Österreich

Ballonfahren im Mühlviertel am 20.10.2020

Blinde und Sehbehinderte kommen hoch hinaus. Ballonfahren im Mühlviertel.

Der Start des Heißluftballons wurde wegen Corona und wegen widriger Wetterverhältnisse (Wind, wenig bis keine Sicht etc.) bereits sechs Mal verschoben.  Am Dienstag, 20.10.2020 war es dann aber doch soweit und der Heißluftballon konnte abheben.

Das Abenteuer Ballonfahrt begann für einige Blinde und Sehbehinderte mit der Zugfahrt von Linz nach Schwertberg.

Beim Startplatz des Heißluftballons in Wartberg ob der Aist war bereits alles vorbereitet und aufgerüstet. Mit der Ballonhülle, Brenner, Gebläse, Korb, Verfolgerfahrzeugen und Anhängern kommt ein entsprechendes Equipment zusammen. Der Ballon mit Brenner und Korb für 16 Passagiere hat einen Wert von 100.000,– Euro.

Der geflochtene, rechteckige Korb mit Propan-Gasbrenner lag auf der Seite. Die Ballonhülle war auf der Wiese in ganzer Länge ausgelegt. Wir bekamen eine kleine Führung und konnten alles angreifen und abtasten. So konnten wir feststellen, dass die Ballonhülle aus verschiedenen Materialien besteht. Außerdem konnten wir auch die Seile, die den Ballon am Korb halten, anfassen. Während wir die Hülle abschritten, konnten wir uns deren Ausmaße vorstellen. Die Grüße des Ballons ist beeindruckend. Er hat eine Höhe von 33 Metern. Er ist der größte Heißluftballon in Österreich. Der Korb ist innen vollständig gepolstert und mit Haltegriffen ausgestattet. Diese werden bei der Landung noch sehr wichtig sein.

Freiwillige halfen beim Aufrichten des Ballons. Sie hielten die Öffnung des Ballons, während ein lautes Gebläse Luft in den Ballon blies. Durch die eingeblasene Luft richtete sich der Ballon immer weiter auf und zum Schluss wurde der Korb automatisch aufgestell.

Jetzt war es Zeit zum Einsteigen. Da der Korb sehr stabil gebaut ist, gibt es logischerweise keine Türen zum Ein- und Aussteigen. Man muss in den Korb klettern. Mit der fachkundigen Anweisung und Hilfe der Balloncrew meisterten wir auch dieses Hindernis. Der Korb war in Vierer-, Dreier- und Zweierabteilen aufgeteilt.  Laut Homepage des Veranstalters darf  eine mitfahrende Person maximal 120 Kg  haben. Ein Paar sollte nicht nehr als 200 Kg haben. Das muss man bereits beim Buchen der Fahrt angeben. Außerdem sollten Kinder unter 8 Jahren auch nicht mitfahren. Man sollte doch aus dem Korb sehen können.

Nachdem alle 15 Ballonfahrer im Korb verstaut waren wurde vom Piloten der, doch sehr laute, Brenner gezündet. Wenn man in der Nähe des Brenners steht, fühlt man die Wärme der Flammen und man kann sich in luftiger Höhe die Kopfbedeckung sparen. Man spürt nicht, wenn der Ballon vom Boden abhebt und langsam in die Höhe schwebt. Der Pilot kann den Korb durch Luftdüsen in der Luft in jede Richtung drehen. Aber auch das kann man nur visuell erkenne. Oder man spürt es durch den Wind.

Interessant war auch die Kommunikation des Piloten mit dem Flughafen Hörsching. Er musste immer seine Genehmigungen zum Steigen oder Sinken des Ballons einholen. So nebenbei unterhielt er sich auch mit dem Verfolgertross am Boden und beantwortete unsere Fragen. Da diesmal 2 Fallschirmspringeran Bord waren, stiegen wir auf eine Höhe von 7000 Fuß (2130 Meter). Als wir diese Höhe erreicht hatten, stellten sich die 2 Fallschirmspringer auf dem Korb und ließen sich rücklinks vom Korb fallen und waren sehr schnell verschwunden.

In der Höhe von 2100 Metern war die Temperatur angenehmer als in niederen Bereichen. Dort spürte man mehr den Wind. Aber in dieser Höhe gab es eine traumhafte Fernsicht in alle Richtungen. Unter uns zog langsam das herbstliche Mühlviertel vorbei. Man sah die verschiedensten Verfärbungen des Laubwaldes. Dann sah man nur die grünen Nadelwälder, die Wiesen, die Äcker, die Dörfer und die feinen Linien, die diese Dörfer irgendwie verband. Die Traktoren erschienen als Miniaturfahrzeuge.

In der Ferne sah man den Dachstein, den Schneeberg, die Rax, die Windräder vom Windpark  Spürbichl und ironischerweise dahinter die Türme vom Kernkraftwerk Temelin in Tschechien.

Dann holte sich der Pilot vom Flughafen Hörsching die Genehmigung zum Sinken ein und nur vom Wind getrieben schwebten wir der Erde entgegen. Je tiefer wir kamen, desto intensiver vernahmen wir die Umweltgeräusche von dort unten. Insider konnten auch die Pumpe eines Jauchenfasses ausmachen und man hoffte, dass man nicht auf einer frischgedüngten Wiese landet.

Wir wurden instruiert, wie wir uns bei der Landung richtig hinstellen und verhalten müssen. Jetzt kamen auch die Haltegriffe zum Einsatz. Die Ballone landen immer, wenn alles gut geht, in Fahrtrichtung. Deshalb kann man die Körbe in der Luft in jede Richtung drehen. Der Ballon setzte auf, hob wieder kurz ab, setzte wieder auf, hob noch einmal kurz ab und stand dann still. Das war absichtlich, da der Ballon Schwung hatte und abgebremst werden musste. Wir landeten beim Sportplatz in Neumarkt im Mühlviertel. Die Verfolger am Boden hielten dann den Korb fest, sodass nichts mehr passieren konnte. Es wird darauf geachtet, dass bei der Landung so wenig Flurschaden wie möglichentsteht.

