesen war.
In der Grube schwamm eine Leiche - es war Ulrike. Sie hatte noch gelebt, als sie in der Fäkaliengrube versunken war. Die Einatmung von Fäkalienmasse und Jauche hatte die Atemwege verstopft, sie war erstickt.
Die Kriminalpolizei rekonstruierte den Unfall folgendermaßen: Ulrike hatte sich aus dem Toilettenfenster gebeugt und dabei das Gleichgewicht verloren. Beim Sturz überschlug sie sich und landete mit den Füßen zuerst auf dem gußeisernen Grubendeckel. Dieser war durch den Frost spröde geworden, der Aufprall ließ ihn in zwei Stücke zerbrechen. Ulrike rutschte in die Grube hinab, die Deckelhälften klappten wieder nach oben. Sie froren aneinander und der Riß blieb unbemerkt.

Ungewöhnliche Begräbnisse

Willie "the Wimp" Stokes wurde im Alter von 28 Jahren niedergeschossen. Sein Vater Willi "Flukey" Stokes ließ seinen Sohn in einem knallroten Anzug und mit einem breitkrempigen grauen Hut in einem Stahlsarg begraben, an dem ein echter Cadillac-Kühlergrill und eine Kunststoff-Windschutzscheibe angebracht waren. Außerdem befanden sich am Sarg Reifen und ein Lenkrad aus Styropor, Scheinwerfer und Rücklichter sowie Miniatur-Nummerschilder mit dem Kennzeichen W-I-M-P.

Mrs. Hannah Beswick lebte im 18. Jhdt. in der englischen Stadt Manchester. Nachdem ihr Bruder beinahe lebendig begraben worden wäre, verfügte sie, nach ihrem Tode einbalsamiert zu werden. Ein Arzt sollte sie über der Erde lagern und regelmäßig auf Lebenszeichen untersuchen. Dies geschah dann auch, als sie 1758 70jährig starb. Sie wurde aufrecht in den Kasten einer Standuhr gestellt, ihr Kopf dort plaziert, wo normalerweise das Ziffernblatt war. Ein Vorhang verschonte Vorbeigehende vor dem Anblick der Leiche. Erst über hundert Jahre später wurde sie auf einem Friedhof beerdigt.

Sandra Illene West starb 1977 im Alter von 36 Jahren an einer Überdosis Drogen. Sie wurde gemäß ihrer testamentarischen Verfügung in ihrem hellblauen Ferrari sitzend, bekleidet mit einem Spitzennachhemd, in einem riesigen Grab auf dem Friedhof von San Antonio begraben. Zur Sicherheit wurde die Kiste, in der sich der Ferrari befand, rundherum mit Maschendraht versehen und einbetoniert.

Rueben John Smith starb 1899 71jährig. Lange vorher hatte er über sein Begräbnis nachgedacht. Er ließ eine Gruft bauen und kaufte einen schönen, mit rotbrauenem Leder bezogenen Eichensessel. Auf diesem in einer bequemen Position sitzend festgeschnallt, wurde er schließlich in seiner Gruft beigesetzt.

Jim Gernhart war mit der Beisetzung seiner Schwester in Burlington in Colorado sehr unzufrieden. Deshalb entschloß er sich 1951 als 75jähriger zu einem Probebegräbnis. Trotz anfänglicher Widerstände setzte er sein Vorhaben in die Tat um, und alles klappte großartig. In der Folge wurde die Beisetzung fast 30 Jahre lang geprobt, bis sie schließlich 1980 zu ihrer eigentlichen Anwendung kam.

Der Leichnam des 1989 verstorbenen 89jährigen Ayatollah Kohmeini fiel aus dem offenen Sarg, als die trauernde Menge gegen den Sarg drängte. Das traditionelle weiße Leichentuch wurde von den Trauernden in Stücke gerissen. Bevor Soldaten die Lage unter Kontrolle bekamen, wurde der nur noch halbbedeckte Leichnam des Ayatollah beinahe im Staub zertrampelt . Er wurde mit einem Hubschrauber abtransportiert und kehrte einige Stunden nach diesem Vorfall in einem verschlossenen Metallsarg zurück, aus dem er, in ein Leichentuch gehüllt, in das vorbereitete Grab gehoben wurde.

Der normannische Herzog Wilhelm I., genannt "der Eroberer", war von gewaltiger Leibesfülle. Als sein Pferd während einer Reise nach Rouen scheute, drückte sich der eiserne Knauf des Sattels in seinen vorgewölbten Bauch und verletzte die Eingeweide. Die Wunde infizierte sich, und fünf Wochen später war der König tot. Sein ohnehin gewaltiger Bauch hatte sich infolge der Verletzung in grotesker Weise aufgebläht. Sein Körper war in der Sommerhitze derart angeschwollen, daß er nicht mehr in den Sarkophag paßte, als er in der Kapelle von Caen beigesetzt werden sollte. Der Leichnam wurde gedrückt und geschoben mit dem Ergebnis, daß er platzte und Eiter in alle Richtungen spritzte. Die Trauernden flohen aus der Kapelle, die Zeremonie wurde abgebrochen und die Beisetzung fand in aller Eile ohne Feierlichkeiten statt.

David Hughes möchte auch nach seinem Tod online bleiben. Er hat verfügt, daß ihm sein Laptop ins Grab mitgegeben wird. Durch einen Sonnenkollektor mit Strom versorgt und über Funk mit dem Internet verbunden, will er sich vom Jenseits aus am digitalen Dialog mit den Lebenden beteiligen. Seine Begrüßung wäre: "Hi! Hier ist David Huges. Wollen wir plaudern?" Falls Sie eine solche Nachricht erhalten (natürlich in Englisch), wissen Sie, um wen es sich handelt.

Außergewöhnliche Selbstmorde

Jedes Jahr sterben in Deutschland zwischen dreizehn- und sechszehntausend Menschen durch eigene Hand, in Österreich ungefähr 1800. Ein mehrfaches dieser Zahl scheitert bei ihrem Selbstmordversuch.
Jede Selbsttötung erschreckt und erregt die Umwelt. Selbstmord wird als Schwäche, Feigheit und Flucht angesehen. Erwin Ringel geht von der These aus, daß Selbstmord immer etwas Krankhaftes ist, weil er sich gegen den stärksten Trieb, die Selbsterhaltung, richtet. Demzufolge läge jedem Selbstmord eine mehr oder weniger schwere psychische Störung zugrunde. Seinen Untersuchungen zufolge haben 70% aller Selbstmörder zuvor ihren Entschluß kundgetan. Es ist ein allgemein verbreiteter Irrtum, daß Menschen, die ihre Selbstmordabsicht äußern, die Tat nicht ausführen.
Der allgemein übliche, aber stigmatisierende Begriff des Selbstmordes ist juristisch ebenso falsch wie aus psychologischer Sicht das Synonym Freitod. Im ersten Fall fehlen die für einen Mord erforderlichen Tatbestandsmerkmale, nämlich, aus verwerflichem Grund, auf verwerfliche Weise oder zu einem verwerflichen Zweck einen anderen Menschen zu töten. Im zweiten Fall wird der Begriff den gewaltigen inneren Zwängen, die einer Selbsttötung zu Grunde liegen, nicht gerecht, weil eine wirklich freie Entscheidung nicht möglich ist. Der neutrale Begriff der Selbsttötung oder des Suizids als vorsätzliche tödliche Handlung gegen sich selbst, kommt dem Wesen dieses Geschehens wohl am nächsten.
Hans Girod, Das Ekel von Rahnsdorf und andere Mordfälle aus der DDR

R. Budd Dwyer war der Leiter der Finanzbehörde von Pennsylvania. Er war der Verschwörung, des Postbetrugs, des Meineids und der Annahme von Schmiergeld angeklagt und für schuldig befunden worden. Das Urteil sollte am 23. Jänner 1987 gesprochen werden, ihm drohten bis zu 55 Jahre Gefängnis.
Am Tag vor der Urteilsverkündung lud er zu einer Pressekonferenz in seinem Arbeitszimmer ein. Er schickte die meisten seiner Assistenten hinaus, verteilte eine 20seitige Presseerklärung und nahm in scharfen Worten jene unter Beschuß, die er für seinen Sturz verantwortlich machte. Dann übergab den im Zimmer gebliebenen Mitarbeitern drei Briefumschläge und zog einen Revolver aus seinem Aktenkoffer. Nach den Worten "Bitte verlassen Sie den Raum, da sonst möglichweise jemand zu Schaden kommt" schob er den Revolver in den Mund und drückte vor laufenden Fernsehkameras ab. Er war auf der Stelle tot und fiel, aus Mund und Nase blutend, gegen einen Schrank.
Dwyer hatte seinen Tod bis in alle Einzelheiten sorgfältig geplant. Die Tische und Stühle in seinem Büro standen so, daß ihn keiner schnell genug erreichen konnte, um ihn am Abdrücken zu hindern. Die 21. und letzte Seite seiner Presseerklärung, in der er seinen Selbstmord ankündigte, hatte er zurückgehalten, weil sie erst nach seinem Tod gelesen werden sollte.

