Archiv des Autor: Gerhard Hojas

Zehn blinde Künstler und ihre erstaunlichen Werke

Zehn blinde Künstler und ihre erstaunlichen Werke

Blinde Musiker kennt man. Stevie Wonder, Ray Charles und Andrea Bocelli – um nur einige zu nennen. Aber blinde Bildhauer und Maler? Menschen, die ihre Werke nicht sehen können? Geht das überhaupt?
Ja, das geht!

Zehn bildende Künstler, die komplett blind oder stark sehbehindert sind!

1. 1. Eşref Armağan sieht mit den Fingern

Der Istanbuler Künstler Eşref Armağan ist ein wissenschaftliches Phänomen. Forscher ließen ihn zeichnen, während er im Kernspintomographen lag. Das Ergebnis: Obwohl Armağan von Geburt an blind ist und die Farben und Formen der Welt nie gesehen hat, entsprechen seine Hirnaktivitäten beim Malen denen eines Sehenden.

Was Armağan zu Papier bringt ist nicht abstrakt, sondern gegenständlich. Seine Methode: Erst ertastet er sich das Objekt, das er abbilden möchte. Dann benutzt er seine Finger, um es darzustellen. 2009 malte er für Volvo den S60. Wie er das gemacht hat, zeigt ein Youtube-Film:

2. K.O. Götz und sein „Bild für BILD“
Von Karl Otto Götz lernte einst Gerhard Richter, einer der teuersten Maler der Gegenwart. Im Februar wurde Götz 100 Jahre alt. Seit er vor drei Jahren erblindete, sieht er von der Welt nichts mehr. Doch dass vor seinem inneren Auge noch immer die prächtigsten Werke entstehen, bewies er mit seinem „Bild für BILD“. Wie er das hinbekam? „Was ich vorhabe, ist immer vorher in meinem Kopf“, erklärt K.O. Götz. „Dann kommt es auf die Schnelligkeit an, mit der ich die Pinselhiebe ausführe.“
3. Dario Malkowski (88): Blinder Bildhauer mit Staatsexamen

Am Morgen des 19. November 1944 verlor Dario Malkowski sein Augenlicht. Eine Granate riss dem jungen Soldaten aus Schönebeck (Sachsen-Anhalt) das halbe Gesicht weg. Dann wurde es dunkel – und nie wieder hell. Trotzdem absolvierte er nach dem Krieg eine Ausbildung zum Holzschnitzer. Bei einer Ausstellung gefielen seine Werke den Offiziellen im DDR-Bezirk Magdeburg so sehr, dass sie ihn mit einem Stipendium ausstatteten – nicht wissend, dass er blind ist. Doch die Fachschule für angewandte Kunst in Magdeburg schickte ihn direkt wieder nach Hause. Malkowski blieb hartnäckig und setzte sich durch. Schließlich durfte er studieren und schaffte seinen Abschluss. Seither arbeitet er als freier Bildhauer.
Seine Werke kann man auf der ganzen Welt betrachten. In der Washingtoner Kongressbibliothek für Blinde und Sehbehinderte zum Beispiel, aber auch in Athen, Leipzig, Wien, Petersburg und Paris.

Malkowski schuf unter anderem die Preisskulptur des Deutschen Hörfilmpreises. Das drei Kilogramm schwere Bronzerelief trägt den Namen „Die Lauschende“

4. Ricky Trione fand die Farben erst, als er blind war

Früher zeichnete Ricky Trione vorwiegend in Schwarz und Weiß. Auf seiner Homepage zeigt er die Bilder: feine Striche, klare Linien. Doch dann ereilten ihn zwei unglaubliche Schicksalsschläge im Abstand weniger Jahre. 1993 wirbelte ein Holztransporter einen Stein auf. Er flog durch das offene Fenster von Triones Auto, traf ihn am linken Auge. Sieben Jahre später verlor er bei einem ähnlichen Unfall auch noch sein rechtes Auge, als ihn ein Reifenteil eines vorbeifahrenden Trucks im Gesicht traf.

Trione überwand Trauer und Niedergeschlagenheit und ging wieder ans Werk. Wegen seiner Blindheit musste er allerdings seine Arbeitsweise ändern. Er malt jetzt bunt und arbeitet teilweise kleine Skulpturen in die Bilder ein. Warum? Damit er die Farbschichten spürt, die er mit den Fingern auf dem Papier verteilt. Trione: „Es gibt so viele Wege, unsere anderen Sinne zu benutzen.“

5. Die Kunst brachte John Bramblitts Leben wieder in Form

Auch John Bramblitt muss die unterschiedliche Beschaffenheit der Farben an den Fingern spüren, um sich auf der Leinwand zurecht zu finden. Er erblindete 2001 infolge seiner Epilepsie. Damals fühlte er sich allein und ausgestoßen, seine Zukunft schien in Scherben zu liegen. Dann entdeckte er die Malerei für sich und schöpfte neuen Mut. Er sagt: „Die Kunst hat mein Leben wieder in Form gebracht.“ Heute gibt er Kurse und ist auch als Buchautor erfolgreich.

