Jährliche Archiv: 2025

Linz – Blaulichtorganisationen und der Euro-Key! Wenn der Notruf vor verschlossener Tür endet!

Ein weiterer Erfahrungsbericht aus Linz. Die Geschichte wiederholt sich.

 

Eigentlich können Sekunden über Leben und Tod entscheiden.

 

Diese Botschaft wurde in letzter Zeit sehr gerne von Blaulichtorganisationen in sämtlichen Medien verbreitet.

 

Was passiert, wenn Einsatzkräfte von Rettung, Feuerwehr und Polizei zu einem Notruf bei einem öffentlichen Behinderten-WC in Linz gerufen werden – und feststellen müssen, dass sie die Tür nicht öffnen können, weil der erforderliche Euro-Key fehlt? Und schlimmer noch: Niemand weiß, was ein Euro-Key überhaupt ist?

 

Unvorstellbar? Leider nicht. In Linz, Oberösterreich, sind solche Situationen keine Seltenheit und auch keine Einzelfälle.

 

Ein konkreter Vorfall ereignete sich bereits am 23. Juli 2023 bei der Straßenbahnhaltestelle Unionkreuzung im Mittelgeschoss. Ich kam zufällig vorbei, als gerade ein Einsatz stattfand: Ein Notruf war aus der dortigen barrierefreien WC-Anlage abgesetzt worden. Vor Ort standen Einsatzkräfte der Rettung, Feuerwehr und Polizei – ratlos vor der verschlossenen Tür. Keiner von ihnen hatte einen Euro-Key dabei, um Zugang zu erhalten.

 

Da ich selbst auf dem Weg zu diesem WC war und glücklicherweise einen Euro-Key besitze, konnte ich die Tür öffnen und die Situation rasch klären. Zum Glück befand sich niemand in der Anlage.

 

Trotzdem hinterließ dieses Erlebnis ein mulmiges Gefühl. Was wäre, wenn ich selbst einmal in einer Notlage in einer öffentlichen WC-Anlage der Stadt Linz wäre – und die Einsatzkräfte stünden hilflos vor der Tür, weil ihnen der passende Schlüssel fehlt? Und der zuständige Mitarbeiter der Stadt mit dem Euro-Key ist gerade nicht erreichbar? Oder er kommt zu spät!

 

Damals war der Samariterbund für den Einsatz verantwortlich. Mein Ansprechpartner, Herr Preslmair (Einsatzleitung Rettungsdienst, Samariterbund Linz), versicherte mir, sich der Sache anzunehmen.

 

Auch bei späteren Nachfragen bei verschiedenen Polizeiinspektionen erhielt ich stets dieselbe Antwort: Der Euro-Key sei unbekannt und auf den Einsatzfahrzeugen nicht vorhanden. Das hat sich bis September 2025 nicht geändert!

 

Es gab damals auch eine Antwort der Stadt Linz von der Abteilung Gebäudemanagement und Tiefbau :

 

Mail der Stadt Linz:

 

Sehr geehrter Herr Hojas!

Wir haben Ihre Eingabe unverzüglich einer genauen Überprüfung unterzogen. Wie wir in Erfahrung bringen konnten, hat sich der Vorfall am 23.7.2023 wie folgt ereignet:

Vom öffentl. Behinderten-WC Unionkreuzung wurde ein Notruf an die LinzAG Leitzentrale abgeschickt, welche ihren Revierfahrer verständigten. Auch wurde von der LinzAG-Zentrale die Rettung kontaktiert. Die Rettung war zuerst vor Ort, konnte jedoch mangels Euro-Key nicht öffnen und verständigte die Polizei. Auch die Polizei hatte keinen Euro-Key im Streifenwagen, so musste gewartet werden, bis der LinzAG-Revierfahrer eintraf. Genau in diesem Zeitfenster haben Sie die WC-Anlage aufgesucht.

Weshalb die Rettungsorganisationen und in diesen Fall auch die Polizei über keinen Euro-Key verfügten, entzieht sich unserer Beurteilung. Wir haben jedoch bereits mit den Rettungsorganisationen Kontakt aufgenommen.

Ergänzend darf festgehalten werden, dass bei den zuletzt errichteten bzw. renovierten öffentl. WC-Anlagen (Volksgarten, Promenade, Grüne Mitte, Lindbauer, Südbahnhof, Hauptplatz, Donaupark) eine Notrufleitung von der Behinderten-Toilette zur 24 Stunden durchgängig besetzten Portierstelle im Alten Rathaus besteht. Im Notfall suchen Mitarbeiter*innen der Stadt umgehend die WC-Anlage auf, außerhalb der Dienstzeiten übernimmt das die Fa. ÖWD. In beiden Fällen ist selbstverständlich ein Euro-Key vorhanden.

Mit freundlichen Grüßen

Antwort Stadt Linz Mailende:

 

Erfahrungsbericht: Wiederholung eines bekannten Problems in Linz

 

Leider hat sich in den vergangenen zwei Jahren in Linz hinsichtlich der Barrierefreiheit und des Umgangs mit Behinderten-WCs nichts verbessert oder verändert.

 

Am Dienstag, dem 09.09.2025, um 17:45 Uhr, erlebte ich exakt dieselbe Situation wie damals – erneut beim Behinderten-WC an der Unionkreuzung. Wieder wurde ein Notruf abgesetzt, und die Tür zum WC war verschlossen.

 

Als ich dort eintraf, standen Sanitäter und Feuerwehr ratlos vor Ort. Ein Feuerwehrmann kniete vor der Tür, ein großer Werkzeugkoffer neben sich, und wollte gerade mit „Einbrechermanier“ versuchen, die Tür gewaltsam zu öffnen. Ich ersparte der heldenhaften Feuerwehr diese Mühe und öffnete die Tür kurzerhand mit dem Euro-Key.

 

Auch diesmal konnte ich nicht erkennen, welche Rettungseinheit vor Ort war.

 

Begleitet wurde mein Eingreifen von der wenig hilfreichen Bemerkung: „Sie sollten sich beeilen – es geht hier schließlich um Menschenleben!“ Ironischerweise war es genau dieser Feuerwehrmann, der offenbar nicht wusste, dass es den Euro-Key überhaupt gibt – geschweige denn, dass er selbst ohne diesen Schlüssel keine Hilfe leisten konnte. Nebenbei bemerkt: Ich war mit einem Blindenstock eindeutig als sehbehinderte Person erkennbar. In solchen Situationen wären weniger voreilige und unqualifizierte Kommentare angebracht.

 

Die Lage konnte auch diesmal rasch geklärt werden – es handelte sich erneut um einen Fehlalarm. Die „verhinderten Lebensretter“ verschwanden daraufhin ebenso schnell, wie sie gekommen waren.

 

Wieder einmal wurde deutlich: Keine der beiden Blaulichtorganisationen war mit dem Euro-Key vertraut. Und wie bereits vor zwei Jahren war keine verantwortliche Person der Stadt Linz vor Ort. Vermutlich befand sie sich – wie damals – gerade auf dem Weg zur Toilette, und ich bin ihr erneut zufällig zuvorgekommen.

 

Mein Vertrauen in die Verantwortlichen der Stadt Linz ist endgültig erschüttert – insbesondere, wenn es um die Rettung von Menschen mit Behinderung geht. Ich musste persönlich feststellen, dass die zuständigen Stellen der Stadt Linz offenbar stets die Letzten wären, die bei einem Notfall eintreffen würden. Und das betrifft ausgerechnet jene, die Zugang zum lebensrettenden Euro-Key haben sollten.

 

Im vergangenen Jahr waren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Roten Kreuzes zu einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen eingeladen, um über Notrufarmbänder zu informieren. Im Zuge dieser Veranstaltung sprach ich die Referentinnen und Referenten auf den Euro-Key an und übergab ihnen auch ein Exemplar. Auch ihnen war dieser Schlüssel nicht bekannt, und in den Einsatzfahrzeugen des Roten Kreuzes ist er ebenfalls nicht vorhanden.

 

Zufällig hatte ich bereits vor dem Vorfall am 09.09.2025 beim Behinderten-WC an der Unionkreuzung, nämlich am 18.08.2025, E-Mails mit dem Betreff „Euro-Key und Blaulichtorganisationen“ an BIZEPS, den ÖZIV Burgenland sowie den Österreichischen Behindertenrat gesendet. Im Mittelpunkt stand der Vorfall vom 23.07.2023. Ich wollte in diesem Zusammenhang erfahren, welche Entwicklungen seitdem bei den großen Behinderteneinrichtungen im Hinblick auf den Euro-Key sowie die Zusammenarbeit mit Blaulichtorganisationen stattgefunden haben.“

 

Ich habe umgehend Rückmeldungen von BIZEPS und ÖZIV erhalten – beide lauteten übereinstimmend: Zuständig sei der Österreichische Behindertenrat.

 

Leider habe ich vom ÖBR noch keine Antwort erhalten. Immerhin ist der ÖBR auch für die Verteilung des Euro-Key verantwortlich oder zuständig. Da sollte er sich auch dazu äußern!

 

Auch Nachfragen bei Polizeiinspektionen verliefen ergebnislos. Es scheint, als gäbe es in den Einsatzfahrzeugen keinerlei Vorkehrungen bezüglich des Euro-Keys. Ein Defibrillator im Polizeiauto mag lebensrettend sein – doch nützt er wenig, wenn die Tür zur barrierefreien Toilette verschlossen bleibt.

 

Dieses Problem betrifft nicht nur die Stadt Linz, sondern sicher ganz Oberösterreich und vermutlich ganz Österreich. Es wäre dringend notwendig, zu hinterfragen, wie das System rund um den Euro-Key bei Blaulichtorganisationen funktioniert. Was passiert, wenn ein Notruf aus einer barrierefreien öffentlichen Toilette eingeht? Wie sind die Abläufe geregelt? Die Beispiele aus Linz zeigen deutlich, dass die Stadt hier den „schwarzen Peter“ trägt – sie war nie dort präsent, wo Hilfe gebraucht wurde. Obwohl es so kommuniziert wird.

 

Die Verantwortung liegt klar bei den zuständigen Stellen – insbesondere beim Gesundheitsstadtrat und der Sozialstadträtin der Stat Linz. Vielleicht könnten sie nach Jahren aktiv werden.

 

Ich engagiere mich seit 2014 als Behindertenaktivist in Linz und habe in dieser Zeit bedeutende Fortschritte für die blinde und sehbehinderte Community erzielt. Dennoch muss ich leider feststellen, dass Linz nach wie vor die behindertenfeindlichste Stadt Österreichs ist – und das hat sich bis heute nicht geändert.