William Kogut wartete auf seine Hinrichtung wegen des Mordes an einer Dame von zweifelhaftem Ruf. Er hatte der Frau die Kehle durchgeschnitten, sein Motiv gab er nie preis. Er hielt es für richtig, daß er für sein Verbrechen mit dem Tod bezahlen sollte, wollte dies jedoch selbst erledigen. Die Vorsichtsmaßnahmen der Gefännisleitung durchkreuzten jedoch alle Selbstmordpläne, aber er hielt selbst in San Quentin an seinen Plänen fest.
Vier Monate brauchte er, um seine Selbstmordabsicht auszuführen. Er bastelte ein Rohrgeschoß aus einem der Stahlfüße seiner Pritsche. Dann riß er Spielkarten in winzige Stücke und stopfte sie in das Rohr. Das eine Ende verschloß er fest mit einem kurzen Besenstiel, am anderen goß er Wasser hinein, um die Kartenschnipsel aufzuweichen. Anschließend legte er das Rohr auf den kleinen Kerosinofen neben seiner Pritsche, sodaß das offene Ende in Stirnhöhe auf seinen Kopf gerichtet war. Durch die Hitze des Ofens verdampfte das Wasser im Stahlrohr. Der dadurch entstandene Druck entlud sich durch das offene Ende und katapultierte den Pfropf aus zusammengepreßten Kartenschnipsel mit solcher Wucht heraus, daß er Koguts Schädel durchdrang.

Lupe Velez war eine Schauspielerin aus Mexiko, die im Hollywood der Zwanziger und Dreißiger eher durch ihre stürmischen Eskapaden als durch ihre Filme bekannt war. Einige Jahre war sie mit dem Tarzandarsteller Johnny Weissmüller verheiratet. Zur Scheidung kam es 1938 - sie konnte Johnnys Wut nicht verstehen, wenn sie, die Parties von Hollywood belebend, ihr Kleid bis zur Nase hochwirbelte -Unterwäsche trug sie nie.
Nach der Scheidung rutschte sie zu Nebenrollen ab. 1944 war sie sechsundreißig, total verschuldet und von einem flüchtigen Liebhaber schwanger. So beschloß sie, ihre Probleme mit einem Schlag zu lösen. Nach einem reichhaltigen, gut gewürzten Abendmahl schluckte sie fünfundsiebzig Seconal, streckte sich auf ihrem seidenbezogenen Bett aus, faltete die Hände über der Brust, schloß die Augen und stellte sich die Photos auf den Titelseiten am nüchsten Morgen vor.
Diese Bilder sollten allerdings nie gemacht werden. Als am nächsten Morgen das Zimmermädchen die Schlafzimmertür öffnete, war das Bett leer. Eine Spur von Erbrochenem zog sich vom Bett bis zum Badezimmer. Dort fand das Mädchen Lupe ertrunken, den Kopf in der Toillettenschüssel. Die Überdosis Seconal war wider Erwarten nicht tödlich gewesen, sondern hatte Brechreiz und Magenkrämpfe ausgelöst. Lupe hatte sich, schwankend vor Übelkeit, ins Badezimmer geschleppt und war auf den Fliesen ausgerutscht, wo sie mit dem Kopf zuerst in die Ägyptische Chartreuse-und-Onyx-Luxusausführung fiel.

Schichtmeister Rudolf H. hatte sich finanziell übernommen und deshalb Streit mit seiner Frau. Zum letzten Mal wurde er gesehen, als er mittags über das Werksgelände kam und scheinbar einen Kontrollgang unternahm. Erst beim Schichtwechsel bemerkten Kollegen, daß H. nicht mehr da war. In seiner Kleidung fand sich ein Abschiedsbrief an seine Frau, in dem er schrieb, daß er unauffindbar wäre.
Eine schwierige Suchaktion auf dem Werksgelände des erdölverarbeitenden Großbetriebes begann. Es gab Rohrbrücken und Rohrkanäle, mehr als fünfzig Kesselwagen und eine Reihe von Öltanks.
Schließlich stieß man auf einen unvorschriftsmäßig verschlossenen Öltank. Wegen der Explosionsgefahr erforderte die Untersuchungs des Tanks besondere Sicherheitsmaßnahmen. Einige Stunden später wurde die Leiche Hermanns mit Stangen ertastet. Die Bergung dauerte bis zum Morgen, er hatte sich einen 34 kg schweren Eisendeckel an den Hals gekettet.
Die Obduktion ergab, daß die Haut, die äußeren Schleimhäute und die Körperöffnungnen erheblich mit Erdöl verunreinigt waren. Erdöl füllte auch Magen, Zwölffingerdarm und die Luftwege bis hinab zur Lunge. Als Todesursache wurde eindeutig Ertrinken in Erdöl festgestellt.

Anlaß für den Selbstmord eines 44jährigen Mannes war eine unglückliche Liebe. Seine Freundin hatte sich von ihm getrennt, weil er oft betrunken war und sie mehrmals geschlagen, einmal sogar bis zur Bewußtlosigkeit gewürgt hatte.
Kurz nach der Trennung beschloß er, sich umzubringen. Er verfaßte einen Abschiedsbrief und trank einige Schnäpse. Anschließend ging er in die Garage und fuhr seinen Wagen hinaus. Draußen hielt er mit laufendem Motor an, stieg aus und befestigte das eine Ende des Abschleppseiles an der Garage. Das andere Ende warf er durch das offene Fenster auf den Beifahrersitz. Er schüttete Benzin in den Kofferraum und entzündete ihn. Dann setzte er sich auf den Beifahrersitz, drehte aus dem Ende des Abschleppseils eine Schlinge, legte sie sich um den Hals, schaltete den ersten Gang ein und gab Gas.
Der Wagen fuhr an. Das Seil spannte sich und riß ihm den Kopf ab. Der Kopf fiel aus dem Fenster, der Körper verklemmte sich in der Tür. Durch die Zugkraft des Seiles kippte der weiterfahrende Wagen nach rechts und brannte teilweise aus.
Bemerkenswert war die glattrandige Abtrennung des Kopfes im vorderen Halsbereich, während sich in den hinteren Wundbezirken die Struktur des Abschleppseiles abzeichnete.

Für die siebzigjährige Elsa R. war es ein schwerer Schock, als ihr Mann plötzlich an einem Herzanfall starb. Seit einem Verkehrsunfall war sie behindert. Ihr verheirateter Sohn, der in der Nähe wohnte, kümmerte sich um sie, auch ihre Nachbarin hatte einen Schlüssel für ihre Wohnung. Das Laufen fiel Elsa Reimann immer schwerer, sodaß ihre auswärts wohnende Tochter sich um einen Pflegeplatz in einem Heim bemühte. Als Elsa meinte, die Stimme ihres verstorbenen Mannes zu hören, beschloß sie, zu ihm zu gehen.

Aus dem Bad holte sie den Rasierspiegel und stellte ihn auf den Küchentisch. Aus der Küche nahm sie einen hölzernen Kartoffelstampfer, der einer Keule glich. Sie setzte sich mit dem Taschenmesser ihres Mannes auf einen Polsterstuhl vor den Tisch. Dann schlug sie Nachthemd und Morgenrock zur Seite, sodaß die linke Brust freilag. Sie setzte sich die Spitze der Klinge des Taschenmessers auf die Brust, überprüfte im Spiegel, ob es die geeignete Stelle war und schlug mit dem Kartoffelstampfer auf den Messerknauf. So trieb sie die Klinge immer tiefer in die Brust.
Als sie gegen Mittag auf das Läuten der Nachbarin nicht reagierte, holte diese eine andere Frau hinzu und schloß die Tür auf. Die Sicherheitskette versperrte den Eingang, mühsam entfernten die beiden Frauen die Kette. In der Küche fanden sie Elsa zusammengesunken auf dem Polsterstuhl. Der Kopf war zur Seite gesunken, die Augen halb geöffnet, aus der Brust ragte der Messergriff. Elsa R. war tot.

