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Informationen zur Blindenschrift (Braille)

Das Vermächtnis des Louis Braille.

Es steht außer Frage, dass Louis Braille die Brailleschrift erfunden hat – ein System, das das Leben vieler blinder und sehbehinderter Menschen nachhaltig geprägt hat. Doch jede große Veränderung, jede bahnbrechende Idee, hängt immer von einer Vielzahl an Faktoren, Mitmenschen und äußeren Umständen ab und schaft ein Vermächtnis, das von vielen Personen weiterentwickelt wird.

 

Weiterlesen: https://offsight.de/viewtopic.php?f=24&t=493&sid=5c0ab5fdf028d759f2091eaa49605c02

 

Brailleschriftkomitees der deutschsprachigen Länder.

Hier finden Sie Informationen über das Komitee sowie über dessen Arbeit und das deutsche Brailleschriftsystem.

 

Weiterlesen: http://www.bskdl.org/

 

Braille Online lernen – Das Braille-Alphabet lernen.

Lernen Sie die Blindenschrift optisch, die spätere Übertragung auf die Finger (taktiles Lesen) ist dann um einiges leichter. Aber auch Angehörige von Blinden können hier Braille optisch lernen.

 

Weiterlesen: https://fakoo.de/braille-lernen.html

 

Offsight – Jugendprojekt des DBSV

Blinde und sehbehinderte junge und aktive Leute teilen Erfahrungen und tauschen sich aus. Mach mit, finde Tipps, hol dir Rat im Forum!

 

Weiterlesen: https://offsight.de/viewforum.php?f=24

 

Apfelschule.ch

 

Die Braillebildschirmeingabe – auf dem iPhone rasch und sicher schreiben.

Mit der Eingabe von Texten oder Passwörtern auf der virtuellen Tastatur tun sich manche Leute schwer. Das muss nicht sein! Mit der Eingabe in Blindenschrift geht das rasch, bequem und sicher.

 

Weiterlesen: https://apfelschule.ch/tipps-und-tricks/die-braille-bildschirmeingabe-ein-geheimtipp-fuer-schnellschreibende/

 

Apfelschule.ch

 

Der Befehlsmodus in der Braillebildschirmeingabe – ein neuer Weg für die iPhone-Bedienung.

Wer eine Blindenschrift-Tastatur nutzt, kennt es bereits: Die Steuerung des iPhones mit Tastenbefehlen. Mit iOS 18 gibt es diese praktische Möglichkeit nun auch für die Braillebildschirmeingabe.

 

Weiterlesen: https://apfelschule.ch/tipps-und-tricks/der-befehlsmodus-in-der-braillebildschirmeingabe-ein-neuer-weg-fuer-die-iphone-bedienung/

© Mai 2025 by Gerhard Hojas

Home, die Geschichte einer Reise.

„Home – Die Geschichte einer Reise“ ist eine erweiterte Version des Dokumentarfilms „Home“ von Yann Arthus-Bertrand.

 

Der Film zeigt beeindruckende Luftaufnahmen aus 54 Ländern und thematisiert die Schönheit und Verletzlichkeit unseres Planeten. Arthus-Bertrand nutzt seine jahrzehntelange Erfahrung als Fotograf und Umweltschützer, um die Auswirkungen menschlicher Eingriffe in die Natur eindrucksvoll darzustellen.

 

Die neue Version wurde um zusätzliches Material ergänzt und vermittelt eine noch intimere Perspektive auf die Umweltprobleme der Erde.

 

Trotz der resignierenden Tonlage bleibt der Film eine Hommage an die Erde und ein Appell an die Menschheit, nachhaltiger zu handeln.

 

Anmerkung Gerhard Hojas:

 

Trotz des Fokus dieser Dokumentation auf beeindruckende Luftaufnahmen wird sie durch die einfühlsame Erzählung und stimmungsvolle Hintergrundmusik auch für Blinde und Sehbehinderte zu einem besonderen Erlebnis. Dazu trägt maßgeblich die markante Stimme von Joachim Kerzl bei.

 

Diese Dokumentation wird von Joachim Kerzel, einem renommierten deutschen Schauspieler und Synchronsprecher, gesprochen.

 

Er ist besonders bekannt als die deutsche Stimme von Jack Nicholson, Dustin Hoffman, Dennis Hopper, Harvey Keitel, Jean Reno und Anthony Hopkins.

 

Zudem hat er als Hörbuchsprecher an bekannten Werken wie Die Leopardin, Die Tore der Welt und Die Säulen der Erde von Ken Follett mitgewirkt.

 

Link Teil 1, Home, die Geschichte einer Reise:

 

https://www.youtube.com/watch?v=cgmDilKhu90

 

Link Teil 2, Home, die Geschichte einer Reise:

 

https://www.youtube.com/watch?v=crcbr9mB2L0

 

7 Jahre im Haus Ingrüne (BSVV) in Schwarzach in Vorarlberg!

„Auf einer eigenen Seite habe ich eine Sammlung von Fotos und Hörbildern unserer Vorarlbergreisen zusammengestellt. Jedes Foto wird dort detailliert beschrieben, ebenso sind die Hörbilder mit Begleittext versehen. Die Seite ist barrierefrei gestaltet und kann problemlos mit den Navigationstasten eines Screenreaders durchsucht werden – einschließlich Überschriften, Grafiken, Links und Texten.“

 

Link: http://www.hojas.co.at/vorarlberg/Vorarlberg.htm

© Mai 2025 by Gerhard Hojas

Navigieren für Blinde und Sehbehinderte mit Beacons!

Indoor- und Outdoor-Navigation für Blinde und Sehbehinderte mit Beacons

 

Schon vor einigen Jahren begaben sich Linzer Studenten gemeinsam mit blinden und sehbehinderten Menschen auf eine Erkundungstour, um die Möglichkeiten der Indoor- und Outdoor-Navigation mittels Beacons und Smartphones zu testen.

 

Zusätzliche Komponenten wurden im Ars Electronica Center (AEC) mithilfe eines 3D-Druckers gefertigt und in den Griff des Blindenstocks integriert. Dadurch wurde der Stock zwar etwas schwerer, doch die eingebaute Technologie – bestehend aus einem Akku und Vibrationsmodulen – ermöglichte eine innovative Erweiterung der Navigation.

 

Was sind Beacons?

 

Beacons sind kleine Sender, die über Bluetooth Signale an mobile Geräte in ihrer Nähe senden. Diese Signale werden kontinuierlich ausgesendet und können von Smartphones oder anderen kompatiblen Geräten empfangen und verarbeitet werden. Sobald ein Gerät in Reichweite eines Beacons gelangt, registriert es das Signal und kann darauf reagieren.

 

Martin M. und ich haben die Funktionalität der Beacons am Linzer Hauptbahnhof sowie im Linzer Volksgarten getestet. Zur Dokumentation wurde zudem ein professionelles Video erstellt.

 

https://www.blindmaps.org/video/

 

Wie funktioniert Indoor Navigation ohne GPS?

 

Damit das Global Positioning System (GPS) zuverlässig funktioniert, benötigt es eine ungehinderte Sichtverbindung zu mehreren Satelliten. Neben dem amerikanischen NAVSTAR GPS existieren weitere Satellitennavigationssysteme, darunter das europäische Galileo, das russische GLONASS und das chinesische BeiDou.

 

Innerhalb von Gebäuden ist GPS-Empfang nahezu unmöglich. Zudem kann das System dort nicht präzise das Stockwerk bestimmen. Aus diesem Grund werden in Innenräumen Bluetooth Low Energy (BLE) Beacons in Kombination mit Smartphone-Sensoren eingesetzt. Diese Technologie ermöglicht eine genaue Positionsbestimmung von Endgeräten.

 

Wie nutzt man Bluetooth Beacons für Indoor Navigation?

 

Zur Indoor-Navigation werden Beacons in festgelegten Abständen innerhalb des Gebäudes installiert. Diese senden kontinuierlich Signale über Bluetooth, die von mobilen Geräten wie Smartphones empfangen werden. Eine entsprechende App auf dem Smartphone verarbeitet diese Signale und bestimmt die Position direkt auf dem Gerät.

 

Wie kann man diese Technik für Blinde und Sehbehinderte nützen?

 

Für Blinde und Sehbehinderte bieten sie zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten, um die Umgebung barrierefreier und zugänglicher zu gestalten.