Eine Landung eines Heißluftballons ist immer ein kleines Volksfest. Aus Nah und Fern kamen die Leute an und die Kinder hatten ihre Freude. Nachdem alle ausgestiegen waren, kam ein Bauer mit Mostkrügen und verteilte sie unter den wagemutigen Ballonfahrern. Bevor es zur Ballonfahrertaufe ging, wurde noch zusammengeräumt.

Es ist erstaunlich, wie schnell alles eingepackt und verstaut ist. Die Hülle des Ballons wurde zusammengelegt und dann auf einem Wagen aufgerollt. Das kann man sich als motorisierten Schlauchwagen (wie im Garten) vorstellen. Anstelle der Räder waren, wie bei einem Panzer, Raupen montiert. Damit man im weicheren Gelände fahren kann. Der Ballon war in einigen Minuten aufgerollt und der Wagen fuhr dann auf dem Anhänger.

Beim Verladen des Korbes halfen alle zusammen und schoben ihn mit mehreren „Ho Rucks“  auf dem Anhänger. Deshalb sind auch Griffe außerhalb des Korbes montiert.

Im Anschluss fand die Ballonfahrertaufe statt. Hierbei werden alle Erstfahrer in den Ballonadelstand aufgenommen und erhalten Ihren ganz eigenen Adelstitel. Diesen Titel sollte man sich merken und wenn man andere Ballonfahrer trifft, sollte man sich damit vorstellen. Wenn man seinen Titel nicht kennt, kostet es eine Runde. Genauso muss man eine Runde bezahlen, wenn man vom „FLIEGEN“ und nicht vom „FAHREN“ spricht.

Nachdem alle Feierlichkeiten beim Landeplatz abgeschlossen waren wurden wir mit dem Verfolgerfahrzeugen zum Ausgangspunkt der Ballonfahrt zurückgebracht. Und führ uns endete dieser wunderbare Tag bei einem gemütlichen Abschluss mit dem größten Käsekrainern und Bosnern von ganz Oberösterreich in Pregarten, bevor es zurück nach Linz ging.

Fliegen oder Fahren:

Wer sich über Luftfahrtschiffe oder Heißluftballons unterhält, tritt schnell ins Fettnäpfchen. Und zwar dann, wenn es darum geht, wie man die Bewegung bezeichnet. Denn ein Luftschiff fährt. Ein Flugzeug hingegen fliegt. Aber warum? Die Erklärung liegt in der Physik: Das Luftschiff fliegt mit Materialien, die leichter sind als die umgebende Luft (Helium oder heißere Luft). Die Physiker haben also definiert, dass alles, was leichter als Luft ist, fährt. Flugzeuge sind schwerer und fliegen daher.

Audioaufnahmen:

Audioaufnahme des Gebläses, mit dem der Ballon aufgeblasen wurde:

http://www.hojas.co.at/extern/audio/Geblaese.MP3

Audioaufnahme des Brenners: http://www.hojas.co.at/extern/audio/Brenner.MP3

Ein danke an die Begleitpersonen (Die Scheiti und den Scheiti). Ohne denen wäre so ein toller Tag nicht möglich gewesen.

SEHKREIS GmbH – Neue Hilfsmittelfirma für Blinde und Sehbehinderte in Wien

Wer ist die SEHKREIS GmbH?

Herr Ing. Marius Golek und Herr Michael Adrigan, die beide ihre Profession bei der Firma BAUM entdeckt haben: Sehbehinderte und blinde Menschen mit geeigneten Lösungen optimal zu unterstützen.

Gemeinsam weisen sie über 30 Jahre Erfahrung auf dem Gebiet der Beratung für vergrößernde Sehhilfen vor. Nun stellen sie ihre fachliche Kompetenz wieder den Kunden zur Verfügung.

Kontakt:

SEHKREIS GmbH

Schönbrunner Straße 195

1120 Wien

Telefon: 01/99 77 298

Mail: info@sehkreis.at

Web: https://www.sehkreis.at/

Eine Woche im  Erholungszentrum des BSV V in Schwarzach – Ein Reisebericht. 29.08.2020 bis 05.09.2020

Auf dem Weg ins Ländle – Samstag 29.08.2020

Zum dritten Mal machte sich eine Gruppe der Blindenpastoral Linz auf dem Weg Richtung Westen ins Ländle. Alfons, Gerhard, Martin, Christian, Inka, Hans, Monika, Erika, Anni, Brigitte und Maria waren wieder eine Woche im Erholungszentrum des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Vorarlberg im „Haus Ingrüne“ in Schwarzach zu Gast.

Die Zugfahrt am Samstag, 29.08.2020 verlief, abgesehen von der Mund- und Naseschutzmaßnahme, problemlos. Bei der Ankunft in Dornbirn schüttete es extrem und dieses Wetter sollte noch länger anhalten. Wir wurden am Bahnhof von Moni, Elias und Robert abgeholt und zum „Haus Ingrüne“ chauffiert. Da wir uns ja schon auskannten, ging das Einchecken sehr schnell von statten und so konnten wir es uns bei Kaffee und Kuchen gemütlich machen und ankommen. Abends genossen wir das gemütliche Zusammensitzen.

Ankommen im Ländle – Sonntag, 30.08.2020

Für Sonntag war kein Programm von Elias (Leiter Erholungszentrum „Haus Ingrüne“ geplant und somit stellten wir das Programm individuell zusammen. Einige spazierten oder fuhren zur Wallfahrtskirche Bildstein (Seehöhe 659 m) hoch und nahmen dort am Gottesdienst teil. Die Anderen blieben im Erholungszentrum und genossen deren Annehmlichkeiten.