HMS, wie er von seinen Freunden, aber auch von manchen Feinden genannt wurde, war vor sechs bis sieben Jahren der mächtigste Industrieboß in Österreich. Ende 1998 war er bankrott, seine Millionenabfertigungen hatte er in seine marode Firma Novafrost Handels- und Beteiligungs-AG - ein Faß ohne Boden - investiert. Der Mann, der jahrelang die Geschicke der österreichischen Industrie maßgeblich beeinflußt hatte, war nicht imstande gewesen, seine private Firma erfolgreich zu führen.
Als die Reinemachefrau am Morgen des 20. November die Wohnung Börseplatz 6 im vierten Stock betrat, muß sie den Schock ihres Lebens erlitten haben. Ihr Arbeitgeber saß in Blue Jeans und rotem Pullover leicht vornübergebeugt in einem Fauteuil, eine Winchester Mannlicher, Kaliber .243 - eine schwere Flinte mit verheerender Zerstörungskraft - gegen sein linkes Knie gelehnt. Wie die Rekonstruktion der Kriminalpolizei ergab, hatte Sekyra gegen 17:30 des Vortages den Lauf der Flinte in seinen Mund gesteckt und abgedrückt. Zuvor dürfte er den Lauf der Waffe noch mit Wasser gefüllt haben.
Die Folgen waren für einen Laien kaum vorstellbar. Als sich der Schuß löste, gingen an die fünf Tonnen Druck los, in Sekyras Kopf explodierte dabei eine Gasblase aus verbranntem Pulver mit einem Inhalt von schätzungsweise 50 Litern. Das hatte zur Folge, daß 80% der Kopfmasse im gesamten Raum als Spray von Fett- und Blutstropfen, Knochensplittern und Gewebefetzen fein verteilt wurde. Anschließend schossen noch einige Herzschläge lang meterlange Blutfontänen aus dem offenen Körper.
Sekyra hinterließ keinen Abschiedsbrief. Schon sein Vater hatte Selbstmord begangen, die Gründe dafür sind nicht bekannt. Sekyras Witwe wird keine Erbserklärung abgeben, denn ansonsten würde sie ihr restliches Leben lang die Schulden ihres verstorbenen Mannes abzahlen.

Spektakuläre Morde

Am 15. Januar 1947 machten ein kleines Mädchen und seine Mutter in einem Park im Südwesten von L.A. eine Entdeckung, die sie ihr Leben lang nicht vergessen sollten. Im Gras lagen die beiden Hälften eines nackten jungen Frauenkörpers, der an der Taille sorgfältig in zwei Teile geschnitten war. Der Leichnam war grausam verstümmelt, das Opfer war 72 Stunden lang gefoltert worden. Anschließend war aus dem Körper alles Blut abgelassen, die Teile sorgfältig gesäubert, das Haar shamponiert, mit Henna gefärbt und frisiert worden. Trotz der größten Verbrecherjagd in der Geschichte von L.A. wurde der Fall nie geklärt, der Mörder nie gefunden.

Antonia Civetta wurde 1888 in Venezien geboren. Mit achtzehn wurde sie Spinnerin in einer Baumwollfabrik. Mit 19 Jahren bekam sie eine Tochter, die sie Franceschina nannte. Ein Jahr darauf heiratete sie einen Mann, der nicht der Kindsvater war, das Kind jedoch als seines anerkannte. Die Familie zog nach Basel, wo Antonia zwei weitere Kinder bekam und weiterhin ihre Arbeit in einer Fabrik fortsetzte. Sie war jedoch der schweren Fabrikarbeit und dem Haushalt nicht gewachsen. Sie versuchte der Misere zu entfliehen, indem sie sich mit anderen Männern abgab.
Eines Tages holte Antonia einen Arzt zu der nun dreijährigen Franceschina. Das Kind lag im Bett, weinte, wimmerte und preßte seine Hände auf den Leib. Der Arzt stellte bei der Untersuchung fest, daß das Kind aus der Scheide blutete. Am Abend bemerkte der Stiefvater, daß Franceschina auch Blut erbrach. Sie hatte Schaum vor dem Mund und wurde von Krämpfen geschüttelt. Am nächsten Morgen ließ der Arzt das Mädchen in eine Kinderklinik bringen, wo sie einen Tag später starb.
Die Große Wundschau erbrachte viele feine Stichwunden der Brustwand, des Herzens, der Leber, des Darms und der Scheide. Die Stichwunden waren drei bis vier Tage vor dem Tod entstanden und auf das vielfache Eindringen eines feinen, relativ langen nadelförmigen Werkzeug zurückzuführen. Nicht erklären konnten die Gerichtsmediziner, warum es keine Einstichstellen in der Körperhaut gab. Insgesamt wurden 72 Stichwunden festgestellt, im Herzen vier, in der Leber 22. Die Richtung der Stichkanäle deutete darauf hin, daß viele von einem einzigen Punkt aus geführt worden sein mußten.
Der Stiefvater schied als Tatverdächtiger bald aus. Nach wochenlangen zermürbenden Verhören gestand Franceschinas Mutter die Tat. Sie hatte eine Stricknadel spitz zugeschliffen, sie dem Mädchen durch die Scheide in das Körperinnere eingeführt, bis hinauf ins Herz gestochen und auf diese Weise die vielen Stiche auch in die anderen Organe zustande gebracht. Nicht bekannt ist, welche Strafe Antonia erhalten hat.

1778 wurde in Huntington in Großbritannien drei Mädchen, acht, neun und zehn Jahre alt, der Prozeß gemacht. Sie hatten ein dreijähriges Mädchen getötet. Es hieß, die 'Art, in der sie die Tat begangen, bestand darin, daß sie drei Nadeln an ein Stockende befestigten, womit sie auf den Körper des Kindes einschlugen. Der Unterleib riß auf, was bald zu einer Nekrose (Absterben des Gewebes) führte, an der das Kind einige Tage litt, bevor es starb.' Die Mädchen wurden für doli incapax befunden und freigesprochen.

Inzwischen habe ich einige Bücher gelesen, in denen Morde beschrieben werden, gegen die sich die hier beschriebenen Verbrechen nachgerade harmlos harmlos ausmachen. Ich verzichte jedoch darauf, diese Morde hier zu schildern, wer unbedingt mehr wissen will, kann in folgenden Büchern nachlesen:

  • Douglas/Olshaker, Die Seele des Mörders.

  • John Britton, Das Profil der Mörder.

  • Hans Girod, Das Ekel von Rahnsdorf und andere Mordfälle aus der DDR

  • Hans Pfeiffer, Der Zwang zur Serie.

Besonders grausame Hinrichtungen

Zunächst möchte ich ein paar Worte zur Todesstrafe im allgemeinen verlieren. Ich bin absolut und unter allen Umständen gegen die Todesstrafe. Eine Hinrichtung ist in jedem Fall ein grausamer, barbarischer und unmenschlicher Akt. Die Todesstrafe ist eines zivilierten Staates zutiefst unwürdig. Es gibt kein einziges Argument für die Todesstrafe, von den vielen dagegen will ich nur drei anführen. Zum einen besteht immer die Möglichkeit eines Justizirrtums, eine vollzogene Hinrichtung ist durch nichts wieder rückgängig zu machen. Zum anderen besteht nicht nur keine abschreckende Wirkung, es ist sogar das Gegenteil der Fall. Außerdem ist die Todesstrafe diskrimierend, es werden wesentlich mehr arme, sozial schwache und rassisch benachteiligte zum Tode verurteilt als Angehörige aus anderen Schichten.
Interessanterweise sind fanatische Abtreibungsgegner und Anhänger der Todesstrafe meist dieselben Personen, ich überlasse es jedem, daraus seine Schlüsse zu ziehen.

Margret Pole, Gräfin von Salisbury, gehörte einer englischen Adelsfamilie an, die sich weigerte, sich von der römisch-katholischen Kirche loszusagen, als Heinrich VIII. die englische Staatskirche gründete. Reginald Pole brachte 1536 in einem Schreiben an den König seine Mißbilligung zum Ausdruck und unternahm zwei diplomatische Missionen für den Papst. Nachdem ihr ätester Sohn, Lord Montague, hingerichtet worden war, wurde die 65jährige Margret 1539 in den Tower geworfen. Nach zwei schweren Jahren im Tower wurde sie mit der Nachricht geweckt, daß der König für denselben Morgen ihre Hinrichtung angeordnet hatte. Sie weigerte sich, ihren Kopf auf den Richtblock zu legen - er sei für Verräter bestimmt, sagte sie, und sie sei keiner. Dann lief sie den meisten Berichte zufolge kreuz und quer auf dem Hof umher, verfolgt von ihrem Henker. Augenzeugenberichten nach hackte er ihren Kopf und ihre Schulter fast in Stücke.

Balthasar Gerardt verübte am 10. Juli 1584 ein Attentat auf Wilhelm von Oranien, Fürst der Niederlande und schoß ihn in die Brust. Bei seiner Festnahme gestand er die Tat sofort voller Stolz. Auf dem Delfter Marktplatz wurde er einer Reihe grausamer Strafmaßnahmen unterzogen. Die Hand, in der er die todbringende Schußwaffe gehalten hatte, wurde verbrannt. Andere Körperteile wurden angesengt, bis sich das Fleisch mit einer Zange abnehmen ließ. Nachdem man ihn gevierteilt und ausgeweidet hatte, schnitt man sein Herz heraus. Als letzte Demütigung wurde sein Kopf auf einen Pfahl gespießt und zur Schau gestellt.