 

Hier sind einige ihrer Einsatzmöglichkeiten:

 

  • Navigation & Orientierung: Beacons können an strategischen Orten wie Bahnhöfen, Einkaufszentren oder öffentlichen Gebäuden angebracht werden, um über eine App Standortinformationen und Wegbeschreibungen bereitzustellen.
  • Audiogestützte Informationen: Beim Betreten eines bestimmten Bereichs oder Geschäfts könnten Beacons automatisch relevante Informationen über das Smartphone ausspielen, z. B. Produktdetails oder Raumfunktionen.
  • Öffentliche Verkehrsmittel: In Bussen oder Bahnhöfen können Beacons blinde und sehbehinderte Personen darüber informieren, welche Linie sich nähert und wann sie aussteigen müssen.
  • Museen & Sehenswürdigkeiten: Durch die Verwendung von Beacons können Audioguides für sehbehinderte Besucher automatisch relevante Inhalte abspielen, sobald sie sich einem Exponat nähern.
  • Ampel- & Fußgängerkreuzungen: Beacons könnten helfen, Ampeln und sichere Übergänge zu erkennen, indem sie eine akustische Anleitung an das Smartphone oder ein anderes Gerät senden.

 

Solche Technologien können den Alltag erheblich erleichtern und mehr Unabhängigkeit ermöglichen.

 

Beacons könnten eine wertvolle Unterstützung für die Navigation auf Bahnhöfen bieten, insbesondere für blinde und sehbehinderte Personen. Nach dem Aussteigen aus dem Zug stellt sich häufig die Herausforderung, die richtige Richtung zum Ausgang zu finden. Durch den Einsatz von Beacons könnten klare Orientierungshilfen bereitgestellt werden, die den Weg zum Ausgang effizient und barrierefrei erleichtern.

 

Weitere Möglichkeiten:

 

  • Barrierefreie Einkaufs- und Museumsführer: In Einkaufszentren können Beacons über eine App Wegbeschreibungen zu bestimmten Geschäften oder Bereichen geben, ähnlich wie ein persönlicher Begleiter.
  • Erkennung von Hindernissen: Sie können mit anderen Technologien wie KI-gestützten Kameras kombiniert werden, um vor möglichen Hindernissen oder Gefahren zu warnen.
  • Personalisierte Erlebnisse: In Museen könnten sie Besucher entsprechend ihrer Interessen durch die Ausstellung leiten oder zusätzliche Details bereitstellen.

 

Die Technologie und entsprechende Software existieren bereits seit Langem. Dennoch scheitert die Umsetzung häufig an finanziellen Hürden oder daran, dass viele keine konkreten Ideen zur Nutzung haben.

Beacons könnten jedoch eine erhebliche Erleichterung für blinde und sehbehinderte Menschen darstellen – zum Beispiel beim Auffinden von Rückgabeautomaten für Pfandflaschen. Ein Beacon könnte per App den Weg zum Automaten weisen und so die Orientierung erleichtern. Damit dieses System effizient funktioniert, sollten alle Unternehmen eine einheitliche Technologie nutzen. Andernfalls müsste man für jede Lösung unterschiedliche Apps verwenden, was die Anwendung unnötig kompliziert machen würde. Hier könnte sich der BSVÖ für eine standardisierte Lösung einsetzen.

 

kümmern.

Die Technik ist vorhanden!

© Mai 2025 by Gerhard Hojas

 

 

Eine Sammlung von Sagen und Fabeln.

Diese Seite bietet eine vielfältige Sammlung von Sagen und Fabeln. Sie umfasst Erzählungen aus verschiedenen Nationen und Bundesländern sowie Heldensagen, Rittersagen, römische und griechische Mythen, tatarische Legenden und vieles mehr.

Auch die Fabeln sind nach Ländern und Autoren sortiert und stehen zum Download bereit.

 

Zudem enthält die Sammlung die Geschichten und Legenden rund um Eulenspiegel, Münchhausen und Rübezahl.

 

Alle Dokumente liegen im Word-Format vor und können mit einem einfachen Mausklick heruntergeladen werden. Die Dateien werden vermutlich im Download-Ordner Deines PCs gespeichert.

Weiterlesen unter: http://hojas.co.at/blog/sagen-fabeln/

Linzer Trink- und Zierbrunnen sprudeln wieder!!

Mit dem Frühling steigen die Temperaturen stetig, und in Linz sprudeln die Trink- und Zierbrunnen wieder. Sie bieten eine willkommene Erfrischung – sei es, um sich kurz abzukühlen oder die Trinkflasche aufzufüllen.

 

Dabei gilt es zu beachten: Die Trinkbrunnen der Linz AG sind unabhängig von denen der Stadt Linz. Sie werden ausschließlich auf Anfrage aufgestellt und sind nur temporär verfügbar. Ein solches Beispiel ist der Trinkbrunnen, der häufig am Hauptplatz vor der Tourismusinfo zu finden ist.

 

Liste der Trinkbrunnen in tabellarischer Form als Ergänzung zur Online-Karte.

 

Die Stadt Linz stellt den Bürger*innen Trinkbrunnen und Zierbrunnen mit Trinkwasserentnahmemöglichkeit zur Verfügung. Die Position dieser Brunnen, sowie zusätzliche Angaben können im Trinkbrunneninformationssystem abgerufen werden.

Ein Klick auf die Brunnennummer öffnet den Standort auf Google Maps.

Liste der Trinkbrunnen: https://www.linz.at/stadtentwicklung/trinkbrunnen-liste.php

Online-Karte der Trinkbrunnen: https://webgis.linz.at/rpweb/Brunneninfo.aspx?site=GMSC&project=Trinkbrunnen&lang=de-de

Anmerkungen zu einigen Trinkbrunnen:

 

Der Trinkbrunnen bei der Otto-Glöckel-Schule ist zufällig aber praktischerweise an eine taktile Bodeninformation  für blinde und sehbehinderte Menschen angebunden. Die Schule liegt in unmittelbarer Nähe der Herz-Jesu-Kirche. Jeden Dienstagnachmittag ab 14:00 Uhr verwandelt sich der Vorplatz der Schule in einen lebhaften Bauernmarkt.

 

Am Minoritenplatz, in der Klosterstraße 18, steht ein hübscher Zierbrunnen mit vier Wasserhähnen. Ganz in der Nähe befindet sich der Zugang zum Landhaus.

 

Ein weiterer Trinkbrunnen befindet sich im Panulipark beim Bulgariplatz. Hier ist die Hundefreilaufzone eingezäunt, und der Park selbst bietet eine angenehme Atmosphäre mit vielen schattigen Bäumen.

 

Dank einer Initiative von freiraum-europa am 09.05.2024 sind die Standorte der Trink- und Zierbrunnen in Linz nun auch für blinde und sehbehinderte Menschen besser zugänglich. Sie werden auf der Internetseite der Stadt Linz in einer tabellarischen Übersicht dargestellt, anstatt in der üblichen Landkartenansicht mit Stecknadelmarkierungen – eine Darstellung, die für sehbehinderte Menschen ungeeignet ist.

 

„Die Welt lebt von jenen, die mehr tun als sie müssten!“

© April 2025 by Gerhard Hojas

Informationsnachmittag barrierefreies Reisen für Menschen mit Behinderung.

Am 03.04.2025 konnte Herr Franz A. von der ÖBB bei einem Vortrag im EMC (Empowerment-Center, Bethlehemstraße 3, 4020 Linz) sehr viele interessante Informationen bezüglich barrierefreies Reisen für Menschen mit Behinderung weitergeben. Herr Franz A. ist die Sammel- und Anlaufstelle für barrierefreies Reisen bei der ÖBB.

 

Da es immer noch einige nicht wissen!

 

Aus Mungos Sicher & Sauber, wurde die ÖBB-Operative Services (ÖBB-OS).

 

Tarifbestimmungen und Ermäßigungen der ÖBB:

 

Der Behindertenpass wird in allen Verkehrsverbünden als Ermäßigungsausweis anerkannt. Innerhalb der Verkehrsverbünde erhalten sie daher immer ein Verbundticket. Die Höhe der Verbundermäßigung wird von den Verkehrsverbünden individuell festgelegt. Das heißt: Man muss als Person mit einer Behinderung und entsprechende Einträge im Behindertenpass nicht immer 50% Ermäßigung bekommen.

 

ÖBB Fahrpreisermäßigung:

 

Menschen mit Behinderung haben Anspruch auf 50 % Ermäßigung auf ÖBB Standard-Einzeltickets, wenn Sie einen Behinderpass mit einem Grad der Behinderung von mindestens 70 % oder der Zusatzeintragung „Der/die InhaberIn des Passes kann die Fahrpreisermäßigung nach dem Bundesbehindertengesetz in Anspruch nehmen.“

 

Das Heißt: Der Grad der Behinderung im Pass kann auch nur 50% betragen!