Nachmittags wellnesten wir und nach Kaffee und Kuchen trafen wir uns im gemütlichen Aufenthaltsraum. Da in unserer Gruppe 2 Musikanten waren, machten wir einen Musiknachmittag daraus. Christian und Martin spielten auf der Gitarre und am Akkordeon. Von den roten Lippen, die man küssen soll, über das Kufsteinlied bis drunten in der grünen Au war da schon einiges dabei. Auch Pirron und Knapp mit dem Tröpferlbad und dem Campingurlaub kamen nicht zu kurz.

Reise in die Vergangenheit – Montag, 30.08.2020

Da das Wetter am Vormittag besser war, spazierten wir nach Schwarzach (Seehöhe 433 m) runter und besichtigten den Ort und die Pfarrkirche Hl. Sebastian. Natürlich mussten wir den steilen Weg auch wieder zurückgehen.

Der Ort Schwarzach zählt zu den Gemeinden im Bezirk Bregenz und hat rund 3.840 Einwohner. In der Zeit von 1804 bis einschließlich 1814 gehörte Schwarzach zu Bayern und wurde dann wieder Österreich zugeordnet.

Nachmittags machten wir uns nach Hohenems auf und besuchten dort das Schuhmachermuseum von Karl Nachbauer. Es war ein Besuch in der Vergangenheit. Nicht der Letzte in dieser Woche.

Werkzeug, Geräte, spezielle Nähmaschinen, dutzende Holzleisten für alle Schuhgrößen und das notwendige Rohmaterial erinnern an ein Handwerk, das mittlerweile beinahe ausgestorben ist, nachdem es vor langer Zeit noch alltäglich war.

Daneben konnten wir Dokumente, verschiedene Werkzeuge und alte Haushaltsgeräte angreifen und begreifen. Es lag auch noch der Geruch der alten Zeit in der Luft. Faszinierend war ein Fernseher aus dem Jahr 1957.

Ein Hauch von Salzbergwerk – Dienstag 01.09.2020

Dienstag war noch immer Regen angesagt. Ein geplanter Ausflug ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Aber das Erholungszentrum „Ingrüne“ ist für solches Wetter sehr gut ausgestattet.

Einige fuhren ins größte Einkaufszentrum Vorarlbergs. In den Messepark in Dornbirn. Die anderen genossen wieder die Annehmlichkeiten des Hauses. Dazu gehören eine Infrarot- und eine finnische Sauna, ein Fitnessraum (Ruderbank, Laufband, Ergometer, Crosstrainer, Massagetisch), ein Erholungsraum, ein gemütlicher Aufenthaltsraum, eine Blindenschießanlage, ein Showdowntisch (Tischball oder Blindentischtennis) und eine Kegelbahn für Blinde und Sehbehinderte. Außerdem  standen uns auch ein Getränke und Kaffeeautomat zur Verfügung. Natürlich alles mit Braille beschriftet und somit barrierefrei..

Nachmittags ging es, wie bereits in den beiden Jahren zuvor, zum Durchatmen und zum Entspannen in die Salzgrotte nach Lindau.

Angenehme Entspannungsmusik in Verbindung mit der warmen Atmosphäre der beleuchteten Salzkristalle sowie das große Gradierwerk (die Saline) ließen uns bald in einen entspannten Schlaf fallen. Nach dem sanften Wecken genossen wir noch ein Kristallsalz Peeling.

Abends war Kegeln angesagt. Dazu kamen Manfred und Herta ins Erholungszentrum. Auch Dietmar und Elias gesellten sich dazu.

Nachdem wir uns locker eingeschossen hatten, kam es natürlich zum Wettkampf zwischen 2 Gruppen. Zum Abschluss gab es eine Fuchsjagd. Eine sehr interessante und tolle Variante beim Kegeln. Diese Kegelvariante kannten die Oberösterreicher noch nicht.

Saubirne und Goebbel´s-Schnauze – Mittwoch 02.09.2020

Endlich war auch das schöne Wetter bei uns in Schwarzach angekommen. Nach dem Frühstück fuhren wir in die Marktgemeinde Hörbranz und tauchten in die Welt das Schnapsbrennens ein. In der Schnapsbrennerei Prinz wurde uns die traditionelle Brennkunst erklärt und vorgestellt.

Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das Schnapsbrennen in Österreich erstmals urkundlich erwähnt. Waren es damals noch die Mönche, die sich in den Klöstern mit diesem Handwerk beschäftigten, so wurde es im Laufe der Zeit auch von den Bauern erlernt und betrieben. Zur Zeit der österreich-ungarischen Monarchie kam es dann zu einer regelrechten Hochblüte des Schnapsbrennens, infolgedessen das „Schnapsbrenn-Monopol“ durch Kaiserin Maria Theresia an besonders fleißige und rechtschaffende Bauern verliehen wurde.

So kam es, dass der Fein-Brennerei (damals noch Gasthaus und Bauernhof mit angeschlossener Hausbrennerei) das Brennrecht urkundlich durch Kaiserin Maria Theresia verliehen wurde – ein Meilenstein für die damals noch junge Geschichte der Fein-Brennerei.

In weiterer Folge wurde die Hausbrennerei in Verschlussbrennerei (Man kann Tag und Nacht brennen) umgewandelt, die einer strengen Kontrolle durch den Zoll unterliegt. Über 340 Plomben stellen sicher, dass der Zoll jeden Monat die Destillats-Menge kontrollieren kann. (Für die #Brandweinsteuer).

In der Schnapsbrennerei Prinz werden im Jahr zwischen 8.000 und 10.000 Tonnen verschiedener Obstsorten zu Schnäpsen verarbeitet. Das Obst (Saubirne, Williamsbirne, Marille, Kirsche, Zwetschke) wird in 27 Tanks (110.000 Liter) zur Maische vergoren. Pro Tag werden etwa 30 Tonnen Maische verarbeitet. Aus 100 Kg Williamsbirne bekommt man etwa 2,5 Liter Schnaps heraus.