 

Diese Situation hängt maßgeblich mit den handelnden Personen in der Stadtverwaltung sowie mit den wenig durchsetzungsfähigen Behindertenvereinen vor Ort zusammen. Solange Fördermittel von der Stadt fließen, scheint Kritik unerwünscht – man beißt eben nicht die Hand, die einen füttert.

 

Besonders eindrücklich ist mir eine Aussage eines Mitarbeiters bzw. einer Mitarbeiterin der Stadt Linz im Gedächtnis geblieben, obwohl sie bereits vor über zehn Jahren getätigt wurde: „Die Behinderten sollen doch zu Hause bleiben!“ Diese Haltung scheint bis heute tief verankert zu sein – zumindest ist das mein persönlicher Eindruck.

 

Mit der Einrichtung eines Inklusionsbeirats könnte sich vieles zum Positiven verändern. Doch bislang bleibt abzuwarten, ob dieser tatsächlich einen spürbaren Wandel bewirken wird.

 

© September 2025 by G. Hojas

Fragen zur Barrierefreiheit für blinde und sehbehinderte Fahrgäste in den Bussen des OÖVV und dem neuen Busterminal!

Anmerkung Gerhard Hojas: Im Text kann mit den Navigationstasten für Screenreader navigiert werden. Der Inhalt besteht aus Überschriften und Text!

 

Vor einigen Tagen wandte ich mich mit Fragen zur Barrierefreiheit an den Oberösterreichischen Verkehrsverbund (OÖVV). Konkret interessierte mich, wie die Mitnahme von Menschen mit Behinderung in den Bussen des OÖVV geregelt ist und wie barrierefrei das neu gestaltete Busterminal am Linzer Hauptbahnhof künftig sein wird.

 

Die Rückmeldung erfolgte erfreulich schnell und war inhaltlich sehr aufschlussreich.

 

Die Antworten wurden direkt in meinem ursprünglichen Fragenkatalog innerhalb der E-Mail ergänzt.

 

Meine Fragen und Vorschläge:

 

Im Zusammenhang mit der Mitnahme von Menschen mit Behinderung – insbesondere von blinden und sehbehinderten Personen – in den Verkehrsmitteln des OÖVV habe ich einige Fragen, die mir sehr am Herzen

liegen:

 

Sitzplätze für Blinde und Sehbehinderte:

 

Stimmt es, dass sich die reservierten Sitzplätze für gekennzeichnete blinde und sehbehinderte Fahrgäste direkt in der ersten Reihe beim Einstieg befinden?

 

Antwort OÖVV:

 

Dies ist nach Fahrzeugtyp unterschiedlich. Die Sitzplätze für ältere oder beeinträchtigte Personen befinden sich aber in der Regel in der ersten Reihe oder bei den Viererplätzen (2. und 3. Reihe). Bei den meisten Fahrzeugen sind diese Sitzplätze entsprechend gekennzeichnet und es befindet sich dort auch eine eigene Stopptaste.

 

Akustische Haltestellenansage:

 

Wer ist für die Funktion und Lautstärke der automatischen akustischen Haltestellenansage zuständig? In der ersten Sitzreihe ist die Ansage oft nur schwer oder gar nicht verständlich. Teilweise ist sie sogar komplett ausgeschaltet. Liegt die Verantwortung für die Aktivierung und korrekte Lautstärke beim Fahrpersonal?

 

Antwort OÖVV:

 

Es gibt keine genauen Vorgaben (zB Mindest-Dezibel) zu den Haltestellenansagen. Die Ansage sollte aber bei normaler Geräuschkulisse hörbar sein. Bei manchen Unternehmen wird die Lautstärke zentral gesteuert. Bei anderen kann das Lenkpersonal sehr wohl die Lautstärke beeinflussen. Die Haltestellenansage hat grundsätzlich immer in Betrieb zu sein.

 

Radio während der Fahrt:

 

Darf das Fahrpersonal während der Fahrt Radio hören? Dies erschwert zusätzlich das Verstehen der Haltestellenansage, insbesondere für blinde und sehbehinderte Fahrgäste in der ersten Reihe.

 

Antwort OÖVV:

 

Es gibt kein diesbezügliches Verbot.

 

Hinweis zum hinteren Ausstieg:

 

In einigen Bussen hängt im Fahrerbereich ein DIN-A4-Zettel mit dem Hinweis, dass Fahrgäste ausschließlich hinten aussteigen sollen. Diese Aushänge wirken nicht offiziell – es fehlt ein Logo oder Schriftzug des OÖVV. Handelt es sich hierbei um eine offizielle Vorgabe? Ich persönlich empfinde solche Hinweise als eine unnötige Erschwernis, insbesondere für blinde und sehbehinderte Personen, die dadurch gezwungen werden, sich zum hinteren Ausstieg zu begeben. Ich persönlich finde das eine Schikane und halte mich auch nicht daran.

 

So wurde mir berichtet, dass ältere Fahrgäste in diesem Zusammenhang vom Fahrpersonal regelrecht bedrängt wurden. Das lässt auf ein mangelndes Maß an Empathie und Sensibilität schließen.

 

Antwort OÖVV:

 

Es gibt keine Regelung, dass Fahrgäste nur hinten aussteigen dürfen. Für den Fahrgastfluss ist ein Ausstieg hinten allerdings sinnvoll.

 

 

Fragen zum neuen Busterminal beim Hauptbahnhof Linz:

 

Das neue Busterminal beim HBF Linz wird bald in Betrieb genommen. Am Bussteig C sind bereits erste Neuerungen erkennbar. Auch auf den Social-Media-Kanälen des OÖVV wurden einige Informationen veröffentlicht. So wurde etwa bekanntgegeben, dass die Wartehäuschen künftig farblich unterschiedlich gestaltet werden, um bestimmte Fahrtrouten zu kennzeichnen.

 

Für blinde und sehbehinderte Menschen sind solche Farbkennzeichnungen jedoch wenig hilfreich.

 

Zusätzliche Hilfen für Blinde und Sehbehinderte:

 

Welche weiteren akustischen und taktilen Orientierungshilfen – abgesehen von Bodenleitsystemen und Einstiegsfeldern – sind am neuen Busterminal vorgesehen?

 

Antwort OÖVV:

 

Es sind am Busterminal Linz zukünftig zwei Infopoints mit Braille-Schrift vorgesehen. Weiters gibt es in den Wartemöbeln Text-to-Speech Ausgaben, wobei wir das bereits in Linz bekannte Text-to-Speech-System erweitert haben.

 

Orientierung an den Bussteigen:

 

Wie können blinde und sehbehinderte Fahrgäste die jeweiligen Abfahrtstellen und Bussteige zuverlässig finden?

 

Antwort OÖVV:

 

Für sehbeeinträchtige Menschen wird ein komplett neues Wegeleit-Konzept umgesetzt. Mit diesem taktilen Leitsystem werden die jeweiligen Abfahrtstellen und Bussteige zuverlässig zu finden sein.

 

Anmerkung Gerhard Hojas: Um die Fahrbahnen sicherer zu überqueren wurden auch hier taktile Leitlinien in den Boden eingefräst.

 

Sprachausgabe bei Monitoren:

 

Antwort OÖVV:

 

Siehe dazu oben bereits die Information zu den Text-To-Speech- Ausgaben in den Wartemöbeln.

 

Verfügen die Abfahrtsmonitore oder digitalen Anzeigen über eine Sprachausgabe oder sonstige akustische Hilfestellung?

 

Antwort OÖVV:

 

Siehe dazu oben bereits die Information zu den Text-To-Speech- Ausgaben in den Wartemöbeln.

 

Schulung des Fahrpersonals:

 

Wird das Fahrpersonal speziell geschult, damit es bei den Einstiegsfeldern für blinde und sehbehinderte Personen mit der ersten Tür anhält? Bisher funktioniert dies leider nicht zuverlässig.

 

Antwort OÖVV:

 

Ein wichtiger Aspekt für barrierefreies, sicheres und problemloses Ein- und Aussteigen ist die Neupositionierung der Busstände unter Verwendung der sogenannten Kasseler Sonderboards (Randstein). Diese ermöglichen die komplett bordsteinkantige Zufahrt für alle Regionalbusse und damit eine barrierefreie Zustiegsmöglichkeit für die Fahrgäste und eine weitaus bessere räumliche Ausnützung der Busbuchten.  Davon profitieren nicht nur Menschen mit Behinderungen, sondern auch in ihrer Mobilität eingeschränkte Personen wie z. B. ältere Mitbürger, Eltern mit Kinderwagen und kleine Kinder.

 

Im gesamten Areal wurde dabei auf die maximal mögliche Höhe der Bordsteinkante geachtet. Dies wurde auch mit dem dazu geometrisch am ungünstigsten ausgestatteten Bus live vor Ort getestet.

 

Es wird für das einfahrende Buslenkpersonal eigene Schulungen für die Anfahrt zu den neuen Kasseler Sonderboards sowie auch zur richtigen Positionierung im Aufmerksamkeitsfeld von Sehbehinderten Personen geben. Diese Schulung wird gerade vorbereitet.

 

Gibt es auch Maßnahmen für Menschen im Rollstuhl oder mit Rollator und auch für Eltern mit Kinderwägen um sicher und einfacher in den Bussen ein- oder auszusteigen?

 

Antwort OÖVV:

 

Siehe dazu die Antwort in der vorherigen Frage.

Generell gilt: Unsere Busse sind entweder in Niederflurbauweise mit Rampe oder mit einem Hublift ausgestattet. Sollte ein Fahrgast beim Ein-/Aussteigen Hilfe benötigen, so ist das Lenkpersonal verpflichtet zu helfen.

 

Vorschlag: Sperrzone für E-Scooter im gesamten Busterminal.

Heute, am Dienstag, musste ich leider feststellen, dass am Bussteig C ein E-Scooter abgestellt wurde. Für blinde und sehbehinderte Menschen stellt dies eine erhebliche Stolper- und Sturzgefahr dar. Um die Sicherheit aller Fahrgäste zu gewährleisten, wäre die Einrichtung einer Sperrzone für E-Scooter im gesamten Bereich des Busterminals aus unserer Sicht äußerst hilfreich. Es wäre wünschenswert, zu prüfen, ob eine solche Regelung umgesetzt werden kann.

 

Antwort OÖVV:

 

Es ist eine Haus- und Betriebsordnung gemeinsam mit dem Eigentümer in Ausarbeitung, in der auch ein Abstellverbot für E-Scooter, Fahrräder, etc. festgelegt sein wird.

Die Einhaltung der Haus- und Betriebsordnung wird in Zukunft über den seit 1. September 2025 eingesetzten Sicherheitsdienst kontrolliert.

 

© September 2025 by Gerhard Hojas

Gmunden und der Traunsee: Ein Ausflug ins Herz des Salzkammerguts (20.07.2025).