 

Kostenlose Mitreise von Begleitpersonen und Assistenzhunden:

 

Wenn im Behindertenpass ein entsprechender Vermerk vorhanden ist, reisen Begleitpersonen und Assistenzhunde kostenlos mit.

 

Anmerkung Gerhard Hojas: Mir ist bekannt, dass bei sehr alten Behindertenpässen bestimmte Einträge nicht nachgetragen wurden z. B. die Mitnahme von Begleitpersonen. Dann kommt es natürlich zu Problemen bei angetretenen Reisen. Wer bezahlt die Fahrkarte für die Begleitung? Viele ältere Behindertenpassinhaber nehmen solche Einträge nicht besonders ernst. Und haben teilweise auch darauf vergessen ihre Einträge überprüfen zu lassen.

 

Link Behindertenpass Zusatzeintragungen: https://sozialministeriumservice.at/Menschen_mit_Behinderung/Behindertenpass_und_Parkausweis/Behindertenpass/zusatzeintragungen/zusatzeintragungen.de.html

 

Wie ist das mit dem Mobilitätsservice der ÖBB?

 

Der Mobilitätsservice der ÖBB ist speziell darauf ausgelegt, Menschen mit Behinderungen oder eingeschränkter Mobilität ein reibungsloses Reiseerlebnis zu ermöglichen. Dieser Service kann im Voraus über die ÖBB-Kundenhotline gebucht werden.

 

Hier sind die wichtigsten Details:

 

Hilfe beim Ein- und Aussteigen: Das Servicepersonal unterstützt Sie an Bahnhöfen und beim Ein- und Aussteigen in den Zug.

 

Anmerkung Gerhard Hojas: Dieses Service wird nur auf Bahnhöfen angeboten die auch besetzt sind. So wird z. B. am Bahnhof Selzthal keine derartige Hilfe angeboten.

 

Ausstattung der Bahnhöfe und Züge:

 

Der Mobilitätsservice informiert Sie über barrierefreie Zugänge, Rollstuhlstellplätze und andere relevante Details.

 

Hilfsmittel:

 

Falls erforderlich, können Hebelifte oder Bahnrollstühle bereitgestellt werden.

 

Kontaktmöglichkeiten:

 

Sie können den Service telefonisch, online oder direkt am Bahnhof buchen.

 

Formular: https://www.oebb.at/de/reiseplanung-services/kundenservice/online-reise-anmeldung

 

Telefon: +43 05 171:

 

Voranmeldung:

 

Für Reisen innerhalb Österreichs sollten Sie den Service mindestens 12 Stunden vor Abfahrt anmelden. Wenn Ihre Reise vor 9 Uhr morgens beginnt, ist eine Anmeldung bis spätestens 18 Uhr des Vortages erforderlich.

 

Für Reisen zwischen bestimmten Bahnhöfen (z. B. Wien Meidling, Linz Hauptbahnhof, Salzburg Hauptbahnhof) reicht eine Anmeldung 3 Stunden vor Abfahrt.

 

Für internationale Reisen gelten längere Fristen: 36 Stunden für Reisen nach/von/über Deutschland, Dänemark und Rumänien, und 24 Stunden für andere internationale Reisen.

 

Benötigte Informationen:

 

Reisedatum und Reisestrecke (Abfahrts-, Umsteige- und Ankunftsbahnhof).

 

Art der Einschränkung (z. B. Rollstuhlfahrer:in, Sehbehinderung).

 

Ob Hilfsmittel wie Hebelifte oder Bahnrollstühle benötigt werden.

 

Falls bereits Sitzplatzreservierungen oder Fahrkarten vorhanden sind, werden Wagen- und Platznummern benötigt.

 

Vorteile der Anmeldung:

 

Sicherstellung, dass die Bahnhöfe und Züge barrierefrei sind.

 

Koordination von Rollstuhlstellplätzen und anderen speziellen Anforderungen.

 

Benachrichtigung bei Änderungen, wie z. B. dem Ausfall eines Rollstuhlwagens.

 

Anmerkung Gerhard Hojas: Ist wichtig wenn man z. B. mit Rollstuhl unterwegs ist und am Zielbahnhof ein Lift defekt ist.

 

Das Mobilitätsservice gilt nicht nur für Einzelreisende mit Behinderung sondern auch für Gruppen oder wenn bei Blinden eine sehende Begleitung dabei ist.

 

Tickets und Ticketkauf:

 

Ebenso erfuhr man einiges über die Ticketpreise und wann die Tickets am billigsten und am teuersten sind und wie eventuelle Rücktrittsmöglichkeiten vom Ticketkauf sind. Dazu gehört natürlich die Sparschiene und die Möglichkeit, dass Ticket so früh wie möglich zu kaufen. Hier bestimmt dann der Markt den Preis.

 

Zum Ticketkauf gehört natürlich auch der Punkt: „wo bekommt man die Tickets“. (Schalter, Online am PC oder perÖBB- App, Fahrscheinautomat mit oder ohne Telefonjoker, im Zug selber oder mit der Funktion . SimplyGo in der ÖBB-App!

 

SimplyGo erkennt die gefahrenen Strecken zwischen Orten innerhalb von Österreich und entlang der Korridorstrecken durch GPS-Tracking, ermittelt den passenden Tarif und rechnet die getätigten Reisen automatisch am Folgetag über die hinterlegte Kredit-/ Debitkarte ab.

 

Anmerkung Gerhard Hojas: Bei den Linz AG Linien gibt es eine ähnliche App. Mit FAIRTIQ musst du deine Fahrt nicht im Voraus planen oder wissen, welches Ticket du kaufen musst.

 

Was ist für Blinde und Sehbehinderte der Telefonjoker der ÖBB?

 

Auf den meisten Bahnhöfen stehen Fahrscheinautomaten der ÖBB.

 

Diese Fahrscheinautomaten sind für Blinde und Sehbehinderte auch ohne sehende Begleitung nutzbar. Und das geht mit dem Telefon-Joker der ÖBB.

Beim Fahrscheinautomaten ist unter dem Bildschirm (Touchscreen), haptisch und in Blindenschrift eine Servicenummer angegeben.

 

Die Telefonnummer lautet: 05 17 17 25 (Diese Nummer gleich speichern!).

 

Unterhalb dieser Telefonnummer ist die Nummer des jeweiligen Fahrscheinautomaten angegeben. Und unterhalb der Automatennummer sind alle Informationen auch in Blindenschrift zum Ertasten.

 

Bedienung der Fahrscheinautomaten der ÖBB: http://hojas.co.at/blog/oebb-fahrscheinautomaten-der-oebb-auch-fuer-blinde-und-sehbehinderte-nutzbar/

 

Wann muss man das Ticket kaufen?

 

Leider kommt es bei Blinden und Sehbehinderten öfter vor, dass sie sich ohne Ticket in den Zug setzen. Und hoffen, dass  auf bestimmten Strecken in der Zwischenzeit keine Zugbegleiter kommen und si somit kostenlos unterwegs sein können. Das ist keine Fantasie von mir sondern das habe ich in den letzten Wochen zwei Mal so erlebt.  Auch Blinde und Sehbehinderte sind verpflichtet sich schon vor Fahrtantritt um ihre Fahrkarten zu kümmern. Dazu gibt es die schon beschriebenen und barrierefreien Möglichkeiten. Die Ausrede, es waren sehr viele Personen beim Ticketkauf, gelten auch nicht mehr. Schließlich muss man die Zeit so einplanen, dass man zeitig am Bahnhof ist und somit auch genug Zeit zum Ticketkauf hat.

 

Ebenso gilt für Blinde und Sehbehinderte mit Begleitperson, dass sich die Begleitperson vor Fahrtantritt um die Tickets kümmern muss.

 

Man kann solches Verhalten als vorsätzliche Schädigung der ÖBB bezeichnen.. Weiters schädigen solche Personen den Ruf dieser Community und eventuell auch den Ruf bestimmter Einrichtungen mit denen sie unterwegs sind. .

 

Ebenso sind entsprechende Nachweise und Behindertenpässe den Zugbegleitern auf Verlangen ohne jede Diskussion vorzuweisen!

 

Behinderung und Begleitperson:

 

Ab welchem Alter gilt man bei der Ö’BB als Begleitperson? Wenn man Erwachsen ist. Somit gelten Kinder nicht als Begleitperson von Menschen mit Behinderung.

 

In den Tarifbestimmungen der ÖBB steht:

 

Kinder sind Reisende zwischen 6 und 14 Jahre – bis einen Tag vor dem 15. Geburtstag. (Ich interpretiere das so, dass man ab 15 Jahren als erwachsene Person gilt und somit auch als Begleitperson auftreten Kann).