Es gibt 3 Sorten von Destillaten: Schnaps, Edelbrand, Likör und natürlich gab es entsprechende Kostproben der einzelnen Destillate.

Nachmittags gab es die nächste Reise in die Vergangenheit und unserer Jugendzeit. Wir besuchten das Radiomuseum Herbert Rauch in Lustenau.

Nicht weniger als 550 Radios gibt es in Rauch’s Radiomuseum zu bestaunen. “In einem Lagerraum gibt es  nochmal so viele Geräte. Die werden auch immer wieder als Ersatzteillager benutzt. Unter anderem findet man Geräte der Marken Ingelen, Philips, Grundig, Blaupunkt, Jura, Minerva, Nora, Braun, Bang & Olufsen, Saba und einige längst vergessene Marken.

Ein beeindruckendes und zeitgeschichtliches Ausstellungsstück ist die „Goebbel´s-Schnauze“. Der Volksempfänger aus der Nazizeit.

Dazu kommen noch Fernseher, Tonbandgeräte, Grammophone, Plattenspieler, Kassettenrekorder, Jukebox, Leierkasten und eine Schallplattensammlung von 13.000 Singles und hunderten Langspielplatten.

Das wertvollste Stück im Museum ist für Rauch zweifelsohne der österreichische Ingelen Geographic US537W aus dem Jahr 1937: “Das ist das Stück, von dem jeder Radiosammler träumt. In den 90ern wurde so ein Exemplar auf einer Auktion in Wien für 42.000 Schilling verkauft. Das Besondere am Ingelen ist seine Frequenzanzeige. Jeder ausgewählte Sender entspricht einer Stadt auf der Europakarte.

Die Ausstellungsstücke kommen aus der ganzen Welt. Hauptsächlich sind die Radios aber aus der Schweiz. Fabriziert wurden sie in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, England, Holland, Schweden, den Vereinigten Staaten von Amerika, Japan, Russland, Tschechien und der ehemaligen DDR.

So nebenbei gab es auch noch andere Ausstellungstücke wie Schreibmaschine, Registrierkasse oder ein altes Wandtelefon.

Wir konnten viele Ausstellungstücke anfassen und einige sogar ausprobieren. ‚Bei den Hits aus den Fünfzigern und Sechzigern, die manche auch mit Begeisterung mitsangen, wurden wir wieder jung.

Es war eine Reise in die Vergangenheit und in unsere Jugendzeit. Viele solcher Geräte haben wir selbst noch benutzt.

Auf der Rückfahrt fuhren wir nach Lauterach und einige besuchten einem Hofladen. Den kannten wir schon von unserer Urlaubswoche aus dem Jahr 2019.  Sie holten sich einen Riebel (Vollkorngriess). Auch eine handgeschmiedete Eisenpfanne (Riebelpfanne mit Doppelgriff) war bei der Rückfahrt dabei.

Da wir Zeit hatten,  machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Jannersee. Einen Badesee in Lauterach. Im See wurde auch nach Opfern von Jack Unterweger gesucht.

Abend spazierten wir nach Bildstein hoch und konnten einen grandiosen Blick über das Rheintal mit traumhaften Sonnenuntergang genießen. In Bildstein befindet sich auch eine Erscheinungskapelle.

Schweizer Wasserspiele – Donnerstag 03.09.2020

Heute war ein Ganztagesausflug angesagt. Nach dem Frühstück fuhren wir in die Schweiz und besuchten ein Highlight unweit des Bodensees. Nach etwa 1 ½ Stunden fahrt kamen wir nach Schaffhausen, zum Rheinfall. Einer der größten Wasserfälle Europas

Auf dem Weg vom Bodensee nach Basel stellen sich dem Hochrhein mehrfach widerstandsfähige Gesteine in den Weg, die das Flussbett verengen und die der Fluss in Stromschnellen und einem Wasserfall, dem Rheinfall, überwindet.

Wir hörten schon von weitem das gewaltige Rauschen des Wasserfalls.

Der Rheinfall hat eine Höhe von 23 Metern und eine Breite von 150 Metern. Der Kolk (Wassergefüllte Vertiefung, Aushöhlung  am Fuß von Wasserstürzen) in der Prallzone hat eine Tiefe von 13 Metern. Bei mittlerer Wasserführung des Rheins stürzen im Rheinfall 373 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über die Felsen.  Die höchste Abflussmenge wurde im Jahr 1965 mit 1250 Kubikmetern, die geringste Abflussmenge im Jahr 1921 mit 95 Kubikmetern pro Sekunde gemessen.

Der Rheinfall wird in der Mitte durch einen Felsen geteilt.

Wir fuhren mit einem Ausflugsboot dicht an den Rheinfall heran. Da wir einen Audioguide bekammen, hatten wir immer die entsprechenden Infos zu unserer Fahrt.

Auf dieser Rundfahrt erlebten wir die hinabstürzenden Wassermassen aus nächster Nähe. Der Kapitän steuerte das Boot schon so, dass wir auch etwas vom herabstürzenden Wasser abbekammen. Natürlich schaukelte das Boot auch etwas heftiger. Was einiges Kreischen unter dem Bootsinsassinnen und Bootsinsassen auslöste.

Bei anderen Rundfahrten kann man sich auch am mittleren Felsen absetzen lassen. Die Besteigung der Aussichtsplattform mit naher Sicht auf den Fall erfolgt über schmale und steile Treppen.

Nachdem wir wieder das Ufer erreicht hatten, suchten wir uns einen gemütlichen Platz zum Jausenen. Wir hatten ein gut gefülltes Lunchpaket mitbekommen. Diesen Platz fanden wir auch, mit direktem Blick auf den Rheinfall und immer das Rauschen im Hintergrund. Die Preise in den Restaurants waren nicht ohne. Wiener Schnitzel Euro 27,–, Frankfurter Euro 15,–, eine Kugel Eis 4 Fränkli (Euro 3,50).

