Blinde und Sehbehinderte auf den Spuren einer Sage

„…In der Früh ein Nebelmeer, mittags ein Häusermeer, abends ein Lichtermeer und in der Nacht gar nichts „Meer“. Dies war die Antwort vor vielen, vielen Jahren, eines armen Bäuerleins an den Teufel am Hexenstein – heute Weltstein – bei Schwertberg, als dieser ihm Gold versprach und dafür seine Seele wollte, außer er könne das Rätsel der 4 Weltmeere lösen. So bekam der arme Bauer das Gold, aber seine Seele durfte er behalten.

Die Spuren dieser Sage erkundeten am Freitag, den 09.10.2020 Blinde, Sehbehinderte und deren Begleitpersonen aus Oberösterreich. Bei sonnigen und angenehmen Herbstwetter begann die Wanderung beim  Steg bei der Freizeitwiese an der Aist in Schwertberg.

Die Weltstoarunde führte durch das wildromantische Josefstal, entlang der Aist. Über schattige Wald- und Wiesenwege ging es zur Burgruine Windegg.

Die Burgruine Windegg wurde im 13. Jahrhundert errichtet und 1980 vom damals gegründeten Arbeitskreis in zahlreichen Arbeitsstunden restauriert. Mit der Burgruine Windegg hat OÖ wohl das schönste Beispiel einer romanischen Burg.

Von dort führte die Wanderung weiter zum höchsten Punkt der Marktgemeinde Schwertberg – dem Weltstein (478 m) – der der „Weltstoarunde“ auch ihren Namen verleiht.

Nach dem sehr steilen Aufstieg konnten wir uns bei einer gemütlichen Rast auf den Bänken und einer guten Jause entspannen und Kräfte für den Abstieg sammeln. Natürlich hielten wie  unsere Eindrücke der Wanderung auch im Gipfelbuch fest.

Weiter gings auf wunderschönen Waldwegen bis zur Ortschaft Lina. In dieser Umgebung hat man eine tolle Aussicht. An schönen Tagen bis Traunstein, Großer Priel, Spitzmauer usw…,

Wir konnten auch 2 Bussarde beobachten und in der Ferne glänzte silberfarben das riesige Automeer der Firma Hödlmayr. Hödlmayr beliefert alle Autohändler in Österreich und hat in Schwertberg seine globale Fahrzeuglogistik. Somit stehen hier tausende Autos zur Auslieferung bereit.

Nachdem wir die Wälder von Lina hinter uns hatten, kamen wir in Winden bei einem Biohof mit Streichelzoo vorbei. Hier konnten wir auch riesige Kürbisse anschauen und ertasten. Außerdem war die Luft erfüllt von dem endlosen Schnattern zahlloser Gänseschnäbel. So ein lautes und aufgeregtes Schnattern wurde ja auch dem heiligen Martin von Tours zum Verhängnis.

Die letzte Etappe unserer Weltsteinwanderung führte uns durch ein sehr steiles Waldstück nach unten, direkt zum Ausgangspunkt unserer Wanderung. Zum Steg bei der Freizeitwiese an der Aist.

Den sonnigen und warmen Nachmittag ließen wir beim „Schwertberger Bräu“, einer kleinen Privatbrauerei in Schwertberg, bei Maurerforellen, Verhackertbroten und Mohnzelten im Gastgarten ausklingen.

Ein Danke gilt den Begleiterinnen und Begleitern der Blinden und Sehbehinderten. Ohne deren Engagement wäre ein solches Vorhaben nicht möglich.

Tour und Routeninformation:

Start- und Zielort: 4311 Schwertberg

Ausgangs- und Zielpunkt: Steg bei der Freizeitwiese an der Aist

Dauer: Ungefähr 3 bis 4 Stunden (Mit Rast)

Länge: Ungefähr 11 Kilometer

Höhenmeter (aufwärts): 318 Meter

Höhenmeter (abwärts): 318 Meter

Niedrigster Punkt: 253 Meter

Höchster Punkt: 475 Meter

Gutes Schuhwerk wird empfohlen!

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