Es geschieht in Oberösterreich in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Ein kleines Kind wird ermordet, eine Frau gesteht und stellt sich. Sie will für ihr Verbrechen hingerichtet werden. Und sie ist kein Einzelfall. (Quelle: Filminstitut.at).

Das ist eine Kurzbeschreibung eines historischen Spielfilms, der gerade im Entstehen ist. Basierend auf einem wahren, bisher unbeleuchteten Kapitel europäischer Geschichte. Ein Film über Frauen, Religion und Ritualmord und orientiert sich an damaligen Gerichtsprotokollen.

Gedreht wird in Österreich und Deutschland. Die Drehorte in Österreich befinden sich hauptsächlich im Waldviertel (Saß, Kleinzwettl, Höllental).

Bei des Teufels Bad sind auch sehr viele Laiendarsteller aus Oberösterreich, die zuvor natürlich alle gecastet wurden, dabei. Nach Empfehlung von der Kunstwerkstatt Theater Malaria (Diakoniewerk) wurden auch die Darstellerinnen und Darsteller der integrativen Theatergruppe ESSELLISSIMO von der Ulrich Seidl Film gecastet. Das war aber bereits im Jahr 2017. So lange läuft dieses Projekt schon und durch Corona wurde es immer weiter nach hinten verschoben.

Anfang Oktober 2021 kam die Anfrage von Henry Steinmetz  (Castingdirektor bei der Ulrich Seidl Film) ob noch Interesse besteht. Und so kamen Sabine P. und ich zu Filmehren.

Der erste Termin war am 23.10.2021 in Königsleiten bei Litschau. Königsleiten ist ein wunderschönes und ruhiges Ferien- und Theaterdorf im Waldviertel. So ging es am Samstag zur Kostümprobe mit gültigem PCR-Test ins Waldviertel. Nach der Ankunft wurden wir auch sofort wieder einem Coronatest unterzogen. Vorher gab es keinen Zutritt.

Zur Kostümprobe kamen wir in einem Raum mit unzähligen Kleiderständern voller verschiedenster Klamotten. Dazu kamen noch Regale, angefühlt mit den unterschiedlichsten Schuhen. Natürlich alles der Zeit angepasst. So um das 18. Jahrhundert.

Da man schon vorher seine Kleider- und Schuhgrüße bekannt gegeben hatte, wurde man mit seiner entsprechenden Kleidung ausgerüstet. Es wurde dann alles probiert, getauscht, und wiederprobiert, bis alles saß und passte. Es gab natürlich mehrere Hosen, Hemden oder Schuhe zum Ausprobieren. Mein Janker war nicht barrierefrei. Da war das Innenfutter so kaputt, dass ich ohne Hilfe nicht reinkam. Schließlich passte alles und wir wurden von allen Seiten fotografiert.

Ich habe mir auch die verschiedenen Schuhe angesehen und wunderte mich, wie man damals damit gehen konnte. Sie waren schwer, fest und steif. Heute läuft man mit Schischuhen so herum.

Im Kostüm ging es anschließend in die Maske zum Schminken. Mir wurde mit dem Hinweis, “ im Mittelalter gab es keine gewaschenen Haare“, sofort ein Fett in die Haare geschmiert und dann wurden sie zu einem Zopf zusammengebunden. Natürlich kam dann noch Schminke ins Gesicht um unreine Haut oder Äderchen zu simulieren. Auch hier wieder Fotos von allen Seiten. Dann kam wieder das zurückverwandeln an die Reihe. Abschminken und zurück in die Privatkleidung. Ich bekam noch die Anweisung, in der kommenden Woche nicht die Haare zu waschen und einen Bart wachsen zu lassen. Und ganz wichtig: Eine warme Unterwäsche anzuziehen. Die Filmszenen spielten schließlich im Mai.

Da es am Freitag, 29.10.2021 schon sehr früh los ging, fuhren wir schon am Donnerstag nach Königsleiten. Wir bekamen in Litschau ein Appartement für 2 Nächte zur Verfügung gestellt und brauchten uns auch nicht um die Verpflegung kümmern.

Am Freitag, nach dem Eintreffen natürlich wieder sofort der Coronatest. Dann bekam man eine Nummer und mit dieser Nummer erhielt man seine vorbereitete Garderobe. Das faszinierende dabei, sie fragten nicht, wer man ist, sie wussten es und kannten uns alle beim Vornamen.