Anschließend spazierten wir über viele Stufen am Rande des Rheinfalls bis zur Gemeinde Dachsen hoch. Immer begleitet vom gewaltigen Rauschen des Wasserfalls, der nur wenige Meter neben uns in die Tiefe stürzte.

Den Abend ließen wir im Erholungszentrum sehr gemütlich, und da es das Wetter zuließ, im Freien ausklingen.

Die Perle der Alpen – Freitag 04.09.2020

Auch am letzten Tag unserer Aktivitäten im Ländle war ein Ganztagesausflug angesagt. Wir fuhren ins Brandnertal. Auf einer kurvenreichen Bergstraße und einer traumhaft schönen Gegend fuhren wir auf eine Seehöhe von 1558 m. Unser Ziel war die Talstadion der Lünerseebahn in Brand bei Bludenz.

Die Lünerseebahn ist eine Luftseilbahn und Pendelbahn. Sie verbindet die Talstation am Talende im Gemeindegebiet von Brand mit der Bergstation bei der Staumauer des Lünersees im Gemeindegebiet von Vandans auf 1983 m Seehöhe.

Die neue Lünerseebahn ist seit dem Juli 2020 wieder im Betrieb. Die Bahn ist komplett barrierefrei und somit auch mit Rollstühlen, Rollatoren oder Kinderwägen zu nutzen.

Mit der Lünerseebahn erreichten wir einen der schönsten Alpseen innerhalb einer 5-minütigen Seilbahnfahrt. Bequemer geht es nicht mehr, um einen hoch gelegenen Alpensee zu erreichen. Am Seeufer liegt die voll bewirtschaftete „Douglashütte“ des Alpenvereins.

Oben angekommen hatten wir einen traumhaften Blick auf den türkisblauen See und das Rätikongebirge, das sich im See spiegelten.

Hier begann auch unsere Wanderung um den See. Der Lünersee ist der Startpunkt für zahlreiche Wanderungen unter anderem zur Schesaplana, dem höchsten Berg im Rätikon. Das hatten wir aber nicht vor.

Wir wandten uns nach rechts und wanderten auf einem Schotterweg dahin. Wir wurden von 2 Rollstuhlwanderen (Elektrisch) überholt. Etwa zur Hälfte des Weges machten wir bei der Alpe Lünersee Hütte (Südseite des Sees) Rast. Zwischen Hühnern und Ziegen sowie anderen Wanderern verzehrten wir unsere Jause. 4 von unserer Gruppe wollten es wissen und vollendeten den Rundweg. Die anderen gingen den Weg zurück.

Man kann den Lünersee, mit Rast, gemütlich in 3 Stunden umrunden. Start- und Zielpunkt ist die Douglashütte bei der Bergstadion. Der Rundweg ist auch für Menschen mit Behinderung zu meistern. Für Blinde und Sehbehinderte, die gut zu Fuß sind, sollte der Lünerseerundweg kein Problem darstellen.

Die einzigartige Natur des Rätikon, die frische Bergluft und ein atemberaubendes Bergpanorama machte diese Wanderung zum Erlebniss. Wir sind 2020 deswegen erst im September ins Erholungszentrum gefahren. Wir wollten unbedingt zum Lunersee und im Mai/Juni liegt dort noch Schnee.

Um wieder ins Tal und somit zu unseren Büssli´s zu gelangen, hätten wir über den „Bösen Tritt“ absteigen können. Alternativ wählten wir aber doch wieder die Seilbahn um sicher ins Tal zu gelangen.

Zurück im Erholungszentrum wurde am Abend gegrillt und wir wurden mit Vorarlberger Köstlichkeiten verwöhnt. Der Abschluss unserer Woche war aber das Lagerfeuer. Christian und Martin nahmen wieder Gitarre und Akkordeon in die Hände und unterhielten uns mit ihrem umfangreichen Musikrepertoire. Nachdem auch Bobbe Jaan´s „Ich steh an der Bar und habe kein Geld“ verklungen war wurde auch das Team vom Erholungszentrum aktiv und versuchte mit dem Hit „Vo Mello bis ge Schoppornou bea i glofo“ uns noch etwas typisch vorarlbergerisches mitzugeben.

Heimreise – Samstag, 05.09.2020

Die Woche im Erholungszentrum des BSV V ist natürlich wieder zu schnell vergangen. Die Blinden und Sehbehinderten bedanken sich bei ihren Begleiterinnen und Begleitern (Maria, Anni, Brigitte, Inka und Hans/Scheiti). Sowie für die tolle Organisation und Unterstützung des Teams des BSV V (Elias, Bruno, Tanja, Anna, Ramona, Moni, Zenep, Belinda, Robert, Benny, Dietmar, Manfred, Herta).

Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen im Jahr 2021. Schließlich haben wir den Termin schon fixiert.

Linkliste:

Link zu einem Filmbeitrag über das Schuhmachermuseum: https://www.youtube.com/watch?v=Bl1HYz4bpHs

Rauchs Radiomuseum – Herbert Rauch im Interview

Link : https://www.youtube.com/watch?v=j_tJkWCYgzA

Link zum Imagefilm vom „Haus Ingrüne“

 

ÖBB – Fahrscheinautomaten der ÖBB auch für Blinde und Sehbehinderte nutzbar.

Die Fahrscheinautomaten der ÖBB sind für Blinde und Sehbehinderte auch ohne sehende Begleitung nutzbar. Und das geht mit dem Telefon-Joker der ÖBB.

Beim Fahrscheinautomaten ist unter dem Bildschirm (Touchscreen), haptisch und in Blindenschrift eine Servicenummer angegeben.

Die Telefonnummer lautet: 05 17 17 25 (Diese Nummer gleich speichern!).

Unterhalb dieser Telefonnummer ist die Nummer des jeweiligen Fahrscheinautomaten angegeben.

Und unterhalb der Automatennummer sind alle Informationen auch in Blindenschrift zum Ertasten.