Im März 1831 raubte John Any Bird Bell, vierzehn Jahre alt, einen dreizehnjährigen Jungen aus, der für seinen Vater Geld einkassierte, und schnitt ihm anschließend die Kehle durch. Beim Prozeß in Maidstone, Großbritannien, wurde Bell nach einer zweiminütigen Beratung der Geschworenen, die dazu nicht einmal ihre Plätze verließen, für schuldig befunden. Die Jury empfahl eine Begnadigung zu lebenslanger Haft angesichts der erschreckenden Unwissenheit des Jungen und der barbarischen Erziehungsmethoden seiner Eltern. Der Richter behauptete, es sei seine unumgängliche Pflicht, die Todesstrafe zu verhängen. Bell wurde an einem Freitag verurteilt und am Montag morgen draußen vor dem Gefängnis von Maidstone gehängt. An die fünftausend Menschen hatten sich versammelt, um ihn sterben zu sehen. In jenem Jahr wurden in England zweiundfünfzig Menschen gehängt. Bell war das letzte Kind, das gehängt wurde.

Anfang des 18. Jahrhunderts verurteilte ein Londoner Gericht Hannah Dagoe zum Tod durch den Strang, weil sie die Wohnung einer armen Witwe geplündert hatte. Die als kräftig und maskulin beschriebene Frau wurde am 4. Mai 1763 zum Hinrichtungsplatz gebracht. Als der Wagen dort eintraf, gelang es ihr, die Stricke, mit denen sie gefesselt war, zu lösen. Sie wehrte den Scharfrichter mit einem kräftigen Schlag ab und begann, sich auszuziehen. Die Kleidungsstücke warf sie in das johlende Publikum. Das ärgerte den Scharfrichter, da der Besitz der Verurteilten von Rechts wegen ihm gehörte. Er schaffte es zwar, der Ungebärdigen den Strick um den Hals zu legen, um die Hinrichtung jedoch wurde er betrogen: Sie sprang vom Wagen, brach sich das Genick und war sofort tot.

Chevalier Charles-Henri Sanson de Longval war ein feinsinniger, gebildeter Jüngling und wollte Arzt werden. Er hatte sein Medizinstudium im holländischen Leiden bereits begonnen, als sein Vater erkrankte und unfähig wurde, seinen Beruf weiter auszuüben. Charles-Henri mußte sein Studium abbrechen und das Amt seines Vaters übernehmen, um die Familie zu ernähren. Er wurde bekannt als "Monsieur de Paris" - der Henker von Paris.
Am 5. Jänner 1757 verübte François Damiens mit einem Taschenmesser ein Attentat auf den französischen König Ludwig XV. Obwohl er den König nicht nennenswert verletzt hatte, wurde er zu Tode verurteilt. Es war dies die erste Hinrichtung, an der der damals neunzehnjährige Charles-Henri teilnehmen mußte.
Bereits vor der Hinrichtung war Damiens gefoltert und seine Beine so zugerichtet worden, daß er nicht mehr gehen konnte. Die Hinrichtung begann damit, daß Gabriel Sanson, ein Onkel Charles-Henris, dem Urteilsspruch gemäß die Hand des Verurteilten, mit der er das Attentat ausgeführt hatte, mit einer Pfanne mit brennendem Schwefel verkohlte. Anschließend riß einer der Henkersknechte mit einer glühenden Zange Fleischstücke aus Armen, Brust, Bauch und Schenkeln des Unglücklichen. Nach jedem Riß legte er die Zange wieder ins Feuer und goß flüssiges Blei oder kochendes Harz in die Wunde. Abschließend sollte der Körper des Gequälten von vier kräftigen Pferden zerrissen werden. Nach dem dritten vergeblichen Versuch griff Charles-Henri zum ersten Mal in das Geschehen ein. Er durchschnitt die Sehnen Damiens an den Beinen und in den Achselhöhlen. Beim ersten Anrucken lösten sich beide Beine vom Rumpf, die Arme folgten, Damiens war endlich von seinem unmenschlichen Leiden erlöst.
Charles-Henri war nicht etwa sadistisch veranlagt, er hatte seine medizinischen Kenntnisse dazu benutzt, um die Todesqual des Verurteilten abzukürzen.
Später heiratete er später Marianne Jugier, eine Frau, die nicht aus Henkerskreisen stammte. Dies war außergewöhnlich, denn Henker waren in der Gesellschaft verfemt und geächtet und fanden Ehepartner nur unter ihresgleichen. Mariannes Vater Gaspard versuchte, durch eine Klage die Hochzeit zu verhindern, was ihm aber mißlang. Doch der Hochzeitstag sollte der unglücklichste Tag im Leben Charles-Henris werden, denn zwanzig Jahre später war genau an diesem Tag, dem 21. Jänner 1793, die Hinrichtung Ludwigs XVI von Frankreich angesetzt. Sogar die vorgesehene Todesstunde des Königs stimmte mit der Trauungsstunde überein. Charles-Henri weigerte sich, seinen König hinzurichten und verbarrikadierte sich in seinem Haus. Um das Leben seiner Frau, die er innigst liebte, zu retten, fügte er sich schließlich. Marianne wurde jedoch bei der Erstürmung des Hauses durch die Polizei, die nichts davon wußte, daß Charles-Henri das Haus bereits verlassen hatte, erschossen. Von da an lebte Charles-Henri nur noch für seine Rache, es war sein Ziel, Robespierre und die anderen Revolutionäre, die er für Mariannes Tod verantwortlich machte, hinzurichten. Wie man aus der Geschichte weiß, erfüllte sich sein Wunsch.
Charles-Henris bester Freund, der Anwalt Pierre de Breuville, wurde, wie viele andere während der französischen Revolution, zum Tode durch die Guillotine verurteilt. Durch eine Verkettung glücklicher Umstände und Zufälle gelang es Charles-Henri und seinen Helfern, Pierre zu retten. Der Anwalt war der einzige Mensch, der während der französischen Revolution nach einem ergangenem Urteil der Guillotine entkommen konnte.
Mehr als fünfzig Jahre nach der Hinrichtung Damiens' traf Charles-Henri Napoleon. Als er vom Kaiser gefragt wurde, ob er noch schlafen könne, nachdem er etwa dreieinhalbtausend Menschen hingerichtet hatte, antwortete er "Wenn die Kaiser und Könige und Diktatoren ruhig schlafen können, warum soll's nicht auch der Henker können?"

157 Jahre vor Damiens, am 10. Mai des Jahres 1610, war François Ravaillac bei seinem Anschlag erfolgreicher, er tötete Heinrich IV. von Frankreich mit zwei Messerstichen in die Seite. Ravaillac wurde am 27. Mai hingerichtet. Den Verlauf seiner Hinrichtung kann man sich genau so vorstellen wie bei Damiens, denn dessen Richter hatten das Urteil über Ravaillac beinahe wortwörtlich abgeschrieben. Die Folterung im Verlauf der Hinrichtung dauerte eine Stunde, zuletzt wurde der Delinquent von Pferden zerrissen. Ob es ihn getröstet hätte zu wissen, daß sich dadurch einen, wenn auch kleinen, Platz in den Konversationslexika späterer Jahrhunderte erworben hat?

Morbides Wissen

Eine Kindsgeburt nach dem Tode ist sehr selten, denn mit dem Tod ersterben bald alle Lebensvorgänge. Zuerst erlöschen Atmung, Kreislauf und Nerventätigkeit. Die Muskulatur kann noch nach Stunden reagieren, am längsten die Pupille. Die Muskulatur des schwangeren Uterus bleibt ebenfalls noch längere Zeit erregbar. Deshalb kann die Frucht auch nach dem Tod ausgestoßen werden, sofern die Geburtswege bereits eröffnet waren. Wehen treten nach dem Tod jedoch nur dann auf, wenn sie noch vor dem Tode begonnen haben. Ein Arzt, der sich mit postmortaler Wehentätigkeit befaßte, stellte in einem extremen Fall noch 24 Stunden nach dem Tod Wehen fest.
Dieser Vorgang darf jedoch nicht mit der sogenannten Sarggeburt verwechselt werden. Diese wird durch die Leichenfäulnis bewirkt, durch den Druck der Fäulnisgase in der Bauchhöhle kommt es zur Ausstoßung der Frucht.

Essen kann auf ganz andere Weise lebensgefährlich sein, als Sie denken.
Der Bolustod tritt ein, wenn sich beim hastigen Essen ein großer Bissen in Schlund oder Kehlkopf so verklemmt, daß er nicht mehr herausbefördert werden kann - auch nicht durch starkes Husten. Die völlige Sperre der Atemwege verhindert das Husten. Der Bolustod erfolgt im Unterschied zum Ersticken blitzartig. Die Ursache ist ein Reflextod infolge Reizung der empfindlichen Kehlkopf-Nervengeflechte durch den Fremdkörper. Es wurden schon große Fleischbrocken, halbe Bratwürste, Rollmöpse, Kartoffelstücke, Obst, Süßigkeiten, Zahnprotesen, Münzen, Knöpfe und Kinderspielzeug aller Art in den Luftwegen gefunden.
Es wird vermutet, daß der altgriechische Dichter Sophokles den Bolustod durch eine Weinbeere erlitten hat. Also seien Sie das nächste Mal beim Essen vorsichtig und befolgen Sie den Ratschlag ihrer Mutter, langsam essen und gut kauen.