An den Kleiderständern hängten jetzt Säcke mit den Nummern. Natürlich gab es auch hier wieder eine Unterstützung beim Umkleiden. Man bekam sein Kostüm und die Privatkleidung kam in den Sack. Der kam dann zurück mit der Nummer auf den Garderobeständer. Das war mit Unterstützung eine Angelegenheit von einigen Minuten. Gleichzeitig waren 5 Umkleidebereiche eingerichtet. Natürlich nach Geschlecht getrennt. Am 2. Tag ging es noch schneller.

Anschließend kam wieder die Maske an die Reihe. Es wurde nach den Fotos aus der Vorwoche gearbeitet. Diesmal wurden auch noch die Fingernägel und die Hände geschminkt. Eigentlich alles, was von der Haut sichtbar war. Auch hier waren gleichzeitig mehrere Maskenbildner am Werk.

Wenn eine Gruppe fertig war wurde sie im Shuttlebus nach Saß gefahren. Ungefähr 10 Minuten Fahrzeit von Königsleiten entfernt. Dort stand ein alter Vierkanter aus dem 18. Jahrhundert. Und sonst nichts, außer einer wunderschönen Waldviertler Gegend. Und ein großer Autopark von der Ulrich Seidl Film.

Nachdem man in den Innenhof des Vierkanters kam, war man sofort in einer anderen Welt. Die alten Schuppen, das Strohdach, die kleinen Fenster und der rauhe Boden des Innenhofes mit seinen verschieden hohen Granitplatten und somit unebenen Boden. Sehr viele Komparsen standen verteilt oder in Gruppen im Hof und warteten gespannt, so wie wir, was da auf uns zukommt. Eine Gruppe tschechischer Komparsen stach heraus. Es waren Hünen mit 2 Meter Größe, alle hatten lange weiße Haare und Bärte. Was sie aber nicht hatten, das waren „Zähne“. Anscheinend stellten sie eine Gruppe tschechischer Holzknechte dar. Mich erinnerten sie an Rübezahl. Anderen wurden für bestimmte Filmszenen die Zähne gelb gefärbt.

Den größten Spaß hatten die Kinder und der Hund Jagger (Laut seinem Herrchen, nach Mick Jagger). Der bekam alle paar Sekunden seine Streicheleinheiten. Die Kinder, vom Baby bis Jugendliche, sahen in ihren mittelalterlichen Kostümen sehr putzig aus. Auch Jagger bekam eine an die Zeit angepasste Leine. Das Herrchen von Jagger, ein älterer Mann mit langen weißen Haaren und Bart hatte es nicht so gut getroffen. Er musste die ganze Zeit mit Holzschuhen herumlaufen.

Für den Dreh wurde der ebene Boden seit dem Frühjahr ab- und ausgegraben. Mit Granitplatten und vierschieden großen Steinen ausgelegt und sehr uneben zurückgelassen. Zwischen den Platten gab es Spalten und waren auch noch schief verlegt. So wie es früher so üblich war und niemanden störte. Wer vielleicht das Freilichtmuseum in Stübing bei Graz kennt und dort die alten Bauernhäuser besucht hat, weiß, was ich meine. Der Mann mit seinem Holzschuhen hatte keine Freude mit den Steinen und ich auch nicht besonders.

An mehreren Stellen brannten große Feuer. Es gab doch eine große Hochzeit zu feiern. Bei einer Feuerstelle wurde in großen Suppentöpfen herumgerührt. Schließlich sollten die Karotten- und Klachlsuppe für einige Filmszenen zum Ausschenken bereit stehen. Bei einer anderen Feuerstelle steckte eine Wildsau am Spies und es sollte mehrere Stunden dauern bis sie zum Verspeisen bereit war. Dem Komparsen an Feuer, der den Spies drehte wurde versprochen, dass er nach einer Stunde abgelöst wird. Diesen Job wollte aber niemand und so drehte er nach 6 Stunden noch immer gleißig die Sau. Dafür bekam er dann sicher eine Extraportion Wildsau in der Holzschüssel.

Obwohl hier mehrere offene und große Feuer im Innenhof brannten, passierte nichts. Alle Holzteile und das Strohdach wurden vorher mit entsprechenden Flüssigkeiten imprägniert. So gab es auch keine Funken, die unkontrolliert herumflogen. Deshalb war auch ein Mitarbeiter für Spezialeffekte dabei. Es waren auch überall Feuerlöscher versteckt und draußen stand die Feuerwehr in Bereitschaft. Ich habe mich am Anfang nur gewundert, warum ein Holzbalken, der direkt über einem Feuer hing, nicht zu brennen begann. Das Rätsel hat mir dann der Experte für die Spezialeffekte erklärt. Und das Feuer nicht immer gleich Feuer ist. Besonders beim Film.

