Der Falklandkrieg

Am 15 Juni vor 20 Jahren, also 1982, ging der Falklandkrieg zu Ende.

In diesem Krieg zwischen Großbritannien und Argentinien ging es um die Falkland-Inseln im Südatlantik.

Die Falklandinseln haben ihren Namen nach Lord Falkland und heißen aus argentinischer Sicht Malvinen.

Sie liegen rund 600 km östlich der Küste Argentiniens und 13000 km entfernt von Großbritannien. Sie sind eine britische Kronkolonie mit 12173 qkm Fläche. (Zum Vergleich: Schleswig-Holstein hat 15770 qkm, und 2,772 Millionen Einwohner)

Dort leben 3000 britische Staatsbürger und 2000 Soldaten. Wirtschaftlich ist nur die Schafzucht von Bedeutung. (Schleswig-Holstein hat 2,772 Millionen Einwohner)

Die Falklandinseln wurden nach britischen Angaben 1592 vom englischen Kapitän John Davis entdeckt. Nach argentinischen Angaben entdeckte Magellan die Inseln 1520.

Die erste Kolonie (Port Saint Louis) auf den Inseln bauten 1764 die Franzosen auf Ostfalkland ("Les Nouvelles Malouines"). Und 1766 errichten die Engländer auf Westfalkland die Kolonie Port Egmont, ohne von den Franzosen zu wissen.

Um 1768 erfahren die Spanier von der französischen Siedlung. Sie protestieren und verweisen auf einen päpstlichen Erlass von 1493 (!) und den Vertrag von Tordesilla von 1494 (!). Nach diesem Vertrag wurde die Welt zwischen Spanien und Portugal aufteilt. (ohne damals zu wissen wie die Welt tatsächlich aussieht).

Aber die Franzosen verkaufen ihre Kolonie an Spanien, das die Inseln in "Les Malvinas" umtauft.

Die Spanier stellten mit der Zeit fest, dass auch noch Engländer auf den Inseln leben. Die Spanier machten daraufhin diplomatischen Druck, aber die Engländer fanden wohl Verträge von Vierzehnhundertungrad nicht so interessant.

Daher landen 1770 spanische Schiffe in Port Egmont und zwangen die Engländer zum Rückzug.

In einem Vertrag bekamen die Engländer den Hafen dann wieder zurück, aber die Besitzverhältnisse der übrigen Inselteile blieben ungeregelt.

1774 ziehen die Engländer aus Westfalkland ab, geben aber den Besitzanspruch nicht auf. Um ganz sicher zu gehen wurde klassisch ein "Das gehört übrigens alles uns." hinterlassen: Eine englische Flagge und eine Bleiplatte auf der stand, dass die gesamte Inselgruppe zum englischen Staatsbesitz gehört.

1810 wurde die spanische Kolonie Argentinien unabhängige Republik. Agentinien sah sich als Rechtsnachfolger Spaniens und erhebt seitdem Anspruch auf für die die Falklands.

1820 wurden die noch auf den Inseln lebenden englischen Walfänger von Argentinien vertrieben.

1826 bauten Franzosen mit argentinischer Zustimmung eine Siedlung auf Falkland.

Da die Franzosen Hoheitsrechte haben und dabei auch ein Amerikanischer vertreiben, schicken die USA 1831 ein Kriegsschiff nach Falkland, das den Hafen und argentinische Staatsbürger gefangen nimmt.

Die USA erklären Falkland zum Niemandsland.

Als 1833 die Engländer die Insel besetzen greifen die USA allerdings nicht ein.

Per Gesetz werden die Falklands unter englische Verwaltung gestellt. Argentinien war damit nie einverstanden, konnte sich aber nicht durchsetzen, da zudem britische Siedler auf den Inseln lebten.

1982 plant der argentinische Staatschef General Galtieri die "Befreiung der Malwinen-Inseln" und sichert sich die Neutralität der anderen südamerikanischen Staaten.

England wartet gelassen ab und glaubt nicht, dass Argentinien sich wirklich traut, militärisch zuzuschlagen. Zu Kriegsbeginn befinden sich auf den Falklands 81 englische Soldaten (zur Hälfte unbewaffnet) und ein Kreuzer.

Argentinien fühlt sich bereit für den Krieg. Nun benötigt man noch einen Grund.

Am 22.03.1982 landen argentinische Truppen auf der Pinguin- und Robbeninsel Südgeorgien. Die liegt zwar noch ein Stück von den Falklands weg, gehörte aber verwaltungsmäßig dazu.

Die Argentinier hatten ganz hehre Ziele, sie wollten einen Alteisenhändler beschützen.

Um 8.00 Uhr am 02.04.1982 beginnen die argentinischen Streitkräfte auf den Falklands mit 5000 Mann anzulanden. Da die britische Besatzung der Falklands aus 67 Mann Marineinfanterie bestand war der argentinische Feldzug schnell siegreich

Am nächsten Tag wurde dann noch das mit 22 britischen Soldaten geschützte Südgeorgien besetzt.

Großbritannien kündigt an eine Flotte zu schicken und lässt britische U-Boote vor der argentinischen Küste aufkreuzen.