An einem sonnigen Sonntagmorgen starteten wir unseren Tagesausflug von Linz aus mit dem Zug in Richtung Gmunden. Schon die Fahrt durch die sanft hügelige Landschaft Oberösterreichs stimmte uns auf einen erlebnisreichen Tag am Traunsee ein. Unser Ziel: eine Schifffahrt mit der historischen MS Gisela, die seit über einem Jahrhundert Gäste über den glitzernden See trägt.

 

Für die Fahrt von Linz ins oberösterreichische Salzkammergut stehen die ÖBB und die WESTbahn zur Verfügung. Sofern keine der seltenen Direktverbindungen nach Gmunden verfügbar ist, erfolgt ein Umstieg in Attnang-Puchheim. Nach der Ankunft in Gmunden wartet bereits die Straßenbahn direkt vor dem Bahnhof. Diese bringt einen bequem bis zur Haltestelle Gmunden Rathausplatz (Schiffstation), die sich unmittelbar bei der Schiffanlegestelle befindet.

 

Das Salzkammergut:

 

Das Salzkammergut ist eine malerische Region im Herzen Österreichs, die sich über Teile der Bundesländer Oberösterreich, Salzburg und Steiermark erstreckt. Es ist bekannt für seine beeindruckende Kombination aus Bergen, Seen, Tradition und Geschichte.

 

Am Nordrand der Alpen gelegen befinden sich im Salzkammergut über 76 Seen, darunter der Wolfgangsee, Mondsee, Attersee, Traunsee und der berühmte Hallstätter See. Umgeben von markanten Gebirgszügen wie dem Dachstein, Toten Gebirge, Traunstein und Höllengebirge.

 

Der Name stammt vom historischen Salzabbau: „Salzkammergut“ war einst ein habsburgischer Besitz, verwaltet vom Salzoberamt in Gmunden. Besonders bekannt ist das Innere Salzkammergut mit Orten wie Bad Ischl und Hallstatt, das heute zum UNESCO-Welterbe zählt.

 

Unsere Reise begann um 07:56 Uhr mit der Westbahn ab Linz. Pünktlich um 09:15 Uhr gingen wir an Bord der MS Gisela und starteten unsere Rundfahrt auf dem Traunsee. Alles verlief reibungslos und genau nach Plan – in solchen Momenten weiß man das Klimaticket besonders zu schätzen. So konnten wir uns auch sofort in Gmunden in die Straßenbahn setzen und losfahren ohne sich um Fahrkarten kümmern zu müssen.

 

Gmunden:

 

Gmunden ist ein echtes Juwel im oberösterreichischen Salzkammergut – direkt am Nordufer des Traunsees gelegen und umgeben von majestätischen Bergen. Mit rund 13.000 Einwohnern ist die Stadt nicht nur Verwaltungssitz des Bezirks Gmunden, sondern auch ein kulturelles und historisches Zentrum der Region. So ist die Stadt berühmt für ihre handgefertigte Keramik mit dem ikonischen grünen Muster – ein echtes Stück österreichischer Tradition.

 

Gmunden liegt auch am Traunsee, dem tiefsten See Österreichs. Und der Traunstein, der Hausberg der Gmundner, ist ein Paradies für Wanderer und Kletterer.

 

Und wer kennt nicht das Schloss Ort! Das märchenhafte Seeschloss ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch bekannt aus der TV-Serie Schlosshotel Orth.

 

Traunseetram:

 

Die neue Straßenbahn in Gmunden, bekannt als Traunseetram, wurde am 1. September 2018 offiziell in Betrieb genommen. Die ursprüngliche Straßenbahn Gmunden wurde bereits 1894 eröffnet und über viele Jahrzehnte war sie mit nur etwa 2,3 km Länge die kleinste Straßenbahn der Welt. Sie verbindet Gmunden mit Vorchdorf.

 

Die aktuelle Gesamtlänge der Strecke beträgt etwa 18 km. Eine Besonderheit der Strecke ist, dass sie teils eingleisig mit Ausweichen geführt wird und zählt zu den steilsten Adhäsionsbahnen weltweit.

 

Eine Adhäsionsbahn, auch als Reibungsbahn bekannt, ist ein Eisenbahnsystem, bei dem die Fortbewegung allein durch die Haftreibung zwischen den Rädern des Fahrzeugs und den Schienen erfolgt. Dieses Prinzip ist das Standardverfahren bei den meisten Eisenbahnen weltweit.

 

Übrigens – Die steilste Adhäsionsbahn der Welt ist die Pöstlingbergbahn in Linz. Sie kommt ohne Zahnradantrieb aus und funktioniert allein durch die Haftreibung der Räder auf den Schienen.

 

Bevor wir es uns auf dem Deck der MS Gisela gemütlich machten, besorgten wir zunächst unsere Fahrkarten. Menschen mit Behinderung sowie deren Begleitpersonen erhalten hier eine Ermäßigung auf den Fahrpreis. Der Zugang zum Schiff ist auch für mobilitätseingeschränkte Personen – etwa mit Rollstuhl oder Rollator – problemlos möglich. Zudem stehen die Matrosen jederzeit hilfsbereit zur Seite. Unser Ausflug, vom Start am Hauptbahnhof Linz bis zum Betreten der MS Gisela, war durchgehend barrierefrei gestaltet.

 

Die MS Gisela:

 

Die MS Gisela ist ein echtes Juwel auf dem Traunsee – und nicht irgendein Schiff, sondern einer der ältesten Raddampfer der Welt! Sie wurde nach der ältesten Tochter von Kaiser Franz Joseph I benannt. Die MS Gisela wurde ursprünglich in Floridsdorf gebaut und in Einzelteilen zum Traunsee transportiert.

In ihrer langen Zeit am Traunsee hat sie mehrere technische Umbauten und Restaurierungen erlebt.

 

Einige Technische Details zur MS Gisela:

 

Baujahr: 1871;

Länge: ca. 52 Meter;

Maschine: Oszillierende Verbunddampfmaschine, die man vom Deck aus beobachten kann;

Geschwindigkeit: Bis zu 22 km/h;

Kapazität: Bis zu 250 Personen;

 

Nachdem die Dampfmaschine auf Touren gekommen war legte die MS Gisela vom Anlegesteg ab und es begann die große Panoramatour über den Traunsee… Die Geräusche der Dampfmaschine, der man vom Deck bei ihrer Arbeit zusehen kann, waren am ganzen Deck hörbar.

 

Der Traunsee – Das tiefblaue Herz des Salzkammerguts:

 

Der Traunsee, eingebettet in die majestätische Kulisse des oberösterreichischen Salzkammerguts, zählt zu den eindrucksvollsten Naturjuwelen Österreichs. Mit einer Fläche von 24,35 km² ist er der viertgrößte See des Landes – und mit einer Tiefe von 191 Metern zugleich der tiefste. Auf 422 Metern Seehöhe gelegen, schmiegt sich der See an den Nordrand der nördlichen Kalkalpen und wird von steilen Felswänden und sattgrünen Berghängen eingerahmt.

 

Besonders markant erhebt sich der Traunstein, der wie ein steinerner Wächter über dem See thront und Wandernde wie Bergsteiger gleichermaßen fasziniert. Rund um den See laden charmante Orte wie Gmunden, Altmünster, Traunkirchen und Ebensee zum Verweilen ein – mit historischen Promenaden, traditionellen Bootshäusern und einem Hauch kaiserlicher Nostalgie.

 

Der Traunsee spielte über Jahrhunderte eine zentrale Rolle im Salzhandel des Salzkammerguts. Als Transportweg für das „weiße Gold“ war er wirtschaftlich von großer Bedeutung und prägte die Entwicklung der Region nachhaltig. Heute befindet sich der See im Besitz der Österreichischen Bundesforste und wird als wertvolles Natur- und Erholungsgebiet geschützt und gepflegt.

 

Die Fahrt um 09:15 Uhr hat seine besonderen Reize. Mit 2 Stunden ist sie die längste Rundfahrt am Traunsee und mit der Morgenstimmung spürt man eine besondere und ruhige Atmosphäre mit spiegelglattem Wasser und klarer Sicht.

 

Bei unserer Panoramafahrt legte die MS Gisela bei mehreren Häfen an und die Passagiere konnten aus- oder zusteigen.

 

Die wichtigsten Anlegestellen sind: Altmünster, Traunkirchen und Ebensee. Hier wendet die MS Gisela und es geht wieder zurück zum Startpunkt in Gmunden.

 

In dieser Morgenstimmung und bei schönem Wetter hatte man die schönsten Ausblicke auf die malerische Landschaft um den Traunsee. Somit erwartete uns bei der Fahrt über dem See eine beeindruckende Kulisse aus Natur und Architektur. Eine der landschaftlichen Highlights ist der markante Traunstein, der majestätisch über dem See thront und als Wahrzeichen der Region gilt. Vom See aus sieht man das charmante Städtchen Gmunden mit seinem historischen Rathaus und dem bekannten Schloss Ort, das malerisch auf einer kleinen Insel liegt.

 

Vom See aus bot sich uns auch ein Blick auf den Baumwipfelweg am Grünberg, sowie auf den Gmundnerberg. Als Draufgabe gab es um 10:00 Uhr noch den Blick auf den abnehmenden Mond über Ebensee.

 

Gmundnerberg:

 

Der Gmundnerberg liegt in der Marktgemeinde Altmünster, nahe Gmunden, und erreicht eine Höhe von 884 m über dem Meeresspiegel. Er gehört zu den Traun- und Atterseer Flyschbergen und bietet einen spektakulären Rundblick auf den Traunsee, den Traunstein, das Höllengebirge und das Alpenvorland.

 

Auf dem Plateau findet man eine Kapelle, eine Sternwarte und ein Neurologisches Therapiezentrum, das auf dem Gelände einer ehemaligen Lungenheilanstalt errichtet wurde.

 

Was sind Flyschberge?

 

Die Flyschberge sind eine geologische Besonderheit, die vor allem in den Alpen und deren Vorland vorkommt. Der Begriff „Flysch“ stammt aus dem Schweizerdeutschen und bedeutet so viel wie „fließen“ – ein Hinweis auf die Entstehung dieser Gesteinsschichten durch Ablagerungen in tiefen Meeresbecken.

 

Flyschberge sind Hügel- und Berglandschaften, die aus sogenannten Flyschgesteinen bestehen. Diese Gesteine sind:

Wechselfolgen von Sandstein, Mergel, Ton und Konglomeraten. Entstanden durch Sedimentation in Tiefseegräben während der Alpenbildung.

Oft stark zerklüftet und erosionsanfällig, was sie landschaftlich sehr abwechslungsreich macht.

