Allgemein

taktiles Leitsystem und das neue Informationsfreiheitsgesetz!

Zur Erinnerung:

 

Im Frühjahr 2018 fiel mir als stark sehbehinderte Person auf, dass in der Stadt Traun mehrere Blindenleitsysteme nicht nachvollziehbar und teils äußerst gefährlich gestaltet waren. Besonders im Bereich der Kreuzung Kremstalstraße – Fabrikstraße, bei der Straßenbahnhaltestelle Schloss Traun (Linie 4), führte das taktile Leitsystem nicht zum Schutzweg, sondern direkt in die Kreuzung. Dies stellte ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und hätte im schlimmsten Fall tödliche Folgen für Betroffene haben können.

 

Nach öffentlicher Thematisierung dieses Missstands in verschiedenen Medien wurde das betreffende Leitsystem entschärft.

 

Auf meine damaligen Nachfragen bei der Stadt Traun, wer eigentlich für diese Missstände zuständig ist wurde ich immer auf den Datenschutz verwiesen. Bis im September 2025 das neue Informationsfreiheitsgesetz in Kraft getreten ist.

 

Somit erging am 03.09.2025 an die Stadt Traun folgende Anfrage im Zuge des Informationsfreiheitsgesetzes bezüglich der damaligen Situation:

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

Auskunft gemäß dem neuen Informationsfreiheitsgesetz – Taktiles Bodenleitsystem für blinde und sehbehinderte Personen in der Stadt Traun**

 

Im Rahmen des neuen Informationsfreiheitsgesetzes ersuche ich höflich um Auskunft zu den taktilen Bodeninformationen (TBI), vormals als Blindenleitsystem bezeichnet, für blinde und sehbehinderte Menschen in der Stadt Traun.

 

Im Frühjahr 2018 fiel mir als stark sehbehinderte Person auf, dass in der Stadt Traun mehrere Blindenleitsysteme nicht nachvollziehbar und teils äußerst gefährlich gestaltet waren. Besonders im Bereich der Kreuzung Kremstalstraße – Fabrikstraße, bei der Straßenbahnhaltestelle Schloss Traun (Linie 4), führte das taktile Leitsystem nicht zum Schutzweg, sondern direkt in die Kreuzung. Dies stellte ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar und hätte im schlimmsten Fall tödliche Folgen für Betroffene haben können.

 

Nach öffentlicher Thematisierung dieses Missstands in verschiedenen Medien wurde das betreffende Leitsystem entschärft.

 

Ein entsprechendes Video zur damaligen Situation finden Sie unter folgendem Link: https://www.youtube.com/watch?v=GFaWZoKMj_0

 

Trotz mehrfacher Nachfrage wurde mir damals von Frau Heike Sachse, meiner Ansprechpartnerin bei der Stadt Traun, keine Auskunft darüber erteilt, welche Personen für die Planung und Umsetzung des Leitsystems verantwortlich waren. Ebenso blieb unklar, wer die Abnahme des Systems in dieser gefährlichen Ausführung genehmigt hat.

 

Vor diesem Hintergrund ersuche ich Sie nun, gestützt auf das neue Informationsfreiheitsgesetz, um die Beantwortung folgender Fragen:

 

  1. Wer war für die Planung der taktilen Bodeninformationen verantwortlich? Gab es externe Beraterinnen oder Berater?
  2. Welche Stelle oder Person hat diese Planung genehmigt?
  3. Wer hat die fertige Ausführung des Leitsystems überprüft und als korrekt abgenommen?
  4. In welchem Ausmaß war der Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich, insbesondere Herr Thomas Menrath als Verkehrsreferent, in die Planung oder Umsetzung involviert?

 

Ich danke Ihnen im Voraus für Ihre zeitnahe und zielgerichtete Rückmeldung und stehe für Rückfragen gerne zur Verfügung.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Am 02.10.2025 um 10:23 erhielt ich vom Stadtamt Traun folgende Zwischenantwort:

Sehr geehrter Herr Hojas,

bezugnehmend auf Ihre Anfrage vom 3. September 2025 wird Ihnen innerhalb offener Frist mitgeteilt, dass wir die Frist auf insgesamt 8 Wochen verlängern.

 

Dies ist aufgrund umfassender Recherchen, sowie dem Umstand, dass es sich um fast 10 Jahre zurückliegende Informationen handelt und eine datenschutzrechtliche Abklärung notwendig ist, erforderlich.

Mit freundlichen Grüßen

Präsidial- und Polizeiabteilung, Rathaus Traun.

 

Eine Antwort auf dieses Schreiben der Stadt Traun erfolgte am 10:10.2025:

 

Sehr geehrte Frau Mag. S.

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

vielen Dank für Ihre Rückmeldung.

 

Leider habe ich den Eindruck, dass sich die Bearbeitung meiner Anfrage erneut verzögert. Ich gehe davon aus, dass die Stadt Traun ihre Unterlagen ordnungsgemäß führt und diese daher ohne größeren Aufwand im Archiv auffindbar sein sollten. Ein digital geführtes Archiv würde die Recherche zusätzlich beschleunigen.

 

Sollte von Ihrer Seite keine oder lediglich eine unvollständige Antwort erfolgen, sehe ich mich veranlasst, gemäß § 11 IFG einen formellen Bescheid zu verlangen. Dieser hat nachvollziehbar zu begründen, aus welchen rechtlichen Gründen die angefragten Informationen nicht oder nur teilweise herausgegeben werden.

 

Sollte ein solcher Bescheid unterbleiben, werde ich eine Beschwerde beim zuständigen Verwaltungsgericht einreichen.

 

Selbstverständlich ist das Recht auf Datenschutz ein verfassungsrechtlich geschütztes Gut – ebenso wie das Recht auf Informationsfreiheit. Eine Berufung auf den Datenschutz ist nur dann zulässig, wenn im konkreten Fall überwiegende schutzwürdige Interessen betroffen sind, etwa im Bereich der Privatsphäre, der nationalen Sicherheit oder des geistigen Eigentums. Da man beim Planen von taktilen Leitsystemen nach Normen vorgeht scheint hier kein geistiges Eigentum vorhanden zu sein!  Außer, man hat überhaupt keine Ahnung und plant ein für Blinde und Sehbehinderte ein „lebensgefährliches Leitsystem“.

 

Nach meiner Einschätzung trifft dies auf die von mir angefragten Informationen nicht zu. So würde das z. B. einen Verkehrsreferenten des BSV OÖ sicher nicht betreffen. Schließlich  steht er regelmäßig in der Öffentlichkeit und ist unter anderem für die Belange taktiler Leitsysteme zuständig. Auch die verantwortlichen Planer solcher Konzepte agieren in einem öffentlichen Kontext. Daher sehe ich in der Berufung auf den Datenschutz keine sachlich gerechtfertigte Grundlage, sondern vielmehr eine Verzögerungstaktik.

 

Ich ersuche daher um eine zeitnahe und inhaltlich zielgerichtete Antwort auf meine Anfrage im Sinne des Informationsfreiheitsgesetzes.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Die Hartnäckigkeit hat sich ausgezahlt. Am 28.10.2025 bekam ich die umfangreichen Antworten auf meine Fragen vom 03.09.2025:

 

Sehr geehrter Herr Hojas!

 

Bezugnehmend auf Ihre E-Mail übermitteln wir Ihnen nachstehend die gewünschten Informationen:

 

  1. Wer war für die Planung der taktilen Bodeninformationen verantwortlich? Gab es externe Beraterinnen oder Berater?

 

Der Auftraggeber für die Planung der Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 SRTT StadtRegio Traun Leonding – Pasching – Traun war die Schiene OÖ GmbH, Volksgartenstraße 22, 4020 Linz.

Die Planung erfolgte durch die Generalplaner – PG – SRT Traun SZ Schimetta Ziviltechnik, Landwiedstraße 23, 4020 Linz und BHM Ingenieure, Europaplatz 4, 4020 Linz.

Auftraggeber für den Zusatzauftrag für die Gestaltung der Anschlussbereiche an die SRTT StadtRegio Traun vom Hauptplatz bis Schloss Traun war die Stadt Traun.

Die Planung erfolgte durch die BHM Ingenieure, Europaplatz 4, 4020 Linz.

Die Planung der entsprechenden Bereiche umfasste jeweils auch die Planung taktiler Bodeninformationen.

 

  1. Welche Stelle oder Person hat diese Planung genehmigt?

 

SRT – StadtRegioTram – Traun, Eisenbahnrechtliche Baugenehmigung für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 Abschnitt von km 8,030 bis km 9,650 – 3. Teilbescheid GZ: Verk-740.035/68-2015-Aum/Anz – Antragsteller Schiene OÖ GmbH, Volksgartenstraße 22, 4020 Linz Bescheid erlassen vom Land Oberösterreich, Direktion Straßenbau und Verkehr, Abteilung Verkehr, Bahnhofplatz 1, 4021 Linz.

 

SRT – StadtRegioTram – Traun, Eisenbahnrechtliche Baugenehmigung für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 Abschnitt von km 9,650 bis km 9,837 – 4. Teilbescheid GZ: Verk-740.035/72-2015-Aum/Anz – Antragsteller Schiene OÖ GmbH, Volksgartenstraße 22, 4020 Linz Bescheid erlassen vom Land Oberösterreich, Direktion Straßenbau und Verkehr, Abteilung Verkehr, Bahnhofplatz 1, 4021 Linz.

 

  1. Wer hat die fertige Ausführung des Leitsystems überprüft und als korrekt abgenommen?

 

SRT – StadtRegioTram – Traun, Eisenbahnrechtliche Genehmigung für die Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 Abschnitt von km 8,030 bis km 9,837 – (Trauner Kreuzung bis Schloss Traun) – Betriebsbewilligung GZ: Verk-740.035/89-2016-Aum/Anz – Antragsteller Schiene OÖ GmbH, Volksgartenstraße 22, 4020 Linz

Bescheid erlassen vom Land Oberösterreich, Direktion Straßenbau und Verkehr, Abteilung Verkehr, Bahnhofplatz 1, 4021 Linz.

 

  1. In welchem Ausmaß war der Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich, insbesondere Herr Thomas Menrath als Verkehrsreferent, in die Planung oder Umsetzung involviert?

 

Dazu liegen keine Informationen vor.

Seitens der Stadt Traun liegen keinerlei Aufträge im Zusammenhang mit dem Zusatzauftrag für die Gestaltung der Anschlussbereiche an SRTT StadtRegio Traun vom Hauptplatz bis Schloss Traun an den Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich oder von Herrn Menrath vor.

Die Stadt Traun verfügt über keine Informationen, ob und in welchem Ausmaß der Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich oder Herr Menrath in die Planung oder Umsetzung der angeführten Aufträge von Dritten involviert war.

 

 

Beste Grüße

Geschäftsgruppenleiterin der Bauverwaltung, Rathaus Traun

 

Anmerkung: Das neue Informationsfreiheitsgesetz bringt erhebliche Vorteile mit sich. Als Bürgerin oder Bürger hat man nun die Möglichkeit, gezielt Informationen anzufordern, die zuvor nicht zugänglich waren. Ich habe bereits weitere Anfragen in Vorbereitung. Besonders interessiert mich, welche öffentlichen Fördermittel bestimmte Vereine in Linz erhalten – und welche Gegenleistungen dafür erwartet werden. Vom Land Oberösterreich habe ich bereits Zugriff auf relevante Datenbanken erhalten, über die sich gezielte Abfragen durchführen lassen. Ein besonderes Augenmerk lege ich derzeit auf die Coronahilfen für ein bestimmtes Restaurant in der Makartstraße, über das kolportierte Summen im Umlauf sind. Selbstverständlich werde ich die Ergebnisse meiner Recherchen öffentlich machen. Schließlich sind diese Daten in den entsprechenden Datenbanken frei zugänglich und stehen allen Interessierten offen.

 

© Oktober 2025 by Gerhard Hojas

Österreich – Infos zur Datenschutz-Grundverordnung!

In Österreich haben Bürgerinnen und Bürger  gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ein umfassendes Recht auf Auskunft über ihre personenbezogenen Daten.

 

Gemäß der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) müssen alle Verantwortlichen, die personenbezogene Daten verarbeiten, eine Auskunft erteilen – unabhängig davon, ob es sich um ein gewinnorientiertes Unternehmen, eine öffentliche Einrichtung oder eine Non-Profit-Organisation handelt.

 

Wer ist auskunftspflichtig laut DSGVO?

 

  • Private Unternehmen: Vom kleinen Handwerksbetrieb bis zum Großkonzern – sobald personenbezogene Daten verarbeitet werden, gilt die DSGVO.
  • Öffentliche Stellen: Behörden, Schulen, Universitäten etc. sind ebenfalls verpflichtet, Auskunft zu erteilen.
  • Non-Profit-Organisationen: Auch gemeinnützige Vereine, Stiftungen und andere Non-Profits müssen die DSGVO einhalten, wenn sie z. B. Mitgliederlisten, Spenderdaten oder Teilnehmerinformationen verarbeiten

 

Fazit

 

Auch Non-Profit-Organisationen sind vollumfänglich zur Auskunft verpflichtet, sobald sie personenbezogene Daten verarbeiten. Die DSGVO macht hier keine Ausnahme – Datenschutz gilt für alle gleichermaßen.

 

Hier sind die wichtigsten Punkte dazu:

 

Was kann abgefragt werden?

 

Du kannst grundsätzlich alle personenbezogenen Daten abfragen, die ein Unternehmen über dich verarbeitet. Dazu zählen:

  • Stammdaten: Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail
  • Vertragsdaten: Bestellungen, Rechnungen, Lieferinformationen
  • Kommunikationsdaten: E-Mails, Chatverläufe, Anrufprotokolle
  • Tracking- und Nutzungsdaten: Cookies, IP-Adressen, Standortdaten
  • Audio- und Videoaufnahmen: Wenn du z. B. in einem Geschäft oder Callcenter aufgenommen wurdest, fallen diese unter personenbezogene Daten

 

Was müssen Unternehmen herausgeben?

 

Unternehmen sind verpflichtet, dir folgende Informationen bereitzustellen:

  • Ob sie personenbezogene Daten von dir verarbeiten
  • Welche Daten konkret verarbeitet werden
  • Zu welchem Zweck und auf welcher Rechtsgrundlage
  • Wer die Empfänger der Daten sind (z. B. Dienstleister)
  • Wie lange die Daten gespeichert werden
  • Ob eine automatisierte Entscheidungsfindung (z. B. Profiling) stattfindet

 

Auch Audio- und Videoaufnahmen müssen herausgegeben werden, sofern du darauf identifizierbar bist und keine berechtigten Interessen (z. B. Schutz von Dritten) dagegensprechen

.

Wie erfolgt eine Datenschutzabfrage?