Es wurden über dem Tag verteilt (es ging für einige Komparsen bis 22:00 Uhr)

Mehrere Filmszenen gedreht. Es wird einmal besprochen und erklärt, dann durchgespielt, dann noch einmal und noch einmal. In der Zwischenzeit wird die Kamera, die Beleuchtung,, der Ton und was so alles dazugehört, aufgebaut. Dann wurde gedreht. Bis alles zusammenpasste (Kamera, Beleuchtung, Ton, Positionen etc.) wurde auch hier mehrmals ein Anlauf genommen. Wenn dieser Dreh abgeschlossen war, wurde für die gleiche Szene alles umgestellt und umgebaut. Und die Szene aus einer anderen Position gefilmt.

Einen Tag zuvor war das Filmteam im Höllental und drehten dort eine Szene beim Wäschewaschen am und im Bach. Die Komparsen erzählten, dass sie schon blaue Hände hatten, da die Szenen 10 Mal wiederholt wurden. Im kalten Herbstbach ist das Waschen und das Auswringen nicht so einfach. Das galt auch für die Hauptdarstellerin.

Es wurden auch für das Suppe ausschenken genaue Anweisungen gegeben. Schließlich wurden auch hier wieder Kamera, Licht und Ton benötigt. Hier konnte man frei Schnauze reden, sollte aber oberösterreichisch klingen. Beim Aufschneiden der Wildsau wurde vorher auch das Aufschneiden geprobt. Schließlich übernahm Maria Hofstädter, als Mutter der Hauptdarstellerin im Film, selbst diese Aufgabe. Man bekam die gegrillte Wildsau in einer Holzschüssel und musste natürlich mit den Fingern essen. Um auch authentisch rüberzukommen, wischte man seine Finger dann in den Janker. Eine gegrillte Wildsau schmeckt sehr gut. Und als Steirer kenne ich eine Klachlsuppe auch ganz genau.

Zwischendurch wurde fleißig getanzt und musiziert. Natürlich auch wieder nach Regieanweisungen und bei laufender Kamera, Ton und Beleuchtung. Da auch diese Szenen mehrmals wiederholt wurden, hingen einige schon bald die Zunge heraus. Aufgrund des unebenen Bodens hielt ich mich von diesen Vergnügen fern und wärmte mich in der Zwischenzeit am Feuer. Klatschen und Johlen kann auch zur Stimmung beitragen. Jedenfalls lies der Regisseur öfters, „jetzt Stimmung“ und „Brillen und Handys weg, wir drehen“, im Hof hören.

Die Musikanten waren den ganzen Tag im Einsatz. Es wurde immer und überall aufgespielt. Das waren Profis an ihren mittelalterlichen Instrumenten. Die Instrumente im Mittelalter waren die Harfe, Laute, Fidel, Horn, Flöte und Trommeln, aber auch heute weniger bekannte wie das Psalterium, Trumscheit, die Schalmei, Drehleier oder Sackpfeifen.

Auch der Most- und Bierschenk hatte immer viel zu tun. Schließlich gab es den ganzen Tag echtes Bier und echten Most zu trinken. Einigen merkte man das schon an, besonders den tschechischen Hünen. Das war aber beabsichtigt und man konnte ganz sich selber spielen. Aber dafür ist Ulrich Seidl ja bekannt. Natürlich gab es auch alkoholfreie Getränke. Schließlich waren ja auch Kinder dabei.

Dann wurde alles für Innenaufnahmen  in den Stadl verfrachtet und es ging wieder von vorne los. Um das Tageslicht noch auszunützen, wurden auch noch Aufnahmen auf der Wiese vor dem Hof gedreht. Dafür standen schon den ganzen Tag Hühner im Stall bereit. Der Hauptdarsteller war natürlich der Hahn. Laut Hochzeitsbrauch wurde er Rituel umgebracht. Aber keine Sorge, nach den Aufnahmen kehrte er glücklich und lebend zu seinen Hühnern zurück.

Am späten Nachmittag wurden die ersten Komparsen zurück nach Königsleiten gebracht. Das Umziehen ging jetzt schon schneller. Es stand auch wieder eine Assistenz bereit. Da man den ganzen Tag immer Feuer und Rauch ausgesetzt war, konnte man das auch entsprechend riechen.