 

Baumwipfelpfad Salzkammergut am Grünberg:

 

Der Baumwipfelpfad Salzkammergut am Grünberg in Gmunden ist ein echtes Highlight. Hoch über dem Waldboden bietet der Pfad spektakuläre Panoramablicke auf Gmunden, den Traunsee und die umliegenden Voralpen.

 

Der barrierearme Weg schlängelt sich 1.400 Meter durch die Baumkronen und endet in einem 39 Meter hohen Aussichtsturm – gebaut in Form eines riesigen Salzfasses, als Hommage an die regionale Geschichte.

 

Interaktive Lern- und Spielstationen machen den Pfad zum Outdoor-Klassenzimmer – mit Infos zu Baumarten, Vogelstimmen und der Geschichte der Pferdeeisenbahn. Und zum Abschluss sorgt die 75 Meter lange Tunnelrutsche im Turm für einen Adrenalinkick.

 

Der Pfad ist nur mit der Grünberg-Seilbahn erreichbar!

 

Während die MS Gisela gemächlich an bewaldeten Ufern, kleinen Buchten und charmanten Villen vorbeiglitt, gönnten wir uns eine Pause im gemütlichen Bordrestaurant – bei Kaffee und Kuchen. Die ruhige Stimmung wurde jedoch jäh unterbrochen, als eine größere, bunt gemischte Gruppe zustieg und für etwas mehr Trubel sorgte. Das störte uns aber kaum, denn wir befanden uns bereits auf dem Rückweg und Gmunden war nicht mehr weit entfernt. So nahm auch diese entspannte und schöne Schifffahrt ihr Ende – genau dort, wo sie begonnen hatte.

 

Nachdem die letzten Passagiere das Schiff verlassen hatten, gingen auch wir von Bord. In unmittelbarer Nähe der Anlegestelle fanden wir ein charmantes Restaurant, das uns zum Mittagessen einlud. Im gemütlichen Gastgarten genossen wir das Flair von Gmunden in vollen Zügen – mit Blick auf den See, umgeben von der entspannten Atmosphäre des Ortes.

 

Besonders amüsant war die mobile Speisekarte, die wir direkt im Blick hatten. Das Mittagsmenü wechselte überraschend schnell von „Schwammerlsoße und Knödel“ zu „Knödel mit Ei und Salat“. Offenbar waren die Pilzsammler an diesem Tag nicht besonders erfolgreich!

 

Gestärkt machten wir uns anschließend auf zu einem entspannten Spaziergang entlang der malerischen Esplanade.

 

Diese erstreckt sich vom Café Kandur bis zum Yachtclub und bietet einen traumhaften Ausblick auf den Traunsee und die umliegende Bergwelt. Zahlreiche schattige Bänke laden zum Verweilen und Genießen ein – ein perfekter Ort, um die Seele baumeln zu lassen.

 

Unser Ziel war ein Juwel im Salzkammergut, das Schloss Ort. Dieser malerische Ort ist in 20 Minuten zu Fuß von der Esplanade erreichbar. Das Schloss liegt auf einer kleinen Insel im Traunsee und ist über einen 123 Meter langen Holzsteg mit dem Festland verbunden und ist somit ein romantischer Zugang zum Schloss.

 

Das Schloss Ort (bis ins frühe 20. Jahrhundert auch Orth geschrieben) besteht aus zwei Teilen: dem Seeschloss Ort, das direkt im See liegt, und dem Landschloss Ort, das über die Brücke erreichbar ist. Die Anlage ist eine Mischung aus mittelalterlicher Wasserburg und späteren Umbauten, mit einem dreieckigen Innenhof, Bogengängen und einer spätgotischen Außenstiege. Mit seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 909 macht Schloss Ort zu einem der ältesten Gebäude im Salzkammergut.

 

Seit 1995 gehört das Schloss der Stadt Gmunden und dient heute als Museum und Veranstaltungsort. Bekannt wurde Schloss Ort durch die deutsch-österreichische Fernsehserie „Schlosshotel Orth“, die von 1996 bis 2004 hier gedreht wurde.

 

Nachdem wir das Schloss Ort erkundet hatten, traten wir den Rückweg an. Zwischen der Esplanade und dem Schloss befindet sich eine öffentliche WC-Anlage, inklusive barrierefreiem WC, das mit dem Euro-Key zugänglich ist.

 

Ein besonders intensiver Duft begleitete uns kurz auf unserem Weg zurück. Der rauchige Geruch frisch gegrillter Steckerlfische stieg uns in die Nase. Doch wir widerstanden der Versuchung – denn für den Abschluss unseres Tages hatten wir noch etwas anderes geplant.

 

Wir besuchten eine bedeutende Institution in Gmunden, die unser Programm auf stimmige Weise abrundete. Die Konditorei Baumgartner, direkt bei der Esplanade.

 

Die Café Konditorei Baumgartner in Gmunden ist weit mehr als ein Ort für feine Mehlspeisen – sie ist ein lebendiges Stück Familiengeschichte, eingebettet in die malerische Kulisse des Traunsees.

 

Gegründet im Jahr 1962 von Bruno Baumgartner, der nach Jahren in der Schweiz gemeinsam mit seiner Frau Gertrud in seine Heimat zurückkehrte, begann alles mit einer kleinen Konditorei am Marktplatz. Seit 1973 verwöhnt das Café seine Gäste an der Esplanade – mit einem unvergleichlichen Blick auf den majestätischen Traunstein und das romantische Schloss Ort.

 

Berühmt ist die Familie Baumgartner für das Original Gmundner Schwanenei – eine edle Praline aus Zartbitterschokolade mit feinem Nuss-Krokant, deren Rezeptur seit beinahe einem Jahrhundert überliefert wird. Auch die kreative Marillenknödel-Praline, eine raffinierte Hommage an den österreichischen Klassiker, sorgte international für Aufsehen und wurde mehrfach ausgezeichnet.

 

Aber dieses süße Kapitel am Traunsee geht womöglich zu Ende.

 

Doch wer diese Köstlichkeiten noch einmal genießen möchte, sollte nicht zögern: Nach 65 Jahren voller Hingabe und Handwerkskunst muss die Konditorei Baumgartner vielleicht ihre Türen schließen. Der Pachtvertrag mit der Stadt Gmunden läuft aus – ab 2027 soll ein neues gastronomisches Konzept am Standort umgesetzt werden.

 

Nachdem wir uns beim Baumgartner mit einigen kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt hatten, ließen wir den späten Nachmittag gemütlich am Ufer des Traunsees ausklingen, bevor es mit der Straßenbahn zurück zum Bahnhof ging. Von unserem Platz aus bot sich ein traumhafter Blick über das stille Wasser, das nun von zahlreichen Segelbooten und kleinen Tretbooten belebt wurde. Schwäne glitten elegant über die Oberfläche und zogen ihre ruhigen Bahnen. In der Ferne erhoben sich majestätisch der Traunstein und der Grünberg, und sogar die Grünbergseilbahn war zu erkennen. Dazu gehörte auch noch die Felsformation der „Schlafenden Griechin“. Ein Anblick, der zum Verweilen einlud.

 

Der Traunstein:

 

Der Traunstein ist nicht nur ein markanter Berg in Oberösterreich, sondern auch ein echtes Naturdenkmal mit Geschichte, Mythen und spektakulärer Aussicht. Er liegt am Ostufer des Traunsees und ragt auf 1.691 Meter empor und fällt besonders durch seine steile, fast alpin wirkende Form auf. Und er ist kein Anfängerberg – seine Routen sind anspruchsvoll und erfordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Der es dann doch geschafft hat sieht vom Gipfel aus den gesamten Traunsee, die Stadt Gmunden und die Berge des Salzkammerguts bis hin zum Dachsteinmassiv. Der Traunstein war schon früh ein Orientierungspunkt für Schifffahrt und Handel.

 

Der Grünberg:

 

Der Grünberg ist der Hausberg von Gmunden und zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region. Auf rund 1.004 Metern Höhe gelegen, bietet er eine atemberaubende Aussicht auf den Traunsee und die umliegende Berglandschaft.

Die barrierefreie Grünberg-Seilbahn bringt die Besucher bequem und schnell auf den Gipfel. Oben angekommen kann man den beeindruckenden Baumwipfelpfad gehen oder man wandert zum idyllischen Laudachsee.

 

Die Seilbahn ist besonders benutzerfreundlich: Menschen mit Behinderung und ihre Begleitpersonen profitieren von einem eigenen Tarif. Sie ist sowohl mit der Straßenbahn als auch zu Fuß von der Esplanade aus leicht erreichbar – ideal für einen entspannten Tagesausflug.

 

Die „Schlafende Griechin“:

 

Die „Schlafende Griechin“ ist eine markante Felsformation am Erlakogel, einem Berg östlich des Traunsees. Von bestimmten Blickwinkeln – besonders vom gegenüberliegenden Ufer – erinnert das Relief des Berges an das Gesicht einer liegenden Frau. Der Gipfel stellt dabei die „Nase“ dar.

 

Es gibt mehrere Sagen und Deutungen zur Entstehung dieser Formation:

 

Variante 1: Der greise König Dachstein verbannt den Traunstein wegen Ungehorsams. Eine Frau schleicht sich zu ihm, wird verflucht und als Berg neben den Traunstein verwandelt und der Erlakogel entsteht als Strafe.

 

Variante 2: Der Riese Erla verliebt sich in die Nixe Blondchen vom Laudachsee. Nach ihrem Tod meißelt er ihr Gesicht als Denkmal in den Felsen – die „Schlafende Griechin“ ist Ausdruck seiner Trauer und Liebe.

Die Figur ist also sowohl landschaftliches Wahrzeichen als auch mythisches Symbol für Liebe, Verlust und Verwandlung.

 

Mit diesen Eindrücken machten wir uns auf den Weg zur Haltestelle der Traunseetram. Besonders positiv fiel uns dabei die barrierefreie Gestaltung für blinde und sehbehinderte Menschen auf. Gmunden verfügt über akustisch-taktile Signalanlagen (ATAS), die – wie in Linz und anderen Städten Oberösterreichs – mithilfe eines Handfunksenders aktiviert werden können. Auch an den Straßenbahnhaltestellen sind im Einstiegsbereich der ersten Tür sogenannte Aufmerksamkeitsfelder angebracht, die die Orientierung erleichtern.

 

Die Rückfahrt nach Linz verlief ebenso reibungslos. Der Zug nach Attnang-Puchheim wartete bereits am Bahnsteig, als wir mit der Straßenbahn am Bahnhof ankamen. Auch der Umstieg in den Zug nach Linz klappte dort problemlos. Dank des Klimatickets bestand erneut die Wahlmöglichkeit zwischen ÖBB und WESTbahn.

 

So endete unser erlebnisreicher Sonntag mit einer entspannten Heimkehr nach Linz – erfüllt von schönen Momenten und bleibenden Eindrücken.