 

Die Anfrage kann formlos gestellt werden – schriftlich per E-Mail, Brief oder auch mündlich. Wichtig ist:

  • Du musst klar angeben, dass du eine Auskunft nach Art. 15 DSGVO verlangst
  • Unternehmen dürfen einen Identitätsnachweis verlangen (z. B. Ausweiskopie)
  • Die Auskunft muss innerhalb eines Monats kostenlos erteilt werden
  • Bei komplexen Fällen kann die Frist um zwei Monate verlängert werden (mit Begründung)

 

Was tun bei Problemen?

 

Wenn ein Unternehmen nicht reagiert oder die Auskunft verweigert, kannst du dich an die Datenschutzbehörde wenden:

 

Muster und Vorschlag für eine formelle Auskunftsanfrage gemäß Art. 15 DSGVO, idealerweise per E-Mail oder Einschreiben:

 

Hinweis: Man sollte eine Kopie des Personalausweises oder des Reisepasses sofort mitsenden um eine unnötige Verzögerung zu vermeiden!

 

Mustertext:

Auskunftsersuchen gemäß Art. 15 DSGVO.

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

 

hiermit ersuche ich Sie gemäß Artikel 15 der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) um Auskunft darüber, ob und welche personenbezogenen Daten Sie über mich verarbeiten.

 

Ich bitte um folgende Informationen:

 

  1. Welche personenbezogenen Daten Sie über mich gespeichert haben
  2. Zu welchen Zwecken diese Daten verarbeitet werden
  3. Auf welcher Rechtsgrundlage die Verarbeitung erfolgt
  4. Die Kategorien von Empfängern, gegenüber denen die Daten offengelegt wurden oder werden
  5. Die geplante Speicherdauer bzw. die Kriterien für deren Festlegung
  6. Informationen über die Herkunft der Daten, sofern diese nicht direkt bei mir erhoben wurden (z. B. Brunner Andrea oder weitergeleitete E-Mails, die nicht von mir persönlich stammen!)
  7. Ob eine automatisierte Entscheidungsfindung einschließlich Profiling stattfindet

 

Ich ersuche insbesondere um Auskunft zu folgenden Datenarten, sofern vorhanden:

 

– E-Mail-Korrespondenz

– Gesprächsprotokolle

– Chatverläufe

– Audioaufzeichnungen (z. B. Telefonate, Chataufzeichnungen)

– Videoaufzeichnungen (z. B. Veranstaltungen oder Besuche)

 

Bitte stellen Sie mir die Auskunft in elektronischer Form zur Verfügung.

 

Um Verzögerungen auszuschließen finden Sie im Anhang eine Kopie meines Passes um meine Identität nachzuweisen.

 

Sollten Sie meiner Anfrage nicht innerhalb der gesetzlichen Frist von einem Monat nachkommen, behalte ich mir vor, mich an die Datenschutzbehörde zu wenden.

 

Mit freundlichen Grüßen  (Eigener Name)

 

© Oktober 2025 by Gerhard Hojas

Informationen zum neuen Busterminal am HBF Linz.

Haltestellen im Busterminal im HBF Linz

 

Abfahrt der OÖVVRegionalbusse und der  Stadtbusse der LINZ AG LINIEN.

 

Infos zum neuen Busterminal:

 

Die Zugänge zum Busterminal haben sich durch den Umbau nicht verändert. Es ist weiterhin wie zuvor erreichbar, und auch die Position der drei Bahnsteige (A, B und C) blieb unverändert.

 

Das neue Busterminal wurde mit kontrastreichen, taktilen Bodeninformationen ausgestattet. Zusätzlich wurden an den Übergängen mit Zebrastreifen taktile Leitlinien eingefräst, um die Orientierung zu erleichtern.

 

Die Info- und Notrufboards auf den Bahnsteigen A und C sind über die taktilen Leitlinien auffindbar. Das Leitsystem führt außerdem zu den einzelnen Wartehäuschen und dort direkt zu einer akustischen Ansage der jeweiligen Busabfahrtszeiten. Bitte beachten: Der entsprechende Druckknopf muss für mindestens drei Sekunden gedrückt gehalten werden.

 

Dank einer neuen Beleuchtung ist das Busterminal nun deutlich heller und freundlicher gestaltet.

 

Seit dem 01.09.2025 sorgt ein eigens eingerichteter Sicherheitsdienst für zusätzliche Sicherheit vor Ort. Zudem wurde ein Facility Management während der Bürozeiten in den laufenden Betrieb integriert.

 

Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, das Busterminal frei von E-Scootern zu halten.

 

Bahnsteige:

 

Bahnsteig A

 

A1 – LINZ AG LINIEN

 

Linien Richtung:

 

46 Hafenportal

 

N83 Hafenportal

 

N83 Neue Heimat

 

A2 – LINZ AG LINIEN

 

Linien Richtung:

 

45, 45a Stieglbauernstraße

 

A3 – LINZ AG LINIEN

 

Linien Richtung:

 

72* Schiffswerft

 

A4a – Zentralraum Süd OÖVV

Linien Richtung:

 

410, 411, 412 –  St. Florian, Niederneukirchen, Hofkirchen im Traunkreis, Wolfern, Steyr, Sierning

 

A4b – Zentralraum Südost LINZ AG LINIEN – OÖVV

 

Linien Richtung:

 

77 JKU/Universität

 

400 Asten, Enns, Kronstorf, Steyr

 

Bahnsteig B

 

B1 – Mühlviertel Nordwest OÖVV

 

Linien Richtung:

 

208 Linz voestalpine

 

215 Lembach

 

230, 231 Rohrbach-Berg, Ulrichsberg

 

B2 – Mühlviertel Mitte OÖVV

 

Linien Richtung:

 

260, 300, 309 Kirchschlag, Hellmonsödt, Reichenthal

 

265, 267 Zwettl/Rodl, Helfenberg

 

270 Bad Leonfelden

 

305, 306 Altenberg, Reichenau im Mühlkreis, Linz Elmberg

 

B3 – Zentralraum West OÖVV

 

Linien Richtung:

 

600, 609 Hörsching, Marchtrenk, Wels

 

601 Pasching, Flughafen Linz

 

610, 612 Traun

 

Bahnsteig C

 

C1 – Nur Ausstieg

 

C2 – Mühlviertel Nordost OÖVV

 

Linien Richtung:

 

310, 312, 314 Freistadt, Alberndorf

 

339 Gallneukirchen

 

311 Hagenberg

 

340, 341, 343, 349 Pregarten, Gutau, Königswiesen, Unterweißenbach

 

C3 – Hansbergland OÖVV

 

Linien Richtung:

 

250, 251 St. Peter/Wimberg

 

C4 – Donauraum OÖVV

 

Linien Richtung:

 

200, 201 Ottensheim, Feldkirchen/D., Aschach/D.

 

345 Katsdorf, Wartberg/Aist

 

360, 361, 362 Mauthausen670 Eferding, Hartkirchen

 

Linien, die außerhalb des Busterminals starten bzw. enden

 

Linien Richtung:

 

315 Linz/Donau Volksgartenstraße Gallneukirchen, Engerwitzdorf

 

252 Linz/Donau Hessenplatz Zwettl a. d. Rodl

 

240 Linz/Donau Untere Donaulände St. Peter am Wimberg

 

Was tun bei Problemen im Busterminal?

 

Bei Problemen direkt an das OÖVV Kundencenter wenden! Gilt natürlich auch für Anregungen!

 

Servicezeiten:

 

Montag bis Donnerstag: 08:30 Uhr bis 12:30 Uhr und 13:00 Uhr bis 17:00 Uhr.

 

Freitag: 07:30 Uhr bis 13:00 Uhr.

 

Telefon: +43 732 66 10 10 66

Mail: kundencenter@ooevv.at

 

Volksgartenstraße 23

4020 Linz

 

Sämtliche Infos gibt es auf der Internetseite des OÖVV:

 

https://www.ooevv.at/de/busterminal-linz.html

 

Fahrplanauskunft mit Echtzeitinformation in der OÖVV Routenplaner-App:

OÖVV Routenplaner App IOS:

https://apps.apple.com/at/app/o%C3%B6vv-routenplaner/id971793228

 

OÖVV Routenplaner App Android:

 

https://play.google.com/store/apps/details?id=de.hafas.android.ooevv&hl=de_AT

 

 

Stand: 05.10.2025

 

© Oktober 2025 by Gerhard Hojas

 

Wer wird im Behinderten-WC schon gerne mit heruntergelassener Hose erwischt?

…das kann dir zumindest in Linz auf Behinderten-WC´s schon einmal passieren!  Und nicht nur in Linz. Eigentlich überall!

 

Am 17.09.2025 erschien im Donaukurier eine Aussendung mit dem Betreff: „Blaulichtorganisationen und der Euro-Key. Wenn der Notruf vor verschlossener Tür endet!“

 

In der Aussendung ging es darum, dass es einen Notruf aus einen Behinderten-WC (Straßenbahnhaltestelle Unionkreuzung) gab und weder Feuerwehr oder Sanitäter die Tür öffnen konnten weil kein entsprechender Schlüssel vorhanden war.

 

Ich kam zu dieser Zeit zufällig vorbei und öffnete dann mit meinem Eujro-Key die Tür. Zum Glück war es ein Fehlalarm und die Anlage war nicht besetzt.

 

Daraufhin bekam ich von Herrn Jürgen S. eine Rückmeldung mit folgendem Inhalt:

 

„Du konntest die Tür ja lediglich deshalb öffnen, weil die Toilette nicht besetzt war. Hätte – wer auch immer – die Tür von innen abgesperrt, wärst Du so hilflos wie die Rettungskräfte gewesen.“

 

Wenn alles so funktioniert wie es eigentlich funktionieren sollte dann hätte Jürgen Recht behalten. Aber nicht in diesem Fall.

 

Es sagte ja schon 1983 Fred Sinowatz: Es ist alles sehr kompliziert.“

 

Ich habe mich inzwischen näher mit dem Euro-Key-System beschäftigt und dabei einige interessante Informationen entdeckt.

 

Wie kann man in einen Behinderten-WC einen Notruf aktivieren oder absetzen?

 

Besonders für Blinde und Sehbehinderte sind solche Lebensrettenten Einrichtungen oft gar nicht erkenn- oder wahrnehmbar. Deshalb sollte man sich auch im WC solche Funktionen genauer ansehen oder ertasten!

 

Behinderten-WCs sind mit einem Notrufsystem ausgestattet – meist ein Schnurtaster oder ein Knopf in Bodennähe. Wenn dieser ausgelöst wurde, sollte automatisch eine Verbindung zur zuständigen Stelle (z. B. Sicherheitsdienst, Facility Management oder Feuerwehr) hergestellt werden

 

Im „Haus der Schlösser“ wurde mir erklärt, dass man dort sowohl Schlösser als auch Schließsysteme für den Euro-Key erwerben kann. Das gilt selbstverständlich auch für andere Anbieter entsprechender Produkte. Die Euro-Key-Schlösser sind in Varianten erhältlich, bei denen entweder nur eine Seite oder beide Seiten gesperrt werden können. Die Preise liegen je nach Ausführung zwischen etwa 540 und 600 Euro. Somit besteht auch für Privatpersonen die Möglichkeit, ein solches Schloss oder Schließsystem zu erwerben.

 

Wichtig: Die passenden Schlüssel sind beim Kauf jedoch nicht enthalten. Diese sogenannten Euro-Keys erhält man ausschließlich über den Österreichischen Behindertenrat (ÖBR). Voraussetzung dafür ist, dass bestimmte Kriterien erfüllt werden. Weitere Informationen dazu finden sich auf der Website des ÖBR:

 

https://www.behindertenrat.at/ueber-uns/euro-key/

 

Zugangssysteme für Behinderten-WCs in Linz

 

In Linz gibt es verschiedene Möglichkeiten, Behinderten-WCs zu öffnen und zu verschließen. Im Folgenden sind einige Beispiele aus öffentlichen Einrichtungen aufgeführt:

 

Hauptbahnhof Linz:

 

Am Hauptbahnhof Linz befinden sich zwei barrierefreie WC-Anlagen:

Zugang von außen: Mit dem Euro-Key.

Verschluss von innen: Über einen Drehknauf.

Besonderheit: Schloss und Drehknauf sind nicht auf gleicher Höhe angebracht.

Zusätzlicher Zugang: Unter dem Euro-Key-Schloss befindet sich ein weiteres Schloss, das vom Sicherheitspersonal mit einem Spezialschlüssel geöffnet werden kann.

Komfort: Die Tür lässt sich auch per automatischem Türöffner bedienen. Kann im Notfall wichtig sein!

 

Öffentliches WC im Volksgarten und Altes Rathaus am Hauptplatz:

 

Zugang von außen: Mit dem Euro-Key.

Verschluss von innen: Ebenfalls mit dem Euro-Key..

Hinweis: Wenn der Schlüssel innen steckt, kann außen kein weiterer Schlüssel eingesteckt werden.

Sicherheitsöffnung: Auch hier befindet sich unter dem Euro-Key-Schloss ein separates Schloss für Notöffnungen.

 

Stadtbibliothek am Schillerplatz:

 

Zugang und Verschluss: Beides erfolgt über dasselbe Euro-Key-Schloss.

Problem im Notfall: Steckt der Schlüssel innen, ist die Tür von außen nicht mehr zugänglich – ein Aufbrechen wäre die einzige Option.

 

Passage-Kaufhaus (Untergeschoss):

 

Zugang von außen: Mit dem Euro-Key.

Verschluss von innen: Über einen separaten Verschlussmechanismus, der von außen nicht erreichbar ist.

Notfallzugang: Auch hier müsste die Tür im Ernstfall gewaltsam geöffnet werden.

Schließmechanismen von Behinderten-WCs im öffentlichen Raum in Linz (Die häufigste Variante):

 

In Linz sind im öffentlichen Raum häufig Behinderten-WCs mit einem Schließsystem ausgestattet, bei dem sich das Schloss zum Öffnen der Anlage auf gleicher Höhe wie der Drehknauf zum Verriegeln von innen befindet. Wird das WC von innen mit dem Drehknauf abgeschlossen, lässt es sich dennoch von außen mit einem Euro-Key öffnen. Dies kann zu heiklen Situationen führen – etwa wenn die Tür geöffnet wird, während sich eine Person im Inneren befindet, möglicherweise mit heruntergelassener Kleidung.

Besonders problematisch ist dies für blinde oder sehbehinderte Menschen, die nicht bemerken, wenn jemand von außen die Tür entriegelt. In solchen Fällen besteht sogar die Gefahr von Diebstahl. Zwar handelt es sich hierbei um hypothetische Szenarien, doch sie sind nicht gänzlich auszuschließen.

 

Bei meinen Beobachtungen in Linz ist mir zudem aufgefallen, dass auch Personen im Besitz eines Euro-Keys sind, bei denen fraglich erscheint, wie sie diesen erhalten haben. Dies wirft berechtigte Fragen zur Vergabe und Kontrolle dieser Schlüssel auf.