Die Totenstarre tritt durch Anhäufung von sauren Abbauprodukten in den Muskeln üblicherweise einige Stunden nach dem Tod ein. Sie beginnt in der Regel im Kopfbereich (Lider 1-2 h, Kaumuskeln 2-4 h) und an den kleinen Gelenken, schreitet dann weiter fort, um sich nach 48-96 h in der gleichen Reihenfolge wieder zu lösen. Am stärksten ist sie nach 6-18 h ausgeprägt. Bei Tod durch elektrischen Strom tritt die Totenstarre schneller ein, da sich die Muskeln durch den Strom zusammenziehen.
Die kataleptische Totenstarre dagegen tritt nur selten auf. Dabei wird durch die blitzartig eintretende Starre der Skelettmuskulatur diejenige Haltung fixiert, die der Verstorbene im Augenblick seines Todes innegehabt hat. Eine der Ursachen der kataleptischen Starre ist die Verletzung des Stammhirns, wie sie z.B. durch Zerstörung größerer Teile des Gehirns durch einen Schädeldurchschuß bewirkt werden kann. Sie soll des öfteren im Krieg an gefallenen Soldaten beobachtet worden sein.

Schwefelwasserstoff mit der chemischen Formel H2S ist ein farbloses, brennbares und sehr giftiges Gas, das als Abbauprodukt bei Fäulnis- und Stoffwechselvorgängen entsteht. Der typische Geruch von faulen Eiern entsteht durch eben dieses Gas. In höherer Konzentration riecht es süßlich, bei weiterer Konzentrationssteigerung wird es geruchlos. H2S bewirkt Hornhautreizung, Schädigung der Atemwegsschleimhäute und des Nervensystems. Bei 200 ppm (1 ppm=1 Teil pro Million Teile) treten nach 2-5 Min. brennende Schmerzen auf Schleimhäuten und in den Augen auf. Die besondere Gefährlichkeit von Schwefelwasserstoff besteht jedoch darin, daß er in hoher Konzentration (ab 1400 ppm) bereits nach 1-2 Atemzügen zu schlagartiger Bewußtlosigkeit und zum zum Tod durch Atemlähmung und Kreislaufversagen führt.

Die Funktionsfähigkeit des Gehirns kann durch ein Elektroenzephalogramm (EEG) festgestellt werden, d.h. es werden jene elektrischen Wellen aufgezeichnet, die ein lebendiges, in Funktion befindliches Gehirn aussendet. Diese Wellen werden gewöhnlich mit chlorierten Silberelektroden von verschiedenen Gegenden des Kopfes aufgefangen. Solange ein Gehirn Wellen aussendet, ist es als lebend zu bezeichnen. Zeigt der Schirm des Elektroenzephalographen aber keine Wellen mehr, tritt eine sogenannte elektrische Stille, auch isoelektrisches Enzephalogramm oder Null-Linien-EEG genannt, ein. Die Linie, die die elektrische Stille anzeigt, muß absolut gerade verlaufen. Weist sie auch nur leichte Abweichungen von der Geraden ab, so liegt ein flaches EEG vor, das noch ein Lebenszeichen darstellen könnte.

In Deutschland sterben etwa zweieinhalbtausend Menschen pro Tag, das sind knapp 900.000 Todesfälle im Jahr. Bei einem Durchschnittsgewicht von 70kg pro verstorbener Person ergibt sich die stattliche Menge von ca. 62.000 Tonnen Leichen, in Österreich sind es bei etwa 80.000 Todesfällen im Jahr immerhin knapp 6.000 Tonnen. Etwa 15% davon werden in Krematorien verbrannt, der Rest muß auf den Friedhöfen untergebracht werden, wo der Platz immer knapper wird. Aber nicht alle Verstorbenen werden "komplett" begraben. In den letzten dreißig Jahren wurden etwa 250.000 Nieren, 16.000 Herzen und 3.000 Bauchspeicheldrüsen verpflanzt. Über "Kleinmaterial" wie Haut, Knochen oder Augenhornhaut wird gar keine Statistik mehr geführt. Nach: Hans Bankl, Der Pathologe weiß alles …aber zu spät. Verlag Kremayr und Scheriau, 1997.

Leichen vollständig verschwinden zu lassen ist bekanntlich enorm schwierig und wurde schon von vielen Mördern mehr oder minder erfolglos versucht. Eine beliebte Methode, die z.B. vom vielfachen Frauenmörder Lutz Reinstrom aus Hamburg und der Mafia praktiziert wurde, ist das Bad des zerstückelten Körpers in Salzsäure. Marlon Brando führte diese Art der Leichenbeseitigung im Film "Trio Infernial" vor, aus Pietätsgründen wurde auf die Zerkleinerung der Leiche verzichtet.
Im rückstandslosen Morden war jedoch kaum jemand so erfolgreich wie der ungarische Pastor Andras Pandy, 72, der seit über einem Jahr in Brüssel in U-Haft sitzt. Vier seiner Kinder, mindestens eine Ehefrau und eine unbekannte Anzahl von Kindern aus Rumänien und Frauen aus Ungarn könnte er ermordet haben, vielleicht 20 oder mehr Menschen, doch abgesehen von ein paar Knochenresten und einigen Zähnen ist von den Leichen keine Spur mehr vorhanden.
Pandys Tochter Agnes, die mit ihrem Vater in einer inzestuösen Beziehung lebte, konnte darüber nähere Angaben machen. Gemeinsam mit ihrem Vater hat sie die Toten mit einem Abflußreiniger aufgelöst und einfach im Abfluß weggespült. Salzsäure eignet sich deswegen nicht so gut dafür, weil biologisches Material ausflockt und kleine Stücke bildet, die in Abwasserrohren leicht zu Verstopfung führen können. Der Ablußreiniger jedoch enthält Fettlöser und Eiweißzersetzer, die aus dem Fleisch Gelee machen, die Knochen werden durch Kalklöser zersetzt.
Der Untersuchungsrichter wurde von Agnes' Geständnis nicht überzeugt, er verlangte nach unumstößlichen Beweisen. Weder Versuche mit Steaks noch Gutachten von Chemikern stellten ihn zufrieden, ein Test mit einer echten Leiche mußte durchgeführt werden. Nachdem die Forscher Übungen an Schweinsköpfen angestellt hatten, führten sie ihr Experiment an einem Freiwilligen durch, der seinen Körper der Wissenschaft für Forschungszwecke zur Verfügung gestellt hatte. An diesen Verwendungszweck hatte er jedoch bestimmt nicht gedacht.
Der Leichnam wurde zerstückelt, literweise Reiniger der Marke "Cleanest" darüber geschüttet. Der ganze Vorgang wurde fotografiert und gefilmt, nach 24 Stunden war von der Leiche nichts mehr vorhanden. Was mit der Totenbrühe passiert ist, wird vorsorglich verschwiegen. Der staundenden und verwunderten Öffentlichkeit wird nicht verraten, ob die Flüssigkeit als Sondermüll entsorgt oder einfach stark verdünnt in den Ausguß geschüttet wurde. Auch die Namen der "Forscher" werden geheimgehalten.
Wer jetzt glaubt, dieses Experiment mit der ungeliebten Schwiegermutter, Ehefrau oder sonstigen mißliebigen Personen wiederholen zu können, der könnte einem fatalen Irrtum unterliegen. Die Formel des Reinigungsmittels wurde inzwischen geändert, es ist in dieser Form nicht mehr im Handel erhältlich.

Sex und Tod

In einem Hotel in einem berühmten deutschen Kurort wurde um die Mittagsstunde eines Sommertages in einem unvermietetem Zimmer eine unbekannte männliche Leiche gefunden. Es handelte sich um einen älteren nackten Mann, der entspannt auf der linken Seite lag. Ein Auge war geschlossen, das andere geöffnet. Beide Betten waren benutzt. Den Papieren nach war der Tote der fünfzigjährige Kaufmann Walter S., der sich seit zwei Wochen im Kurort aufhielt. Niemand wußte, wie er in das verschlossene Zimmer gelangt war.

Erst als der Angestellte, der nachts an der Rezeption Dienst gehabt hatte, befragt wurde, stellte sich heraus, daß S. das Zimmer gegen drei Uhr in Begleitung einer unbekannten Dame gemietet hatte. Durch ein ansehnliches Trinkgeld hatte er es vermieden, einen Meldeschein auszufüllen.
Die Obduktion ergab, daß S. herzkrank war. Vor seinem Tode hatte er sexuellen Verkehr gehabt. Der Blutalkoholspiegel war recht hoch, wahrscheinlich hatte er kurz zuvor das vom Arzt verordnete Herzmittel genommen. Die Kombination des Herzmittels mit Alkohol hatte zusammen mit sexueller Erregung einen plötzlichen Herztod verursacht.
Schließlich meldete sich die Unbekannte, mit der S. gezecht hatte, bei der Kripo und brachte ihre Aussage zu Protokoll.
Es handelte sich um eine zweiundsechzigjährige Witwe, die S. in einer Nachtbar kennengelernt hatte. Da sie jünger aussah, als sie war, verliebte sich S. in sie. Nach reichlich Alkoholgenuß kamen sie in Stimmung und landeten in dem bewußten Hotel. Beide entkleideten sich. Als S. die Frau zu sich ins Bett zog, kam es bei ihm zu vorzeitiger Ejakulation. Im gleichen Augenblick sank er in sich zusammen, ein Auge hatte sich geschlossen, das andere starrte glasig die erschrockene Frau an. Zweifellos war er tot.
Sie geriet in Panik, kleidete sich an und schlich sich heimlich aus dem Hotel. Ihr Bericht deckte sich mit dem Ergebnis der Obdkution.