 

Ich möchte meiner wunderbaren Begleitung von Herzen danken. Durch ihre lebendigen Beschreibungen, einfühlsamen Erklärungen und spannenden Erzählungen sowie ihre souveräne Führung durfte ich den Tag mit vielen wertvollen Eindrücken und neuen Perspektiven erleben. Solche Ausflüge gewinnen noch an Tiefe, wenn man sich an der Seite einer vertrauten Person sicher und gut aufgehoben fühlt.

 

Die Reise von Linz nach Gmunden und zurück war rundum barrierefrei. Ob Zugfahrten, Straßenbahn, das Ein- und Aussteigen auf der MS Gisela, entspannte Spaziergänge entlang des Traunseeufers oder der Zugang zum Schloss Ort – alles war problemlos und angenehm zugänglich gestaltet.

 

Ausflugtipp:

 

Da die Züge der ÖBB und der WESTbahn aus dem Osten und Westen Österreichs über Attnang-Puchheim auf der Weststrecke verkehren, eignen sich Tagesausflüge auch hervorragend für Reisende aus diesen Regionen. Von Attnang-Puchheim aus besteht zudem eine direkte Verbindung zu bekannten und beliebten Ausflugszielen im Salzkammergut wie Ebensee, Bad Ischl, Bad Goisern und Hallstatt. Man braucht in Gmunden nur im Zug sitzen bleiben und weiterfahren!

 

Hörbilder:

 

Zum Abschluss gibt es einige Hörbilder aus Gmunden:

 

Hörbilder auf der Dampfschiff MS Gisela am Traunsee in Gmunden:

 

Direkt beim offenen Maschinenraum mit Blick auf den Motor. Hier hat man die volle Geräuschkulisse:

 

https://www.hojas.co.at/extern/audio/MS%20Gisela%20Gmunden%20.MP3

 

So hört man den Motor, die Glocke und den Dampf am Aussichtsdeck der MS Gisela:

 

https://www.hojas.co.at/extern/audio/MS%20Gisela%20Der%20Motor%20aus%20der%20Ferne

 

Horn und Glocke auf der MS Gisela:

 

https://www.hojas.co.at/extern/audio/MS%20Gisela%20Horn%20Traunsee

 

Die Geräusche des Motors und eine Durchsage des Kapitäns auf der MS Gisela:

 

https://www.hojas.co.at/extern/audio/MS%20Gisela%20mit%20Durchsage%20Traunkirchen

 

Der Brunnen am Rathausplatz in Gmunden:

 

https://www.hojas.co.at/extern/audio/Brunnen%20Gmunden%20Rathausplatz.MP3

 

© August 2025 by Gerhard Hojas, Linz / Ebelsberg

Was tun bei Problemen im öffentlichen Raum in Linz?

Wenn es im öffentlichen Raum von Linz zu Problemen kommt – insbesondere solche, die Menschen mit Behinderungen betreffen – ist es wichtig, diese direkt zu melden. Persönliche Rückmeldungen helfen nicht nur, Missstände gezielt zu beheben, sondern führen oft auch zu schnelleren Lösungen.

 

Tipp: Je konkreter und direkter die Meldung, desto effektiver kann reagiert werden.

 

So kannst du Probleme melden:

 

In Linz gibt es mehrere Anlaufstellen, die telefonisch oder per E-Mail kontaktiert werden können. Je nach Art des Problems – etwa Barrieren auf Gehwegen, defekte Ampeln oder fehlende Zugänglichkeit – ist es sinnvoll, sich direkt an die zuständige Stelle zu wenden.

 

Meldung von Mängeln in Linz:

Bei der Stadt Linz können verschiedenste Probleme im öffentlichen Raum gemeldet werden, darunter:

 

Defekte ATAS- und TBI-Anlagen;

Nicht funktionierende öffentliche Behinderten-WC-Anlagen ;

Fehlende Stufenmarkierungen;

Gefährlich abgestellte Gegenstände bei Einrichtungen für Menschen mit Behinderung;

Zu tief hängende Sonnenschirme, Markisen oder Verkehrszeichen;

Probleme mit Schanigärten;

Zu stark zugewachsene Gehsteige;

Falsch abgestellte E-Scooter;

…und vieles mehr;

 

Die Meldung kann unkompliziert per E-Mail oder telefonisch erfolgen.

 

Mail: info@mag.linz.at

Telefon: +43 732 7070

 

Probleme mit den Linz AG Linien melden:

 

Hier können sämtliche Anliegen rund um den öffentlichen Verkehr der Linz AG Linien gemeldet werden!

 

Typische Meldungen können umfassen:

 

Defekte Informationssysteme (DISA, LISA) – Störungen bei Fahrscheinautomaten – Verschmutzte oder beschädigte Haltestellenbereiche – Unregelmäßigkeiten im Verhalten des Fahrpersonals, Fahrplanauskunft und vieles mehr.

 

Mail: info@linzag.at

Telefon: 0732 3400

 

Oberösterreichischer Verkehrsverbund (OÖ VV):

Auch beim OÖ VV kann man Probleme melden!

 

Mail: kundencenter@ooevv.at

Telefon: 0732 66101066

 

Melden beim BSVOÖ

Natürlich kann man die Probleme Blinder und Sehbehinderter betreffend auch direkt beim BSVOÖ, laut deren Webseite melden!

 

Mail: office@blindenverband-ooe.at

Telefon: 0732 / 65 22 96

 

Mail Verkehrsreferent des BSVOÖ:

mobil-infra@blindenverband-ooe.at 

 

Polizei:

 

Probleme im Zusammenhang mit Behindertenparkplätzen sollten umgehend der Polizei gemeldet werden. Das gilt auch für andere Situationen, in denen man sich unsicher oder bedroht fühlt – zögere nicht, Hilfe zu holen.

 

 

Telefon: 05 9133

 

Für Notfälle gilt natürlich weiterhin die österreichweite Notrufnummer 133 – rund um die Uhr erreichbar.

© August 2025 by Gerhard Hojas

Frühlingswallfahrt der Blindenpastoral nach Bad Leonfelden am Samstag, 14. Juni 2025.

Die Blindenpastoral lud blinde und sehbehinderte Menschen sowie ihre Freunde herzlich zur diesjährigen Frühlingswallfahrt nach Bad Leonfelden ein.

 

Am Samstagmorgen versammelten sich die blinden und sehbehinderten Wallfahrerinnen und Wallfahrer mit ihren Begleitpersonen am Busterminal des Linzer Hauptbahnhofs. Die Abfahrt erfolgte pünktlich mit der Buslinie 270 an der Ersatzhaltestelle „E2“ des Oberösterreichischen Verkehrsverbundes.

 

Nach einer kurzweiligen und angenehmen Fahrt erreichten wir Bad Leonfelden um 09:25 Uhr. Dort stießen weitere Teilnehmer zur Gruppe, sodass schließlich 18 Personen gemeinsam zur Pfarrkirche pilgerten. Auch unser Blindenseelsorger, KonsR Mag. Franz Lindorfer, erwartete uns bereits an der Bushaltestelle und führte uns zur Kirche.

 

Auch diesmal wurden durch eine Aussendung im Newsletter Donaukurier Menschen außerhalb der Blindenpastoral auf diese Wallfahrt aufmerksam und nahmen daran teil.

 

Etwas zum Ziel unserer Frühlingswallfahrt:

 

Bad Leonfelden ist eine charmante Stadtgemeinde im oberösterreichischen Mühlviertel, etwa 28 Kilometer nördlich von Linz und nur wenige Kilometer von der tschechischen Grenze entfernt.

 

Mit rund 4.434 Einwohnern (Stand Januar 2025) und einer Fläche von 40,33 km² liegt sie auf etwa 750 Metern Seehöhe.

 

Die Stadt blickt auf eine lange Geschichte zurück: Bereits im frühen 13. Jahrhundert wurde sie als „Lobenwelt“ erstmals urkundlich erwähnt. Später entwickelte sie sich zu einem wichtigen Handelsort an den Routen zwischen der Donau und Böhmen.

 

Heute ist Bad Leonfelden vor allem als Kurort bekannt – mit dem Kurhaus, das in den 1960er Jahren eröffnet wurde, und dem Wellnessangebot rund um den Sternstein.

 

Da die Wallfahrtskirche „Maria Bründl“ derzeit renoviert wird, fand die Heilige Messe ausnahmsweise in der Pfarrkirche von Bad Leonfelden statt, die bequem mit öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar ist.

 

Die Heilige Messe begann wie geplant um 09:45 Uhr, eingebettet in einen Tag, der für viele in besonderer Erinnerung bleiben wird.

 

Blindenseelsorger Mag. Franz Lindorfer feierte mit der Gruppe in der Pfarrkirche die Heilige Messe. Franz machte mit seiner ruhigen und angenehmen Art auch diesmal die Heilige Messe zu einem besonderen Erlebnis und regte „wie immer“ zum Nachdenken an.

 

Die Lesung wurde von Veronika Kriener vorgetragen, Es war der Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth – besser bekannt als der 1. Korintherbrief – ist ein zentrales Schriftstück des Neuen Testaments. Paulus schrieb ihn etwa um das Jahr 55 n. Chr. während seines Aufenthalts in Ephesus, um auf konkrete Probleme und Fragen der jungen christlichen Gemeinde in der griechischen Hafenstadt Korinth zu reagieren

.

Die Gemeinde war geprägt von Spannungen, Spaltungen und moralischen Herausforderungen. Eigentlich eine Kopie der derzeitigen Situation auf unserer Welt. Es hat sich anscheinend nichts geändert.

 

Nach der Messe erzählte uns Franz noch etwas über die Geschichte der Pfarrkirche von Bad Leonfelden.

 

Die Pfarrkirche Bad Leonfelden, auch bekannt als Stadtpfarrkirche zum heiligen Bartholomäus, ist ein beeindruckendes Wahrzeichen im oberösterreichischen Mühlviertel. Sie steht am westlichen Ende des Hauptplatzes von Bad Leonfelden und blickt auf eine lange, bewegte Geschichte zurück.

 

Erstmals urkundlich erwähnt wurde eine Kirche in Leonfelden bereits 1145. Die heutige spätgotische Kirche entstand im 15. Jahrhundert, nachdem eine frühere Holzkirche während der Hussiteneinfälle zerstört worden war. Besonders markant ist das Nordportal mit der Jahreszahl 1481, das auf den damaligen Neubau hinweist.

 

Zwischen 1875 und 1877 wurde die Kirche unter Dombaumeister Otto Schirmer erheblich erweitert. Dabei entstanden unter anderem ein neues Seitenschiff, eine Marienkapelle und ein neugotischer Hochaltar. Ein verheerender Brand im Jahr 1892 zerstörte das Dach und den Turm, der später im neugotischen Stil wieder aufgebaut wurde.