 

Wichtig: Der Österreichische Behindertenrat (ÖBR) steht für mich in dieser Angelegenheit keineswegs in der Kritik – im Gegenteil: Der ÖBR agiert hier vorbildlich und mit großer Sorgfalt. Dennoch muss realistisch betrachtet werden, dass es auch im Zusammenhang mit den Euro-Keys Fälle von Missbrauch und Schwarzhandel gibt. Es wäre naiv und weltfremd anzunehmen, dass Menschen mit Behinderung per se über einen tadellosen Charakter verfügen. Wie in jeder Bevölkerungsgruppe gibt es auch hier individuelle Unterschiede.

 

Viele öffentliche Toiletten, die ich kenne, lassen sich auch von außen mit dem Euro-Key öffnen – selbst dann, wenn sie von innen über den drehbaren Türknauf verriegelt wurden. Ich habe außerdem erfahren, dass solche Schließmechanismen auch im Ausland verbreitet sind.

 

Volkshaus Pichling:

 

Hier befinden sich 2 Behinderten-WCs. Diese waren lange auf der Außenseite mit einer Türschnalle ausgestattet. Wenn man das WC nach den Verlassen nicht abgeschlossen hat, konnte Jeder die Anlage benützen. Bis ein Türknauf montiert wurde.

 

Straßenbahnhaltestelle Unionkreuzung:

 

Bei dieser WC-Anlage kam es zweimal zu Situationen, in denen Einsatzkräfte nach einem Notruf hilflos und ohne klaren Plan vor Ort standen. Auch hier war das Behinderten-WC lange mit einer Türschnalle ausgestattet. Da sich in unmittelbarer Nähe ein bekannter Drogenhotspot befindet, wurden das Herren- und Damen-WC mit spezieller Antidrogenbeleuchtung versehen – das Behinderten-WC jedoch nicht.

Durch die leicht zugängliche Türschnalle war das Behinderten-WC auch für Drogenkonsumenten offen, was sich deutlich im Zustand der Anlage widerspiegelte: starke Verschmutzung, unhygienische Zustände und potenzielle Gefahren für blinde und sehbehinderte Personen, etwa durch herumliegende Spritzen. Erst nach dem Austausch der Türschnalle durch einen Türknauf konnte die Situation verbessert werden.

 

Frauen kann ich diese Anlage nicht empfehlen!

 

Tiefgarage beim Mariendom:

 

Auch hier hatte ich ein besonderes Erlebnis beim Aufschließen der WC-Anlage. An einem Sonntagvormittag bemerkte ich nach dem Öffnen der Tür einen ungewöhnlichen Belag auf dem Boden. Ein junges, obdachloses Paar hatte sich über das Wochenende dort häuslich eingerichtet und den Boden mit Kartons ausgelegt. Sie verfügten ebenfalls über einen Euro-Key zum Öffnen der Tür und kannten offenbar die Dienstzeiten des Reinigungspersonals. Daher wussten sie genau, wann sie am Montag das WC wieder verlassen mussten. Für blinde und sehbehinderte Menschen können solche Situationen mitunter riskant sein, da man nie weiß, auf wen man trifft.

 

Einkaufszentrum Atrium (Mozartstraße):

 

Bei dieser WC-Anlage ist der Euro-Key gleich dreimal erforderlich. Zunächst muss man mit dem Schlüssel eine Klapptür öffnen, um überhaupt in den Bereich der Anlage zu gelangen. Alle anderen Nutzer müssen für den Zugang bezahlen. Anschließend ist das Behinderten-WC mit dem Euro-Key aufzuschließen – und nach der Benutzung auch wieder zu verschließen. Das ist ein Nachteil der hier verbauten Türschnalle.

 

Vor der Renovierung war diese barrierefreie WC-Anlage mit einem Wickelraum kombiniert. Häufig wurde das Wickelbrett nicht hochgeklappt, was die Nutzung für Rollstuhlfahrer erheblich erschwerte. Auch für blinde und sehbehinderte Personen stellte das heruntergeklappte Brett ein Hindernis dar – buchstäblich im Gesichtsfeld. Zudem befand sich der Windelbehälter direkt daneben. Glücklicherweise wurde der Wickelbereich inzwischen ausgelagert. Die Anlage präsentiert sich heute sehr sauber und deutlich benutzerfreundlicher.

 

Auch zu dieser Anlage habe ich eine besondere Anekdote: Als ich das WC einmal aufschließen wollte, hörte ich aus dem Inneren ein hysterisches Kreischen und lautes Geplärre – für mich ein eindeutiges Zeichen, dass die Kabine besetzt war. Ich wartete einige Minuten. Dann wurde von innen aufgesperrt. Die Tür öffnete sich einen Spalt, und wie bei einer Schildkröte schob sich langsam ein Kopf hindurch. Der Kopf drehte sich nach links, dann nach rechts, dann wieder nach links – und verschwand ebenso langsam wieder hinter der Tür. Anschließend wurde erneut abgeschlossen. Man muss schon sehr neugierig sein, wenn man in diesem Moment „abzwickt und dazwischen späht“, um zu sehen, wer draußen steht oder sitzt. Diese Dame hätte ich dabei wohl in einem recht kompromittierenden Moment (die heruntergelassene Hose) erwischt.

 

Südbahnmarkt:

 

Auf der Herrentoilette befindet sich ein Behinderten-WC. Ob es auf der Damentoilette auch eines gibt kann ich nicht sagen. Diese Anlage ist zeitweise mit Personal besetzt.

 

Kultureinrichtungen der Stadt Linz:

 

Auch in zahlreichen Kultureinrichtungen der Stadt Linz lassen sich die Behinderten-WCs von außen öffnen – selbst wenn sie von innen verriegelt wurden.

 

 

Viele Behinderten-WCs in Unternehmen oder Einrichtungen lassen sich auch von außen mit einer Münze öffnen – zum Beispiel im Ärztezentrum Süd in der Saporoshestraße. Dort ist das Behinderten-WC stets geöffnet, sehr sauber und mit einer speziellen Antidrogenbeleuchtung ausgestattet.

 

Wie man sieht, ist ein Behinderten-WC nicht gleich ein Behinderten-WC. Offenbar wissen viele Betroffene, und hier besonders Blinde und Sehbehinderte  nicht, dass es unterschiedliche Mechanismen zum Öffnen und Schließen solcher Anlagen gibt. Darauf sollte man künftig mehr achten! Für blinde und sehbehinderte Personen wäre es besonders wichtig, sich die Funktionen des Notrufsystems erklären und zeigen zu lassen. Im Ernstfall zählt jede Sekunde – und es ist besser, einmal zu viel einen Notruf abzusetzen als einmal zu wenig. Ein Notfall muss ja nicht mich selbst betreffen!

 

So gut die Idee des Euro-Keys ist, ist sie anscheinend noch nicht zu Ende gedacht.

 

Auf meine Meldung bezüglich der Notrufsysteme und der überforderten Blaulichtorganisationen in Linz habe ich bislang weder von der Stadt Linz noch von den Einsatzkräften eine Rückmeldung erhalten. Sie tun offenbar das, was sie am besten können: „Abtauchen und die Füße stillhalten.“

 

© Oktober 2025 by Gerhard Hojas

Linz – Blaulichtorganisationen und der Euro-Key! Wenn der Notruf vor verschlossener Tür endet!

Ein weiterer Erfahrungsbericht aus Linz. Die Geschichte wiederholt sich.

 

Eigentlich können Sekunden über Leben und Tod entscheiden.

 

Diese Botschaft wurde in letzter Zeit sehr gerne von Blaulichtorganisationen in sämtlichen Medien verbreitet.

 

Was passiert, wenn Einsatzkräfte von Rettung, Feuerwehr und Polizei zu einem Notruf bei einem öffentlichen Behinderten-WC in Linz gerufen werden – und feststellen müssen, dass sie die Tür nicht öffnen können, weil der erforderliche Euro-Key fehlt? Und schlimmer noch: Niemand weiß, was ein Euro-Key überhaupt ist?

 

Unvorstellbar? Leider nicht. In Linz, Oberösterreich, sind solche Situationen keine Seltenheit und auch keine Einzelfälle.

 

Ein konkreter Vorfall ereignete sich bereits am 23. Juli 2023 bei der Straßenbahnhaltestelle Unionkreuzung im Mittelgeschoss. Ich kam zufällig vorbei, als gerade ein Einsatz stattfand: Ein Notruf war aus der dortigen barrierefreien WC-Anlage abgesetzt worden. Vor Ort standen Einsatzkräfte der Rettung, Feuerwehr und Polizei – ratlos vor der verschlossenen Tür. Keiner von ihnen hatte einen Euro-Key dabei, um Zugang zu erhalten.

 

Da ich selbst auf dem Weg zu diesem WC war und glücklicherweise einen Euro-Key besitze, konnte ich die Tür öffnen und die Situation rasch klären. Zum Glück befand sich niemand in der Anlage.

 

Trotzdem hinterließ dieses Erlebnis ein mulmiges Gefühl. Was wäre, wenn ich selbst einmal in einer Notlage in einer öffentlichen WC-Anlage der Stadt Linz wäre – und die Einsatzkräfte stünden hilflos vor der Tür, weil ihnen der passende Schlüssel fehlt? Und der zuständige Mitarbeiter der Stadt mit dem Euro-Key ist gerade nicht erreichbar? Oder er kommt zu spät!

 

Damals war der Samariterbund für den Einsatz verantwortlich. Mein Ansprechpartner, Herr Preslmair (Einsatzleitung Rettungsdienst, Samariterbund Linz), versicherte mir, sich der Sache anzunehmen.

 

Auch bei späteren Nachfragen bei verschiedenen Polizeiinspektionen erhielt ich stets dieselbe Antwort: Der Euro-Key sei unbekannt und auf den Einsatzfahrzeugen nicht vorhanden. Das hat sich bis September 2025 nicht geändert!

 

Es gab damals auch eine Antwort der Stadt Linz von der Abteilung Gebäudemanagement und Tiefbau :

 

Mail der Stadt Linz:

 

Sehr geehrter Herr Hojas!

Wir haben Ihre Eingabe unverzüglich einer genauen Überprüfung unterzogen. Wie wir in Erfahrung bringen konnten, hat sich der Vorfall am 23.7.2023 wie folgt ereignet:

Vom öffentl. Behinderten-WC Unionkreuzung wurde ein Notruf an die LinzAG Leitzentrale abgeschickt, welche ihren Revierfahrer verständigten. Auch wurde von der LinzAG-Zentrale die Rettung kontaktiert. Die Rettung war zuerst vor Ort, konnte jedoch mangels Euro-Key nicht öffnen und verständigte die Polizei. Auch die Polizei hatte keinen Euro-Key im Streifenwagen, so musste gewartet werden, bis der LinzAG-Revierfahrer eintraf. Genau in diesem Zeitfenster haben Sie die WC-Anlage aufgesucht.

Weshalb die Rettungsorganisationen und in diesen Fall auch die Polizei über keinen Euro-Key verfügten, entzieht sich unserer Beurteilung. Wir haben jedoch bereits mit den Rettungsorganisationen Kontakt aufgenommen.

Ergänzend darf festgehalten werden, dass bei den zuletzt errichteten bzw. renovierten öffentl. WC-Anlagen (Volksgarten, Promenade, Grüne Mitte, Lindbauer, Südbahnhof, Hauptplatz, Donaupark) eine Notrufleitung von der Behinderten-Toilette zur 24 Stunden durchgängig besetzten Portierstelle im Alten Rathaus besteht. Im Notfall suchen Mitarbeiter*innen der Stadt umgehend die WC-Anlage auf, außerhalb der Dienstzeiten übernimmt das die Fa. ÖWD. In beiden Fällen ist selbstverständlich ein Euro-Key vorhanden.

Mit freundlichen Grüßen

Antwort Stadt Linz Mailende:

 

Erfahrungsbericht: Wiederholung eines bekannten Problems in Linz

 

Leider hat sich in den vergangenen zwei Jahren in Linz hinsichtlich der Barrierefreiheit und des Umgangs mit Behinderten-WCs nichts verbessert oder verändert.

 

Am Dienstag, dem 09.09.2025, um 17:45 Uhr, erlebte ich exakt dieselbe Situation wie damals – erneut beim Behinderten-WC an der Unionkreuzung. Wieder wurde ein Notruf abgesetzt, und die Tür zum WC war verschlossen.

 

Als ich dort eintraf, standen Sanitäter und Feuerwehr ratlos vor Ort. Ein Feuerwehrmann kniete vor der Tür, ein großer Werkzeugkoffer neben sich, und wollte gerade mit „Einbrechermanier“ versuchen, die Tür gewaltsam zu öffnen. Ich ersparte der heldenhaften Feuerwehr diese Mühe und öffnete die Tür kurzerhand mit dem Euro-Key.

 

Auch diesmal konnte ich nicht erkennen, welche Rettungseinheit vor Ort war.

 

Begleitet wurde mein Eingreifen von der wenig hilfreichen Bemerkung: „Sie sollten sich beeilen – es geht hier schließlich um Menschenleben!“ Ironischerweise war es genau dieser Feuerwehrmann, der offenbar nicht wusste, dass es den Euro-Key überhaupt gibt – geschweige denn, dass er selbst ohne diesen Schlüssel keine Hilfe leisten konnte. Nebenbei bemerkt: Ich war mit einem Blindenstock eindeutig als sehbehinderte Person erkennbar. In solchen Situationen wären weniger voreilige und unqualifizierte Kommentare angebracht.

 

Die Lage konnte auch diesmal rasch geklärt werden – es handelte sich erneut um einen Fehlalarm. Die „verhinderten Lebensretter“ verschwanden daraufhin ebenso schnell, wie sie gekommen waren.

 

Wieder einmal wurde deutlich: Keine der beiden Blaulichtorganisationen war mit dem Euro-Key vertraut. Und wie bereits vor zwei Jahren war keine verantwortliche Person der Stadt Linz vor Ort. Vermutlich befand sie sich – wie damals – gerade auf dem Weg zur Toilette, und ich bin ihr erneut zufällig zuvorgekommen.

 

Mein Vertrauen in die Verantwortlichen der Stadt Linz ist endgültig erschüttert – insbesondere, wenn es um die Rettung von Menschen mit Behinderung geht. Ich musste persönlich feststellen, dass die zuständigen Stellen der Stadt Linz offenbar stets die Letzten wären, die bei einem Notfall eintreffen würden. Und das betrifft ausgerechnet jene, die Zugang zum lebensrettenden Euro-Key haben sollten.

 

Im vergangenen Jahr waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Kreuzes zu einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen eingeladen, um über Notrufarmbänder zu informieren. Im Zuge dieser Veranstaltung sprach ich die Referentinnen und Referenten auf den Euro-Key an und übergab ihnen auch ein Exemplar. Auch ihnen war dieser Schlüssel nicht bekannt, und in den Einsatzfahrzeugen des Roten Kreuzes ist er ebenfalls nicht vorhanden.