Ein junger Sportler starb während eines Beischlafs mit einer Prostituierten. Die Obduktion ergab ausgedehnte Blutansammlungen im Gehirn, hervorgerufen durch den Riß einer Hirnarterie. Einige Tage zuvor war der Mann vom Barren gestürtzt und hatte danach Kopfschmerzen und Benommenheit verspürt. Todesursache war also eine traumatische Schädelblutung, die von einem Bluterguß nach einer zuvor erlittenen Schädelverletzung ausgegangen und dann durch den Koitus ausgelöst worden war.

Verantwortlich für den Tod beim Koitus sind die starke Steigerung des Blutdrucks und vor allem erhebliche Blutdruckschwankungen, die durch die körperliche Belastung und die psychische Erregung hervorgerufen werden. Sie belasten den Kreislauf stark. Sind nun bereits krankhafte Veränderungen vorhanden, so wird der Geschlechtsverkehr zum auslösenden Moment.

Im Königsforst bei Köln wurde an einem Augustnachmittag eine an einem Baum hängende Leiche von Pilzsuchern entdeckt. Die Leiche war männlich, über Armen und Beinen waren lange Damen-Nylonstrümpfe gezogen, den Oberkörper bedeckte ein seidener Spitzen-Unterrock. Unter dem Petticoat trug die Leiche vier Damenslips mit Spitzenbesatz, ein Menstruationshöschen, eine Damenbinde und eine Kinderwindel. Über den Kopf hatte sich der Mann eine Perücke aus langem Frauenhaar gestülpt. Die nackten Körperstellen waren teilweise mumifiziert, die bekleideten von Maden zerfressen. Tierfraß hatte auch das Gesicht und den Hals teilweise skelettiert. Als Todesursache wurde Erhängen festgestellt.
Es handelte sich bei dem Toten um einen sechundzwanzigjährigen Reserve-Leutnant, dessen sexuelle Abartigkeit aber nicht aufgefallen war. Er hatte sich im Wald seiner Kleidung entledigt und Damenwäsche angezogen. Dann war er auf den Baum gestiegen, hatte sich einen Nylonstrumpf und darüber eine Schlinge um den Hals gelegt, das andere Seilende und ein zweites Seil an einem Ast über sich befestigt. Am zweiten Seil hielt er sich fest und begann, auf einem Ast stehend, auf und nieder zu wippen. Dabei zog sich das Seil um den Hals straff und lockerte sich wieder. Die rhythmische Drosselung der Luftzufuhr und der Blick auf Nylonstrümpfe, Gummihandschuhe und ein Pornobild, die er unter den Baum gelegt hatte, sollten den Orgasmus auslösen. Als dieser kam, rutschten die Füße des Mannes vom Ast - es war sein letzter.

Der zwölfjährige Schüler Robby suchte seine Selbstbefriedigung mit Hilfe eines Erhängungsmechanismus. In einem Versteck an einem Badesee hatte er ein Seil verborgen. Er legte Trainings- und Badehose ab und knotete das Seil etwa einen Meter über seinem Kopf an einem Ast fest, bildete mit dem anderen Ende eine Schlinge und legte sie sich um den Hals. Das Seil hatte dabei einen gewissen Spielraum. Es zog sich erst dann straff zu, wenn Robby in die Knie ging.
Er besaß schon Übung in dieser Art Masturbation. Er hatte sich noch immer rechtzeitig aufgerichtet und die Drosselung gelockert, bevor ihm die Einschnürung das Bewußtsein nahm. Als er eines Tages mit der Hand die Erregung noch zu steigern versuchte, kam der Orgasmus zu plötzlich. Noch bevor sich Robby wieder aufrichten konnte, verlor er das Bewußtsein…
Die Obduktion ergab Tod durch Strangulation. Eingetrocknete Flecken auf der Hand und am Oberschenkel wurden als Sperma identifiziert.

Der sechsundzwanzigjährige, alleinstehende Arbeiter Martin K. wurde tot auf seinem Bett gefunden. Seine Leiche war in eine Plastikhülle gewickelt, der Kopf ruhte auf der umgeschlagenen Öffnung des Plastiksackes, nur ein kleiner Spalt ermöglichte die Luftzufuhr. Nach dem Aufschneiden der Plastikhülle verbreitete sich starker Fäulnisgeruch, am Mund hatte sich ein auffallend großer weißer Schaumpilz gebildet. An der Brust des Toten befand sich eine leere Blechdose, die das Lösungsmittel Methylenchlorid enthalten hatte. Es erzeugt beim Einatmen eine narkotisierende Wirkung.
Die Obduktion ergab Ersticken als Todesursache. K. hatte die Luftzufuhr mit Hilfe des Plastiksackes gedrosselt und sich durch das Methylenchlorid in einen rauschartigen Zustand versetzt, um masturbatorisch einen gesteigerten Orgasmus zu erreichen.

Ein fünfundzwanzigjähriger Elektromonteur wurde tot in seinem Bett aufgefunden. Aus der Bettdecke ragte ein Kabel heraus, die Leiche lag unter der Decke. Die Hose des Schlafanzuges war bis zu den Knien herabgestreift, der Penis leicht erigiert, an der Öffnung befand sich eingetrocknetes Sperma.
Die linke Hand ruhte auf der Brust und umklammerte einen spiralförmigen, zwei Millimeter starken Kupferdraht; ein weiterer Draht, der zu einer engen Schlinge geformt worden war, steckte tief im After. Auf der Hand, der Brust und im Rektum wurden Strommarken gefunden.
Die Drähte waren über einen Stufenschalter, einen Transformator und einen Regelwiderstand mit der Steckdose verbunden. Bei eingeschaltetem Regelwiderstand und der vorgefundenen Stellung des Stufenschalters waren etwa 150 mA durch den Körper geflossen, eine unter diesen Bedingungen tödliche Stromstärke. Der elektrische Strom hatte Herzkammerflimmern verursacht, der Tod war durch Herzstillstand eingetreten.
Wie der Verunglückte auf diese seltsame Form der Masturbation gekommen ist, konnte naturgemäß nicht mehr festgestellt werden. Möglicherweise hatte ihm die sogenannte Elektro-Ejakulation bei Tieren als Vorbild gedient, die zur Gewinnung von Samen für künstliche Befruchtung vorgenommen wird. Das männliche Tier wird zu diesem Zweck narkotisiert, dann erfolgt bei allmählicher Steigerung der Spannung bei etwa 20 Volt und 150 mA durch rhythmische Stromstöße die Ejakulation.

In Deutschland ereignen sich jedes Jahr einige Dutzend tödliche Unfälle durch diverse autoerotische Praktiken. Der Fall des englischen Politikers vor einigen Jahren ist vielleicht noch in Erinnerung. Meist läßt sich der autoerotische tödliche Unfall klar vom Selbstmord abgrenzen.
Durch Sauerstoffmangel wird (beim Mann) das sexuelle Lustgefühl erhöht. Das Gehirn reagiert mit Einengung des Bewußtseins, das tiefgelegene Sexualzentrum im Rückenmark wird strärker erregt. Hervorgerufen wird die Hypoxie durch teilweise Aufhängen oder Strangulieren, durch Plastikbeutel oder betäubende Dämpfe.
Diese Praktiken sind deshalb so gefährlich, weil sie nicht kontrolliert werden können. Statt des gewünschten Wollustgefühls tritt Bewußtlosigkeit ein, der Betroffene kann sich aus seiner Lage nicht mehr befreien und erstickt.
Neben der Peinlichkeit für die Hinterbliebenen sollten alle jene, die solche Praktiken ausüben, bedenken, daß der dadurch erlittene Tod keinen versicherungsrechtlich anerkannten Unfall darstellt. Ein solcher liegt deswegen nicht vor, weil sich das Opfer bewußt und freiwillig in die lebensgefährliche Situation begeben hat.

Sex hat mit Tod noch in einer anderen, fundamentalen Weise zu tun, die vielen Menschen vermutlich nicht bewußt ist. Der Tod des einzelnen Individuums ist nämlich der Preis, den eine Art für die sexuelle Fortpflanzung bezahlt. Nur Lebewesen, die sich durch Teilung vermehren, sind potentiell unsterblich, also Einzeller wie Bakterien und Amöben.