 

Menschen im Rollstuhl dürfen keine Menschen im Rollstuhl begleiten. Genauso dürfen Blinde und Sehbehinderte Menschen keine Blinden und Sehbehinderten begleiten. Was natürlich auch logisch ist. Schließlich kann eine blinde Begleitung keiner anderen blinden Person im Notfall unterstützen. Rollstuhlfahrer und blinde Person ist zwar möglich , wird aber nicht so gerne gesehen.

 

Anmerkung Gerhard Hojas: Was ich auch schon erlebt habe ist, dass blinde und Sehbehinderte gemeinsam unterwegs waren und die sehbehinderte ihre Erkennungszeichen verschwinden lies und dann als Begleitperson unterwegs war.

 

Ebenso  sind die Rollstuhlplätze in den Wagen der 1. Klasse nur für diese Personengruppe und deren Begleitpersonen bestimmt. Blinde und Sehbehinderte mit Behindertenpass dürften diese Abteile nicht benützen. Einige Zugbegleiter haben diesbezüglich öfters ihre Augen zugedrückt. Wenn man also als blinde oder sehbehinderte Person aufgefordert wird dieses Abteil zu verlassen, dann sollte man das auch ohne Diskussion tun.

 

Die Ausnahme wäre ein Ticket der 1. Klasse!

 

In den neueren Zügen sind, mit entsprechenden Piktogrammen gekennzeichnete, Sitzplätze in der Nähe der Türen und WC-Anlagen für Menschen mit Behinderung vorgesehen.

 

Ebenso ist es kein Problem, wenn eine Begleitperson später im Verkehrsmittel zusteigt oder früher aussteigt. Umgekehrt geht das logischerweise aber nicht.

 

Weitere Infos für ein barrierefreies Reisen mit der ÖBB:

 

Das Kundenservice der ÖBB ist unter der Telefon-Hotline +43  05-1717 täglich von 06:00 Uhr bis 21:00 Uhr erreichbar.

 

E-Mail: msz@pv.oebb.at

 

Link zum ÖBB Kundenservice: https://www.oebb.at/de/reiseplanung-services/kundenservice

 

Link zum barrierefreien Reisen mit der ÖBB: https://www.oebb.at/de/reiseplanung-services/barrierefrei-reisen

 

Link zum Handbuch für Reisen mit den ÖBB in Österreich: https://www.oebb.at/static/tarife/de/handbuch_fuer_reisen_mit_der_oebb_in_oesterreich/index.html

 

Wichtige und nützliche Informationen zu den Bahnhöfen und Verkaufsstellen: https://www.oebb.at/de/reiseplanung-services/am-bahnhof/bahnhofsinformation

 

Danke an Herrn Franz A. von der ÖBB für seinen souveränen Vortrag!

 

© April 2025 by Gerhard Hojas

Vom Bügelfeuer und den singenden Drähten. Ein Besuch in der Remise Kleinmünchen der Linz AG Linien.

An einem Donnerstagvormittag traf sich eine größere Gruppe von Blinden, Sehbehinderten und deren Begleitpersonen bei der Straßenbahnhaltestelle Remise Kleinmünchen im Süden von Linz. Die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs vom Standort Linz hat bei den Linz AG Linien für ihre Mitglieder in dieser Remise eine Führung organisiert.

 

Die Linz AG Linien verfügen gegenwärtig über zwei Remisen für Straßenbahnen. Die Remise Kleinmünchen in der Wiener Straße gegenüber der Denkstraße. Diese ist durchgehend in Betrieb und die Remise Weingartshof: Leonding in der Welser Straße. Hier wäre die nächste Haltestelle Doblerholz.

 

Nach der Begrüßung durch Herrn P. von der Linz AG öffneten sich für uns die Tore in die Halle der Remise Kleinmünchen. Die beiden Schienenstränge vor der Halle erweiterten sich drinnen zu einer Choreografie von Straßenbahnschienen die in alle Richtungen verliefen. Für mich erschien dieses Muster im Boden als hätte hier ein Künstler Hand angelegt. Ein Künstler wird es nicht gewesen sein, sondern eher mehr ein technischer Zeichner.

 

Die Halle war sehr groß und unser erstes Ziel war eine kleine orange Straßenbahn, die sicher die meisten Linzer schon einmal gesehen haben. Besonders in der Winterzeit. Es ist die Bah mit der die Schienen vom Schnee geräumt werden. Diese Bahn hat vorne und hinten ein Schneeschild und wird von 2 Personen bedient.

 

Der Fahrer braucht beide Hände zum Führen  der Bahn und die zweite Person ist für die Bedienung der Schneeschilder zuständig. Schließlich müssen diese Schilder angehoben, abgesenkt oder die Winkel verstellt werden. Und im Haltestellenbereich darf der Schnee nicht in die Haltestelle geschoben werden, sondern er wird im Schneeschild gesammelt und erst nach der Haltestelle wieder zur Seite geschoben.

 

Auch wird im Winter der Wetterbericht genau beobachtet. Wenn in Linz mit Schneefall zu rechnen ist, wird ein Schneepflug immer bei der Bergstadion der Pöstlingbergbahn in Stellung gebracht. Schließlich lässt sich die Straße bergab leichter vom Schnee räumen als bergauf.

 

Die Pöstlingbergbahn ist eine historische Bergbahn in Linz, die seit 1898 in Betrieb ist. Sie verbindet den Linzer Hauptplatz mit dem Pöstlingberg und gilt als eine der steilsten Adhäsionsbahnen. Die Fahrt dauert etwa 20 Minuten und führt durch malerische Landschaften, vorbei an Sehenswürdigkeiten wie dem Ars Electronica Center und der Donau.

 

Was ist eine Adhäsionsbahn?

 

Eine Adhäsionsbahn, auch als Reibungsbahn bekannt, ist ein Eisenbahnsystem, bei dem die Fortbewegung allein durch die Haftreibung zwischen den Rädern des Fahrzeugs und den Schienen erfolgt. Dieses Prinzip ist das Standardverfahren bei den meisten Eisenbahnen weltweit.

 

Die Haftreibung entsteht durch den Druck der Räder auf die Schienen. Diese Reibung ermöglicht es, dass die Räder nicht durchdrehen, sondern sich kontrolliert abrollen.

 

Adhäsionsbahnen können moderate Steigungen bewältigen, in der Regel bis zu etwa 100 ‰ (Promille). Bei höheren Steigungen, wie sie bei Zahnradbahnen vorkommen, reicht die Haftreibung allein nicht aus.

 

Die Pöstlingbergbahn in Linz ist eine der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt. Sie überwindet eine maximale Steigung von 116 ‰ (Promille), das sind ca. 49,4 Grad. Das macht sie zu einer beeindruckenden technischen Leistung und einem besonderen Highlight für Bahnliebhaber!

 

Die Bahn wurde modernisiert und bietet heute barrierefreie Wagen. Im Sommer gibt es auch Nostalgiewaggons für ein nostalgisches Erlebnis.

 

Nach dem orangen Schneepflug ging es zu einen weiterem Highlight in der Halle. Auf dem Weg dorthin fielen uns viele kurze Bretter am Boden auf. Sie dienten der Abdeckung der alten Montagegruben für die Reparaturarbeiten auf der Unterseite der alten Straßenbahngarnituren.

 

Dann standen wir vor einem Straßenbahnwagen der mit nur einem PS unterwegs war. Dieser große Waggon wurde nur von einen Pferd gezogen. Das war die Linzer Pferdestraßenbahn.

 

Interessanterweise war die Pferdestraßenbahn Teil eines größeren Trends in Europa, bei dem Pferdebahnen als Vorläufer moderner Straßenbahnen dienten. Heute erinnern nur noch historische Dokumente und einige erhaltene Artefakte an diese Zeit.

 

Die Geschichte der Pferdestraßenbahn in Linz ist faszinierend und spiegelt die Entwicklung des städtischen Verkehrs im 19. Jahrhundert wider. Die Pferdestraßenbahn wurde am 1. März 1880 eröffnet und verband den damaligen Westbahnhof (heute Hauptbahnhof) mit Urfahr. Sie war eine wichtige Verbindung über die Donau und wurde mit Pferdekraft betrieben – daher der Name.

Die Strecke verlief durch die Bahnhofstraße, Landstraße und über die Donaubrücke bis nach Urfahr. Die Pferdestraßenbahn war zunächst ein großer Erfolg, da sie eine bequeme und effiziente Möglichkeit bot, sich in der Stadt zu bewegen. Allerdings wurde sie 1897 durch die elektrische Straßenbahn ersetzt, die moderner und leistungsfähiger war.