 

Zufällig hatte ich bereits vor dem Vorfall am 09.09.2025 beim Behinderten-WC an der Unionkreuzung, nämlich am 18.08.2025, E-Mails mit dem Betreff „Euro-Key und Blaulichtorganisationen“ an BIZEPS, den ÖZIV Burgenland sowie den Österreichischen Behindertenrat gesendet. Im Mittelpunkt stand der Vorfall vom 23.07.2023. Ich wollte in diesem Zusammenhang erfahren, welche Entwicklungen seitdem bei den großen Behinderteneinrichtungen im Hinblick auf den Euro-Key sowie die Zusammenarbeit mit Blaulichtorganisationen stattgefunden haben.“

 

Ich habe umgehend Rückmeldungen von BIZEPS und ÖZIV erhalten – beide lauteten übereinstimmend: Zuständig sei der Österreichische Behindertenrat.

 

Leider habe ich vom ÖBR noch keine Antwort erhalten. Immerhin ist der ÖBR auch für die Verteilung des Euro-Key verantwortlich oder zuständig. Da sollte er sich auch dazu äußern!

 

Auch Nachfragen bei Polizeiinspektionen verliefen ergebnislos. Es scheint, als gäbe es in den Einsatzfahrzeugen keinerlei Vorkehrungen bezüglich des Euro-Keys. Ein Defibrillator im Polizeiauto mag lebensrettend sein – doch nützt er wenig, wenn die Tür zur barrierefreien Toilette verschlossen bleibt.

 

Dieses Problem betrifft nicht nur die Stadt Linz, sondern sicher ganz Oberösterreich und vermutlich ganz Österreich. Es wäre dringend notwendig, zu hinterfragen, wie das System rund um den Euro-Key bei Blaulichtorganisationen funktioniert. Was passiert, wenn ein Notruf aus einer barrierefreien öffentlichen Toilette eingeht? Wie sind die Abläufe geregelt? Die Beispiele aus Linz zeigen deutlich, dass die Stadt hier den „schwarzen Peter“ trägt – sie war nie dort präsent, wo Hilfe gebraucht wurde. Obwohl es so kommuniziert wird.

 

Die Verantwortung liegt klar bei den zuständigen Stellen – insbesondere beim Gesundheitsstadtrat und der Sozialstadträtin der Stat Linz. Vielleicht könnten sie nach Jahren aktiv werden.

 

Ich engagiere mich seit 2014 als Behindertenaktivist in Linz und habe in dieser Zeit bedeutende Fortschritte für die blinde und sehbehinderte Community erzielt. Dennoch muss ich leider feststellen, dass Linz nach wie vor die behindertenfeindlichste Stadt Österreichs ist – und das hat sich bis heute nicht geändert.

 

Diese Situation hängt maßgeblich mit den handelnden Personen in der Stadtverwaltung sowie mit den wenig durchsetzungsfähigen Behindertenvereinen vor Ort zusammen. Solange Fördermittel von der Stadt fließen, scheint Kritik unerwünscht – man beißt eben nicht die Hand, die einen füttert.

 

Besonders eindrücklich ist mir eine Aussage eines Mitarbeiters bzw. einer Mitarbeiterin der Stadt Linz im Gedächtnis geblieben, obwohl sie bereits vor über zehn Jahren getätigt wurde: „Die Behinderten sollen doch zu Hause bleiben!“ Diese Haltung scheint bis heute tief verankert zu sein – zumindest ist das mein persönlicher Eindruck.

 

Mit der Einrichtung eines Inklusionsbeirats könnte sich vieles zum Positiven verändern. Doch bislang bleibt abzuwarten, ob dieser tatsächlich einen spürbaren Wandel bewirken wird.

 

© September 2025 by G. Hojas

Informationsnachmittag barrierefreies Reisen für Menschen mit Behinderung.

Am 03.04.2025 konnte Herr Franz A. von der ÖBB bei einem Vortrag im EMC (Empowerment-Center, Bethlehemstraße 3, 4020 Linz) sehr viele interessante Informationen bezüglich barrierefreies Reisen für Menschen mit Behinderung weitergeben. Herr Franz A. ist die Sammel- und Anlaufstelle für barrierefreies Reisen bei der ÖBB.

 

Da es immer noch einige nicht wissen!

 

Aus Mungos Sicher & Sauber, wurde die ÖBB-Operative Services (ÖBB-OS).

 

Tarifbestimmungen und Ermäßigungen der ÖBB:

 

Der Behindertenpass wird in allen Verkehrsverbünden als Ermäßigungsausweis anerkannt. Innerhalb der Verkehrsverbünde erhalten sie daher immer ein Verbundticket. Die Höhe der Verbundermäßigung wird von den Verkehrsverbünden individuell festgelegt. Das heißt: Man muss als Person mit einer Behinderung und entsprechende Einträge im Behindertenpass nicht immer 50% Ermäßigung bekommen.

 

ÖBB Fahrpreisermäßigung:

 

Menschen mit Behinderung haben Anspruch auf 50 % Ermäßigung auf ÖBB Standard-Einzeltickets, wenn Sie einen Behinderpass mit einem Grad der Behinderung von mindestens 70 % oder der Zusatzeintragung „Der/die InhaberIn des Passes kann die Fahrpreisermäßigung nach dem Bundesbehindertengesetz in Anspruch nehmen.“

 

Das Heißt: Der Grad der Behinderung im Pass kann auch nur 50% betragen!

 

Kostenlose Mitreise von Begleitpersonen und Assistenzhunden:

 

Wenn im Behindertenpass ein entsprechender Vermerk vorhanden ist, reisen Begleitpersonen und Assistenzhunde kostenlos mit.

 

Anmerkung Gerhard Hojas: Mir ist bekannt, dass bei sehr alten Behindertenpässen bestimmte Einträge nicht nachgetragen wurden z. B. die Mitnahme von Begleitpersonen. Dann kommt es natürlich zu Problemen bei angetretenen Reisen. Wer bezahlt die Fahrkarte für die Begleitung? Viele ältere Behindertenpassinhaber nehmen solche Einträge nicht besonders ernst. Und haben teilweise auch darauf vergessen ihre Einträge überprüfen zu lassen.

 

Link Behindertenpass Zusatzeintragungen: https://sozialministeriumservice.at/Menschen_mit_Behinderung/Behindertenpass_und_Parkausweis/Behindertenpass/zusatzeintragungen/zusatzeintragungen.de.html

 

Wie ist das mit dem Mobilitätsservice der ÖBB?

 

Der Mobilitätsservice der ÖBB ist speziell darauf ausgelegt, Menschen mit Behinderungen oder eingeschränkter Mobilität ein reibungsloses Reiseerlebnis zu ermöglichen. Dieser Service kann im Voraus über die ÖBB-Kundenhotline gebucht werden.

 

Hier sind die wichtigsten Details:

 

Hilfe beim Ein- und Aussteigen: Das Servicepersonal unterstützt Sie an Bahnhöfen und beim Ein- und Aussteigen in den Zug.

 

Anmerkung Gerhard Hojas: Dieses Service wird nur auf Bahnhöfen angeboten die auch besetzt sind. So wird z. B. am Bahnhof Selzthal keine derartige Hilfe angeboten.

 

Ausstattung der Bahnhöfe und Züge:

 

Der Mobilitätsservice informiert Sie über barrierefreie Zugänge, Rollstuhlstellplätze und andere relevante Details.

 

Hilfsmittel:

 

Falls erforderlich, können Hebelifte oder Bahnrollstühle bereitgestellt werden.

 

Kontaktmöglichkeiten:

 

Sie können den Service telefonisch, online oder direkt am Bahnhof buchen.

 

Formular: https://www.oebb.at/de/reiseplanung-services/kundenservice/online-reise-anmeldung

 

Telefon: +43 05 171:

 

Voranmeldung:

 

Für Reisen innerhalb Österreichs sollten Sie den Service mindestens 12 Stunden vor Abfahrt anmelden. Wenn Ihre Reise vor 9 Uhr morgens beginnt, ist eine Anmeldung bis spätestens 18 Uhr des Vortages erforderlich.

 

Für Reisen zwischen bestimmten Bahnhöfen (z. B. Wien Meidling, Linz Hauptbahnhof, Salzburg Hauptbahnhof) reicht eine Anmeldung 3 Stunden vor Abfahrt.

 

Für internationale Reisen gelten längere Fristen: 36 Stunden für Reisen nach/von/über Deutschland, Dänemark und Rumänien, und 24 Stunden für andere internationale Reisen.

 

Benötigte Informationen:

 

Reisedatum und Reisestrecke (Abfahrts-, Umsteige- und Ankunftsbahnhof).

 

Art der Einschränkung (z. B. Rollstuhlfahrer:in, Sehbehinderung).

 

Ob Hilfsmittel wie Hebelifte oder Bahnrollstühle benötigt werden.

 

Falls bereits Sitzplatzreservierungen oder Fahrkarten vorhanden sind, werden Wagen- und Platznummern benötigt.

 

Vorteile der Anmeldung:

 

Sicherstellung, dass die Bahnhöfe und Züge barrierefrei sind.

 

Koordination von Rollstuhlstellplätzen und anderen speziellen Anforderungen.

 

Benachrichtigung bei Änderungen, wie z. B. dem Ausfall eines Rollstuhlwagens.

 

Anmerkung Gerhard Hojas: Ist wichtig wenn man z. B. mit Rollstuhl unterwegs ist und am Zielbahnhof ein Lift defekt ist.

 

Das Mobilitätsservice gilt nicht nur für Einzelreisende mit Behinderung sondern auch für Gruppen oder wenn bei Blinden eine sehende Begleitung dabei ist.

 

Tickets und Ticketkauf:

 

Ebenso erfuhr man einiges über die Ticketpreise und wann die Tickets am billigsten und am teuersten sind und wie eventuelle Rücktrittsmöglichkeiten vom Ticketkauf sind. Dazu gehört natürlich die Sparschiene und die Möglichkeit, dass Ticket so früh wie möglich zu kaufen. Hier bestimmt dann der Markt den Preis.

 

Zum Ticketkauf gehört natürlich auch der Punkt: „wo bekommt man die Tickets“. (Schalter, Online am PC oder perÖBB- App, Fahrscheinautomat mit oder ohne Telefonjoker, im Zug selber oder mit der Funktion . SimplyGo in der ÖBB-App!

 

SimplyGo erkennt die gefahrenen Strecken zwischen Orten innerhalb von Österreich und entlang der Korridorstrecken durch GPS-Tracking, ermittelt den passenden Tarif und rechnet die getätigten Reisen automatisch am Folgetag über die hinterlegte Kredit-/ Debitkarte ab.

 

Anmerkung Gerhard Hojas: Bei den Linz AG Linien gibt es eine ähnliche App. Mit FAIRTIQ musst du deine Fahrt nicht im Voraus planen oder wissen, welches Ticket du kaufen musst.

 

Was ist für Blinde und Sehbehinderte der Telefonjoker der ÖBB?

 

Auf den meisten Bahnhöfen stehen Fahrscheinautomaten der ÖBB.

 

Diese Fahrscheinautomaten sind für Blinde und Sehbehinderte auch ohne sehende Begleitung nutzbar. Und das geht mit dem Telefon-Joker der ÖBB.

Beim Fahrscheinautomaten ist unter dem Bildschirm (Touchscreen), haptisch und in Blindenschrift eine Servicenummer angegeben.

 

Die Telefonnummer lautet: 05 17 17 25 (Diese Nummer gleich speichern!).

 

Unterhalb dieser Telefonnummer ist die Nummer des jeweiligen Fahrscheinautomaten angegeben. Und unterhalb der Automatennummer sind alle Informationen auch in Blindenschrift zum Ertasten.

 

Bedienung der Fahrscheinautomaten der ÖBB: http://hojas.co.at/blog/oebb-fahrscheinautomaten-der-oebb-auch-fuer-blinde-und-sehbehinderte-nutzbar/

 

Wann muss man das Ticket kaufen?

 

Leider kommt es bei Blinden und Sehbehinderten öfter vor, dass sie sich ohne Ticket in den Zug setzen. Und hoffen, dass  auf bestimmten Strecken in der Zwischenzeit keine Zugbegleiter kommen und si somit kostenlos unterwegs sein können. Das ist keine Fantasie von mir sondern das habe ich in den letzten Wochen zwei Mal so erlebt.  Auch Blinde und Sehbehinderte sind verpflichtet sich schon vor Fahrtantritt um ihre Fahrkarten zu kümmern. Dazu gibt es die schon beschriebenen und barrierefreien Möglichkeiten. Die Ausrede, es waren sehr viele Personen beim Ticketkauf, gelten auch nicht mehr. Schließlich muss man die Zeit so einplanen, dass man zeitig am Bahnhof ist und somit auch genug Zeit zum Ticketkauf hat.

 

Ebenso gilt für Blinde und Sehbehinderte mit Begleitperson, dass sich die Begleitperson vor Fahrtantritt um die Tickets kümmern muss.

 

Man kann solches Verhalten als vorsätzliche Schädigung der ÖBB bezeichnen.. Weiters schädigen solche Personen den Ruf dieser Community und eventuell auch den Ruf bestimmter Einrichtungen mit denen sie unterwegs sind. .

 

Ebenso sind entsprechende Nachweise und Behindertenpässe den Zugbegleitern auf Verlangen ohne jede Diskussion vorzuweisen!

 

Behinderung und Begleitperson:

 

Ab welchem Alter gilt man bei der Ö’BB als Begleitperson? Wenn man Erwachsen ist. Somit gelten Kinder nicht als Begleitperson von Menschen mit Behinderung.

 

In den Tarifbestimmungen der ÖBB steht:

 

Kinder sind Reisende zwischen 6 und 14 Jahre – bis einen Tag vor dem 15. Geburtstag. (Ich interpretiere das so, dass man ab 15 Jahren als erwachsene Person gilt und somit auch als Begleitperson auftreten Kann).

 

Menschen im Rollstuhl dürfen keine Menschen im Rollstuhl begleiten. Genauso dürfen Blinde und Sehbehinderte Menschen keine Blinden und Sehbehinderten begleiten. Was natürlich auch logisch ist. Schließlich kann eine blinde Begleitung keiner anderen blinden Person im Notfall unterstützen. Rollstuhlfahrer und blinde Person ist zwar möglich , wird aber nicht so gerne gesehen.

 

Anmerkung Gerhard Hojas: Was ich auch schon erlebt habe ist, dass blinde und Sehbehinderte gemeinsam unterwegs waren und die sehbehinderte ihre Erkennungszeichen verschwinden lies und dann als Begleitperson unterwegs war.

 

Ebenso  sind die Rollstuhlplätze in den Wagen der 1. Klasse nur für diese Personengruppe und deren Begleitpersonen bestimmt. Blinde und Sehbehinderte mit Behindertenpass dürften diese Abteile nicht benützen. Einige Zugbegleiter haben diesbezüglich öfters ihre Augen zugedrückt. Wenn man also als blinde oder sehbehinderte Person aufgefordert wird dieses Abteil zu verlassen, dann sollte man das auch ohne Diskussion tun.