Vorgangsweise beim Lösen eines Fahrscheines mittels Anruf:

Geld (Münzen oder Papiergeld) oder Bankomatkarte griffbereit halten – (Zahlungsarten weiter unten)

Man ruft die Servicenummer 05 17 17 25 (zum Ortstarif) an.

Nachdem man dem Kundenbetreuer die Automatennummer gesagt hat und wohin man fahren möchte (inklusive wichtiger Angaben wie Behindertenpass und Kernzonen), steuert  dieser den Automat aus der Ferne und bereitet die Buchung des gewünschten Tickets vor. Der Kunde muss nur mehr die Bezahlung direkt beim Automaten bar, mit Karte oder mit Apple Pay vornehmen und schon ist sein Ticket im Ausgabefach des Automaten.

Aufbau der Fahrscheinautomaten, ausgehend vom Bildschirm:

Der Bildschirm (Touchscreen) nimmt den größten Teil des Fahrscheinautomaten ein.

Oberhalb des Bildschirmes, etwa in der Mitte, befindet sich der Münzeinwurf.

Unterhalb des Bildschirmes und der haptischen Beschriftung, im linken Bereich befindet sich das Entnahmefach für die Fahrkarte und für das Wechselgeld.

Rechts vom Bildschirm befinden sich:

Oben, der Einschub für Bankomatkarte oder Kreditkarte.

Darunter befindet sich der Zahlenblock für die PIN-Eingabe.

Unter dem Zahlenblock befindet sich der Einzug für das Papiergeld.

Und unter dem Einzug für das Papiergeld befindet sich der NFC Leser für das kontaktlose Bezahlen. Den kann man sehr gut ertasten. Er hebt sich quadratisch ab.

Bezahlmöglichkeiten bei den Automaten!

Man bezahlt an den ÖBB Ticketautomaten entweder bar (Münzen und Papiergeld), mit Bankomatkarte, mit Kreditkarte oder mit Apple Pay.

Der Automat akzeptiert 10-, 20- und 50-Cent-Münzen sowie 1- und 2-Euro-Münzen. Außerdem kann man mit 5-, 10-, 20-, 50- und 100-Euro-Banknoten zahlen.

Der Automat kann als Retourgeld nur Münzen zurückgeben. Daher sind bei der Barzahlung mit Banknoten Mindestbeträge vorgegeben: Die Bezahlung mit einer 20-Euro-Banknote ist ab 11 Euro Zahlungsbetrag möglich, mit einer 50-Euro-Banknote ab 41 Euro und mit einer 100-Euro-Banknote ab 91 Euro.

Standorte der Fahrkartenautomaten in Linz.

Linz HBF: 6 Automaten im mittleren Stockwerk (Kassenhalle). Davon ein Automat für Rollstuhlfahrer und kleinwüchsige Menschen. Auf Höhe der Säule mit dem Blindenpiktogramm. Zwischen Infostand und Stiege zum Ausgang (Taxistandplatz).

Linz Urfahr: 1 Automat beim Eingang zum Warteraum.

Linz Pichling: 1 Automat am Bahnsteig.

Linz Ebelsberg: 1 Automat in der Unterführung.

Linz Oed: 1 Automat am Mittelbahnsteig.

Linz Frankstraße: 1 Automat in der Unterführung beim Aufgang zu den Bahnsteigen.

Linz Wegscheid: 1 Automat im Warteraum.

Standorte der Fahrkartenautomaten in Wels

Wels HBF: 3 Automaten in, im 1. Obergeschoss beim Ausgang in Richtung Stadt, im 2. Obergeschoss – Übergang zur Neustadt und im Erdgeschoss beim Ausgang Bahnsteig 1 (rechts)

Wels Messe: Ticket im Internet oder über Handy.

Wels LB (Lokalbahn): Ticket im Internet oder über Handy

Standorte der Fahrkartenautomaten in Steyr

Steyr : 1 Automat in der Kassenhalle.

Steyr-Münichholz: 1 Automat in der Wartekoje

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und Richtigkeit. Bei eventuellen Fehlern und falschen Informationen ersuche ich um eine entsprechende Rückmeldung.

Quelle: ÖBB und eigene Recherchen.

Info zur Gratis Jahresvignette für Menschen mit Behinderung

Sie haben Anspruch auf eine kostenlose Jahresvignette für die österreichischen Autobahnen und Schnellstraßen. Und Sie sind von der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit.

Dann erhalten Sie in Zukunft automatisch für das auf Sie zugelassene mehrspurige Fahrzeug eine Digitale Jahresvignette!

Das bedeutet für Sie:

Sie haben bisher die Jahresvignette direkt vom Sozialministriumservice bezogen? Sie müssen keinen Antrag mehr an das Sozialministeriumservice stellen. Für das Kennzeichen des auf Sie zugelassenen Kfz schaltet die ASFINAG — bei Vorliegen aller Voraussetzungen — automatisch eine Digitale Jahresvignette frei.

Sie haben die Vignette bisher selbst gekauft und die Kosten ersetzt bekommen? Sie müssen keine Jahresvignette mehr erwerben, da die ASFINAG für das Kennzeichen des auf Sie zugelassenen Kfz, sofern es von der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit ist, automatisch eine Digitale Jahresvignette freischaltet.

Sie sind nicht von der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit?

Haben Sie keine Befreiung von der motorbezogenen Versicherungssteuer, wird keine Digitale Jahresvignette automatisch für Sie freigeschaltet. Bitte wenden Sie sich in diesem Falle an Ihre Kfz-Versicherung.

   Wer ist Ihr erster Ansprechpartner?

Bei Fragen zur Befreiung von der motorbezogenen Versicherungssteuer gibt Ihnen Ihre Kfz-Versicherung Auskunft. Bitte beachten Sie, dass eine Befreiung von der motorbezogenen Versicherungssteuer Voraussetzung ist, damit Ihre Versicherung Ihr Kennzeichen an die ASFINAG weiterleitet und Ihre Digitale Jahresvignette automatisch aktiviert wird. Das gilt übrigens auch, wenn Sie ein neues Kennzeichen erhalten.