 

Im Inneren beeindruckt die Kirche mit einem dreischiffigen Langhaus, neugotischer Ausstattung und einer Orgel aus dem Jahr 1980. Besonders erwähnenswert ist das Bronzerelief über dem Hauptportal, das die Heilung eines Blinden durch Jesus darstellt – geschaffen vom Künstler Alois Dorn.

 

Bevor es zum gemeinsamen Mittagessen im Leonfeldnerhof ging, versammelten wir uns vor der Kirche zum obligatorischen Gruppenfoto. Eine zufällig vorbeikommende Passantin wurde kurzerhand gebeten, die Gruppe mit diversen Kameras und Smartphones abzulichten. Nachdem sie ihre Aufgabe mit Bravour gemeistert hatte, entschwand sie ebenso rasch, wie sie aufgetaucht war.

 

Beim anschließenden Mittagessen im Leonfeldnerhof konnte man hautnah erleben, dass in Bad Leonfelden eine sehr bekannte Schule zu Hause ist.

 

Hier ist die renommierte „Tourismusschulen Bad Leonfelden“ beheimatet. Sie bieten verschiedene Ausbildungswege im Bereich Tourismus an, darunter eine Höhere Lehranstalt, eine Hotelfachschule und spezialisierte Programme in Hotelmanagement, Gastronomie und Reisemanagement

.

Die Schule legt großen Wert auf Praxisnähe, internationale Kooperationen und ein modernes Lernumfeld und ist staatlich, also schulgeldfrei.

 

„Frisch gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Höhepunkt des Tages. Vor uns lag ein etwa 20-minütiger Spaziergang, der nicht nur der Verdauung, sondern auch der Vorfreude diente. Schließlich erreichten wir den Eingang der Firma Kastner.“

 

Die Firma Kastner in Bad Leonfelden ist ein echtes Juwel für alle, die Süßes lieben – und das nicht nur zur Weihnachtszeit. Seit über 450 Jahren ist Kastner eine traditionsreiche Lebzelterei und Konditorei im oberösterreichischen Mühlviertel.

 

Sie produzieren Lebkuchen, Kekse, Waffeln und Confiserie und beliefern den gesamten österreichischen Lebensmittelhandel. Neben der Produktion gibt es dort auch ein gemütliches Café sowie einen Fabrikverkauf, wo Besucher süße Spezialitäten direkt ab Werk kaufen können.

 

Und wer kennt sie nicht – die legendäre Rumbapflaume, die sogar russischen Kosmonauten auf der Raumstation MIR das Weihnachtsfest versüßte.

 

Die berühmte Rumbapflaume ist eine österreichische Spezialität aus dem Hause Kastner – und sie hat sich ihren Kultstatus redlich verdient. Dabei handelt es sich um Dörrpflaumen, die in edlem Inländerrum eingelegt und anschließend mit zarter Bitterschokolade umhüllt werden.

 

Die Rumbapflaume ist nicht nur geschmacklich ein Highlight, sondern auch optisch ein echter Klassiker. Mit einem Alkoholgehalt von etwa 3,5 % ist sie allerdings eher nichts für Kinder, dafür umso mehr für Genießer. In Bad Leonfelden ist die Rumbapflaume fast schon ein kulinarisches Wahrzeichen.

 

Die Geschichte von Kastner in Bad Leonfelden ist ein echtes Stück oberösterreichischer Handwerkskunst – und sie reicht bis ins Jahr 1559 zurück. Damals wurde der Name Kastner erstmals mit dem traditionsreichen Handwerk der Lebzelter, Wachszieher und Met-Erzeuger in Verbindung gebracht.

 

Über die Jahrhunderte hinweg entwickelte sich Kastner von einer kleinen Lebzelterei zu einem international bekannten Unternehmen. Besonders spannend: 1881 gründete Franz Kastner gemeinsam mit einem Blaudrucker das „Franzensbad“, das als Vorläufer der heutigen Kurstadt Bad Leonfelden gilt.

 

Und trotz Rückschlägen wie dem verheerenden Marktbrand von 1892 oder den Wirren der Weltkriege, blieb die Familie Kastner ihrem Handwerk treu. Ein Meilenstein war die Einführung der ersten Lebkuchenmaschine 1970, gefolgt von der Eröffnung der modernen Lebkuchenfabrik in der heutigen Lebzelterstraße.

 

Das traditionsreiche Café Kastner am Hauptplatz in Bad Leonfelden wurde im Jahr 2020 von Helmut Daurer und seiner Tochter Isabella übernommen.

 

Die eigentliche Lebzelterei Kastner, also die Produktion von Lebkuchen, Keksen und Confiserie, ist weiterhin unter dem Namen Franz Kastner GmbH aktiv und befindet sich noch immer in der Lebzelterstraße in Bad Leonfelden.

 

Bei einer sehr interessanten, etwa einer Stunde dauernden  Führung durch das Lebzeltarium erwartete uns eine süße Entdeckungsreise durch die Welt des Lebkuchens. Wir tauchten ein in die Geschichte und Herstellung dieser traditionellen Köstlichkeit, konnten mit allen Sinnen erleben, riechen, schmecken und staunen.

 

und am Ende dieser Führung konnten wir unser eigenes Lebkuchenherz verzieren und mit nach Hause nehmen.

 

Nach der schweißtreibenden Führung bot das Panorama-Café mit seinem herrlichen Blick ins Mühlviertel eine willkommene Verschnaufpause. Bei erfrischenden Getränken konnten wir entspannen und neue Energie tanken.

 

Frisch gestärkt ging es nebenan in den Shop, wo exklusive Süßwaren und attraktive Schnäppchen darauf warteten, entdeckt zu werden – ein Angebot, dem viele nur zu gern nachgaben. Kein Wunder, schließlich war man ja beim Kastner.

 

Anschließend traten wir den Rückweg zum Marktplatz in Bad Leonfelden an, unserer Abfahrtshaltestelle. Für einige war der Heimweg etwas beschwerlicher – die Taschen schwerer, das Gepäck größer. Doch dafür konnte sich manch einer im Bus sogar über eine eigene Sitzreihe freuen.

 

Auch die Rückfahrt mit dem Bus nach Linz gestaltete sich kurzweilig – immer wieder begleitet vom vertrauten Rascheln der Kastner-Papiersackerl. So fand eine stimmungsvolle Wallfahrt der Blindenpastoral ihren Abschluss bei der Endhaltestelle am Musiktheater in Linz.

 

Ein herzlicher Dank gilt Monika Aufreiter für die umsichtige Leitung sowie den Organisatorinnen und Organisatoren der Heiligen Messe, insbesondere Blindenseelsorger Mag. Franz Lindorfer und Veronika Kriener. Auch diese Frühlingswallfahrt wurde dank ihres Engagements zu einem bereichernden Erlebnis, an das wir gerne zurückdenken werden.

 

Ein großes „Danke“ geht zudem an alle Begleitpersonen der blinden und sehbehinderten Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ohne eure tatkräftige Unterstützung und euer freiwilliges Engagement wären solche Unternehmungen nicht möglich – wir wissen das sehr zu schätzen.

 

Schon heute möchten wir auf die nächste Wallfahrt der Blindenpastoral hinweisen, die Anfang Oktober 2025 stattfinden wird. Ein Termin, den man sich bereits jetzt im Kalender markieren kann!

© Juni 2025 by Gerhard Hojas

 

Für Blinde und Sehbehinderte zugängliche Android-Apps

Zusammengestellt von Steffen Schultz.

Diese Liste ist eine Zusammenstellung von Apps und Diensten, welche für blinde und sehbehinderte Android-Anwender nutzbar sind. Alle hier genannten Apps sind gut bis sehr gut mit den gängigen Android-Bildschirmlesern (z. B. TalkBack, Commentary Screen Reader, VoiceView) bedienbar. Die Liste ist in Themengebiete unterteilt. Um schneller zu einem Thema zu gelangen, verwende die Überschriftennavigation deines Browsers.

Link zur Homepage von Steffen Schultz: https://github.com/schulle4u/awesome-android-accessibility

 

Whatsappgruppen sind keine Alternative zum Newsletter!

Ein Newsletter und eine WhatsApp-Gruppe dienen beide der Kommunikation, aber sie unterscheiden sich in ihrer Struktur und Funktion:

  • Newsletter: Dies ist eine einseitige Kommunikationsform. Unternehmen, Vereine oder Einzelpersonen senden regelmäßig Informationen an eine Liste von Abonnenten. Die Empfänger können darauf meist nicht direkt antworten, sondern erhalten die Inhalte passiv, ähnlich wie bei einer E-Mail.
  • WhatsApp-Gruppe: Eine WhatsApp-Gruppe ist interaktiv. Alle Mitglieder können Nachrichten schreiben, Bilder oder Dateien teilen und sich direkt austauschen. Es ist eine zweiseitige Kommunikation, bei der jeder Teilnehmer aktiv sein kann.

 

Es kommt darauf an, ob du eine Diskussion möchtest oder eher informativ Inhalte verteilen willst!

 

Wie viele Mitglieder können Newsletter und Whatsapphaben??

 

Aktuell kann eine WhatsApp-Gruppe bis zu 1.024 Mitglieder haben

. Das Limit wurde in den letzten Jahren mehrfach erhöht, um größere Gemeinschaften und Organisationen besser zu unterstützen. Früher lag die Grenze bei 256, dann 512, bevor sie auf die aktuelle Zahl angehoben wurde.

 

Die maximale Anzahl der Mitglieder in einer Newsletter-Gruppe hängt davon ab, welchen Dienst du verwendest. Hier sind einige Beispiele:

 

  • Microsoft Outlook: Die Gruppen haben ein Limit von 50.000 Mitgliedern, aber es gibt Einschränkungen bei der Anzahl der Nachrichten, die du pro Tag senden kannst.
  • Google Groups: Hier liegt das Limit für Gruppenmitglieder bei 100 bis 200.000 Personen, abhängig von den Einstellungen.

 

Anmerkung Gerhard Hojas: Es gibt eine Sammlung von Maillinglisten für (fast) alle Lebensbereiche im Internet. Die 2 bekanntesten für uns sind die Maillinglisten auf ml4free und blinzeln. Der Newsletter des Donaukuriers läuft auf der Plattform der Mailingliste ml4free!

 

wie funktioniert ein Newsletter?

 

Ein Newsletter ist eine regelmäßige Nachricht, die per E-Mail an Abonnenten verschickt wird. Unternehmen, Organisationen oder Einzelpersonen nutzen ihn, um Neuigkeiten, Angebote oder interessante Inhalte mit ihrer Zielgruppe zu teilen.