Am Samstag ging der Tag auch wieder mit dem Coronatest los. Dann wieder mit Unterstützung in die verrauchten Klamotten und dann in die Maske. Und es ging immer schneller. Anschließend stand das Frühstück am Programm. Da konnte man sich diesmal Zeit lassen. Da wir alle in einem Großraumbus nach Kleinzwettl zur dortigen Wehrkirche gekarrt wurden, mussten wir warten, bis alle bereit waren.

Im nördlichen Waldviertel liegt eine kleine Ortschaft, Kleinzwettl. Zwei geteerte Straßen führen hin, ein paar Häuser und Bauernhöfe gibt es und die Wehrkirche. Sie steht auf einem sogenannten „Hausberg“, einer Bauform, die in der Mitte aus dem „Kernwerk“ besteht, um das herum ein Graben ist und danach der „Wall“ folgt.

In Kleinzwettl wurde „der Auszug aus der Kirche“ gedreht. Die mittelalterliche Wehrkirche mit einer in voller Höhe erhaltener Bruchsteinmauer stellte genau das richtige Umfeld dar.

Als wir bei der Kirche  ankamen, war die komplette Filmcrew schon längst bei der Arbeit. Schließlich musste wieder alles aufgebaut werden. Diesmal kam auch ein Kamerakran zum Einsatz.

Der Kamerakran wird in der Film- und Fernsehtechnik eingesetzt, um Kamerafahrten in drei Dimensionen zu ermöglichen. Das Motiv wird beispielsweise „überflogen“, die Kamera kann sich von oben auf das Motiv zubewegen oder von ihm entfernen. Es lassen sich auch Flugaufnahmen aus geringer Höhe simulieren.

Da es diesmal ein bisschen Action gab, waren auch eine Stuntkoordinatorin und ein Stuntgirl im Einsatz. Jedenfalls mussten wir die Braut, wie es damals wahrscheinlich der Brauch war, über unseren Köpfen nach unten weiterreichen. Dazu gab es wieder die entsprechenden Anweisungen. Zuerst gab es ein Trockentraining, dann kam das Stuntgirl zum Einsatz. Sie wurde am Anfang der Gruppe nach oben gehoben und mit dem Kopf voraus nach unten weitergeschoben. Auch das wurde öfters geprobt. Dabei wurden unsere Positionen (2 Schritte nach oben, 1 Schritt nach rechts usw.) auch ständig angepasst. Mit der Krankamera wurden auch entsprechende Probefahrten gemacht. Schließlich war die Hauptdarstellerin an der Reihe. Auch die musste einige Male über unsere Köpfe nach unten. Mir wurde erzählt, dass sie nicht so glücklich dreinschaute.

Beim Proben mit dem Stuntgirl merkte man deren Training. Sie hatte eine extreme Körperspannung von der Sohle bis zur Haarwurzel. Als sie über unsere Köpfe weitergeschoben wurde, war sie so hart wie ein Brett. Somit war sie für uns leicht, sie über unsere Köpfe zu schieben. Bei der Hauptdarstellerin war es schon etwas schwieriger. Sie konnte keine so starke Körperspannung aufbauen und hängte somit gewaltig durch. Aber auch diese Szene brachten wir nach mehrmaligen Durchläufen in den Kasten. So sagte es zumindest der Kameramann.

Eine weitere Szene, die gedreht wurde, war das Herunternehmen der Braut am Ende der Schlange. Auch das wurde öfters geprobt und gedreht. Und Schließlich kam es dann zur letzten Szene an diesen Tag. Der Auszug aus dem Kirchhof. Dazu wurde natürlich wieder das komplette Equipment nach draußen geschleppt und wieder aufgebaut. Dann wurde die Szene wieder besprochen, geprobt und gedreht. Einmal kam die Anweisung des Kameramannes, alles nochmal zurück, da haben 2 direkt in die Kamera geblickt. Und alles marschierte wieder die Anhöhe hinauf.

Der Tag endete mit einem gemeinsamen Essen der Laiendarsteller  mit der gesamten Filmcrew inklusive der Hauptdarsteller in Königsleiten.

Von der Idee bis zum Kinostart oder bis zur Ausstrahlung im Fernsehen kann sich ein Filmprojekt sehr lange hinziehen. Casting der Darsteller, suchen von geeigneten Objekten und Drehorten und deren Adaptierungen. Siehe ab- und umgraben des Innenhofes des Vierkanters. Natürlich mit der Wiederherstellung nach Drehende. Wenn das nicht möglich ist, dann wird auch eine entsprechende Filmkulisse nach- und aufgebaut. So wurde zum Beispiel 1973 im steirischen Bad Mitterndorf für die Verfilmung von Jacks Londons „Wolfsblut“ eine komplette Westernstadt aufgebaut. Die Hauptdarsteller damals waren Franco Nero und Raimund Harmsdorf (Der Seewolf). Der nach einer Schmutzkübelkampagne einer deutschen Zeitung kein Engagement mehr bekam und sich deshalb das Leben nahm.