Die letzte Sekunde

im Leben eines nicht angeschnallten Autofahrers
Der Autor dieses Textes ist laut SWF3 Peter Stockinger, das Copyright liegt bei ihm.
Nehmen wir einmal an: Sie haben vergessen, sich anzuschnallen, und Ihr Auto prallt mit Tempo 80 frontal gegen einen dicken Baum.
Unfallforscher haben Ihre letzte Lebenssekunde rekonstruiert.

  • 1,0 Sekunden: Die Bremsen haben blockiert. Sie sind starr vor Schreck. Es gibt kein Ausweichen mehr.

  • 0,9 Sekunden: Mit weißen Knöchel umklammersn Sie das Lenkrad.

  • 0,8 Sekunden: Noch knapp 30 cm bis zum Baum.

  • 0,7 Sekunden: Die vordere Stoßtange und der Kühlergrill werden zermalmt.

  • 0,6 Sekunden: Mit 80 km/h rast Ihr Körper nach vorn, Sie wiegen jetzt mehr als drei Tonnen und werden mit 20facher Schwerkraft aus dem Sitz gehoben. Ihre Beine brechen am Kniegelenk.

  • 0,5 Sekunden: Ihr Körper löst sich aus dem Sitz, der Rumpf ist starr aufgerichtet, die gebrochenen Kniegelenke werden gegen das Armaturenbrett gepreßt. Umhüllung und Stahlfassung des Lenkrades biegen sich unter Ihren Händen.

  • 0,4 Sekunden: 60 Zentimeter des Autobugs sind total deformiert. Ihr Körper rast weiter mit 80 km/h; der Motor, fast eine halbe Tonne schwer, stößt in das Hindernis.

  • 0,3 Sekunden: Ihre Hände, in Todesangst starr verkrallt, biegen das Lenkrad fast vertikal, die Gelenke und Unterarme brechen. Durch die andauernde Schwerkraft werden Sie von der Lenksäule durchbohrt, Stahlsplitter dringen in den Brustkorb, reißen Löcher in die Lunge und zerfetzen die inneren Arterien. Blut dringt in die Lungenflügel.

  • 0,2 Sekunden: Ihr Füße werden aus den Schuhen gerissen, das Bremspedal bricht ab, das Fahrzeuggestell knickt in der Mitte ein. Bolzen lösen sich , Schrauben reißen ab. Ihr Kopf kracht gegen die Windschutzscheibe: Sie haben nicht einmal mehr die Zeit zu schreien.

  • 0,1 Sekunden: Das Auto krümmt sich, die Sitze haben sich aus der Verankerung gelöst, schnellen nach vorne und pressen Ihren Brustkorb unbarmherzig gegen die gesplitterte Lenksäule. Blut schießt aus Ihrem Mund, durch den Schock bleibt Ihr Herz stehen.

  • 0,0 Sekunden: Sie sind tot!

Hirntoderklärung

Grundvoraussetzung ist, daß alle diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, die möglich sind, durchgeführt worden sind; daß akustische und optische Reizungen nicht mehr möglich sind, die Hornhaut unempfindlich ist, Hirnreflexe fehlen und die Pupillen nicht mehr reagieren.

Harvard-Kriterien
Koma ohne Reaktionszeichen
Atemstillstand
Fehlen von Schädelreflexen
Fehlen von Rückenmarksreflexen
Isoelektrisches Elektroenzephalogramm
Gleichbleibender Befund über einen Zeitraum von wenigstens 24 Stunden
Arzneimittelvergiftung oder Untertemperatur liegen nicht vor

Minnesota-Kriterien
Grundvoraussetzung - Diagnose einer irreparablen primären Zerebralverletzung
Keine spontanen Bewegungen
Keine spontane Atmung
Fehlen von Hirnstammreflexen
Gleichbleibender Befund über einen Zeitraum von 12 Stunden

Japanische Kriterien
Grundvoraussetzung - Diagnose einer irreparablen primären Zerebralverletzung
Tiefes Koma
Stillstand der Atmung
Beidseitung erweiterte Pupillen und Fehlen von Pupillen- und Hornhautreflexen
Flaches Elektroenzephalogramm
Abrupter Blutdruckabfall von 40 mm Hg mit Unterdruck
Gleichbleibender Befund über einen Zeitraum von mindestens 6 Stunden

Schwedische Kriterien
Koma ohne Reaktionszeichen
Atemstillstand
Fehlen von Schädelreflexen
Fehlen von Hirnstammreflexen
Isoelektrisches Elektroenzephalogramm
Nach zweimaliger Injektion von Kontrastmitteln in die schädelwärts führende Aorta im Abstand von 25 Minuten füllen sich die Gehirngefäße nicht auf

Zerebrale Überlebenskriterien
Grundvoraussetzung - Abschluß sämtlicher einschlägiger diagnostischer und therapeutischer Verfahren
Koma ohne Reaktionszeichen
Atemstillstand
Fehlen von Hirnreflexen mit geweiteten und starren Pupillen
Isoelektrisches Elektroenzephalogramm
Gleichbleibender Befund während eines Zeitraums von 30 Minuten bis zu einer Stunde und 6 Stunden nach Eintreten des Komas und des Atemstillstandes
Durchführung eines bestätigenden Tests, der das Ausbleiben der Hirnströme anzeigt

Auf dem Seziertisch

Anna B. wurde kurz nach Mitternacht tot auf der Toilette im Hause eines befreundeten Ehepaares, bei dem sie zusammen mit ihrem Mann zu Besuch war, aufgefunden. Sie lag mit dem Gesicht nach unten reglos auf dem Boden.
Die Obduktion ergab folgende Verletzungen: Neben oberflächlichen Abschürfungen auf Nasenrücken, rechter Nasenseite und Nasenspitze lagen etwa 5 cm lange tiefgreifende Wunden vor. Sie verliefen von der Höhe des Nasenbeins bis zum Oberkieferknochen, der an dieser Stelle sogar zersplittert war. Naben diesen bedeutenden Verletzungen gab es noch geringfügigere an der Nasenscheidewand. Das Nasenbein selbst war nicht gebrochen,das knorpelige Nasenskelett jedoch infolge teilweise Ablösung aus dem Zusammenhalt abnorm beweglich.
Nach Ansicht der Obduzenten waren alle diese Verletzungen durch mehrere Stiche entstanden. Frau B. hatte - wahrscheinlich bereits bewußtlos - das Blut eingeatmet und war daran erstickt. Der spitze Gegenstand, durch den die Verletzungen entstanden sein sollten, konnte jedoch von der Polizei nicht gefunden werden. Eine nochmalige Überprüfung ergab, daß die Wunden durch eine scharfe Kante verursacht worden waren.
Frau B. hatte an einer allergischen Erkrankung gelitten. Sie war durch eine allergische Reaktion plötzlich in der Toilette bewußtlos geworden und mit dem Gesicht nach unten auf die rechtwinkelig abgekantete Türschwelle gestürzt. Dadurch verschoben sich die Knorpel der Nasenscheidewand und riefen stichartige Verletzungen hervor. Zufällig waren alle inneren Verletzungen bis zur Absplitterung des Nasendorns in einer Richtung gelagert. So entstand ein langer, durchgehender Wundkanal, der eine Stichverletzung vorgetäuscht hatte.

Die Polizeiwache eines Mannheimer Vorortes wurde zu einem Unfall gerufen, ein Mopedfahrer war verunglückt. Er lag auf dem Rücken, den Kopf unnatürlich weit in den Nacken zurückgebogen und bewegte sich nicht mehr. Die Unfallstelle befand sich auf dem sogenannten Schüttlochweg, der für alle Fahrzeuge gesperrt war.
Den Leuten des Verkehrsunfallskommandos erschien verwunderlich, daß die Zunge des Toten zwischen den Zähnen eingeklemmt war und aus dem Mund herausragte. Dies war einem solchen Unfall ungewöhnlich. Außerdem wurde festgestellt, daß Blutungen in den Bindehäuten der Augen vorhanden waren. Ein Wollschal war so fest um den Hals geknotet, daß man weder mit einem Finger noch mit einer Pinzette zwischen Schal und Hals greifen konnte.
Bei der Obduktion wurde der Wollschal entfernt, eine deutliche Drosselungsmarke wurde sichtbar. Die Obduktion ergab u.a. Blutungen in den Augenbindehäuten, in der Muskulatur der beiden oberen Augenlider, in den Schleimhäuten der oberen Nasenräume, einen Bruch des linken Zungenbeinhorns und Unterblutungen an der Knotenstelle des Schals. Als Todesursache wurde Erdrosseln durch den Schal festgestellt.
Rosi S., die Tochter des Ermordeten, geriet in den Verdacht, an der Tötung ihres Vaters beteiligt gewesen zu sein. Nach mehrmaliger Vernehmung gab sie schließlich die Tat zu.
Ihr Vater war ein despotischer Charakter gewesen, der seiner Tochter nachspionierte, als sie im Betrieb, in dem sie arbeitete, einen jungen Mann kennengelernt hatte. Immer häufiger fuhr er auf seinem Moped vor, um sie nach Dienstschluß mit nach Hause zu nehmen. So war es auch an jenem Abend. Als sich Rosi weigerte, mit ihm mitzufahren, geriet er in Wut. Zur Strafe mußte sie den ganzen Weg, ca. 7 km, neben dem Moped herlaufen. Kurz bevor sie ankamen, durfte sie wieder aufsteigen. Der holprige Weg zwang ihn, sehr langsam zu fahren. Er beschimpfte sie während der Fahrt und drohte ihr und ihrer Mutter mit Schlägen. Rosi geriet in einen Zustand höchster Erregung, Angst verband sich mit Haß. Sie ergriff die beiden Enden des Wollschals, den ihr Vater trug, und zog den losen Knoten mit aller Kraft zu, dann sprang sie vom Moped. Nach wenigen Metern stürzte ihr Vater vom Fahrzeug, das Zweirad fiel neben ihm um. Rosi ging heim, sie wußte nicht, ob ihr Vater tot war.
Die Aussage des Mädchens war glaubhaft und wurde von Zeugen bestätigt, was den Charakter des Vaters betraf. Sie wurde wegen Totschlags lediglich zu einer Erziehungsmaßnahme verurteilt.