 

Die Pferdestraßenbahn in Linz hatte eine begrenzte Kapazität, da sie von Pferden gezogen wurde. Typischerweise boten solche Straßenbahnen Platz für etwa 20 bis 30 Personen, abhängig von der Größe und Bauweise der Wagen. Es gab sowohl offene Sommerwagen als auch geschlossene Wagen, die sich in ihrer Kapazität leicht unterscheiden konnten.

 

Nach dieser Zeitreise kamen wir sofort in die moderne Zeit zurück. Vor der Halle wartete eine moderne Straßenbahngarnitur auf uns.

 

Heute ist man in Linz mit Cityrunnern unterwegs. Die Cityrunner sind seit dem Jahr 2002 im Einsatz. Diese Cityrunner werden von Bombardier Transportation hergestellt. Dieses Modell gehört zur Flexity-Produktlinie, die für ihre modernen und komfortablen Niederflurfahrzeuge bekannt ist.

 

Wenn ein neuer Cityrunner nach Linz kommt wird er auf einem Tieflader angeliefert. Dieser Lader ist mit Schienen ausgestattet und die Straßenbahn wird hinaufgezogen und in Linz in der Remise passiert dann alles umgekehrt.

 

Jedenfalls konnte man auch mitansehen wie ein so langer Cityrunner in der Halle von einem kleinen Stapler durch die Gegend gezogen wurde. Ist das selbe Prinzip wie bei der Pferdestraßenbahn. Wenn der Rollwiderstand überwunden ist hatte das Pferd überhaupt kein Problem die Last zu ziehen.

 

Wer kann sich noch an die ersten Garnituren erinnern? Die ersten drei hatten noch Stoffsitzbezüge. Die wurden dann durch Kunstlederbezüge ausgewechselt. Was natürlich leichter zu reinigen und auch um einiges hygienischer ist.

 

Es gibt zur Zeit auch 4 Obuslinien, die von den LINZ AG LINIEN betrieben werden.

Diese Busse der Linien 41, 43, 45 und 46 sehen den Cityrunnern sehr ähnlich

 

Die Obusse in Linz sind beeindruckende 24 Meter lang und gehören damit zu den längsten Bussen in Österreich. Sie bieten Platz für etwa 180 Fahrgäste und sind vollständig elektrisch betrieben, was sie umweltfreundlich und emissionsfrei macht. Die Obusse wurden vom belgischen Hersteller Van Hool gefertigt.

 

Als die ersten O-Busse dieser Baureihe in den Haltestellen einfuhren wusste man manchmal nicht ob man bei der richtigen Haltestelle steht. Bus oder Straßenbahn!

 

Wir verteilten uns im vorderen Bereich des Cityrunners und Herr P. erklärte uns einige Besonderheiten dieser Fahrzeuge. So erfuhren wir einiges über das Bremssystem. Das auch heute noch mit Unterstützung durch einen Bremssand betrieben wird. Dieser Sand, ein feiner Quarzsand ist auch bei Modelleisenbahnern sehr beliebt. Er dient dort im Gleisbau als Schotter zwischen den Schwellen.

 

Ebenso erfuhren wir einiges über die Notbremsen, den Notrufknöpfen oder dem Schaltern, mit denen man auch als Passagier im Notfall die Türen öffnen kann. Auch wissen wir jetzt, dass man die Rampe für die Menschen im Rollstuhl vom Personal der Linz AG Linien aus- und einklappen lassen soll. Schließlich sind in der heutigen Zeit überall Sensoren angebracht. In Linz soll ein Rollstuhlfahrer unterwegs sein, der einen entsprechenden Haken am Rollstuhl befestigt hat.Damit er die Rampe „selbstbestimmt“ aus- und einklappen kann. Für die Personen, die so etwas nicht mehr kennen. Man kann auch Schürhaken dazu sagen“

 

Und wir wissen jetzt auch, dass die Türen beim Schließen sehr sensible reagieren. Die sollen sogar eine Hundeleine spüren. So gibt es die wahre Geschichte eines Blinden in Linz, dessen Stock in der Tür eingeklemmt wurde und mit der Bahn mitgenommen wurde. Die blinde Person stand an der Haltestelle und der Stock verschwand mit der Straßenbahn. Er hatte Glück, ein Fahrgast kam mit dem Stock zurückgerannt.

 

Im Bereich für die Kinderwägen und den Rollstuhlplätzen gibt es in den Bahnen und Bussen auch entsprechende Knöpfe, damit die Türen länger offen bleiben und man mehr Zeit zum Aussteigen hat.

 

Was auch interessant zu erfahren war ist das System der Überwachungskameras in den Öffis in Linz. Ein Videorekorder im Führerstand zeichnet 140 Stunden Filmmaterial auf. Dieses Material darf aber nur nach entsprechenden Vorfällen und auch nur durch die Polizei gesichtet werden.

 

Dann setzte sich Herr P. in den Führerstand und er drehte eine Runde mit dem Cityrunner am Gelände der Linz AG Linien in Kleinmünchen. Obwohl man auf die Notbremsung vorbereitet war und sich auch festhielt konnte man den abrupten Stopp der Bahn deutlich wahrnehmen und man wurde nach vorne gedrückt. Man braucht sich daher nicht wundern, dass in der Bahn vieles durch die Gegend fliegt wenn es zu einer Notbremsung im Normalbetrieb kommt. Deshalb wundert es mich auch immer, dass manche Eltern ihre Kinder in der Straßenbahn herumtollen, auf den Sitzen herumklettern oder in den komischsten  Verrenkungen bei den Fenstern herumhängen lassen. So wie die sprichwörtlichen Affen am Schleifstein. Wenn es in solchen Situationen zu einer Notbremsung kommt dann „Gute Nacht“!

 

Dann hatten wir die Gelegenheit uns in dem Führerstand des Cityrunners zu setzen und zu ertasten was sich vor einem so abspielt. Von den Anzeigen bekommt man als blinde oder sehbehinderte Person nicht viel mit da alles per Touchscreen zu bedienen ist. Mit den Händen bedient man zwei Joysticks. Beim Stick für die Beschleunigung und zum Bremsen der Straßenbahn fühlt man entsprechende Anschlagspunkte. Beim anderen Stick befindet sich der Druckknopf für die Klingel.

 

Das Fahrpersonal gibt bei Dienstantritt die Liniennummer ein und dann passiert alles automatisch wie zum Beispiel die Durchsage der Haltestellen oder das Stellen eventueller Weichen. Individuelle Durchsagen werden von der Fahrerin oder dem Fahrer am Bildschirm je nach Bedarf ausgesucht und betätigt.

 

Was passiert eigentlich wenn das Fahrpersonal einen persönlichen Notfall erleidet? Dafür gibt es den „Totmannschalter“.

 

Den Totmannschalter (Anmerkung: Könnte man doch auch Gendern!) in der Straßenbahn nennt man auch „Sicherheitsfahrschalter“ „. Diese Vorrichtung sorgt dafür, dass die Straßenbahn nur dann fährt, wenn der Fahrer aktiv ist und den Schalter gedrückt hält. Lässt der Fahrer den Schalter los, kommt die Straßenbahn automatisch zum Stillstand, um Unfälle oder Unwohlsein des Fahrers zu verhindern.

 

In den Cityrunner wird dieser Sicherheitsfahrschalter mit dem rechten Fuß gedrückt und muss auch während der gesamten Fahrt gedrückt bleiben. .Kippt das Fahrpersonal nach vorne oder der Fuß geht vom Sicherheitsfahrschalter wird sofort eine Bremsung eingeleitet.

 

Auch diese Sicherheitsmaßnahme konnte man im Führerstand mit dem Fuß ertasten.

 

Ebenfalls haben die Cityrunner nicht nur vorne einen Führerstand, sondern auch im hinteren Bereich. Der ist aber nicht so Umfangreich. Schließlich müssen die Bahnen manchmal auch Rückwerts fahren.

 

Die Zeit in der Remise verging durch das viele neu erworbene Wissen und die praktischen Erfahrungen leider sehr schnell. Und wir danken den Linz AG Linien,, dass sie uns einen Einblick in ihre Remise und Werkstatt gewährt haben. Es sind bleibende Erinnerungen und Erfahrungen. Wir wissen jetzt, dass wir in Linz mit sehr guten Straßenbahnen und Bussen unterwegs sind. Die von fachkundigen Personal bedient und gewartet werden.

 

Ein danke an Sonja und Ingrid von der HG für ihre professionelle Umsetzung dieser Besichtigung bei den Linz AG Linien. Und ein Danke an meine Begleitung Daniela.