Es war ein tolles Erlebnis, so etwas einmal aus der ersten Reihe miterleben zu dürfen und können. Da stellt sich die Frage, ob man das kann, gar nicht. Man kann es einfach. Alle, die so eine Gelegenheit bekommen, sofort zugreifen! Und wenn es nur ein Casting ist. Obwohl sehr viel Zeit mit warten verbracht wird, kann man überall seine Eindrücke sammeln und auch ins berühmte Fettnäpfchen treten.

Wenn man nun fast blind ist, hat man auch entsprechende Erlebnisse, besonders wenn man nicht erkennt, wer neben dir steht.

So stand ich mit einem Humpen bei der Wildsau am Grill und unterhielt mich mit dem Metzger. Da gesellte sich eine Dame zu uns und stieß mit mir an. Als ich nach den Namen fragte, kam die Antwort: „Maria“. Ich stellte mich auch vor. Dann wollte ich wissen, ob sie auch zu den Komparsen gehört. Ihre Antwort: „Nein, ich bin die Hauptdarstellerin Maria Hofstätter“. Wir haben uns dann sehr gut unterhalten. Und ich kann immer sagen, dass ich Maria Hofstätter am Filmset kennengelernt habe.

Auch der Hund Jagger, von dem man in den 2 Tagen kein einziges Bellen gehört hat, zeigte was er draufhat, als eine Katze vorbeirannte.

Und die Kinder träumten schon von Millionen, als sie ihre Gage abholten.

Was schon bei der Ankunft zur Kostümprobe auffiel, wir wurden nicht gefragt, wer wir sind. Sie wussten, wer wir waren und sprachen uns sofort mit unseren Vornamen an. Das wurde von der gesamten Crew so praktiziert und man fühlte sich sofort willkommen und mittendrin. Mir wurde auch kein Formular zum Ausfüllen vorgelegt. Entweder war es schon ausgefüllt oder mir wurde sofort Hilfe angeboten. Auch beim Drehen war immer eine Unterstützung bereit, auch vom Regisseur himself. Sie wussten, wie man mit Menschen mit Behinderung umgeht. Solange es solche Menschen gibt, ist die Welt noch nicht verloren.

Ich bin schon auf das Ergebnis gespannt. Wie aus vielen Einzelszenen und Episoden der Film zusammengeschnitten wird. Für mich war es ein Kuddelmuddel, dass aber perfekt funktionierte. Es wurde nichts dem Zufall überlassen. Es war immer alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Sie hatten an alles gedacht. Bis auf eines: Freitag Vormittag wurde verzweifelt jemand gesucht, der ein Bierfass anschlagen kann.

Und eine gegrillte Wildsau schmeckt hervorragend.

Details zum Film:

Titel: Des Teufels Bad.

Englischer Titel The Devil’s Bath

Drehbuch und Regie: Veronika Franz, Severin Fiala

Regie Severin Fiala, Veronika Franz

Kamera Martin Gschlacht

Schnitt Michael Palm

Original-Ton Andreas Hildebrandt

Sound Design Matz Müller, Erik Mischijew

Kostümbild Tanja Hausner

Szenenbild Andreas Donhauser, Renate Martin

Musik Anja Plaschg

Besetzung Anja Plaschg (Agnes), Maria Hofstätter (Mutter)

Produktionsleitung Edgar Cox

Fernsehbeteiligung ORF (Film/Fernseh-Abkommen), BR/Arte

Drehort Österreich, Deutschland

Drehzeit November 2020 – Dezember 2021

Drehtage 40

Drehstart 07.11.2020

Fertigstellung Winter 2022/2023

Produzent in Österreich Ulrich Seidl

Ein danke geht an die ehemalige Theatergruppe ESSELLISSIMO. Schließlich habe ich dort einiges gelernt und hatte tolle Theaterkollegen. Ohne deren damaliger Unterstützung und Geduld hätte ich dieses Erlebnis nicht gehabt. Bis uns das Leben einholte und eine Dame mit enormer krimineller Energie alles zunichte machte. Leider ist sie schon wieder in Freiheit.

Und ein besonders großes danke geht an Sabine für ihre großartige Unterstützung. Ich habe mich immer sicher gefühlt.