 

Die Ausnahme wäre ein Ticket der 1. Klasse!

 

In den neueren Zügen sind, mit entsprechenden Piktogrammen gekennzeichnete, Sitzplätze in der Nähe der Türen und WC-Anlagen für Menschen mit Behinderung vorgesehen.

 

Ebenso ist es kein Problem, wenn eine Begleitperson später im Verkehrsmittel zusteigt oder früher aussteigt. Umgekehrt geht das logischerweise aber nicht.

 

Weitere Infos für ein barrierefreies Reisen mit der ÖBB:

 

Das Kundenservice der ÖBB ist unter der Telefon-Hotline +43  05-1717 täglich von 06:00 Uhr bis 21:00 Uhr erreichbar.

 

E-Mail: msz@pv.oebb.at

 

Link zum ÖBB Kundenservice: https://www.oebb.at/de/reiseplanung-services/kundenservice

 

Link zum barrierefreien Reisen mit der ÖBB: https://www.oebb.at/de/reiseplanung-services/barrierefrei-reisen

 

Link zum Handbuch für Reisen mit den ÖBB in Österreich: https://www.oebb.at/static/tarife/de/handbuch_fuer_reisen_mit_der_oebb_in_oesterreich/index.html

 

Wichtige und nützliche Informationen zu den Bahnhöfen und Verkaufsstellen: https://www.oebb.at/de/reiseplanung-services/am-bahnhof/bahnhofsinformation

 

Danke an Herrn Franz A. von der ÖBB für seinen souveränen Vortrag!

 

© April 2025 by Gerhard Hojas

Vom Bügelfeuer und den singenden Drähten. Ein Besuch in der Remise Kleinmünchen der Linz AG Linien.

An einem Donnerstagvormittag traf sich eine größere Gruppe von Blinden, Sehbehinderten und deren Begleitpersonen bei der Straßenbahnhaltestelle Remise Kleinmünchen im Süden von Linz. Die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs vom Standort Linz hat bei den Linz AG Linien für ihre Mitglieder in dieser Remise eine Führung organisiert.

 

Die Linz AG Linien verfügen gegenwärtig über zwei Remisen für Straßenbahnen. Die Remise Kleinmünchen in der Wiener Straße gegenüber der Denkstraße. Diese ist durchgehend in Betrieb und die Remise Weingartshof: Leonding in der Welser Straße. Hier wäre die nächste Haltestelle Doblerholz.

 

Nach der Begrüßung durch Herrn P. von der Linz AG öffneten sich für uns die Tore in die Halle der Remise Kleinmünchen. Die beiden Schienenstränge vor der Halle erweiterten sich drinnen zu einer Choreografie von Straßenbahnschienen die in alle Richtungen verliefen. Für mich erschien dieses Muster im Boden als hätte hier ein Künstler Hand angelegt. Ein Künstler wird es nicht gewesen sein, sondern eher mehr ein technischer Zeichner.

 

Die Halle war sehr groß und unser erstes Ziel war eine kleine orange Straßenbahn, die sicher die meisten Linzer schon einmal gesehen haben. Besonders in der Winterzeit. Es ist die Bah mit der die Schienen vom Schnee geräumt werden. Diese Bahn hat vorne und hinten ein Schneeschild und wird von 2 Personen bedient.

 

Der Fahrer braucht beide Hände zum Führen  der Bahn und die zweite Person ist für die Bedienung der Schneeschilder zuständig. Schließlich müssen diese Schilder angehoben, abgesenkt oder die Winkel verstellt werden. Und im Haltestellenbereich darf der Schnee nicht in die Haltestelle geschoben werden, sondern er wird im Schneeschild gesammelt und erst nach der Haltestelle wieder zur Seite geschoben.

 

Auch wird im Winter der Wetterbericht genau beobachtet. Wenn in Linz mit Schneefall zu rechnen ist, wird ein Schneepflug immer bei der Bergstadion der Pöstlingbergbahn in Stellung gebracht. Schließlich lässt sich die Straße bergab leichter vom Schnee räumen als bergauf.

 

Die Pöstlingbergbahn ist eine historische Bergbahn in Linz, die seit 1898 in Betrieb ist. Sie verbindet den Linzer Hauptplatz mit dem Pöstlingberg und gilt als eine der steilsten Adhäsionsbahnen. Die Fahrt dauert etwa 20 Minuten und führt durch malerische Landschaften, vorbei an Sehenswürdigkeiten wie dem Ars Electronica Center und der Donau.

 

Was ist eine Adhäsionsbahn?

 

Eine Adhäsionsbahn, auch als Reibungsbahn bekannt, ist ein Eisenbahnsystem, bei dem die Fortbewegung allein durch die Haftreibung zwischen den Rädern des Fahrzeugs und den Schienen erfolgt. Dieses Prinzip ist das Standardverfahren bei den meisten Eisenbahnen weltweit.

 

Die Haftreibung entsteht durch den Druck der Räder auf die Schienen. Diese Reibung ermöglicht es, dass die Räder nicht durchdrehen, sondern sich kontrolliert abrollen.

 

Adhäsionsbahnen können moderate Steigungen bewältigen, in der Regel bis zu etwa 100 ‰ (Promille). Bei höheren Steigungen, wie sie bei Zahnradbahnen vorkommen, reicht die Haftreibung allein nicht aus.

 

Die Pöstlingbergbahn in Linz ist eine der steilsten Adhäsionsbahnen der Welt. Sie überwindet eine maximale Steigung von 116 ‰ (Promille), das sind ca. 49,4 Grad. Das macht sie zu einer beeindruckenden technischen Leistung und einem besonderen Highlight für Bahnliebhaber!

 

Die Bahn wurde modernisiert und bietet heute barrierefreie Wagen. Im Sommer gibt es auch Nostalgiewaggons für ein nostalgisches Erlebnis.

 

Nach dem orangen Schneepflug ging es zu einen weiterem Highlight in der Halle. Auf dem Weg dorthin fielen uns viele kurze Bretter am Boden auf. Sie dienten der Abdeckung der alten Montagegruben für die Reparaturarbeiten auf der Unterseite der alten Straßenbahngarnituren.

 

Dann standen wir vor einem Straßenbahnwagen der mit nur einem PS unterwegs war. Dieser große Waggon wurde nur von einen Pferd gezogen. Das war die Linzer Pferdestraßenbahn.

 

Interessanterweise war die Pferdestraßenbahn Teil eines größeren Trends in Europa, bei dem Pferdebahnen als Vorläufer moderner Straßenbahnen dienten. Heute erinnern nur noch historische Dokumente und einige erhaltene Artefakte an diese Zeit.

 

Die Geschichte der Pferdestraßenbahn in Linz ist faszinierend und spiegelt die Entwicklung des städtischen Verkehrs im 19. Jahrhundert wider. Die Pferdestraßenbahn wurde am 1. März 1880 eröffnet und verband den damaligen Westbahnhof (heute Hauptbahnhof) mit Urfahr. Sie war eine wichtige Verbindung über die Donau und wurde mit Pferdekraft betrieben – daher der Name.

Die Strecke verlief durch die Bahnhofstraße, Landstraße und über die Donaubrücke bis nach Urfahr. Die Pferdestraßenbahn war zunächst ein großer Erfolg, da sie eine bequeme und effiziente Möglichkeit bot, sich in der Stadt zu bewegen. Allerdings wurde sie 1897 durch die elektrische Straßenbahn ersetzt, die moderner und leistungsfähiger war.

 

Die Pferdestraßenbahn in Linz hatte eine begrenzte Kapazität, da sie von Pferden gezogen wurde. Typischerweise boten solche Straßenbahnen Platz für etwa 20 bis 30 Personen, abhängig von der Größe und Bauweise der Wagen. Es gab sowohl offene Sommerwagen als auch geschlossene Wagen, die sich in ihrer Kapazität leicht unterscheiden konnten.

 

Nach dieser Zeitreise kamen wir sofort in die moderne Zeit zurück. Vor der Halle wartete eine moderne Straßenbahngarnitur auf uns.

 

Heute ist man in Linz mit Cityrunnern unterwegs. Die Cityrunner sind seit dem Jahr 2002 im Einsatz. Diese Cityrunner werden von Bombardier Transportation hergestellt. Dieses Modell gehört zur Flexity-Produktlinie, die für ihre modernen und komfortablen Niederflurfahrzeuge bekannt ist.

 

Wenn ein neuer Cityrunner nach Linz kommt wird er auf einem Tieflader angeliefert. Dieser Lader ist mit Schienen ausgestattet und die Straßenbahn wird hinaufgezogen und in Linz in der Remise passiert dann alles umgekehrt.

 

Jedenfalls konnte man auch mitansehen wie ein so langer Cityrunner in der Halle von einem kleinen Stapler durch die Gegend gezogen wurde. Ist das selbe Prinzip wie bei der Pferdestraßenbahn. Wenn der Rollwiderstand überwunden ist hatte das Pferd überhaupt kein Problem die Last zu ziehen.

 

Wer kann sich noch an die ersten Garnituren erinnern? Die ersten drei hatten noch Stoffsitzbezüge. Die wurden dann durch Kunstlederbezüge ausgewechselt. Was natürlich leichter zu reinigen und auch um einiges hygienischer ist.

 

Es gibt zur Zeit auch 4 Obuslinien, die von den LINZ AG LINIEN betrieben werden.

Diese Busse der Linien 41, 43, 45 und 46 sehen den Cityrunnern sehr ähnlich

 

Die Obusse in Linz sind beeindruckende 24 Meter lang und gehören damit zu den längsten Bussen in Österreich. Sie bieten Platz für etwa 180 Fahrgäste und sind vollständig elektrisch betrieben, was sie umweltfreundlich und emissionsfrei macht. Die Obusse wurden vom belgischen Hersteller Van Hool gefertigt.

 

Als die ersten O-Busse dieser Baureihe in den Haltestellen einfuhren wusste man manchmal nicht ob man bei der richtigen Haltestelle steht. Bus oder Straßenbahn!

 

Wir verteilten uns im vorderen Bereich des Cityrunners und Herr P. erklärte uns einige Besonderheiten dieser Fahrzeuge. So erfuhren wir einiges über das Bremssystem. Das auch heute noch mit Unterstützung durch einen Bremssand betrieben wird. Dieser Sand, ein feiner Quarzsand ist auch bei Modelleisenbahnern sehr beliebt. Er dient dort im Gleisbau als Schotter zwischen den Schwellen.

 

Ebenso erfuhren wir einiges über die Notbremsen, den Notrufknöpfen oder dem Schaltern, mit denen man auch als Passagier im Notfall die Türen öffnen kann. Auch wissen wir jetzt, dass man die Rampe für die Menschen im Rollstuhl vom Personal der Linz AG Linien aus- und einklappen lassen soll. Schließlich sind in der heutigen Zeit überall Sensoren angebracht. In Linz soll ein Rollstuhlfahrer unterwegs sein, der einen entsprechenden Haken am Rollstuhl befestigt hat.Damit er die Rampe „selbstbestimmt“ aus- und einklappen kann. Für die Personen, die so etwas nicht mehr kennen. Man kann auch Schürhaken dazu sagen“

 

Und wir wissen jetzt auch, dass die Türen beim Schließen sehr sensible reagieren. Die sollen sogar eine Hundeleine spüren. So gibt es die wahre Geschichte eines Blinden in Linz, dessen Stock in der Tür eingeklemmt wurde und mit der Bahn mitgenommen wurde. Die blinde Person stand an der Haltestelle und der Stock verschwand mit der Straßenbahn. Er hatte Glück, ein Fahrgast kam mit dem Stock zurückgerannt.

 

Im Bereich für die Kinderwägen und den Rollstuhlplätzen gibt es in den Bahnen und Bussen auch entsprechende Knöpfe, damit die Türen länger offen bleiben und man mehr Zeit zum Aussteigen hat.

 

Was auch interessant zu erfahren war ist das System der Überwachungskameras in den Öffis in Linz. Ein Videorekorder im Führerstand zeichnet 140 Stunden Filmmaterial auf. Dieses Material darf aber nur nach entsprechenden Vorfällen und auch nur durch die Polizei gesichtet werden.

 

Dann setzte sich Herr P. in den Führerstand und er drehte eine Runde mit dem Cityrunner am Gelände der Linz AG Linien in Kleinmünchen. Obwohl man auf die Notbremsung vorbereitet war und sich auch festhielt konnte man den abrupten Stopp der Bahn deutlich wahrnehmen und man wurde nach vorne gedrückt. Man braucht sich daher nicht wundern, dass in der Bahn vieles durch die Gegend fliegt wenn es zu einer Notbremsung im Normalbetrieb kommt. Deshalb wundert es mich auch immer, dass manche Eltern ihre Kinder in der Straßenbahn herumtollen, auf den Sitzen herumklettern oder in den komischsten  Verrenkungen bei den Fenstern herumhängen lassen. So wie die sprichwörtlichen Affen am Schleifstein. Wenn es in solchen Situationen zu einer Notbremsung kommt dann „Gute Nacht“!

 

Dann hatten wir die Gelegenheit uns in dem Führerstand des Cityrunners zu setzen und zu ertasten was sich vor einem so abspielt. Von den Anzeigen bekommt man als blinde oder sehbehinderte Person nicht viel mit da alles per Touchscreen zu bedienen ist. Mit den Händen bedient man zwei Joysticks. Beim Stick für die Beschleunigung und zum Bremsen der Straßenbahn fühlt man entsprechende Anschlagspunkte. Beim anderen Stick befindet sich der Druckknopf für die Klingel.

 

Das Fahrpersonal gibt bei Dienstantritt die Liniennummer ein und dann passiert alles automatisch wie zum Beispiel die Durchsage der Haltestellen oder das Stellen eventueller Weichen. Individuelle Durchsagen werden von der Fahrerin oder dem Fahrer am Bildschirm je nach Bedarf ausgesucht und betätigt.

 

Was passiert eigentlich wenn das Fahrpersonal einen persönlichen Notfall erleidet? Dafür gibt es den „Totmannschalter“.

 

Den Totmannschalter (Anmerkung: Könnte man doch auch Gendern!) in der Straßenbahn nennt man auch „Sicherheitsfahrschalter“ „. Diese Vorrichtung sorgt dafür, dass die Straßenbahn nur dann fährt, wenn der Fahrer aktiv ist und den Schalter gedrückt hält. Lässt der Fahrer den Schalter los, kommt die Straßenbahn automatisch zum Stillstand, um Unfälle oder Unwohlsein des Fahrers zu verhindern.

 

In den Cityrunner wird dieser Sicherheitsfahrschalter mit dem rechten Fuß gedrückt und muss auch während der gesamten Fahrt gedrückt bleiben. .Kippt das Fahrpersonal nach vorne oder der Fuß geht vom Sicherheitsfahrschalter wird sofort eine Bremsung eingeleitet.

 

Auch diese Sicherheitsmaßnahme konnte man im Führerstand mit dem Fuß ertasten.