 

Für einige der Gruppe gab es dann noch im Dachcafe in der Linzer Innenstadt einen gemütlichen Abschlusscafe.

 

Es tauchten aber während der Führung noch weitere interessante und individuelle Fragen rund um die Linz AG Linien und dem Umfeld der Öffis auf!

 

Etwas zur Fahrzeugausstattung:

 

Seit 2013 ist in allen Straßenbahngarnituren der Linz Linien gratis W-LAN verfügbar, analog zu Hotspot Linz. Neuere Modelle der CityRunner-Garnituren verfügen über Videoüberwachung als Sicherheitsausstattung. Alle Garnituren sind mit Bildschirmen versehen, über die Haltestellen-Informationen sowie im Rahmen von Infoscreen auch Nachrichten, Wissenswertes und Unterhaltendes.

 

Während Abstellplätze für Kinderwägen und Rollstühle bestehen, ist die Mitnahme von nicht zusammengeklappten Fahrrädern, E-Scootern oder ähnlichen Fahrzeugen aktuell (Stand: November 2023) nicht möglich. Eine zukünftig mögliche Fahrrad-Mitnahme insbesondere außerhalb der Stoßzeiten wird allerdings diskutiert.

 

 

Cityrunner als Werbeträger:

 

So werden die Straßenbahnen in Linz auch als Werbeträger genützt. Die Cityrunner werden durch eine externe Firma mit den entsprechenden Werbemotiven beklebt und ausgestattet. Das Bekleben der Bahn kostet einen fünfstelligen Eurobetrag. Das ist aber noch nicht alles. Dazu kommt dann noch eine monatliche Miete im vierstelligen Eurobetrag.

 

Was ist nun das Bügelfeuer oder der Lichtbogen?

 

Die Funken, die zwischen einer Stromleitung und einem Stromabnehmer einer Straßenbahn entstehen, nennt man Lichtbogen. Dieser Lichtbogen tritt auf, wenn ein elektrischer Strom durch die Luft zwischen zwei Punkten fließt und dabei Funken erzeugt. Es sieht ziemlich beeindruckend aus, kann aber auch ein Anzeichen für einen schlechten Kontakt oder Verschleiß sein.

 

Dieses sogenannte Bügelfeuer kann man auch bei den Cityrunnern öfters beobachten und man hört diesen Funkenschlag.

 

Warum verlaufen die Strom- oder Oberleitungen bei Zügen und Straßenbahnen nicht parallel, sondern im Zick-Zack?

 

Die Oberleitungen für Straßenbahnen und auch für elektrische Züge werden tatsächlich in einem Zick-Zack-Muster (auch „Schlangenlinie“ genannt) gespannt. Dies geschieht, um den Verschleiß an den Stromabnehmern gleichmäßig zu verteilen.

 

Wenn der Draht immer gerade gespannt wäre, würde der Stromabnehmer immer an der gleichen Stelle in Kontakt mit dem Draht stehen und sich dort schnell abnutzen. Durch das Zick-Zack-Muster bewegt sich der Kontaktpunkt kontinuierlich hin und her, was den Verschleiß auf eine größere Fläche verteilt und so die Lebensdauer des Stromabnehmers und des Drahtes verlängert.

 

Warum summen manchmal die Oberleitungsdrähte einer herannahenden Straßenbahn?

 

Das Summen der Oberleitungsdrähte wird durch den elektrischen Strom verursacht, der durch die Drähte fließt, um die Straßenbahn mit Energie zu versorgen. Die elektrische Spannung erzeugt ein elektromagnetisches Feld, das die Drähte vibrieren lässt und somit das summende Geräusch erzeugt.

 

Diese Vibrationen können durch verschiedene Faktoren verstärkt werden, wie z.B. die Geschwindigkeit der Straßenbahn, die Spannung des Stroms und die physikalischen Eigenschaften der Oberleitungsdrähte selbst. Zusätzlich kann auch die Luftfeuchtigkeit oder Wind eine Rolle spielen, indem sie die Schwingungen der Drähte beeinflussen.

 

Die ältere Generation wird sich auch noch an das Summen der Stromleitungen, die über Land führten, erinnern. Besonders im Winter war das oft zu hören.

 

Das Summen der Drähte von Strommasten im Winter kann ebenfalls durch elektrische Ströme verursacht werden. Dies tritt besonders bei kaltem Wetter auf, da kalte Luft dichter ist und Schall besser leitet, sodass das Summen lauter und deutlicher hörbar wird. Zudem kann Eisbildung auf den Drähten zu zusätzlichen Vibrationen und somit zu einem verstärkten Geräusch führen.

 

Als Kind war mir dieses Summen immer Unheimlich. Heute kann ich es sehr oft zwischen den Straßenbahnhaltestellen Saporoshjestraße  Und Ebelsberg vernehmen. Da ich in dieser Gegend sehr oft zu Fuß unterwegs bin und die Trasse der Straßenbahn direkt neben dem Gehsteig verläuft kann ich das Summen oder Zischen der Oberleitungsdrähte schon lange vorher wahrnehmen bevor die verantwortliche Straßenbahn heranrauscht.

 

Genau diese Strecke zwischen Saporoshjestraße  Und Ebelsberg  Müsste Mitgliedern des Blindensports bekannt vorkommen. Jedenfalls ist diese Gegend in Bildstein in Vorarlberg oder in der Vöcklabruckergegend bekannt. Es betrifft die Sektion „Schießen“ beim Blindensport. Und hier mischen zwei Topfrauen aus Oberösterreich bei diversen Wettkämpfen kräftig mit.

 

Etwa in der Mitte dieser beiden Straßenbahnhaltestellen befindet sich eine Minigolfanlage, das Restaurant Löwenfeld und hinter diesem Restaurant befindet sich die Schießanlage Ebelsberg. Bei dieser Schießanlage hält der Blindensport öfters ein Trainingslager für ihre Schützen ab. Aus dieser Sektion kommen Weltklassesportler. Man kann sich diesbezüglich auf der Internetseite des Blindensports schlau machen. Wenn diese Gruppe wieder einmal zu Fuß zum Hotel oder zum Schießplatz unterwegs ist, dann  einmal auf die singenden Drähte horchen.

 

Vor sehr langer Zeit war hier auch, damals noch ohne Cityrunner, Napoleon unterwegs. Die Schlacht bei Ebelsberg fand am 3. Mai 1809 statt. Sie war Teil des Fünften Koalitionskrieges und endete mit einem Sieg der französischen Armee. Es war eine der blutigsten Auseinandersetzungen des Fünften Koalitionskrieges. . Besonders tragisch war, dass etwa 1.000 Soldaten in den Flammen des brennenden Ebelsberg ums Leben kamen.

 

Was passiert wenn eine Straßenbahn auf der Strecke auf der Strecke bleibt?

 

Ich habe das bei der Straßenbahnhaltestelle Herz Jesu Kirche einmal miterlebt. Die liegengebliebene Bahn wartete auf den nachkommenden Cityrunner. Dann wurden die beiden Bahnen mit einer Abschleppstange verbunden und die zweite Bahn schob die vordere in den Haltestellenbereich. Hier konnten die Fahrgäste aussteigen. Dann wurde die zweite Bahn in den Haltestellenbereich gefahren und dort konnten oder mussten auch diese Fahrgäste die Bahn verlassen. Dann rauschten beide Cityrunner davon. Bis zur nächsten Umkehrschleife beim Hauptbahnhof. Beide Fahrer waren über Funk verbunden. Schließlich musste der Fahrer in der anschiebenden Bahn nach Anweisungen aus der ersten Bahn fahren. Das ist logischerweise auch die einzige Möglichkeit eine Bahn abzuschleppen. Schließlich kann keine Abschleppbim entgegen kommen.

 

Umkehrschleifen der Cityrunner:

 

Es gibt bei den Endhaltestellen der Straßenbahnen die entsprechenden Umkehrschleifen und auch zwischen den einzelnen Strecken befinden sich solche Umkehr- oder Wendeschleifen. Die werden zum Beispiel bei Schienenersatzverkehren in Betrieb genommen. Die Pöstlingbergbahn kommt ohne diese Schleifen aus. Das Fahrpersonal wechselt nur den Führerstand.

 

Die Umkehrschleifen für die Linie 1 befinden sich in Auwiesen und der Universität. Für die Linie 2 sind es die Umkehrschleifen in der SolarCity und der Universität. Die Linie 3 fährt zwischen Landgutstraße und Trauner Kreuzung Richtung Leonding. Und die Linie 4 ist zwischen Schloss Traun und Landgutstraße unterwegs.

