Fachbegriffe erklärt – Was versteht man unter Blindheit?

Und welche Fachbegriffe gibt es dafür?

Unter Blindheit versteht man die ausgeprägteste Form einer Sehbehinderung mit gänzlich fehlendem oder nur äußerst gering vorhandenem visuellen Wahrnehmungsvermögen eines oder beider Augen.

Sie kann angeboren (Geburtsblindheit) oder erworben sein.

Die Aussichten auf eine Verbesserung oder gar Heilung sind abhängig von Krankheitsbeginn und Ursachen sehr gering bis meist unmöglich. Zusätzlich gibt es eine Reihe von Erkrankungen, für die es keinen wirksamen therapeutischen Ansatz gibt, und die deshalb als unheilbar gelten. Wenn eine Blindheit beide Augen betrifft, ist sie eine schwere Behinderung.

Nicht zur Blindheit zählt die Farbenblindheit rot/grün (Achromatopsie) oder die Nachtblindheit (Hemeralopie).

Von gesetzlicher Blindheit spricht man:

Wenn trotz Korrektur die zentrale Sehschärfe weniger als 1/50 beträgt, das bedeutet ein genormtes Sehzeichen, das ein ”normal” Sehender auf 50 m Entfernung noch erkennt, ein „Blinder“ erst auf einen Meter wahrnehmen kann.

Zur Veranschaulichung:

Eine Sehschärfe (Visus) von 1/50 = 0,02 welche Blindheit bedeutet, bedeutet, dass die gerade lesbaren Sehzeichen das 50-fache von 5 haben. Dies sind 4,17 Sehwinkelgrad, was ca. einer Schriftgröße von 2,2 cm bei 30 cm Leseentfernung entspricht.

Fachbezeichnungen:

Visus „Sehschärfe“ von 0,02 = 2 % Sehfähigkeit

Visus „Sehschärfe“ von 0,01 = 1 % Sehfähigkeit

Visus FW = Fingerwacheln = Farbkleckse die sich vor dem Gesicht bewegen werden wahrgenommen

Visus HBW = Handbewegungen die sich vor dem Gesicht bewegen werden wahrgenommen

Visus FZ = Finger können wenn sie vor das Gesicht gehalten werden gerade noch gezählt werden

Visus LE = Lichtempfindung
GF = Gesichtsfeld

 

Bei relativ guter zentraler Sehschärfe das Gesichtsfeld auf ein Minimum eingeschränkt ist.

 

Nicht mit sehenden Methoden (Schreiben, Lesen, Orientieren in fremden Räumen) effektiv gearbeitet werden kann.

 

90% der Blinden verfügen zumindest über ein Hell/Dunkelsehen.

 

Viele Blinde haben ein mehr oder minder ausgeprägtes Sehvermögen (Low Vision), Farbflecken, Farbbewegungen, Schwarz/Weiß, Lichterkennung welche jedoch nicht dazu führt Gegenstände in ihrer Vollständigkeit wahrzunehmen.

 

Amaurose = Vollblindheit „Schwarzblind“
Ist die vollständig fehlende Lichtscheinwahrnehmung eines oder beider Augen bei Verlust jeglicher optischer Reizverarbeitung.

 

90 % der blinden Menschen sind gesetzlich blind,

 

nur 10 % von ihnen sind Vollblind.