 

Ebenfalls haben die Cityrunner nicht nur vorne einen Führerstand, sondern auch im hinteren Bereich. Der ist aber nicht so Umfangreich. Schließlich müssen die Bahnen manchmal auch Rückwerts fahren.

 

Die Zeit in der Remise verging durch das viele neu erworbene Wissen und die praktischen Erfahrungen leider sehr schnell. Und wir danken den Linz AG Linien,, dass sie uns einen Einblick in ihre Remise und Werkstatt gewährt haben. Es sind bleibende Erinnerungen und Erfahrungen. Wir wissen jetzt, dass wir in Linz mit sehr guten Straßenbahnen und Bussen unterwegs sind. Die von fachkundigen Personal bedient und gewartet werden.

 

Ein danke an Sonja und Ingrid von der HG für ihre professionelle Umsetzung dieser Besichtigung bei den Linz AG Linien. Und ein Danke an meine Begleitung Daniela.

 

Für einige der Gruppe gab es dann noch im Dachcafe in der Linzer Innenstadt einen gemütlichen Abschlusscafe.

 

Es tauchten aber während der Führung noch weitere interessante und individuelle Fragen rund um die Linz AG Linien und dem Umfeld der Öffis auf!

 

Etwas zur Fahrzeugausstattung:

 

Seit 2013 ist in allen Straßenbahngarnituren der Linz Linien gratis W-LAN verfügbar, analog zu Hotspot Linz. Neuere Modelle der CityRunner-Garnituren verfügen über Videoüberwachung als Sicherheitsausstattung. Alle Garnituren sind mit Bildschirmen versehen, über die Haltestellen-Informationen sowie im Rahmen von Infoscreen auch Nachrichten, Wissenswertes und Unterhaltendes.

 

Während Abstellplätze für Kinderwägen und Rollstühle bestehen, ist die Mitnahme von nicht zusammengeklappten Fahrrädern, E-Scootern oder ähnlichen Fahrzeugen aktuell (Stand: November 2023) nicht möglich. Eine zukünftig mögliche Fahrrad-Mitnahme insbesondere außerhalb der Stoßzeiten wird allerdings diskutiert.

 

 

Cityrunner als Werbeträger:

 

So werden die Straßenbahnen in Linz auch als Werbeträger genützt. Die Cityrunner werden durch eine externe Firma mit den entsprechenden Werbemotiven beklebt und ausgestattet. Das Bekleben der Bahn kostet einen fünfstelligen Eurobetrag. Das ist aber noch nicht alles. Dazu kommt dann noch eine monatliche Miete im vierstelligen Eurobetrag.

 

Was ist nun das Bügelfeuer oder der Lichtbogen?

 

Die Funken, die zwischen einer Stromleitung und einem Stromabnehmer einer Straßenbahn entstehen, nennt man Lichtbogen. Dieser Lichtbogen tritt auf, wenn ein elektrischer Strom durch die Luft zwischen zwei Punkten fließt und dabei Funken erzeugt. Es sieht ziemlich beeindruckend aus, kann aber auch ein Anzeichen für einen schlechten Kontakt oder Verschleiß sein.

 

Dieses sogenannte Bügelfeuer kann man auch bei den Cityrunnern öfters beobachten und man hört diesen Funkenschlag.

 

Warum verlaufen die Strom- oder Oberleitungen bei Zügen und Straßenbahnen nicht parallel, sondern im Zick-Zack?

 

Die Oberleitungen für Straßenbahnen und auch für elektrische Züge werden tatsächlich in einem Zick-Zack-Muster (auch „Schlangenlinie“ genannt) gespannt. Dies geschieht, um den Verschleiß an den Stromabnehmern gleichmäßig zu verteilen.

 

Wenn der Draht immer gerade gespannt wäre, würde der Stromabnehmer immer an der gleichen Stelle in Kontakt mit dem Draht stehen und sich dort schnell abnutzen. Durch das Zick-Zack-Muster bewegt sich der Kontaktpunkt kontinuierlich hin und her, was den Verschleiß auf eine größere Fläche verteilt und so die Lebensdauer des Stromabnehmers und des Drahtes verlängert.

 

Warum summen manchmal die Oberleitungsdrähte einer herannahenden Straßenbahn?

 

Das Summen der Oberleitungsdrähte wird durch den elektrischen Strom verursacht, der durch die Drähte fließt, um die Straßenbahn mit Energie zu versorgen. Die elektrische Spannung erzeugt ein elektromagnetisches Feld, das die Drähte vibrieren lässt und somit das summende Geräusch erzeugt.

 

Diese Vibrationen können durch verschiedene Faktoren verstärkt werden, wie z.B. die Geschwindigkeit der Straßenbahn, die Spannung des Stroms und die physikalischen Eigenschaften der Oberleitungsdrähte selbst. Zusätzlich kann auch die Luftfeuchtigkeit oder Wind eine Rolle spielen, indem sie die Schwingungen der Drähte beeinflussen.

 

Die ältere Generation wird sich auch noch an das Summen der Stromleitungen, die über Land führten, erinnern. Besonders im Winter war das oft zu hören.

 

Das Summen der Drähte von Strommasten im Winter kann ebenfalls durch elektrische Ströme verursacht werden. Dies tritt besonders bei kaltem Wetter auf, da kalte Luft dichter ist und Schall besser leitet, sodass das Summen lauter und deutlicher hörbar wird. Zudem kann Eisbildung auf den Drähten zu zusätzlichen Vibrationen und somit zu einem verstärkten Geräusch führen.

 

Als Kind war mir dieses Summen immer Unheimlich. Heute kann ich es sehr oft zwischen den Straßenbahnhaltestellen Saporoshjestraße  Und Ebelsberg vernehmen. Da ich in dieser Gegend sehr oft zu Fuß unterwegs bin und die Trasse der Straßenbahn direkt neben dem Gehsteig verläuft kann ich das Summen oder Zischen der Oberleitungsdrähte schon lange vorher wahrnehmen bevor die verantwortliche Straßenbahn heranrauscht.

 

Genau diese Strecke zwischen Saporoshjestraße  Und Ebelsberg  Müsste Mitgliedern des Blindensports bekannt vorkommen. Jedenfalls ist diese Gegend in Bildstein in Vorarlberg oder in der Vöcklabruckergegend bekannt. Es betrifft die Sektion „Schießen“ beim Blindensport. Und hier mischen zwei Topfrauen aus Oberösterreich bei diversen Wettkämpfen kräftig mit.

 

Etwa in der Mitte dieser beiden Straßenbahnhaltestellen befindet sich eine Minigolfanlage, das Restaurant Löwenfeld und hinter diesem Restaurant befindet sich die Schießanlage Ebelsberg. Bei dieser Schießanlage hält der Blindensport öfters ein Trainingslager für ihre Schützen ab. Aus dieser Sektion kommen Weltklassesportler. Man kann sich diesbezüglich auf der Internetseite des Blindensports schlau machen. Wenn diese Gruppe wieder einmal zu Fuß zum Hotel oder zum Schießplatz unterwegs ist, dann  einmal auf die singenden Drähte horchen.

 

Vor sehr langer Zeit war hier auch, damals noch ohne Cityrunner, Napoleon unterwegs. Die Schlacht bei Ebelsberg fand am 3. Mai 1809 statt. Sie war Teil des Fünften Koalitionskrieges und endete mit einem Sieg der französischen Armee. Es war eine der blutigsten Auseinandersetzungen des Fünften Koalitionskrieges. . Besonders tragisch war, dass etwa 1.000 Soldaten in den Flammen des brennenden Ebelsberg ums Leben kamen.

 

Was passiert wenn eine Straßenbahn auf der Strecke auf der Strecke bleibt?

 

Ich habe das bei der Straßenbahnhaltestelle Herz Jesu Kirche einmal miterlebt. Die liegengebliebene Bahn wartete auf den nachkommenden Cityrunner. Dann wurden die beiden Bahnen mit einer Abschleppstange verbunden und die zweite Bahn schob die vordere in den Haltestellenbereich. Hier konnten die Fahrgäste aussteigen. Dann wurde die zweite Bahn in den Haltestellenbereich gefahren und dort konnten oder mussten auch diese Fahrgäste die Bahn verlassen. Dann rauschten beide Cityrunner davon. Bis zur nächsten Umkehrschleife beim Hauptbahnhof. Beide Fahrer waren über Funk verbunden. Schließlich musste der Fahrer in der anschiebenden Bahn nach Anweisungen aus der ersten Bahn fahren. Das ist logischerweise auch die einzige Möglichkeit eine Bahn abzuschleppen. Schließlich kann keine Abschleppbim entgegen kommen.

 

Umkehrschleifen der Cityrunner:

 

Es gibt bei den Endhaltestellen der Straßenbahnen die entsprechenden Umkehrschleifen und auch zwischen den einzelnen Strecken befinden sich solche Umkehr- oder Wendeschleifen. Die werden zum Beispiel bei Schienenersatzverkehren in Betrieb genommen. Die Pöstlingbergbahn kommt ohne diese Schleifen aus. Das Fahrpersonal wechselt nur den Führerstand.

 

Die Umkehrschleifen für die Linie 1 befinden sich in Auwiesen und der Universität. Für die Linie 2 sind es die Umkehrschleifen in der SolarCity und der Universität. Die Linie 3 fährt zwischen Landgutstraße und Trauner Kreuzung Richtung Leonding. Und die Linie 4 ist zwischen Schloss Traun und Landgutstraße unterwegs.

 

Umkehrschleifen für Notfälle oder für Ersatzverkehre befinden sich in der Sonnensteinstraße, in St. Magdalena, in der neuen Welt, in der Hillerstraße  (war vorher die Endhaltestelle der Linie 2 bevor sie bis in die Solar Citý verlängert wurde), Hauptbahnhof, Remise Kleinmünchen und Remise Leonding.

 

Wenn zum Beispiel bei der Umkehrschleife „Neue Welt“ mit der Straßenbahn rangiert wird, dann wird hier die Bahn verkehrt aus dem Haltestellenbereich bis zum Wendekreis zurück gefahren, dann wird die Weiche gestellt damit die Bahn in die Umkehrschleife fahren kann. Jetzt wird sie wieder mit dem Vorderteil in die Umkehrschleife gefahren. Wenn sie diese verlassen hat steht sie wieder auf dem Gleis in die entgegengesetzte Fahrtrichtung. Jetzt wird wieder eine Weiche gestellt und die Straßenbahn fährt jetzt wieder verkehrt in den Haltestellenbereich. Die Weiche wird deshalb wieder umgestellt damit die Bahn nicht wieder in die Umkehrschleife fährt sondern in den Haltestellenbereich. Bei dieser Umkehrschleife funktioniert hier das Wenden der Bahn deshalb so aufwendig weil der Haltestellenbereich und die Wendeschleife parallel zu einander liegen. In den Remisen oder beim Hauptbahnhof drehen die Straßenbahnen nur eine Ehrenrunde  und sie fahren wieder in die andere Richtung. Diese Rangiertätigkeiten bei der Wendeschleife „Neue Welt“  sollte man einmal miterleben.

 

Zahlen, Daten und Fakten rund um die Linz AG Linien:

 

Liniennetz und Haltestellen:

 

Anzahl der Linien: 38

Streckennetz: 214 km

Haltestellen: 364

Haltestellenbereiche: 863

Mittlerer Haltestellenabstand: 428 m

Fahrscheinautomaten: 426

Elektronische Fahrgastanzeigen (DFI): 407

 

Fuhrpark:

 

Straßenbahnen (Cityrunner): 62

Pöstlingbergbahn: 4 + 3 revitalisierte

Doppelgelenk-Obusse: 20

Busse: 88

 

Ein Danke an die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, dass sie diese Führung für ihre Mitglieder organisiert hat!

 

Beste Grüße und Allzeit gute Fahrt!

 

© März 2025 by Gerhard Hojas

Kritik des BSVÖ am Pfandsystem nicht nachvollziehbar!

Kritik des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreichs wegen angeblicher fehlender Barrierefreiheit des neuen Pfandsystems nicht nachvollziehbar.

 

In den letzten Tagen erschienen in den Medien, darunter auch im ORF und im Newsletter Donaukurier Berichte des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Österreichs (BSVÖ) über eine angebliche mangelnde Barrierefreiheit des neuem Pfandsystems für Blinde und Sehbehinderte.

 

Jedenfalls werden in diesen Berichten die Blinden und Sehbehinderten wieder als die armen und hilflosen „Hascherln“ dargestellt. Denen man nichts zutraut.

 

Am 1. Jänner 2025 wurde in Österreich das Pfandsystem für Einweg­getränke­verpackungen aus Kunststoff­ und Metall eingeführt. Die Verordnung des Klimaschutzministeriums regelt alle Details.

 

Da die Rückgabeautomaten nicht erst in der Nacht vom 31.12.2024 auf dem 01.01.2025 aufgebaut und aufgestellt wurden, sondern schon lange vorher in Betrieb waren hatten alle die Möglichkeit sich schon vorher über deren Funktion und Bedienbarkeit zu informieren.

 

Ich habe das getan und einen entsprechenden Erfahrungsbericht für Blinde und Sehbehinderte bereits am 26.12.2024 in entsprechenden Mailinglisten, unter anderem auch im Donaukurier verteilt.

 

Hier ist dieser Bericht nachzulesen:

 

Link zum Erfahrungsbericht bezüglich der Rückgabeautomaten für das Pfandgebinde: https://hojas.co.at/blog/oesterreich-am-1-jaenner-startet-das-pfandsystem-ein-erfahrungsbericht-mit-den-rueckgabeautomaten/

 

Für mich als betroffene Person stellt dieses Pfandsystem und die Rückgabeautomaten für das Pfandgebinde keine Barrieren da.

 

Laut BSV´Ö (Blinden- und Sehbehindertenverband Österreich) sind hier aber nur Barrieren für seine Mitglieder zu erkennen. Was aber für mich als ein sehr mobiler, selbstbewusster und selbstständiger Blinder nicht nachvollziehbar ist.

 

Einer der Kritikpunkte des BSVÖ am Pfandsystem sind die angeblich nicht barrierefreien Rückgabeautomaten. Die sollen nur per Touchscreen bedienbar sein. Was für Blinde und Sehbehinderte logischerweise ein „no go“ ist;

 

Wie bereits erwähnt habe ich einige dieser Rückgabeautomaten schon im Dezember 2024 ausprobiert und auch genau beschrieben wie die Automaten funktionieren und aufgebaut sind. Das hat sich bis heute in Linz nicht geändert. Weiters gehe ich davon aus, dass die Rückgabeautomaten im Osten und Westen Österreichs genau so funktionieren wie im Rest Österreichs.

 

Das man die Rückgabeautomaten mit Touchscreens bedienen muss sind für mich reine Fakenews. Die Touchscreens oder sonstige Tasten am Automaten sind für die Rückgabe und besonders für Blinde und Sehbehinderte überhaupt nicht relevant. Die Touchscreens haben auch keine relevanten Informationen parat.