 

Hier sind die wichtigsten Schritte, wie ein Newsletter funktioniert:

  1. Erstellung einer Abonnentenliste: Menschen melden sich freiwillig an, um den Newsletter zu erhalten.
  2. Gestaltung und Inhalt: Der Newsletter enthält relevante Informationen, wie Ankündigungen, Einladungen, wichtige Infos für bestimmte Gruppen,  Verkehrsinfos oder auch Tipps und Tricks.
  3. Versand: Mit speziellen E-Mail-Marketing-Tools wird der Newsletter an die Abonnenten verschickt.
  4. Analyse: Nach dem Versand kann man sehen, wer den Newsletter geöffnet und auf Links geklickt hat.

 

Ein guter Newsletter ist ansprechend gestaltet, bietet echten Mehrwert und wird nicht als Spam wahrgenommen.

 

wie funktioniert eine Whatsappgruppe?

 

Eine WhatsApp-Gruppe ist eine Funktion in WhatsApp, mit der mehrere Personen in einem gemeinsamen Chat miteinander kommunizieren können. Hier sind die wichtigsten Aspekte einer WhatsApp-Gruppe:

 

  • Erstellung: Eine Gruppe wird von einem WhatsApp-Nutzer erstellt, der dann andere Personen über ihre Telefonnummern hinzufügen kann.
  • Mitglieder: Der Ersteller der Gruppe ist automatisch ein Administrator. Er kann weitere Admins ernennen, Mitglieder hinzufügen oder entfernen.
  • Gruppenchat: Alle Mitglieder können Nachrichten, Bilder, Videos und Dateien senden sowie Anrufe innerhalb der Gruppe starten.
  • Einstellungen: Admins können festlegen, wer Nachrichten senden darf, wer Änderungen am Gruppennamen und Bild vornehmen kann, und ob neue Mitglieder automatisch hinzugefügt werden oder eine Genehmigung benötigen.
  • Verlassen der Gruppe: Jedes Mitglied kann die Gruppe verlassen, und Admins können Mitglieder entfernen.

 

WhatsApp-Gruppen sind praktisch für Familien, Freundeskreise, Teams oder Arbeitsgruppen.

 

Anmerkung Gerhard Hojas: WhatsApp-Gruppen sind kein Ersatz für die umfassenden Informationen, die ein Newsletter bietet! Zudem ist zu bedenken, dass nicht alle Abonnenten des Donaukuriers WhatsApp installiert haben – viele nutzen alternative Messenger-Dienste. Jeder kann natürlich eigene WhatsApp-Gruppen erstellen, um wichtige Informationen weiterzugeben, doch das ersetzt nicht die Struktur und Reichweite eines Newsletters.

 

Seit 1989 bin ich mit Computern vertraut – mit DOS, Word 4, dBase, Lotus und der guten alten Floppy Disk, einem Relikt aus Zeiten, in denen „Speicherplatz“ ein kostbares Gut war. Diese Erfahrung bringt ein gewisses Verständnis für Technik mit sich, aber auch die Erwartung, dass Nutzer bereit sein sollten, sich mit grundlegenden Funktionen auseinanderzusetzen. Es verwundert mich, wenn Menschen möglichst bequem alle Informationen erhalten möchten, ohne sich mit einfachen technischen Lösungen zu beschäftigen. Was spricht dagegen, auf eine E-Mail aus einem Newsletter zu antworten? Ein Klick in einer WhatsApp-Gruppe wäre für mich eine deutlich größere Überlegung.

 

Es zeigt sich eine erhebliche Lücke im Umgang mit modernen Medien. Auch die verschiedenen Smartphone- und Computer-Stammtische in den Bundesländern scheinen auf einem unterschwelligen Niveau zu operieren – sonst wüssten mehr Smartphone-Nutzer, dass sich die meisten E-Mail-Konten problemlos auf dem Handy einrichten lassen, um Mails bequem zu verwalten.

 

Denn zwischen „etwas können“ und „etwas wollen“ liegen bekanntlich Welten.

 

Für mich ist eine Diskussion darüber, ob ein Newsletter oder eine WhatsApp-Gruppe sinnvoller ist, reine Zeitverschwendung. Nur ein Newsletter kann umfassende und vielfältige Informationen liefern. Es gibt einen guten Grund, warum WhatsApp-Gruppen für verschiedenste Themen existieren – ob für Frühstück, Mittagessen, Abendessen, NVDA, JAWS, Screenreader, Nasenbluten, Hühneraugen, Esoterik, Verschwörungstheorien oder Pilgerreisen. Im Newsletter hingegen hat man alles gebündelt an einem Ort.

 

Und wie sollen diejenigen ihre Informationen erhalten, die alternative Messenger-Dienste wie Telegram, Signal, Threema, Viber, Wire oder Discord nutzen? Wäre es nicht eine Form der Diskriminierung, wenn nur WhatsApp-Nutzer berücksichtigt werden?

 

Infos zu Mailinglisten: https://hojas.co.at/blog/nvda/

 

© Mai 2025 by Gerhard Hojas

Zehn blinde Künstler und ihre erstaunlichen Werke

Blinde Musiker kennt man. Stevie Wonder, Ray Charles und Andrea Bocelli – um nur einige zu nennen. Aber blinde Bildhauer und Maler? Menschen, die ihre Werke nicht sehen können? Geht das überhaupt?

 

Ja, das geht!

 

Zehn bildende Künstler, die komplett blind oder stark sehbehindert sind!

 

Eşref Armağan sieht mit den Fingern

 

Der Istanbuler Künstler Eşref Armağan ist ein wissenschaftliches Phänomen. Forscher ließen ihn zeichnen, während er im Kernspintomographen lag. Das Ergebnis: Obwohl Armağan von Geburt an blind ist und die Farben und Formen der Welt nie gesehen hat, entsprechen seine Hirnaktivitäten beim Malen denen eines Sehenden.

 

Was Armağan zu Papier bringt ist nicht abstrakt, sondern gegenständlich. Seine Methode: Erst ertastet er sich das Objekt, das er abbilden möchte. Dann benutzt er seine Finger, um es darzustellen. 2009 malte er für Volvo den S60. Wie er das gemacht hat, zeigt ein Youtube-Film:

 

2. K.O. Götz und sein „Bild für BILD“

 

Von Karl Otto Götz lernte einst Gerhard Richter, einer der teuersten Maler der Gegenwart. Im Februar wurde Götz 100 Jahre alt. Seit er vor drei Jahren erblindete, sieht er von der Welt nichts mehr. Doch dass vor seinem inneren Auge noch immer die prächtigsten Werke entstehen, bewies er mit seinem „Bild für BILD“. Wie er das hinbekam? „Was ich vorhabe, ist immer vorher in meinem Kopf“, erklärt K.O. Götz. „Dann kommt es auf die Schnelligkeit an, mit der ich die Pinselhiebe ausführe.“

 

3. Dario Malkowski (88): Blinder Bildhauer mit Staatsexamen

 

Am Morgen des 19. November 1944 verlor Dario Malkowski sein Augenlicht. Eine Granate riss dem jungen Soldaten aus Schönebeck (Sachsen-Anhalt) das halbe Gesicht weg. Dann wurde es dunkel – und nie wieder hell. Trotzdem absolvierte er nach dem Krieg eine Ausbildung zum Holzschnitzer. Bei einer Ausstellung gefielen seine Werke den Offiziellen im DDR-Bezirk Magdeburg so sehr, dass sie ihn mit einem Stipendium ausstatteten – nicht wissend, dass er blind ist. Doch die Fachschule für angewandte Kunst in Magdeburg schickte ihn direkt wieder nach Hause. Malkowski blieb hartnäckig und setzte sich durch. Schließlich durfte er studieren und schaffte seinen Abschluss. Seither arbeitet er als freier Bildhauer.

Seine Werke kann man auf der ganzen Welt betrachten. In der Washingtoner Kongressbibliothek für Blinde und Sehbehinderte zum Beispiel, aber auch in Athen, Leipzig, Wien, Petersburg und Paris.

 

Malkowski schuf unter anderem die Preisskulptur des Deutschen Hörfilmpreises. Das drei Kilogramm schwere Bronzerelief trägt den Namen „Die Lauschende“

4. Ricky Trione fand die Farben erst, als er blind war

 

Früher zeichnete Ricky Trione vorwiegend in Schwarz und Weiß. Auf seiner Homepage zeigt er die Bilder: feine Striche, klare Linien. Doch dann ereilten ihn zwei unglaubliche Schicksalsschläge im Abstand weniger Jahre. 1993 wirbelte ein Holztransporter einen Stein auf. Er flog durch das offene Fenster von Triones Auto, traf ihn am linken Auge. Sieben Jahre später verlor er bei einem ähnlichen Unfall auch noch sein rechtes Auge, als ihn ein Reifenteil eines vorbeifahrenden Trucks im Gesicht traf.

 

Trione überwand Trauer und Niedergeschlagenheit und ging wieder ans Werk. Wegen seiner Blindheit musste er allerdings seine Arbeitsweise ändern. Er malt jetzt bunt und arbeitet teilweise kleine Skulpturen in die Bilder ein. Warum? Damit er die Farbschichten spürt, die er mit den Fingern auf dem Papier verteilt. Trione: „Es gibt so viele Wege, unsere anderen Sinne zu benutzen.“

5. Die Kunst brachte John Bramblitts Leben wieder in Form

 

Auch John Bramblitt muss die unterschiedliche Beschaffenheit der Farben an den Fingern spüren, um sich auf der Leinwand zurecht zu finden. Er erblindete 2001 infolge seiner Epilepsie. Damals fühlte er sich allein und ausgestoßen, seine Zukunft schien in Scherben zu liegen. Dann entdeckte er die Malerei für sich und schöpfte neuen Mut. Er sagt: „Die Kunst hat mein Leben wieder in Form gebracht.“ Heute gibt er Kurse und ist auch als Buchautor erfolgreich.

6. Silja Korn ist erfolgreiche Fotografin

 

Aktuell werden die Fotografien von Silja Korn (48) in der ungarischen Botschaft in Berlin ausgestellt. Und Ende des Jahres kommen sie in die Sammlung der Ungarischen Nationalgalerie. Das Besondere daran: Die erfolgreiche Fotografin ist seit ihrem 17. Lebensjahr blind! Bei einem Autounfall erlitt sie schwere Augen-Verletzungen. Eine Fotografin brachte ihr vor neun Jahren den Umgang mit einer Kamera bei. Ihre Foto-Motive wählt Silja Korn mit den Händen oder den Ohren.