FAQ zur Jahresvignette ab 2020

Was ändert sich bei der Vergabe von Gratis-Jahresvignetten ab dem Jahr 2020?

Jahresvignette kann nur für ein Kennzeichen in Anspruch genommen werden.

Ich habe ein Zweitauto./Es gibt in unserem Haushalt ein zweites Auto. Bekomme ich dafür ebenfalls eine Gratis-Jahresvignette?

Die Digitale Vignette ist an ein Kennzeichen gebunden, nicht an ein Fahrzeug. Eine Gratis-Jahresvignette kann nur für ein Kennzeichen in Anspruch genommen werden

Auf wen muss das Kfz-Kennzeichen, für das ich eine digitale Gratisvignette erwerben möchte, angemeldet sein?

Das Fahrzeug muss auf die Person mit Behinderung zugelassen sein.

Bei Zulassungsgemeinschaften, d. h. wenn ein Kfz auf mehrere Personen zugelassen ist, ist die Befreiung von der motorbezogenen Versicherungssteuer und die Freischaltung der Gratis-Jahresvignette grundsätzlich nur möglich, wenn alle Personen der Zulassungsgemeinschaft die entsprechenden Voraussetzungen (Nachweis der Behinderung) erfüllen.

Ich habe gehört, dass die Digitale Vignette erst mehrere Tage nach dem Kauf gültig ist. Gilt das auch für die Gratisvignette?

Die Digitale Vignette wird für anspruchsberechtigte Personen von der ASFINAG freigeschaltet und ist ab dem Zeitpunkt der Freischaltung gültig.

Ich habe immer eine Gratisvignette vom Sozialministeriumservice erhalten. Ich habe gehört, dass Schreiben an die

In diesem Fall wird das Kennzeichen des KFZ, das auf Grund des Eintrages der Unzumutbarkeit im Behindertenpass von der motorbezogenen Versicherungssteuer befreit ist, eine digitale Vignette im Wege des Eintrages des Kennzeichens in der Vignettendatenbank freigeschaltet.

Die Befreiung gilt ab dem Datum der Gültigkeit des Eintrages der Unzumutbarkeit bis zum 31. Jänner des Folgejahres bei Befristung des Behindertenpasses (analog Klebevignette).

Die Zulassungsdatenbank meldet ennzeichenwechsel/Fahrzeugwechsel/Abmeldung etc, an die ASFINAG.

Wer erhält das Schreiben, wenn eine Zulassungsgemeinschaft vorliegt?

Das Sozialministeriumservice versendet Schreiben zur Gratisjahresvignette 2020 an

anspruchsberechtigte Personen (Behindertenpass mit der Zusatzeintragung „Unzumutbarkeit der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel“), welche im Vorjahr eine Gratisvignette für 2019 erhalten haben oder die im Jahr 2019 (bis zum Stichtag) die Anspruchsberechtigung erlangt haben.

Das Sozialministeriumservice ist nicht an die Zulassungsdatenbank angebunden. Ob eine Einzelzulassung oder eine Zulassungsgemeinschaft vorliegt, ist bei Versendung der Schreiben nicht bekannt

Was muss ich tun, wenn eine Zulassungsgemeinschaft vorliegt?

Bisher konnte eine Jahresvignette bzw. die Bestätigung für einen Kostenersatz auch ausgestellt werden, wenn die behinderte.Person (Behindertenpass mit der Zusatzeintragung Unzumutbarkeit der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel“) als „Zweilzulassungsbesitzer“ im Zulassungsschein eingetragen war.

Mit der Anbindung der Voraussetzungen für eine Gratis-Jahresvignette an die Befreiung von der motorbezogenen Versicherungssteuer ist das aktuell nicht möglich. Nach der aktuellen Regelung müssen alle im Zulassungsschein eingetragenen Personen die Anspruchsvoraussetzungen aufweisen.

Im Zuge der Änderung und Vereinfachung der Abläufe war eine Reduzierung des

anspruchsberechtigten Personenkreises nicht beabsichtigt. Daher wurde in Bezug auf Zulassungsgemeinschaften eine Nachbesserung der Regelungen in Aussicht gestellt.

Ist der Behindertenpass noch aktuell?

Es wurde leider festgestellt, dass Menschen mit Behinderung, mit Behindertenpässen unterwegs sind, die nicht am aktuellen Stand bei dem Zusatzeintragungen sind.

Die entsprechenden Behindertenpässe wurden schon vor sehr langer Zeit ausgestellt und anscheinend seitdem nicht mehr aktualisiert. Wenn man bei Kontrollen feststellt, dass zum Beispiel der Eintrag für eine Begleitperson fehlt, dann hilft auch keine Diskussion. Auch die Bemerkung: „Ich fahre schon 30 Jahre mit dem Behindertenpass!“ hilfreich ist, bezweifle ich. Das kann sehr teuer kommen!

Deshalb ist es immer sehr hilfreich, wenn man von Zeit zu Zeit seine Dokumente kontrolliert und auf Aktualität prüft.

Diese Zusatzeinträge können im Behindertenpass eingetragen sein:

Zusatzeintragungen mit Piktogramm.

Unzumutbarkeit der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel wegen dauerhafter Mobilitätseinschränkung aufgrund einer Behinderung.

Der Inhaber/die Inhaberin des Passes…

kann die Fahrpreisermäßigung nach dem Bundesbehindertengesetz in Anspruch nehmen.

bedarf einer Begleitperson.

ist überwiegend auf den Gebrauch eines Rollstuhles angewiesen.

ist schwer hörbehindert.

ist hochgradig sehbehindert.

Ist blind.

Ist gehörlos.