 

Eine Bedienung über Touchscreen bei der Flaschenpfandrückgabe wäre ziemlich sinnlos  Schließlich müssten hier die Kunden in verschiedenen Sprachen informiert werden. Hier würden aber die Analphabeten aufschreien.

 

Als Blinde oder Sehbehinderte Person brauche ich nur mein Pfandgebinde einwerfen und warten. Pfandgebinde ohne Kennzeichnung wird nicht angenommen und ich kann dieses Gebinde ohne Gefahr   wieder entnehmen. Wenn einige Sekunden kein Pfandgebinde eingeworfen wird, wird automatisch ein Kassenbon ausgeworfen. Man hört auch genau wo das passiert. Ich brauche überhaupt nichts angreifen oder eine Taste betätigen. Es passiert alles automatisch. Also für Blinde und Sehbehinderte barrierefrei. Man braucht nur mehr den Bon herausziehen.

 

Am Touchscreen könnte man den Auswurf des Kassenbeleges beschleunigen. Oder bei Lidl aussuchen ob man dieses Geld spenden will.

 

Ich habe in Linz bei BILLA, Lidl, Hofer und Eurospar diese Automaten ausprobiert und entsprechende Videos erstellt. Die Automaten sind bei allen 4 Geschäften identisch und funktionieren genau gleich. Bei Lidl dauert der Auswurf des Kassenbeleges etwas länger.

 

Man sieht, dass alles ohne Berühren des Touchscreens funktioniert und auch der Kassenbeleg automatisch ausgeworfen wird. Jedenfalls frage ich mich wie hier ein BSVÖ die Barrierefreiheit dieser Automaten getestet hat?

 

Die Geschäfte waren :

Eurospar in der Saporoshjestraße;

Hofer in der Saporoshjestraße;

Lidl am Schillerplatz;

Mein Stamm-BILLLA im Ennsfeld;;

 

Video Pfandflaschenrückgabe bei Eurospar in Linz (Saporoshjestraße): https://www.youtube.com/watch?v=Dk2CBJQbkTM

 

Video Pfandflaschenrückgabe bei Lidl in Linz (Schillerplatz): https://www.youtube.com/watch?v=xrwHwdTAtfQ

 

Video Pfandflaschenrückgabe bei Hofer in Linz (Saporoshjestraße): https://www.youtube.com/watch?v=sGIUIAsFO8Y

 

Video Pfandflaschenrückgabe bei BILLA im Ennsfeld in Linz:

https://www.youtube.com/watch?v=yeuYO9keA3Q

 

Wie die Situation in den „nicht österreichischen“ Geschäften ist, kann ich nicht sagen. Da ich aber diese Menschen als sehr nett, freundlich und hilfsbereit kenne wird es auch dort keine Probleme bei der Pfandrückgabe geben.

 

Die Pfandgebinde sind für Blinde und Sehbehinderte als solches nicht erkennbar da sie keine taktile Kennzeichnung aufweisen:

 

Das Pfandlogo hat keine Prägung und ist somit nicht tastbar. Während der Übergangsfrist wo zeitgleich alte und neue Verpackungen mit Pfand in den Regalen stehen wird es daher möglicherweise notwendig sein, sehende Menschen zu Fragen, ob es ein Pfandgebinde ist oder nicht. Nach Ablauf der Übergangsfrist werden alle Pet-Flaschen und Getränkedosen mit Pfand sein.

 

In meinen Stammgeschäften werde ich auf ein Pfandlogo auf einer Flasche oder Dose aufmerksam gemacht wenn ich es im Einkauf dabei habe. Ansonsten frage ich immer bei der Kasse. Bei manchen Pfandflaschen weiß ich in der Zwischenzeit, dass sie nur mehr mit Pfand erhältlich sind. Das Personal an der Kassa braucht nur auf dem Monitor zu schauen um sofort zu sehen welche meiner gekauften Getränke mit Pfand sind.

 

Und was sehr wichtig ist, ich habe einen Mund zum Fragen! Deshalb brauchen Blinde und Sehbehinderte nicht immer irgendwelche taktilen Kennzeichnungen. Die die Produkte übrigens weiter verteuern würden.

 

Ebenfalls ist für mich der ausgeworfene Beleg beim Rückgabeautomaten keine Barriere. Schließlich kann ich auch hier an der Kassa fragen oder ich kann mir diese Belege per App z. B. Seeing AI vorlesen lassen. Das stellt auch für Blinde und Sehbehinderte kein Problem dar.

 

Es ist auch sonst kein Kassabon für Blinde und Sehbehinderte ohne fremde oder technische Hilfe lesbar. Auch kein Kassabeleg im Kino oder im Möbelhaus hat entsprechende Erkennungsmerkmale. Man denke auch an die Rezepte beim Doktor. Auch die sind ohne Hilfe nicht lesbar. . Blinde und Sehbehinderte haben auch kein Problem mit ihren Lottoscheinen in die Trafik zu laufen und dort nachzufragen ob am Lottoschein eventuell ein Gewinn aufscheint.

 

Es liegt schon in der Eigenverantwortung jeder selbstbestimmten Person auch mit neuen Herausforderungen umgehen zu lernen. Dazu gehört nun auch, dass ich jetzt meine Flaschen nicht mehr so wegwerfe, sondern ich mir zu Hause ein entsprechendes System zurechtlege. Und bei den Bons kann man fragen oder man hat die Unterstützung durch die Technik-

 

Da ich sehr viele Blinde und Sehbehinderte mit ihren Lebensgewohnheiten kenne, weiß ich , dass sie mit einer Einkaufshilfe unterwegs sind und für sie dieses Problem der Rückgabe eines Pfandgebindes gar nicht stellt.

 

Ebenso gibt es auch sehr viele Blinde und Sehbehinderte die ein sehr großes Problem mit der Mobilität haben. Auch die wird man am Rückgabeautomaten ohne Begleitung nicht antreffen.

 

Ebenso ist für mich noch immer ein sehr wichtiger Punkt im Leben, dass zwischen „können können“ und „können wollen“ ein sehr großer Unterschied besteht. Weiters sollte man auch immer bedenken dass nicht „Jeder das Gleiche“ sondern „Jeder das Seine“ bekommt.

 

Ich persönlich bin als blinde Person mit dieser Entwicklung zufrieden und komme sehr gut damit zu recht. Das größere Problem ist eher das Auffinden der Rückgabeautomaten.

 

Meine Kritik an den Blindenverbänden:

 

Obwohl schon sehr lange bekannt war, dass ein Pfandsystem in Österreich kommt, haben die Verbände anscheinend nicht darauf reagiert. Diese Automaten sind nicht erst seit dem 01. Jänner im Betrieb.

 

Weiters fehlt es hier an der entsprechenden Recherche. Wäre sehr interessant zu erfahren wie hier der BSVÖ zu seinen Erfahrungswerten bezüglich der mangelnden Barrierefreiheit der Rückgabeautomaten gekommen ist. Wenn man nur per Telefon oder per Mail die Infos bekommt sollte man schon auch selbst einmal nachsehen und Hand anlegen. Ich persönlich verlasse mich auf niemanden!

 

Warum habe ich bereits im Dezember darüber informiert und die Automaten getestet?

 

Die Blindenverbände hätten bereits im Vorfeld entsprechende Infos und Praxiserfahrungen  an ihre Mitglieder weitergeben können. Ebenfalls hätten sie entsprechende Erklärvideos erstellen können. Das kann ich als Einzelperson auch Amateurhaft. Was machen denn deren Jugendgruppen den so?

 

Es wäre die Aufgabe der Blindenverbände ihren Mitgliedern das System „Pfandflaschenrückgabe“ vor Ort bei den Automaten zu erklären. LPF nennt man doch so etwas?

 

Aber das ist nun mal typisch Österreich. Ich persönlich habe aber eine eigene Vorstellung von einer professionellen Vereinsarbeit.

 

Jedenfalls haben für mich aber die Kleinwüchsigen und die Menschen im Rollstuhl diesmal den schwarzen Peter gezogen. Schließlich ist der Einwurf für die Flaschen und Dosen doch sehr weit oben. Aber einige mir bekannte Menschen im Rollstuhl haben auch hier ihre persönlichen Lösungen gefunden. Also, Jedem das Seine!

 

Deshalb kann man niemals solche großen Entwicklungen und Investitionen für alle gleich machen. Anscheinend funktioniert hier das „Design for all“ oder „Universaldesign“ oder auch „Inklusivdesign“ noch nicht!

 

Es soll auch niemand sagen müssen: „In deiner blinden Welt bin ich der Behinderte“!

 

© März 2025 by Gerhard Hojas / Linz

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Woche des Sehens in Linz! Thema: Akustisch taktile Signalanlagen für Blinde und Sehbehinderte.

Sehr viele defekte akustisch taktile Signalanlagen für Blinde und Sehbehinderte in Linz. Besonders die Vibrationstaster sind betroffen.

 

In Linz gibt es zur Zeit 204 (Quelle: Presseaussendung VCÖ) Verkehrslichtsignalanlagen (VLSA). Davon sind 85 mit einer ATAS (Akustisch taktilen Signalanlage) für ‚Blinde und Sehbehinderte ausgestattet. Diese Zahl schwankt zwischen den Einrichtungen, die diese Listen führen.

 

So ganz stimmt das mit ATAS auch nicht, da es in Linz noch akustische Ampeln ohne Vibration gibt (Linke Brückenstraße).

 

Auf der Liste der Stadt Linz sind 82 und auf der Liste des BSV OÖ sind 83 vermerkt. Das hat sicher seinen Grund, dass diese Listen nicht aktuell sind und nicht dem Stand vom Oktober 2024 entsprechen,.

 

So fehlen auf der Liste der Stadt Linz die Kreuzungen Untere Donaulände – Hafenstraße – Straßerau (Donaupparkstadion), Garnisonstraße – Paula-Scherleitner-Weg und  Derfflingerstraße – Paul-Hahn-Straße – Robert-Bosch-Straße. Auf der Liste des BS’V OÖ fehlen die Kreuzungen Garnisonstraße – Paula-Scherleitner-Weg und  Derfflingerstraße – Paul-Hahn-Straße – Robert-Bosch-Straße. So kommt man auf die 85 ATAS für das Stadtgebiet von Linz. (Stand 09.10.2024).

 

Ich habe 2017 und 2021 als Privatperson und im Alleingang diese ATAS auf ihre Funktionalität überprüft und defekte ATAS an die Stadt Linz gemeldet. Die auch alle wieder funktionstüchtig gemacht wurden.

 

Hier kann ich ein sehr großes Lob an die Stadt Linz aussprechen. Alle von mir gemeldeten defekten ATAS über die Meldeplattform „Schau auf Linz SAL“ wurden innerhalb „2 Tagen“ in Ordnung gebracht. Manchmal ging es noch schneller. Da wurde am Vormittag eine defekte ATAS gemeldet und am Nachmittag funktionierte sie schon wieder. Auch der Firma, die diese ATAS repariert gebührt ein großes Lob.

 

Leider wurde die neue Meldeplattform der Stadt Linz für Blinde und Sehbehinderte  unbrauchbar gemacht. Aber das ist eine andere Geschichte. Von 2016 bis zum nicht mehr funktionieren der APP und Internetplattform habe ich etwa 500 Meldungen gepostet. Die auch zu 97 Prozent behandelt und positiv erledigt wurden.

 

Die Anmeldetableaus sind in einen sehr guten baulichen Zustand und auch die akustischen Signale funktionieren „fast“ überall. Die meisten Probleme gibt es mit der Vibration auf der Unterseite der Anmeldetableaus.

 

Das größte Problem bei solchen Anlagen und Einrichtungen, die von der Öffentlichkeit bezahlt werden und im öffentlichen Raum liegen sind die Blinden, Sehbehinderten und deren Vertretungen, also die Blindenverbände selber. Natürlich gibt es auch hier wieder Ausnahmen (Ampelpaten in Wien).

 

Angeblich sollen alle ATAS in Linz funktionieren. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass man die Funktionalität einer ATAS aus einem fahrenden Fahrzeug heraus  feststellenkann. Besonders, ob die Vibration funktioniert, da man die Taster auf der Unterseite ja berühren muss. Angeblich sind in Linz ja sehr viele Blinde und Sehbehinderte mit Taxis oder Begleitpersonen  unterwegs. Und die besonders Wichtigen Blinden sollen  sogar mit ihren Blindenführhunden chauffiert werden. Da kann man nicht so einfach bei einer ATAS stehenbleiben um festzustellen, ob sie funktioniert.

 

Die Ansage, dass in Linz alle VLSA mit ATAS funktionieren sind inkompetente und unqualifizierte Äußerungen von Personen die sich auch gerne als Experten im Behindertenbereich bezeichnen.

 

Natürlich schaue ich dort, wo ich vorbeikomme ob die ATAS funktionieren. Ich aktiviere nicht nur die Akustik sondern drehe auch eine Runde um die Kreuzung und kontrolliere auch die Vibrationstaster auf der Unterseite. Nur melde ich „defekte“ATAS  nur wenn ich der Meinung bin, diese Situation ist für die Blinden und Sehbehinderten gefährlich. Ich warte eigentlich nur ab, wie lange es braucht bis ein Defekt bei einer ATAS von anderer Seite gemeldet wird.

 

Und das passiert nie. Außer bei der Goethekreuzung wurde eine defekte ATAS (Akustik war ausgefallen gemeldet. Diese Anlage wurde auch sofort repariert und die Akustik funktioniert wieder. Die weibliche Person, die diese defekte ‚Ampel gemeldet hat ist mir auch bekannt. Man sieht, das System funktioniert. Was eben nicht funktioniert sind die meisten Blinden, Sehbehinderten und ihre Vertreter. Dieser Vorfall ist 3 Wochen alt.

 

Mir sind zur Zeit 36 (sechsunddreißig) VLSA mit ATAS in Linz bekannt, die Defekte aufweisen. Hier handelt es sich vor allem um defekte Vibrationstaster. Ebenfalls sind bei einer ATAS oft auch mehrere Anmeldetableaus betroffen.

 

Obwohl ich alle 85 VL’SA mit ATAS persönlich kenne, kontrolliere ich nur die Anlagen, bei denen ich auch vorbeikomme. So könnte man im Bulgariviertel, dem Heimatviertel des BSV OÖ, alle 11 ATAS mit einer Runde abgehen und kontrollieren. Wenn man das Grundstück des Blindenverbandes bei der Makartstraße rechts verlässt kommt man nach einiger Zeit auf der linken Seite zurück und man ist wieder beim Eingang des BSV OÖ. Und man hätte alle ‚ATAS im Viertel überprüft.

 

Aber so etwas funktioniert logischerweise nur, wenn man zu Fuß unterwegs ist.