Mißglückte Hinrichtungen

Die Befürworter der Todesstrafe versuchen immer, den Eindruck zu erwecken, daß es sich bei einer Hinrichtung um eine klinisch saubere, hygienische Maßnahme handelt und treten für "humane" Tötungsmethoden ein. Was daran human sein kann, einen Menschen umzubringen, erklären sie allerdings nicht. Beim Vollzug der Todesstrafe treten immer wieder "Pannen" auf, die allein ausreichen müßten, energisch für eine Abschaffung dieser Barbarei einzutreten, aber diese Vorkommnisse werden natürlich so weit wie möglich "totgeschwiegen". Die hier geschilderten Hinrichtungen sind allerdings nicht in dem Sinne mißglückt, daß der Verurteilte überlebt hätte (mit einer Ausnahme, in diesem Fall wurde die Hinrichtung ein Jahr später durchgeführt).

Willie Francis war schwarz und siebzehn(!) Jahre alt, als er im Jahre 1946 auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet werden sollte. Als der reisende Henker von Lousiana den Schalthebel umlegte, flog der Transformator in die Luft. Francis verlor kurz das Bewußtsein, aber er überlebte. Später berichtete er, er habe den Geschmack von Erdnußbutter im Mund gehabt und blaue und rote Flecke gesehen. Ein Jahr später hatten die Henker ein neues Gerät und machten alles "richtig".

William Taylor sollte 1893 in New York ebenfalls auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet werden. Als der Henker den Strom einschaltete, verkrampften sich die Beine des Verurteilten und rissen die Vorderfront des elektrischen Stuhls ab. Nach einem zweiten Stromstoß brannte der Generator aus, der Stuhl mußte an die städtische Stromversorgung angeschlossen werden. Durch die beiden Stromstöße hatte Taylor an Kopf und Rücken Verbrennungen dritten Grades erlitten und starb, bevor man ihm einen dritten Stromstoß versetzen konnte.

Elisio Mares wurde in Utah am 10. September 1951 durch Erschießen hingerichtet. Er war beim Gefängnispersonal beliebt gewesen, und alle fünf Scharfschützen visierten nicht die Zielscheibe über seinem Herz, sondern die rechte Brustseite an. Mares verblutete langsam.

Als Gary Gilmore 1977 in Utah erschossen wurde, durchbohrten alle vier Kugeln sein Herz. Trotzdem trat der Herztod nicht augenblicklich ein. Der Arzt mußte Gilmores Herztätigkeit zweimal prüfen, bevor er ihn für tot erklärte.

Jessie Tafero wurde am 4. Mai 1990 im Florida State Prison hingerichtet. Er war der 219. Verurteilte, der seit 1924 in Florida auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet wurde. Diese Hinrichtung erregte sogar in der Presse Aufsehen.
Zeugen berichteten, daß nach sich nach dem Einschalten des Stromes Taferos Körper rückwärts verdrehte und Rauch aus dem Kopf des Verurteilten aufstieg, anschließend erschienen kleine Funken oder Flämmchen an der rechten Seite des Tuches, das seinen Kopf verbarg. Beim zweiten Stromstoß verdrehte sich der Körper Traferos wieder, und es schossen 7cm hohe Flammen aus der linken Seite des Gesichtstuches, und noch mehr Rauch stieg auf. Als nach 20 Sekunden der Strom abbrach, kam Traferos Körper wieder zur Ruhe, Herzschlag und Atmung setzten wieder ein. Beim dritten Stromstoß bog sich Taferos Körper wieder nach hinten durch und es schlugen 15cm hohe Flammen links aus dem Gesichtstuch, während rechts kleiner Flammen brannten. Diesmal gab es nach Beendigung der Stromzufuhr keinen Herzschlag und keine Atmung mehr.

John Evans wurde am 22. April 1983 mit drei 1900-Volt-Stromstößen getötet. Die Beinelektrode brannte durch und fiel nach dem ersten Stromstoß ab, sodaß da Exekutionsteam eine behelfsmäße Reparatur vornehmen mußte, während Evans auf dem Stuhl noch lebte. Flammen und Rauch schlugen aus Evans' Kopf und Bein, und die Hinrichtung dauerte 14 Minuten.

Am 14. Juli 1989 verwechselte das Exekutionsteam die Leitungen des elektrischen Stuhles mit einem parallelgeschaltetem Widerstand. Die Hinrichtung von Horace Dunkins dauerte deswegen 19 Minuten.

Stephen Morrin wurde am 13. März 1985 mit der Todesspritze hingerichtet. Er mußte mehr als 40 Minuten angeschnallt auf der Liege warten, während sich Medizintechniker mehrmals vergeblich bemühten, die Injektionsnadel in seine Venen zu stechen.

Raymond Landry wurde am 13. Dezember 1988 ebenfalls mit der Spritze hingerichtet. Der Injektionsschlauch mit dem tödlichen Mittel platzte und bespritzte das Exekutionsteam mit den Chemikalien. Ein neuer intravenöser Zugang mußte gelegt werden, während Landry bereits halbtot war. Sein Sterben dauerte 24 Minuten.

Stephen McCoy wurde am 24. Mai 1989 mit der Todesspritze hingerichtet. Infolge einer fehlerhaften Medikamentmischung rang er während des ganzen Vorganges nach Luft und würgte.

Billy Wayne White wurde am 23. Mai 1992 mit der Todesspritze hingerichtet. Obwohl er sich bemühte, den Vollstreckern zu helfen, dauerte es 47 Minuten, bis eine geeignete Vene gefunden wurde.

1976 wurde Aaron Mitchell in Kalifornien in der Gaskammer hingerichtet. Er schrie und schlug um sich, als er in die Gaskammer gezerrt wurde. Als ihn das Gas traf, fiel sein Kopf auf die Brust. Dann kam sein Kopf wieder hoch, und er schaute genau zu dem Fenster, wo die Zeugen standen. Beinahe sieben Minuten saß er so, während seine Brust heftig arbeitete und Speichelbläschen aus seinem Mund quollen. Sein Herz hörte erst nach zwölf Minuten auf zu schlagen.

1983 wurde Jimmy Lee Gray in Missouri in der Gaskammer hingerichtet. Zeugen berichteten, er habe noch acht Minuten lang konvulsivische Zuckungen gehabt und dabei elfmal nach Luft geschnappt. Während er sich in der Gaskammer verzweifelt wehrte, schlug sein Kopf immer wieder gegen einen Pfosten hinter dem Todesstuhl. Als die Zeugen weggeschickt wurden, schlug Gray noch immer mit dem Kopf gegen den Pfosten.

24. Juli 1991, Virginia. Albert Clozza stirbt auf dem elektrischen Stuhl. Schadhafte Elektroden und eine falsche Stromspannung führt zu einem langsamen, qualvollen Sterben. Der Innendruck in Clozzas Kopf ließ die Augen heraustreten, sodaß ihm Blut aus den Augenhöhlen über die Brust lief. Er starb erst, nachdem man ihm vier Stromstöße verabreicht hatte.

16. Oktober 1985, Indiana. Der 72 Jahre alte elektrische Stuhl des Bundesstaates brauchte fünf Stromstöße und siebzehn Minuten, um William Vandiver hinzurichten.

12. Dezember 1984, Georgia. Alpha Otis Stephens bekam einen zweiminütigen Stromstoß. Die Ärzte warteten sechs Minuten, bis sein Körper so weit abgekühlt war, daß sie seinen Herzschlag überprüfen konnten. In diesen sechs Minuten machte Stephens, Augenzeugenberichten zufolge, 23 Atemzüge. Zwei Ärzte stellten fest, daß er noch lebte. Er starb erst nach der Verabreichung eines zweiten Stomstoßes.

Alle Angaben ohne Gewähr für ihre Richtigkeit.