 

Umkehrschleifen für Notfälle oder für Ersatzverkehre befinden sich in der Sonnensteinstraße, in St. Magdalena, in der neuen Welt, in der Hillerstraße  (war vorher die Endhaltestelle der Linie 2 bevor sie bis in die Solar Citý verlängert wurde), Hauptbahnhof, Remise Kleinmünchen und Remise Leonding.

 

Wenn zum Beispiel bei der Umkehrschleife „Neue Welt“ mit der Straßenbahn rangiert wird, dann wird hier die Bahn verkehrt aus dem Haltestellenbereich bis zum Wendekreis zurück gefahren, dann wird die Weiche gestellt damit die Bahn in die Umkehrschleife fahren kann. Jetzt wird sie wieder mit dem Vorderteil in die Umkehrschleife gefahren. Wenn sie diese verlassen hat steht sie wieder auf dem Gleis in die entgegengesetzte Fahrtrichtung. Jetzt wird wieder eine Weiche gestellt und die Straßenbahn fährt jetzt wieder verkehrt in den Haltestellenbereich. Die Weiche wird deshalb wieder umgestellt damit die Bahn nicht wieder in die Umkehrschleife fährt sondern in den Haltestellenbereich. Bei dieser Umkehrschleife funktioniert hier das Wenden der Bahn deshalb so aufwendig weil der Haltestellenbereich und die Wendeschleife parallel zu einander liegen. In den Remisen oder beim Hauptbahnhof drehen die Straßenbahnen nur eine Ehrenrunde  und sie fahren wieder in die andere Richtung. Diese Rangiertätigkeiten bei der Wendeschleife „Neue Welt“  sollte man einmal miterleben.

 

Zahlen, Daten und Fakten rund um die Linz AG Linien:

 

Liniennetz und Haltestellen:

 

Anzahl der Linien: 38

Streckennetz: 214 km

Haltestellen: 364

Haltestellenbereiche: 863

Mittlerer Haltestellenabstand: 428 m

Fahrscheinautomaten: 426

Elektronische Fahrgastanzeigen (DFI): 407

 

Fuhrpark:

 

Straßenbahnen (Cityrunner): 62

Pöstlingbergbahn: 4 + 3 revitalisierte

Doppelgelenk-Obusse: 20

Busse: 88

 

Ein Danke an die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, dass sie diese Führung für ihre Mitglieder organisiert hat!

 

Beste Grüße und Allzeit gute Fahrt!

 

© März 2025 by Gerhard Hojas

Kritik des BSVÖ am Pfandsystem nicht nachvollziehbar!

Kritik des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreichs wegen angeblicher fehlender Barrierefreiheit des neuen Pfandsystems nicht nachvollziehbar.

 

In den letzten Tagen erschienen in den Medien, darunter auch im ORF und im Newsletter Donaukurier Berichte des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreichs (BSVÖ) über eine angebliche mangelnde Barrierefreiheit des neuem Pfandsystems für Blinde und Sehbehinderte.

 

Jedenfalls werden in diesen Berichten die Blinden und Sehbehinderten wieder als die armen und hilflosen „Hascherln“ dargestellt. Denen man nichts zutraut.

 

Am 1. Jänner 2025 wurde in Österreich das Pfandsystem für Einweg­getränke­verpackungen aus Kunststoff­ und Metall eingeführt. Die Verordnung des Klimaschutzministeriums regelt alle Details.

 

Da die Rückgabeautomaten nicht erst in der Nacht vom 31.12.2024 auf dem 01.01.2025 aufgebaut und aufgestellt wurden, sondern schon lange vorher in Betrieb waren hatten alle die Möglichkeit sich schon vorher über deren Funktion und Bedienbarkeit zu informieren.

 

Ich habe das getan und einen entsprechenden Erfahrungsbericht für Blinde und Sehbehinderte bereits am 26.12.2024 in entsprechenden Mailinglisten, unter anderem auch im Donaukurier verteilt.

 

Hier ist dieser Bericht nachzulesen:

 

Link zum Erfahrungsbericht bezüglich der Rückgabeautomaten für das Pfandgebinde: https://hojas.co.at/blog/oesterreich-am-1-jaenner-startet-das-pfandsystem-ein-erfahrungsbericht-mit-den-rueckgabeautomaten/

 

Für mich als betroffene Person stellt dieses Pfandsystem und die Rückgabeautomaten für das Pfandgebinde keine Barrieren da.

 

Laut BSV´Ö (Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich) sind hier aber nur Barrieren für seine Mitglieder zu erkennen. Was aber für mich als ein sehr mobiler, selbstbewusster und selbstständiger Blinder nicht nachvollziehbar ist.

 

Einer der Kritikpunkte des BSVÖ am Pfandsystem sind die angeblich nicht barrierefreien Rückgabeautomaten. Die sollen nur per Touchscreen bedienbar sein. Was für Blinde und Sehbehinderte logischerweise ein „no go“ ist;

 

Wie bereits erwähnt habe ich einige dieser Rückgabeautomaten schon im Dezember 2024 ausprobiert und auch genau beschrieben wie die Automaten funktionieren und aufgebaut sind. Das hat sich bis heute in Linz nicht geändert. Weiters gehe ich davon aus, dass die Rückgabeautomaten im Osten und Westen Österreichs genau so funktionieren wie im Rest Österreichs.

 

Das man die Rückgabeautomaten mit Touchscreens bedienen muss sind für mich reine Fakenews. Die Touchscreens oder sonstige Tasten am Automaten sind für die Rückgabe und besonders für Blinde und Sehbehinderte überhaupt nicht relevant. Die Touchscreens haben auch keine relevanten Informationen parat.

 

Eine Bedienung über Touchscreen bei der Flaschenpfandrückgabe wäre ziemlich sinnlos  Schließlich müssten hier die Kunden in verschiedenen Sprachen informiert werden. Hier würden aber die Analphabeten aufschreien.

 

Als Blinde oder Sehbehinderte Person brauche ich nur mein Pfandgebinde einwerfen und warten. Pfandgebinde ohne Kennzeichnung wird nicht angenommen und ich kann dieses Gebinde ohne Gefahr   wieder entnehmen. Wenn einige Sekunden kein Pfandgebinde eingeworfen wird, wird automatisch ein Kassenbon ausgeworfen. Man hört auch genau wo das passiert. Ich brauche überhaupt nichts angreifen oder eine Taste betätigen. Es passiert alles automatisch. Also für Blinde und Sehbehinderte barrierefrei. Man braucht nur mehr den Bon herausziehen.

 

Am Touchscreen könnte man den Auswurf des Kassenbeleges beschleunigen. Oder bei Lidl aussuchen ob man dieses Geld spenden will.

 

Ich habe in Linz bei BILLA, Lidl, Hofer und Eurospar diese Automaten ausprobiert und entsprechende Videos erstellt. Die Automaten sind bei allen 4 Geschäften identisch und funktionieren genau gleich. Bei Lidl dauert der Auswurf des Kassenbeleges etwas länger.

 

Man sieht, dass alles ohne Berühren des Touchscreens funktioniert und auch der Kassenbeleg automatisch ausgeworfen wird. Jedenfalls frage ich mich wie hier ein BSVÖ die Barrierefreiheit dieser Automaten getestet hat?

 

Die Geschäfte waren :

Eurospar in der Saporoshjestraße;

Hofer in der Saporoshjestraße;

Lidl am Schillerplatz;

Mein Stamm-BILLLA im Ennsfeld;;

 

Video Pfandflaschenrückgabe bei Eurospar in Linz (Saporoshjestraße): https://www.youtube.com/watch?v=Dk2CBJQbkTM

 

Video Pfandflaschenrückgabe bei Lidl in Linz (Schillerplatz): https://www.youtube.com/watch?v=xrwHwdTAtfQ

 

Video Pfandflaschenrückgabe bei Hofer in Linz (Saporoshjestraße): https://www.youtube.com/watch?v=sGIUIAsFO8Y

 

Video Pfandflaschenrückgabe bei BILLA im Ennsfeld in Linz:

https://www.youtube.com/watch?v=yeuYO9keA3Q

 

Wie die Situation in den „nicht österreichischen“ Geschäften ist, kann ich nicht sagen. Da ich aber diese Menschen als sehr nett, freundlich und hilfsbereit kenne wird es auch dort keine Probleme bei der Pfandrückgabe geben.