 

Die Vibrationstaster sind für Taubblinde und für Personen ohne Funkhandsender (zum Aktivieren der Akustik) sehr wichtig. Ebenfalls befinden sich oft 2 Anmeldetableaus, um 90 Grad versetzt, auf einem Ampelmasten. Und hier kann man sehr oft akustisch nicht unterscheiden, welches Anmeldetableau gerade welches Signal absendet. Besonders bei starken Verkehr und wenn auch noch Probleme mit beim Hören auftreten. So eine Situation gibt es direkt vor der Haustür des BSV OÖ. Und das schon seit dem Frühjahr 2024.  Ich kenne diese Situation im Umfeld des BSV OÖ so genau, weil ich hier 2 Mal in der Woche vorbeikomme um zu freiraum-europa zu gehen. Die sind quasi Nachbarn.

 

Ich bin mir sicher das mehr als die 36 VLSA mit ATAS defekte aufweisen. Deswegen sollten alle ATAS in Linz vom BSV OÖ, und nicht von den Mitgliedern, auf ihre Funktionalität überprüft werden. Schließlich bekommt er dafür auch Spendengelder und preist diese Tätigkeit auch in seinen „Showtätigkeitsberichten“ an.

 

Wo befinden sich diese defekten ATAS?

 

Einmal im gesamten Bulgariviertel. Der BSV OÖ hat im Bulgariviertel seine Büros und das Vereinslokal. Außerdem befinden sich hier 3 VLSA mit ATAS direkt vor der Haustür des BSV OÖ, die nur teilweise funktionieren. Und das seit dem Frühjahr 2024.

 

Ebenfalls im gesamten Bahnhofviertel. Hier fehlen auch Vibrationstaster. Entlang der gesamten Landstraße. Auch hier sind sehr viele Vibrationstaster defekt oder kaum spürbar. Beim Taubenmarkt fehlt auch ein Vibrationstaster. Bei der Mozartkreuzung ist das besonders problematisch, weil sich hier die Akustik durch dem Funkhandsender nur sehr schwer aktivieren lässt. Ist übrigens auch bei anderen Kreuzungen mit  ATAS der Fall.

 

Auch die neue ATAS bei der Kreuzung Untere Donaulände – Hafenstraße – Straßerau (Donaupparkstadion) funktioniert nicht korrekt. So funktioniert eine Akustik und mehrere Vibrationstaster nicht.

 

Weiters gibt es defekte ATAS im Umfeld des Hessenplatzes, des Südbahnmarktes, im Kaplanhofviertel, Untere Donaulände 1 und, und, und…

 

Ebenso sind noch immer viele Anmeldetableaus falsch am Ampelmasten montiert. (Khevenhüllerstraße – Wüstenrotstraße (Südbahnhofmarkt), von der Saporoshjestraße bis in die SolarCity) Stand 09.10.2024.

 

Was mir auch aufgefallen ist, dass Blinde die Straße auf der falschen Seite des Anmeldetableaus queren. Sie gehen daher nicht am Zebrastreifen, sondern daneben und wundern sich, dass sie auf der anderen Seite in ein Fahrrad oder ein Auto rennen. Die aber korrekt vor der roten Ampel stehen. Deshalb wäre es ja auch sehr wichtig , das die Anmeldetableaus korrekt am Masten montiert sind. Da gäbe es ja auch die Normen. Auch hier ist der BSV OÖ sehr nachlässig.

 

Einige VLSA mit ‚ATAS sind noch immer ohne Vibrationstaster ausgestattet. So die Kreuzung Goethestraße – Franckstraße – Khevenhüllerstraße – Blumauerstraße beim Designcenter und ORF. Sehr gefährlich ist die Kreuzung „Linke Brückenstraße“.Das ist eine sehr große Kreuzung mit sehr eigenartigen Querungen und 12 Anmeldetableaus ohne Vibration. Davon befinden sich 3 Anmeldetableaus auf einer kleinen Verkehrsinsel, durch die jetzt auch noch ein Fahrradstreifen führt. Diese 3 Kästchen sind für 3 verschiedene Querungen zuständig. Sie sind sicher keine 2,5 Meter auseinander. Bei starken Verkehr kann man die Akustik nicht auseinanderhalten. Da wundert man sich schon, warum man diese Kreuzung für die Blinden und Sehbehinderten noch nicht adaptiert und somit sicherer gemacht hat (Stand 09.10.2024).

 

Das peinlichste und blamabelste kommt zum Schluss.  Das sicher kein schönes Licht auf die Verantwortlichkeit der Blinden und Sehbehinderten und des BSV OÖ wirft.

 

Am 28.09.2024 wurde im Vereinsgebäude des BSV OÖ in der Markartstraße die Generalversammlung abgehalten. Wie bereits erwähnt, befinden sich im Umfeld dieses Vereines 3 VLSA mit ATAS.

 

Wiener Straße – Lissagasse (Herz Jesu Kirche);

Makartstraße – Lissagasse – Krausstraße;

Makartstraße – Richard-Wagner-Straße.

 

Wenn man nun mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum BSV OÖ kommt, muss man  genau diese Kreuzungen queren. Außer, wie auch schon angemerkt, man kommt mit dem Taxi oder lässt sich an den Anmeldetableaus vorbei chauffieren. Natürlich auch mit dem sehr teurem Blindenführhund am Schoss.

 

Ebenfalls kommen bei diesen Kreuzungen fast täglich Blinde und Sehbehinderte vorbei um an diversen Veranstaltungen des BSV OÖ teilzunehmen. Auch ich bin in dieser Gegend wöchentlich unterwegs und kenne diese Kreuzungen sehr gut und auch ihre schon sehr lange bestehenden Defekte bezüglich der Vibrationstaster. Ebenso sind am Tag der GV sicher auch einige Leitungsmitglider des BSV OÖ an diesen Kreuzungen vorbeigekommen.

 

Auch der Verkehrsreferent des BSV OÖ muss, wenn er nicht chauffiert wird, genau hier vorbei. Trotzdem werden die defekten Anlagen nicht repariert. Was ist da los?

 

So waren am Tag der GV beim BSV OÖ bei den 3 Kreuzungen sehr viele Vibrationstaster ausgefallen. Bis zum heutigen Tag, 09.10.2024, war niemand von den Blinden oder vom BSV OÖ in der Lage, diese Defekte zu melden. Anscheinend ist es dieser Blindengesellschaft ziemlich egal ob die von der Öffentlichkeit um sehr viel Geld zur Verfügung gestellten Hilfsmittel funktionieren.

 

Die werden wahrscheinlich erst dann „hysterisch“ wenn sich der Bierpreis um 10 Cent.im Wirtshaus Makartstub erhöht. Oder damals, als man einigen privilegierten Blinden und Sehbehinderten die Gratisjahreskarte der Linz AG Linien strich. Da kam es sogar zu Drohungen, Nötigungen und Beschimpfungen gegen meine Person. Alles wegen (damals) von 11 Euro im Monat. Einige jammern heute noch und wollen die Gratiskarte zurück. Warum eigentlich? Fahren doch diese Personen immer mit dem Taxi durch die Gegend. Nur weil ich es so will?

 

Wie schon erwähnt, wurde bei der Goethekreuzung eine defekte ‚ATAS (Akustik ausgefallen) von einer blinden Person gemeldet. Diese ATAS wurde innerhalb von 2 Tagen Instand gesetzt. Diese Person ist kein Mitglied des BSV OÖ. Anscheinend übernehmen hier Blinde und Sehbehinderte, die keien Bezug zum BSV OÖ haben, deren Aufgaben. Mit dem Unterschied, dass der Blindenverband dafür Spendengelder und wahrscheinlich auch öffentliche Gelder kassiert.

 

Leider kennen auch sicher 99 Prozent der Blinden und Sehbehinderten Mitglieder des BSV OÖ deren Statuten nicht. Sonst würden sie wissen, welche Rechte sie bei der Generalversammlung haben. Aber hier ist ihnen das Gratisessen sicher auch wichtiger als ihre Rechte.

 

Ich würde schon einmal nachfragen, wie hoch die Taxispesen und Diäten bestimmter Leitungsmitglieder und Referenten des BSV OÖ sind. Und wieviel Geld in das sicher schon sehr marode Vereinshaus gesteckt wird. Wenn ich etwas zu sagen hätte, ich würde alles verkaufen.

 

Wenn die Blinden und Sehbehinderten die Vereinsstatuten kennen würden, dann sollten sie auch die

 

„§3Aufgaben und Ziele“ des BSV OÖ kennen. Hier steht unter

 

Punkt 9., dass die Aufgaben und Ziele unter anderem auch die  Förderung von Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit von blindenund sehbehinderten Menschen im öffentlichen Raum sind.

 

Wie man das an den defekten ATAS und auch anderen Einrichtungen für Blinde und Sehbehinderte im öffentlichen Raum feststellen muss scheint das aber nicht so zu funktionieren.

 

Kann aber auch damit zusammenhängen, dass die Blinden und Sehbehinderten auf der Homepage des BSV OÖ falsche Informationen zur Verfügung gestellt bekommen.

 

So wird man auf der Homepage des BSV OÖ unter Beratung darauf hingewiesen das man über die Meldeplattform der Stadt Linz (Homepage) „Schau auf Linz“ defekte ATAS melden soll. Was natürlich nicht geht, weil es diese Internetseite schon seit einiger Zeit nicht mehr gibt.

 

Textinhalt HP des BSV OÖ:

 

Bei technischen Ausfällen und Behinderungen von ATAS-Anlagen (akustische und taktile Ampel-Signal-Anlagen), diese Ausfälle bitte auf der folgenden Website melden: https://schauauf.linz.at/

 

Link zu der Seite des BSV OÖ: https://www.blindenverband-ooe.at/leistungen/beratung/

 

Diese Meldeplattform der Stadt Linz ist Internetmäßig schon seit längerer Zeit nicht mehr gültig. Und die aktuelle App ist für Blinde und Sehbehinderte nicht barrierefrei. Auch wenn die Betroffenen eine Meldung an die Stadt Linz über Internet oder per App absenden möchten, es funktioniert nicht.

 

Ebenso sind auch einige Blinde und Sehbehinderte der Meinung, die Stadt Linz soll für die Überprüfung der ATAS entsprechendes Personal abstellen. Das sind für mich nicht ernst zu nehmende und unqualifizierte Äußerungen.

 

Weiters macht es sich der BSV OÖ zu leicht, wenn er seine Aufgaben gerne auslagern möchte und die Mitglieder damit konfrontiert. Wie kommt der BSV OÖ auf die glorreiche Idee, dass alle Blinden und Sehbehinderten einem Internetzugang besitzen? Oder das alle sich am Computer auskennen? Oder das alle sich mit App´s am Smartphone auskennen? Ich kenne nur sehr wenige. Und trotzdem sollen sie laut BSV OÖ aktiv an der Sicherheit im öffentlichen Raum mitwirken . Was logischerweise nie funktionieren wird.

 

Was aber sicher alle Blinden und Sehbehinderten Mitglieder des BSV OÖ besitzen, sind dessen Kontaktdaten. Somit ist es für mich das Logischste, dass Defekte und andere Probleme im öffentlichen Raum direkt an diese Einrichtung gemeldet werden und diese Meldungen an die entsprechenden Stellen im öffentlichen Raum weitergegeben werden. . Schließlich gibt es nicht nur kaputte ATAS sondern auch noch andere Einrichtungen für Blinde und Sehbehinderte im öffentlichen Raum. Kann ich mir nicht vorstellen, dass die Blinden und Sehbehinderten alle Ansprechstellen der Stadt und im Land kennen.

 

Der BSV OÖ kann auch nicht von den Blinden und Sehbehinderten erwarten, wenn sie z. B. von Linz nach Leonding fahren und dort eine defekte ATAS bemerken, diese bei der entsprechenden Stelle zu melden. Das gilt logischerweise auch für alle anderen Städte in denen ATAS installiert sind.

 

Es kann sicher nicht sein, dass Blinde und Sehbehinderte Menschen an bestimmte Verbände Mitgliedsbeiträge bezahlen und dann auch noch ihre Aufgaben übernehmen sollen. Und da ich sehr gute Einblicke in diverse Verbände und Vereine habe, kann ich schon sagen, dass sie sicher nicht an Arbeitsüberlastung leiden. So könnten sie einmal in der Woche etwas für die Gesundheit machen und eine Ampelroas veranstalten. Ebenfalls bin ich dafür, dass man für solche Tätigkeiten eine Aufwandsentschädigung erhält. Wenn man für Leitungssitzungen im warmen Raum sicher seine Diäten bekommt, dann sollen auch die etwas erhalten, die sich für die Sicherheit der Blinden und Sehbehinderten im öffentlichen Raum einsetzen.

 

Da ich der Meinung bin, dass die Kontrolle der ATAS und aller anderen Einrichtungen für Blinde und Sehbehinderter Menschen im öffentlichen Raum die  Aufgabe der Blindenverbände ist denke ich hier eine Schlichtung an. Hat bei den Funkhandsendern auch schon funktioniert und man bekommt sie in Linz jetzt bei bestimmten Stellen kostenlos. Auch wenn man kein Mitglied eines Blindenverbandes ist.

 

Jedenfalls sollten die Blinden und Sehbehinderten ihre in den letzten Jahrzehnten erworbenen Errungenschaften durch ihre, für mich, Wurschtigkeit und Untätigkeit nicht aufs Spiel setzen. Es ist nicht zu viel verlangt, wenn man bei einer Kreuzung einmal eine Runde dreht und die Anmeldetableaus auf ihre Funktionalität überprüft. Oder wenn man meldet, dass Abfallbehälter der Stadt wieder einmal eine taktile Bodeninformation blockieren. So wie es jetzt läuft, ist es eine Katastrophe und erklärt auch die vielen defekten ATAS in Linz.

 

Jedenfalls sollten die Blinden und Sehbehinderten auch Druck auf ihre Vertretungen machen, schließlich werden die dafür mit Mitgliedsbeiträgen, Spendengeldern und sicher auch mit öffentlichen Geldern unterstützt.

 

Ich weise darauf hin, dass ich bei besonderen Situationen immer mit 2 bis 3 Begleitern unterwegs bin. Schließlich wird in Linz sehr vieles abgestritten und da sind Zeugen immer sehr hilfreich. Besonders wenn es gravierende Probleme für Blinde und Sehbehinderte gibt. So werden auch von allen erwähnten Internetseiten Screenshots angefertigt. Schließlich könnte die entsprechende Seite nicht mehr abrufbar sein. Auch werden immer entsprechende Bilder, Filme oder Tonaufnahmen angefertigt. Schließlich ist man ja in Linz und man lernt in 10 Jahren so viel im Umgang mit Vereinen, Behörden, Beamten und, und…

 

Wenn dann jemand davon schwafelt, dass in Linz für die Blinden und Sehbehinderten eh alles in Ordnung ist und Sie oder Er überhaupt keine Probleme haben, dann solltet ihr daran denken, dass man die Menschen an ihren Taten und nicht an ihren Worten erkennt. Und man sollte erkennen, dass es an sozialer und emotionaler Kompetenz fehlt.

 

Und auch hier gilt,, wie immer,  die „Unschuldsvermutung“!

 

© Oktober 2024 by G. Hojas