Jetzt kommen ja wieder die vielen Feiertage im Mai. Daher möchte ich an dieser Stelle einmal erklären um was es hier eigentlich genau geht.
In Deutschland ist am Himmelfahrtstag inoffiziell "Vatertag".
Männer, ob Väter oder nicht ziehen (anfangs) mehr und (später) weniger nüchtern durch Wald und Flur.
Ursprung solcher "Umzüge" können die mit dem Himmelfahrtstag verbundenen Grenzgänge etc. gewesen sein.
Grenzgänge haben vermutlich mehrere Ursprunge: Einmal im germanischen Recht, wonach der Grundstücksbesitzer einmal im Jahr seinen Besitz umschreiten musste, um seinen Besitzanspruch zu wahren. Oder im Misstrauen, nämlich einmal im Jahr zu schauen, ob die Grenzsteine noch dort stehen wo sie sollen und nicht vom "bösen" Nachbarn klammheimlich zu dessen Gunsten versetzt wurden.
Es gibt auch noch einen christlichen Hintergrund für den Himmelfahrtsausflug: Es ist der Gang der elf Jünger zum Ölberg (Lukas 24, 50-53 oder Matthäus 28, 6f.)
Allerdings hatten die Grenzgänge wohl schon im Mittelalter viel vom Ernst der Sache verloren und wurden zu Sauftouren. Nach Erfindung eines "Muttertages", war es dann kein Problem diese Veranstaltungen (natürlich aus Gründen der Gleichberechtigung, haha :-) ) zum Vatertag zu machen.
Himmelfahrt, zehn Tage vor Pfingsten, ist in Deutschland seit 1936 ein Feiertag.
Der "Vatertag" als Feiertag ist wie der "Muttertag" eine US-amerikanische Erfindung.
1910 startete die Amerikanerin Louisa Dodd eine Bewegung für den Vatertag als Feiertag. Eine Frau, eine Frau!
Louisa Dodds Vater war im Amerikanischen Bürgerkrieg
1924 gab der amerikanische Präsident Coolidge die Empfehlung auch einen Vatertag zu feiern.
1974 wurde durch Präsident Richard Nixon der zweite Sonntag im Juni zum offiziellen Vatertagsfeiertag.
In Thailand ist Vatertag am 5. Dezember, es auch ist der Geburtstag von König Bhumibol.
Kommerziell lohnt sich das ganze auch: In den USA werden über 95 Mio. Grußkarten verschenkt.
Christi Himmelfahrt ist vierzig Tage nach Ostersonntag aber immer ein Donnerstag.
Das Fest feiert Christi Aufnahme in den Himmel, genauer: die Glaubenstatsache seiner Teilhabe an der göttlichen Macht.
Himmelfahrt als Feiertag wurde 1773 in Preußen durch Friedrich II. abgeschafft und 1789 im Jahr der Französischen Revolution, wieder eingeführt.
Es gibt Unterschiede zwischen Christi Himmelfahrt und Maria Himmelfahrt.
Christi Himmelfahrt ist eine Himmelfahrt (die Seele steigt in den Himmel und es findet dann eine ewige Vereinigung mit den Seligen und dem Göttlichen statt).
Marias Himmelfahrt ist eine Assumption. Das ist die Aufnahme eines Menschen mit Leib und Seele in den Himmel.
Und dann war Christus alleine aufgestiegen (war ja Gottes Sohn, bzw. Teil des dreifaltigen Gottes) und Maria mit Gottes Hilfe (war ja nur Mutter Gottes).
Laut dem Koran fand Jesus' Himmelfahrt ebenfalls statt.
Himmelfahrten, bzw. Aufstiege in den Himmel sind nichts Christliches: Es gab laut Ovid und Vergil eine Himmelfahrt des Aeneas (der Sage nach der Vater Romolus' und Remus'), des Caesar und des Augustus.
Es gibt sogar eine Himmelfahrtsinsel. Es ist die britische Vulkaninsel Ascension im Südatlantik.
Die Insel mit 9700 Einwohnern liegt ziemlich genau zwischen Afrika und Südamerika, nahe dem mittelatlantischen Rücken, was den Vulkanismus erklärt.
Ascension wurde zuerst 1501 vom Portugisen Joao da Nova Castelia entdeckt, aber nicht vermerkt. Richtig entdeckte die Insel 1503 dann der Portugiese and Alphonse d'Albuquerque und zwar am Himmelfahrtstag.
Ascension diente zuletzt im Falklandkrieg 1982 als britischer Flottenstützpunkt und "Flugzeugträger".
Der Muttertag ist schon etwas älter: Schon die alten Römer feierten am ersten Tag des Mars ein Fest, bei dem die Mütter Geschenke bekamen.