Am 4. 4.1982 erklärt Argentinien die eroberten Gebiete zur neuen Provinz, Port Stanley wird zu Puerto Argentino und Spanisch Landessprache.

Die Briten beginnen sofort einen Flottenverband auf den Weg zu bringen. Einige Schiffe waren gerade auf einem Manöver im Südatlantik und recht nahe dran, aber aus Europa sollten zwei Flugzeugträger, 6 Zerstörer, 8 Fregatten, 4 U-Boote und 4 Landungsschiffe dazu kommen. Im Gepäck hatten die 2500 Marineinfanteristen, 650 Fallschirmjäger, Artillerie und gepanzerte Aufklärungsfahrzeuge. Nach und nach kamen insgesamt 40 Kriegsschiffe und weiter Landungstruppen dazu.

Die Flugzeugträger der Briten sind nicht mit den Monsterträgern der USA vergleichbar, sie sind etwas kleiner. Den geringeren Platz nutzen die Engländer aber mit Hubschraubern und SeaHarrier-Kampfflugzeugen aus, die ebenfalls senkrecht starten und landen können.

Am 25.4.1982 erreichte die britische Flotte die Falklandinseln und Südgeorgien. Nach dem Absetzen von Aufklärern und einem SAS-Regiment greifen die Briten mit 230 Mann an und nehmen die von 140 Argentiniern besetzte Insel ein.

Auf den Falklandinseln sind Ende April über 12000 argentinische Soldaten stationiert.

Den Angriff auf die Falklands beginnen die Briten klassisch mit Luftangriffen am 1. Mai 1982 um u.a. den Flughafen zu zerstören - was aber nicht recht gelingt. Die Bombenangriffe wurden von Vulcan-Bombern geflogen, die von der Insel Ascension im Mittelatlantik starteten.

Ascension liegt ziemlich genau zwischen Großbritannien (6720 km) und den Falklands (6250 km) und hatte den nächstgelegene Flugplatz für die Royal Air Force.

Die Vulcan-Maschinen waren zwar aus den 60er Jahren (das sind die Bomber, bei denen in James Bond-"Feuerball" die Atombomben geklaut werden), aber der "Avro Vulcan B.2" Bomber war der einzige verfügbare britische Langstreckenbomber.

Leider war der damals natürlich für die "Verbindung" London-Moskau (5200 km) designt worden und hatte nicht ganz die Reichweite für einmal Ascension-Falkland und zurück (insgesamt 12500 km). Mehrmaliges aufwändiges Betanken in der Luft war also notwendig.

Die Luftangriffe zerstörten nicht gerade viel, aber bei der argentinischen Führung kam leichte Panik auf. Denn wenn die Vulkan-Bomber die Falklands erreichen, dann doch auch Argentinien... und haben die Briten nicht auch Atombomben??

Das argentinischen Oberkommando verlegte gleich ein paar Mirage-Jäger nach Nord-Argentinien, die daraufhin natürlich weiter weg von den Falklands waren

Die Luftkämpfe zwischen argentinischen Mirage III und britischen Sea Harriern entschieden die Briten für sich. Die Mirage waren wg. Zusatztanks nicht so wendig wie die Harrier, auch waren die englischen Piloten besser ausgebildet.

Damit hatten die Briten recht schnell die Lufthoheit vor der argentinischen "Haustür" im Südatlantik.

Am 2.5.1982 versenkten U-Boote den argentinischen Kreuzer "General Belgrano". Von den 1000 Mann Besatzung sterben 360 im stürmischen Atlantik.

Die Begleitschiffe des Kreuzers unternahmen keine Rettungsversuche und zogen ab.

Die Argentinier treffen am 4.5.1982 die britische Fregatte "Sheffield" mit Exocet-Raketen. Das Schiff gerät in Brand, 20 Männer sterben, 242 können gerettet werden.

Die Briten versuchten nun mehrmals auf den Falklands anzulanden, was am 25./26.5 dann auch gelingt. Anfang Juni landen weitere 3000 britische Soldaten auf den Falklands

Die Rückeroberung gelingt nicht ohne weiteres, das im Südatlantik zu der Zeit Stürme sind, schließlich ist auf den Südhalbkugel im Mai kein Sommer. Anfang Juni stehen die Briten vor Port Stanley und schliessen es ein. Die Argentinier können zwar nochmals Truppen absetzen, aber die Briten schliesslich nicht mehr aufhalten. Am 12.6.1982 beginnt die britische Offensive, die am 16.6 mit der argentinischen Kapitulation endet.

Der Falklandkreig dauerte 73 Tage, Großbritannien setzte über 100 Schiffe mit insgesamt 26000 Mann ein. Insgesamt starben 1000 Soldaten (250 Briten und 750 Argentinier).

In Argentinien kommt es zur Rebellion gegen die Militär-Chunta und zur Demokratie.

In Großbritannien gewinnt die konservativen Regierung unter Margret Thatcher die nächsten Unterhauswahlen.

Und alle Fußballspiele zwischen Argentinien und England wurden zu Revanche-Gefechten.

Zita eines englischen Nationalkickers bei der WM 2002:" Ob es mir leid tut, dass die Argentinier rausgeflogen sind? Mir tut es leid, dass wir sie nicht persönlich rausgeschmissen haben."