 

Die Pfandgebinde sind für Blinde und Sehbehinderte als solches nicht erkennbar da sie keine taktile Kennzeichnung aufweisen:

 

Das Pfandlogo hat keine Prägung und ist somit nicht tastbar. Während der Übergangsfrist wo zeitgleich alte und neue Verpackungen mit Pfand in den Regalen stehen wird es daher möglicherweise notwendig sein, sehende Menschen zu Fragen, ob es ein Pfandgebinde ist oder nicht. Nach Ablauf der Übergangsfrist werden alle Pet-Flaschen und Getränkedosen mit Pfand sein.

 

In meinen Stammgeschäften werde ich auf ein Pfandlogo auf einer Flasche oder Dose aufmerksam gemacht wenn ich es im Einkauf dabei habe. Ansonsten frage ich immer bei der Kasse. Bei manchen Pfandflaschen weiß ich in der Zwischenzeit, dass sie nur mehr mit Pfand erhältlich sind. Das Personal an der Kassa braucht nur auf dem Monitor zu schauen um sofort zu sehen welche meiner gekauften Getränke mit Pfand sind.

 

Und was sehr wichtig ist, ich habe einen Mund zum Fragen! Deshalb brauchen Blinde und Sehbehinderte nicht immer irgendwelche taktilen Kennzeichnungen. Die die Produkte übrigens weiter verteuern würden.

 

Ebenfalls ist für mich der ausgeworfene Beleg beim Rückgabeautomaten keine Barriere. Schließlich kann ich auch hier an der Kassa fragen oder ich kann mir diese Belege per App z. B. Seeing AI vorlesen lassen. Das stellt auch für Blinde und Sehbehinderte kein Problem dar.

 

Es ist auch sonst kein Kassabon für Blinde und Sehbehinderte ohne fremde oder technische Hilfe lesbar. Auch kein Kassabeleg im Kino oder im Möbelhaus hat entsprechende Erkennungsmerkmale. Man denke auch an die Rezepte beim Doktor. Auch die sind ohne Hilfe nicht lesbar. . Blinde und Sehbehinderte haben auch kein Problem mit ihren Lottoscheinen in die Trafik zu laufen und dort nachzufragen ob am Lottoschein eventuell ein Gewinn aufscheint.

 

Es liegt schon in der Eigenverantwortung jeder selbstbestimmten Person auch mit neuen Herausforderungen umgehen zu lernen. Dazu gehört nun auch, dass ich jetzt meine Flaschen nicht mehr so wegwerfe, sondern ich mir zu Hause ein entsprechendes System zurechtlege. Und bei den Bons kann man fragen oder man hat die Unterstützung durch die Technik-

 

Da ich sehr viele Blinde und Sehbehinderte mit ihren Lebensgewohnheiten kenne, weiß ich , dass sie mit einer Einkaufshilfe unterwegs sind und für sie dieses Problem der Rückgabe eines Pfandgebindes gar nicht stellt.

 

Ebenso gibt es auch sehr viele Blinde und Sehbehinderte die ein sehr großes Problem mit der Mobilität haben. Auch die wird man am Rückgabeautomaten ohne Begleitung nicht antreffen.

 

Ebenso ist für mich noch immer ein sehr wichtiger Punkt im Leben, dass zwischen „können können“ und „können wollen“ ein sehr großer Unterschied besteht. Weiters sollte man auch immer bedenken dass nicht „Jeder das Gleiche“ sondern „Jeder das Seine“ bekommt.

 

Ich persönlich bin als blinde Person mit dieser Entwicklung zufrieden und komme sehr gut damit zu recht. Das größere Problem ist eher das Auffinden der Rückgabeautomaten.

 

Meine Kritik an den Blindenverbänden:

 

Obwohl schon sehr lange bekannt war, dass ein Pfandsystem in Österreich kommt, haben die Verbände anscheinend nicht darauf reagiert. Diese Automaten sind nicht erst seit dem 01. Jänner im Betrieb.

 

Weiters fehlt es hier an der entsprechenden Recherche. Wäre sehr interessant zu erfahren wie hier der BSVÖ zu seinen Erfahrungswerten bezüglich der mangelnden Barrierefreiheit der Rückgabeautomaten gekommen ist. Wenn man nur per Telefon oder per Mail die Infos bekommt sollte man schon auch selbst einmal nachsehen und Hand anlegen. Ich persönlich verlasse mich auf niemanden!

 

Warum habe ich bereits im Dezember darüber informiert und die Automaten getestet?

 

Die Blindenverbände hätten bereits im Vorfeld entsprechende Infos und Praxiserfahrungen  an ihre Mitglieder weitergeben können. Ebenfalls hätten sie entsprechende Erklärvideos erstellen können. Das kann ich als Einzelperson auch Amateurhaft. Was machen denn deren Jugendgruppen den so?

 

Es wäre die Aufgabe der Blindenverbände ihren Mitgliedern das System „Pfandflaschenrückgabe“ vor Ort bei den Automaten zu erklären. LPF nennt man doch so etwas?

 

Aber das ist nun mal typisch Österreich. Ich persönlich habe aber eine eigene Vorstellung von einer professionellen Vereinsarbeit.

 

Jedenfalls haben für mich aber die Kleinwüchsigen und die Menschen im Rollstuhl diesmal den schwarzen Peter gezogen. Schließlich ist der Einwurf für die Flaschen und Dosen doch sehr weit oben. Aber einige mir bekannte Menschen im Rollstuhl haben auch hier ihre persönlichen Lösungen gefunden. Also, Jedem das Seine!

 

Deshalb kann man niemals solche großen Entwicklungen und Investitionen für alle gleich machen. Anscheinend funktioniert hier das „Design for all“ oder „Universaldesign“ oder auch „Inklusivdesign“ noch nicht!

 

Es soll auch niemand sagen müssen: „In deiner blinden Welt bin ich der Behinderte“!

 

© März 2025 by Gerhard Hojas / Linz

Österreich – Unter stützungs fonds der ÖGK.

Die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) hilft in besonderen Notlagen im Zusammenhang mit Gesundheitskosten und bietet deshalb freiwillige Zuschüsse aus dem Unterstützungsfonds an.

Bei finanziellen Belastungen, die im Zusammenhang mit den Aufgaben der gesetzlichen Krankenversicherung stehen, können Sie einen Antrag auf einen finanziellen Zuschuss aus dem Unterstützungsfonds stellen. Dabei werden Ihre Familien-, Einkommens- und Vermögensverhältnisse berücksichtigt.

Bitte beachten Sie, dass Sie keinen Rechtsanspruch auf diese Unterstützung haben.

Voraussetzungen

Finanzielle Zuschüsse aus dem Unterstützungsfonds sind grundsätzlich nur für jene Leistungen möglich, für die die ÖGK zuständig ist. Folgendes können Sie zum

Heilbehelfe und Hilfsmittel
Zahnersätze
Zahnspangen
Krankenhauskosten für Angehörige

Die Kosten müssen insgesamt mindestens EUR 40,00 betragen und können auch gesammelt eingereicht werden.

Nicht einreichen können Sie zum Beispiel:

Aufzahlungen für persönlich gewünschte Ausführungen von Heilbehelfen und Hilfsmitteln (Hörgeräte etc.)
Bestattungskosten
Kosten für Rehabilitations-, Erholungs- oder Kuraufenthalte
Kostenbeiträge für Spitalsaufenthalte
Umbau- oder Lebenserhaltungskosten

Antrag stellen

Link zu den Antragsformularen für jedes Bundesland (Nicht barrierefrei): https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/?contentid=10007.870700&portal=oegkportal

Bewilligungsverfahren

Der Landesstellenausschuss entscheidet über die Gewährung von finanziellen Zuschüssen aus dem Unterstützungsfonds.

Die Unterstützungen werden anhand der österreichweit einheitlichen Richtlinien (403 KB) im Einzelfall festgelegt. Dabei werden Ihre finanziellen Verhältnisse geprüft. Die Höhe der Unterstützung orientiert sich an Ihrem Netto-Einkommen; zudem wird auch das Einkommen von allen im gemeinsamen Haushalt lebenden Personen berücksichtigt.

Über das Ergebnis informieren wir Sie schriftlich.

Dateien zum Herunterladen:

Richtlinien Unterstützungsfonds (403 KB): https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/load?contentid=10008.763148&version=1736500734

Richtlinien für die Gewährung von Unterstützungen in Form von finanziellen Zuschüssen aus dem Unterstützungsfonds der Österreichischen Gesundheitskasse

Informationsblatt Unterstützungsfonds (102 KB): https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/load?contentid=10008.753841&version=1650350995

Link zur Seite ÖGK Unterstützungsfonds: https://www.gesundheitskasse.at/cdscontent/?contentid=10007.870473

© März 2025 by Gerhard Hojas

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