In England wurde im 17. Jhd. der "Mothering Day" begangen ein Tag um die Beziehung zwischen Mutter und Kind zu ehren. Dieser Feiertag wurde auf den 3. Sonntag nach Ostern gelegt.
Dieser spezielle Sonntag wird im katholischen Raum auch "Laetare" genannt. Das heißt "freue dich".
Im 19. Jahrhundert wurden in Frankreich Feste zu Ehren der Mütter begangen. In diesem Zusammenhang wurden besonders kinderreiche Familien geehrt.
In der Schweiz wurde der Muttertag Anfang des 20. Jahrhunderts durch die Heilsarmee verbreitet.
Der moderne Muttertag wurde 1907 durch Miss Anna Jarvis in Philadelphia als "General Memorial Day of all Mothers" ins Leben gerufen.
Die Publizistin hatte am Todestag ihrer Mutter, die zwei Jahre zuvor verstorben war, einen Gedenktag zu Ehren aller Mütter verkündet.
Ab 1914 wurde durch die immense Akzeptanz der zweite Sonntag im MAi aom Kongress und dem Präsidenten der USA zum Feiertag erklärt.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der Muttertag in Deutschland bekannt. Seit 1922 feierte man den Ehrentag der Mütter.
1933 wurde der Muttertag nationaler Feiertag in Deutschland.
Die Nationalsozialisten reihten das Fest nahtlos in ihren Familienkult mit ein. Am Muttertag wurde u. A. das Mutterkreuz an kinderreiche Mütter verliehen.
Dadurch galt noch lange der Muttertag als Erfindung der Nazis.
Pfingsten endet die österliche Festzeit - 50 Tage nach der Auferstehung Jesu und zehn Tage nach Himmelfahrt.
Pfingsten ist das "Hochfest des Heiligen Geistes" einer der drei höchsten christlichen Feiertage, neben Ostern (dem "Hochfest des Gottessohnes") und Weihnachten (dem Hochfest Gottvaters).
Diese Feiertage erkennt man daran, dass sie an zwei Tagen begangen werden.
Das Wort "Pfingsten" leitet sich von "pentekoste" ab, dem griechischen Wort für "fünfzig".
Pfingsten erinnert an das Ereignis, bei dem Jesu Kameraden nach seinem Tod den Heiligen Geist in Feuerzungen auf sich herabkommen spürten. An diesem Tag begannen sie, die Taten Jesu zu verkünden. Pfingsten gilt darum auch als Geburtstag der Kirche.
Fronleichnam hat nix mit "Happy Kadaver" zu tun, sondern ist mittelhochdeutschen Ursprungs: "fron" heißt "Herr" ("Fronarbeit" war die "Arbeit für den Herren") und "lichnam" meinte den lebendigen Leib (nicht wie unser modernes "Leichnam").
Der Begriff entspricht damit dem lateinischen Ausdruck "festum sanctissimi corporis Christi", also "Fest des heiligsten Leibes Christi". Fronleichnam heißt heute offiziell "Hochfest des Leibes und Blutes Christi".
Fronleichnam ist der Feiertag des Altarsakramentes, der Eucharistie.
Eigentlich müsste der Tag daher am Gründonnerstag begangen werden, da an diesem Tag das Abendmahl stattfand. Der Ursprung der Eucharistiefeier.
Da aber nach altem Brauch der Tag am Abend begann (s. "Sonnabend") war zum Zeitpunkt des letzten Abendmahles eigentlich schon Freitag und damit der Todestag Christi angebrochen. Und an einem Todestag kann man schlecht feiern.
Das Fest selbst geht zurück auf die Vision der Augustinernonne Juliane von Lüttich im Jahr 1209. Es wird berichtet, sie habe beim Beten den Mond gesehen, der an einer Stelle verdunkelt gewesen sei. Christus, so erzählte sie weiter, habe ihr erklärt, daß der Mond die Kirche bedeutet, der dunkle Fleck darin das Fehlen dieses Festes.
Bischof Robert von Lüttich führte auf diese Anregung hin das Fest 1246 in seinem Bistum ein.
Im Jahre 1264 legte Papst Urban IV. Fronleichnam auf den zweiten Donnerstag nach Pfingsten fest.
Durch Papst Johannes XXII. wurde 1317 das Fest in der ganzen abendländischen Kirche verbindlich.
An Fronleichnam feiern die Katholiken in besonderer Weise die Gegenwart des Gottessohnes im Zeichen des gesegneten Kelches und Brotes. Als Ausdruck dieses Glaubens wird dabei seit dem 13. Jahrhundert ein solches gesegnetes Brot - eine Oblate - in einem wertvollen Behältnis allen sichtbar während der Fronleichnamsprozession durch die Straßen getragen.