6. Silja Korn ist erfolgreiche Fotografin

Aktuell werden die Fotografien von Silja Korn (48) in der ungarischen Botschaft in Berlin ausgestellt. Und Ende des Jahres kommen sie in die Sammlung der Ungarischen Nationalgalerie. Das Besondere daran: Die erfolgreiche Fotografin ist seit ihrem 17. Lebensjahr blind! Bei einem Autounfall erlitt sie schwere Augen-Verletzungen. Eine Fotografin brachte ihr vor neun Jahren den Umgang mit einer Kamera bei. Ihre Foto-Motive wählt Silja Korn mit den Händen oder den Ohren.

7. Felice Tagliaferri verbietet, seine Kunst NICHT anzufassen

Seit er 14 Jahre jung ist, kann Felice Tagliaferri (heute 41) nicht mehr sehen. Mit seinen Händen schafft der gelernte Restaurateur wunderschöne Skulpturen mit feinen Details. Besonders berühmt ist seine Figur des liegenden Jesus Christus: eine Nachbildung des Originals von Giuseppe Sanmartino aus dem Jahr 1753. Tagliaferri war verboten worden, das Original mit seinen Händen zu berühren. Also schuf er seinen eigenen liegenden Jesus, ganz ohne das Original anzufassen. Nur mit mündlichen Hinweisen.

Der Jesus von Tagliaferri ist athletischer und besitzt trotzdem erstaunliche Details. „Es ist verboten, ihn NICHT anzufassen“, sagt Tagliaferri.

Tagliaferri arbeitete in Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland. Seine Werke wurden auch außerhalb dieser Länder gezeigt. Ein Museum an der italienischen Ostküste hat Tagliaferri-Skulpturen eine ganze Sektion gewidmet. Außerdem gibt er Kunstworkshops für blinde und sehbehinderte Menschen.

8. Keith Salmon wurde als Landschaftsmaler ausgezeichnet

Die Berge und das Malen. Diese zwei großen Leidenschaften hatte der Brite Keith Salmon (54) schon immer. Dann nahm seine Sehkraft plötzlich rapide ab. Der Grund: Diabetes. Auf dem linken Auge ist er mittlerweile komplett blind, rechts kann er nur noch Schemen erkennen. Trotzdem wandert Salmon immer noch in den Bergen. Und er malt auch weiter. 2009 erhielt er den mit 20 000 Pfund (25 000 Euro) dotierten Jolomo-Preis für seine atmosphärischen Bilder der schottischen Landschaft. Keith Salmon: „Ich male mit dicken Pinseln, trage Farbschicht um Farbschicht auf und kratze schließlich mit einer stumpfen Klinge wieder Farbe ab.“ Auf diese Weise erscheinen seine Werke filigran – auch wenn er selbst kaum Details wahrnehmen kann.

9. Albert Schmiege muss um die Ecke malen

Wenn Albert Schmiege sehen will, was er mit rechts macht, muss er nach links schauen. Der US-Amerikaner leidet an Morbus Stargardt, einer seltenen Netzhaut-Erkrankung. Was direkt vor ihm passiert, bleibt ihm verschlossen. Lediglich an den Rändern seines Sichtfelds kann er Dinge erkennen – aber auch das nicht gut. „Es fing 1985 an, ich war 24 Jahre alt“, berichtet er. „Meine Kinder waren noch klein, und das härteste für mich war, dass ich nicht mehr in der Lage war, ihren Gesichtsausdruck zu sehen.“

Schmiege musste seine Arbeit aufgeben, fand sich in der Welt nicht mehr zurecht. Doch eines gab er nicht auf: seine Malerei. „Das ist etwas, das ich ganz für mich allein tun kann. Ich male im Keller, muss dafür nicht raus. Zu Malen bedeutet für mich, Unabhängigkeit zu erreichen.“ Mittlerweile hat es Schmiege zu einiger Bekanntheit in den USA gebracht. Er sagt: „Ich bin auf viele Arten gesegnet.“

10. Sanja Fališevac ist taub und blind
Zuerst verlor Sanja Fališevac (49) aus Zagreb (Kroatien) ihr Augenlicht – und dann wurde sie auch noch taub. Wer mit ihr kommunizieren möchte, muss ihr Botschaften auf die Handfläche streicheln. Aber das hat sie nicht davon abgehalten, ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Sie ist eine erfolgreiche Künstlerin. In ihrem Atelier zeigt sie stolz die zahlreichen, zauberhaften Skulpturen, die sie in ihrer Phantasie erschaffen und mit ihren Händen geformt hat.