Ist taubblind.

benötigt einen Assistenzhund (Blindenführ-, Service- oder Signalhund)

Gesundheitschädigung gern. § 2 Abs.1 erster Teilstrich VO 303/196 liegt vor.

Gesundheitschädigung gern. § 2 Abs.1 zweiter Teilstrich VO 303/196 liegt vor.

Gesundheitschädigung gern. § 2 Abs.1 driter Teilstrich VO 303/196 liegt vor.

Zusatzeintragungen ohne Piktogramm

ist Epileptiker/Epileptikerin.

ist Träger/in von Osteosynthesematerial.

ist Träger/in einer Prothese.

ist „Träger/in eines Cochlearimplantates“.

ist Träger/in einer Orthese.

Die NOVA entfällt für Blinde – Novelle im NoVAG (Paragraf 3 Z 5)!

Wer die Unzumutbarkeit der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel oder Blindheit im Behindertenpass eingetragen hat, bzw. einen Parkausweis besitzt, ist ab heute von der Normverbrauchsabgabe (NoVA) befreit!

Novelle im NoVAG (Paragraf 3 Z 5)

Auszug bei ÖAMTC:

Die NoVA wird nicht fällig, wenn

es sich um ein Kraftfahrzeug handelt, das von Menschen mit Behinderungen zur persönlichen Fortbewegung verwendet wird, sofern der Mensch mit Behinderungen eine eigene Lenkerberechtigung hat oder glaubhaft macht, dass das Kraftfahrzeug überwiegend für seine persönliche Beförderung benützt wird. Die Behinderung ist durch die Eintragung der Unzumutbarkeit der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel oder der Blindheit im Behindertenpass bzw. einen Ausweis gemäß § 29b Straßenverkehrsordnung 1960,  nachzuweisen

Link zum ÖAMTC: https://www.oeamtc.at/thema/steuern-abgaben/nova-18177294

Berufsliste der reglementierten Gesundheitsberufe

Für die Ausübung der reglementierten Gesundheitsberufe

  • Gesundheitspsychologin/Gesundheitspsychologe
  • Klinische Psychologin/Klinischer Psychologe
  • Musiktherapeutin/Musiktherapeut
  • Psychotherapeutin/Psychotherapeut

ist eine Eintragung in die jeweilige Berufsliste als Voraussetzung für die selbstständige Berufsausübung erforderlich.

Für Trainingstherapeutinnen/Trainingstherapeuten ist der Eintrag in die Berufsliste als Berechtigungsnachweis für die Berufsausübung anzusehen.

Das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz führt folgende Berufslisten:

Museen in Österreich

Museen in Österreich

Der Museumsbund Österreich hat gemeinsam mit allen mit Museumsangelegenheiten befassten regionalen Einrichtungen in den Bundesländern die Museumsregistrierung entwickelt, um Museen, die der ICOM-Definition entsprechen und sich an diese gebunden sehen, von anderen kulturellen, museumsähnlichen Institutionen und Einrichtungen zu unterscheiden.

Link zur Homepage von Museen in Österreich

Parkerleichterungen mit einem § 29b StVO Ausweis

Parkerleichterungen mit einem § 29b StVO Ausweis im Detail

Allgemeine Informationen

Die Erleichterungen beim Halten und Parken im Straßenverkehr gelten auch für Lenker von Fahrzeugen, während sie eine dauerhalft mobiltätseingeschränkte Person befördern.

Wo mit dem Parkausweis das Halten zum Ein- und Aussteigen und zum Ein- und Ausladen der nötigen Behelfe (zB Rollstuhl) erlaubt ist:

  • Auf Straßenstellen, an denen ein Halte- und Parkverbot durch Verkehrszeichen kundgemacht
  • NEU! seit 6.10.2015: auf Straßenstellen, an denen ein Halte- und Parkverbot durch Bodenmarkierung (am Fahrbahnrand angebrachte gelbe Linie) kundgemacht ist
  • In zweiter Spur (dh Abstellen eines Fahrzeuges am Rand der Fahrbahn)

Wo mit dem Parkausweis das Parken zulässig ist:

  • Auf Straßenstellen, an denen ein Parkverbot durch Verkehrszeichen kundgemacht
  • NEU! seit 6.10.2015: auf Straßenstellen an denen ein Parkverbot durch Bodenmarkierung (am Fahrbahnrand angebrachte gelbe Linie) kundgemacht ist
  • In einer Kurzparkzone ohne zeitliche Beschränkung
  • In einer Fußgängerzone während der Zeit, in der eine Ladetätigkeit vorgenommen werden darf
  • NEU! seit 6.10.2015: in einer Fußgängerzone während der Zeit, in der eine Fußgängerzone befahren werden darf. Das Befahren von Fußgängerzonen kann dauernd oder zu bestimmten Zeiten behördlich erlaubt werden, wenn sich dort entsprechende Einrichtungen (zB Ärztezentren, Ambulatorien, Sozialversicherungseinrichtungen) befinden, vgl. § 76a Abs 2a StVO – BGBl I Nr. 123/2015
  • Auf Behindertenparkplätzen

Bei Inanspruchnahme der erwähnten Halte- und Parkerleichterungen ist es notwendig, beim Parken den Ausweis im Kraftfahrzeug hinter der Windschutzscheibe gut erkennbar anzubringen und beim Halten auf Verlangen vorzuzeigen.

Achtung

Ob eine Parkgebühr zu bezahlen ist, obliegt der Gemeinde. In den meisten Bundesländern ist das Parken für Inhaberinnen/Inhaber eines Parkausweises für Behinderte nach § 29b StVO jedoch kostenlos.
Diese Bestimmungen gelten auch für Lenkerinnen/Lenker von Fahrzeugen, während sie einen Menschen mit Behinderung, der einen Parkausweis besitzt, befördern.

Quelle: Österreich.gv.at

Link zu Österreich.gv.at: https://www.oesterreich.gv.at/themen/menschen_mit_behinderungen/kfz_und_behinderung/Seite.1260200.html