 

GRETA & STARKS – Kino für alle

Gute Neuigkeiten für sehbeeinträchtigte Nutzer der App „Greta“!
 Demnächst kommen wieder neue Filme mit Audiodeskription in die Kinos:
 
  •  Im Labyrinth des Schweigens (Filmstart: 6. November)
  • Trash (Filmstart: 27. November)
  • Alles ist Liebe (Filmstart: 4. Dezember)
  • Entdeckung der Unendlichkeit (Filmstart: 25. Dezember)
 
Mehr Infos sowie weitere Filme mit akustischen Bildbeschreibungen unter
 
www.gretaundstarks.de.

Tag des weißen Stockes

Als Tag des weißen Stockes nutzen weltweit Blindenverbände den 15. Oktober, um auf die Situation blinder und sehbehinderter Menschen aufmerksam zu machen. Am 15. Oktober 1964 übergab US-Präsident Lyndon B. Johnson in einem symbolischen Akt Langstöcke an Menschen mit Blindheit und starker Sehbehinderung, was als Beginn des systematischen Orientierungs- und Mobilitätstrainings gilt.

Die Idee, die blinden Menschen mit einem weißen Stock als Schutz- und Erkennungszeichen zu versehen, entstand 1930 in Paris und wurde 1931 in die Tat umgesetzt. Schöpferin dieser Idee war Guilly d’Herbemont, die am 7. Februar 1931 in Anwesenheit mehrerer Minister und Vertreter von Blindenorganisationen die ersten weißen Stöcke überreichen konnte. Der weiße Stock wurde somit offiziell als Schutz und Erkennungszeichen blinder Menschen anerkannt.

Im Jahr 1969 riefen die Vereinten Nationen den „Internationalen Tag des Weißen Stockes“ ins Leben, der jeweils am 15. Oktober begangen wird. In den darauf folgenden Jahren erlebte der weiße Stock eine neue Entwicklung. Mit dem Langstock und entsprechendem Mobilitätstraining konnten nun vermehrt blinde und sehbehinderte Menschen die große Herausforderung des Straßenverkehrs in Angriff nehmen.

iPhone nass geworden? Erste Hilfe Tipps!

iPhone nass geworden? Erste Hilfe Tipps!

 

1. iPhonesofort ausschalten

Der wichtigste Schritt, der möglichst sofort durchgeführt werden sollte, ist es, das iPhone auszuschalten. Im besten Fall sollte auch der Akku entfernt werden, das ist beim iPhone für den Normalverbraucher allerdings nicht möglich, weil die Rückseite des iPhones – jedenfalls ohne Spezialwerkzeug – nicht geöffnet werden kann.
Falls sich das iPhone beim Kontakt mit Wasser automatisch ausgeschaltet haben sollte, versuche nicht, es wieder einzuschalten! In diesem Fall hat sich die Schutzschaltung aktiviert. Der Versuch, das iPhone zu starten, würde diverse Kontaktstellen mit Spannung versorgen und könnte zu einem Kurzschluss führen, der noch größeren Schaden auslösen könnte.

2. Behälter mit Reis
Das ausgeschaltete iPhone solltest du anschließend in einen offenen Behälter mit Reis legen. Reiskörner haben die Eigenschaft, Feuchtigkeit zu entziehen – also genau das, was Dein nasses iPhone braucht.
Alternativ kannst du auch Säckchen mit Kieselgel verwenden,sofern du welche zu Hause hast. Solche Säckchen finden sich manchmal in neuen Schuhen. Auch Kieselgel hat die Eigenschaft, der Luft Feuchtigkeit zu entziehen.

3. Einige Tage warten
Du solltest das iPhone zumindest zwei bis drei Tage im Reis-Behälter liegen lassen, ehe du es wieder einschaltest. Wenn es funktioniert, hast du noch einmal Glück ge habt. Wenn nicht, bleibt dir der Weg zum iPhone-Doktor nicht erspart.

iPhone nicht mit heißer Luft trocknen!
Egal was du machst, du solltest das iPhone auf keinen Fall mit heißer Luft trocknen! Lege es also nicht auf eine Heizung und behandle es keinesfalls mit einem Föhn oder ähnlichem. Hitze kann die Elektronik beschädigen!

Das gilt natürlich auch für alle anderen Handys, Fernbedienungen und dergleichen. Sofort die Batterien entfernen damit kein Kurzschluss erfolgen kann.