7. Felice Tagliaferri verbietet, seine Kunst NICHT anzufassen

 

Seit er 14 Jahre jung ist, kann Felice Tagliaferri (heute 41) nicht mehr sehen. Mit seinen Händen schafft der gelernte Restaurateur wunderschöne Skulpturen mit feinen Details. Besonders berühmt ist seine Figur des liegenden Jesus Christus: eine Nachbildung des Originals von Giuseppe Sanmartino aus dem Jahr 1753. Tagliaferri war verboten worden, das Original mit seinen Händen zu berühren. Also schuf er seinen eigenen liegenden Jesus, ganz ohne das Original anzufassen. Nur mit mündlichen Hinweisen.

 

Der Jesus von Tagliaferri ist athletischer und besitzt trotzdem erstaunliche Details. „Es ist verboten, ihn NICHT anzufassen“, sagt Tagliaferri.

 

Tagliaferri arbeitete in Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland. Seine Werke wurden auch außerhalb dieser Länder gezeigt. Ein Museum an der italienischen Ostküste hat Tagliaferri-Skulpturen eine ganze Sektion gewidmet. Außerdem gibt er Kunstworkshops für blinde und sehbehinderte Menschen.

 

8. Keith Salmon wurde als Landschaftsmaler ausgezeichnet

 

Die Berge und das Malen. Diese zwei großen Leidenschaften hatte der Brite Keith Salmon (54) schon immer. Dann nahm seine Sehkraft plötzlich rapide ab. Der Grund: Diabetes. Auf dem linken Auge ist er mittlerweile komplett blind, rechts kann er nur noch Schemen erkennen. Trotzdem wandert Salmon immer noch in den Bergen. Und er malt auch weiter. 2009 erhielt er den mit 20 000 Pfund (25 000 Euro) dotierten Jolomo-Preis für seine atmosphärischen Bilder der schottischen Landschaft. Keith Salmon: „Ich male mit dicken Pinseln, trage Farbschicht um Farbschicht auf und kratze schließlich mit einer stumpfen Klinge wieder Farbe ab.“ Auf diese Weise erscheinen seine Werke filigran – auch wenn er selbst kaum Details wahrnehmen kann.

 

9. Albert Schmiege muss um die Ecke malen

 

Wenn Albert Schmiege sehen will, was er mit rechts macht, muss er nach links schauen. Der US-Amerikaner leidet an Morbus Stargardt, einer seltenen Netzhaut-Erkrankung. Was direkt vor ihm passiert, bleibt ihm verschlossen. Lediglich an den Rändern seines Sichtfelds kann er Dinge erkennen – aber auch das nicht gut. „Es fing 1985 an, ich war 24 Jahre alt“, berichtet er. „Meine Kinder waren noch klein, und das härteste für mich war, dass ich nicht mehr in der Lage war, ihren Gesichtsausdruck zu sehen.“

 

Schmiege musste seine Arbeit aufgeben, fand sich in der Welt nicht mehr zurecht. Doch eines gab er nicht auf: seine Malerei. „Das ist etwas, das ich ganz für mich allein tun kann. Ich male im Keller, muss dafür nicht raus. Zu Malen bedeutet für mich, Unabhängigkeit zu erreichen.“ Mittlerweile hat es Schmiege zu einiger Bekanntheit in den USA gebracht. Er sagt: „Ich bin auf viele Arten gesegnet.“

10. Sanja Fališevac ist taub und blind

Zuerst verlor Sanja Fališevac (49) aus Zagreb (Kroatien) ihr Augenlicht – und dann wurde sie auch noch taub. Wer mit ihr kommunizieren möchte, muss ihr Botschaften auf die Handfläche streicheln. Aber das hat sie nicht davon abgehalten, ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Sie ist eine erfolgreiche Künstlerin. In ihrem Atelier zeigt sie stolz die zahlreichen, zauberhaften Skulpturen, die sie in ihrer Phantasie erschaffen und mit ihren Händen geformt hat.

 

© by Gerhard Hojas

Ausflugsziele nördlich von Graz.

Der nächste Urlaub kommt bestimmt.

Da ich ja ursprünglich aus dieser Gegend komme kenne ich alle diese Ausflugsziele persönlich. Diese Ziele waren immer das Standardprogramm bei Schulausflügen.

 

Diese Ausflugs- und Besichtigungsziele können von Blinden und Sehbehinderten besucht und genossen werden. Bei einigen Zielen sollte man aber schon etwas  trainiert sein und etwas Mut haben. Zum Beispiel im Katerloch oder der Bärenschützklamm oder dessen kleiner Schwester, dem Kesselfall. Obwohl ich als Kind dort immer gerne von der Schule nach Hause gegangen bin.

 

Lurgrotte Semriach – dort wo die Steine leben.

 

Die Lurgrotte in Semriach ist die größte Tropfsteinhöhle Österreichs mit dem größten freihängenden Tropfstein der Welt. Nicht verwechseln mit der Lurgrotte in Peggau. Bis zum großen Hochwasser von 1975 war die Lurgrotte von Semriach bis Peggau zu durchwandern. Das waren ungefähr 9 Km.

 

Die Höhlenwelt der Lurgrotte Semriach – Auf gut angelegten Wegen dringt der Besucher in die Höhlenwelt vor. Am Anfang wird man noch vom Gurgeln des Lurbaches begleitet, der jedoch bald in den noch unbekannten Tiefen der Höhle verschwindet. Und dann betritt man das Reich der Tropfsteine. Ihre Namen wirken wie Rätsel: Der Riese, der Schiefe Turm, der Einsiedler, das Zigeunerzelt – der Fantasie sind in diesem unterirdischen Kosmos keine Grenzen gesetzt.

 

Durch schmale Gänge, Grotten und Nischen führt der Weg – stets begleitet vom Tropfen des Wassers – zur Bärengrotte, in der Knochen des Höhlenbären gefunden wurden, der in der Eiszeit in Mitteleuropa lebte und vor vielen Jahrtausenden

Ausgestorben ist.

 

Und das tolle in dieser Hölle ist, dass sie für Blinde und Sehbehinderte komplett zu durchwandern ist. Die Lurgrotte ist auf ungefähr ¾ der Länge Barrierefrei. Es können auch Rollstuhlfahrer oder Personen mit Rollato die Höhle besichtigen und dieses einmalige Feeling  genießen.  Es wurde in mühevoller Arbeit Führungswege, Stufen und Geländer angelegt und betoniert

 

Ungefähr 27 Km nördlich von Graz. Ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Mit anschließender kleiner Wanderung.

 

Link zur Homepage der Lurgrotte: http://www.lurgrotte.at/

 

Link zu einen Youtubevideo der Lurgrotte: https://www.youtube.com/watch?v=KXHvF1QMUK8

 

Link zu einen weiteren Youtubevideo der Lurgrotte: https://www.youtube.com/watch?v=hdzGcq3Kvgchttps://www.youtube.com/watch?v=hdzGcq3Kvgc

 

Das Katerloch,

 

eine weitere Tropfsteinhöhle nördlich von Graz und zwar in Weiz. – Das Katerloch ist – die tropfsteinreichste Schauhöhle Österreichs!

 

Die Tropfsteinhöhle Katerloch liegt in den Sattelbergen zwischen Weiz- und Raabklamm, im Herzen der Steiermark. Neben einer Fülle von feinen Kalkkorallen, hauchdünnen, weißen und farbigen Kalkvorhängen, meterhohen, zarten Kalkkerzen und funkelnden Kristallsäulen erwartet die Besucher hier ein wahrer Tropfsteinurwald. Während der rund zwei Stunden dauernden Führung bewältigen die Besucher über Serpentinen, massive Eisentreppen und 400 Stufen auf rund einem Kilometer Führungsweg einen Höhenunterschied von 135 Metern.

 

Das Katerloch ist auch von Blinden und Sehbehinderten, wenn sie etwas trainiert  sind und etwas Mut haben, zu bewältigen. Einige Blinde und Sehbehinderte aus Oberösterreich haben diese Höhlen besichtigt und sind wohlbehalten aus der Unterwelt wieder aufgetaucht.

 

Link zur Homepage des Katerlochs: http://www.katerloch.at/

 

Link zu einem Youtubevideo des Katerlochs: https://www.youtube.com/watch?v=79xTDrHvY-c

 

Österreichisches Freilichtmuseum in Stübing bei Graz,

 

100 originale historische Bauernhäuser warten auf Sie. Anna isst einen Apfel“, steht auf der Tafel der Dorfschule geschrieben, doch Kinder von heute können die Schrift nicht mehr lesen. Es ist eine versunkene Welt ländlichen Lebens und Arbeitens, die in einem abgeschiedenen Seitental der Mur in rund hundert originalen bäuerlichen Bauten weiterlebt. Im Österreichischen Freilichtmuseum Stübing durchwandert man ganz Österreich und lernt in idyllischer Umgebung regional typische Werkzeuge, Bau- und Lebensweisen vergangener Tage kennen.

 

Man kann hier alles angreifen, fühlen und auf sich wirken lassen. Dazu spürt man die  Unebenheiten  der alten, ausgetretenen Bodendielen und Stufen. Man riecht den alten Heuboden, die jahrhundertealte Almhütte oder das Bauernhaus.  Man hört das rauschen des Mühlbachs und die Mühlräder. Man riecht die unterschiedlichen Kräutergärten. Und so vieles mehr.

 

Ungefähr 10 Km nördlich von Graz. Ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar (Bahn).

 

Link zur Homepage des Freilichtmuseums Stübing: http://www.freilichtmuseum.at/

 

Link zu einen Youtubevideo vom Freilichtmuseum Stübing: https://www.youtube.com/watch?v=KF-9ivN7wvo

 

Kesselfall bei Semriach

 

Der Kesselfall ist eine kleine Klamm, durch die der Rötschbach in den Augraben hinunter stürzt. Es gibt mehrere Wasserfälle, Stromschnellen und Becken. Der Weg ist mit Brücken und Leitern optimal abgesichert. Der Kesselfall ist in der Umgebung von Graz eine Art „kleiner Bruder“ der größeren und bekannteren Bärenschützklamm (Mixnitz). Er ist besonders für Familien mit Kindern geeignet: Die Tour ist eher kurz, gut abgesichert und trotzdem ziemlich abwechslungsreich!

 

Ungefähr 20 Km nördlich von Graz. Ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

 

Link zur Homepage vom Kesselfall:  http://www.sandwirt-kesselfall.at/kesselfall_wanderungen.html

 

Bärenschützklamm in Mixnitz (Bruck an der Mur)

 

Die Bärenschützklamm ist seit Herbst 2024 wieder begehbar.

 

Die Bärenschützklamm, eine der schönsten wasserführenden Felsenklammen Österreichs, wurde wegen ihrer einmaligen Naturschätze im Jahre 1978 zum Naturdenkmal erklärt. Eine Wanderung zwischen ungezähmten Wasserfällen und schroffen Felsen hindurch ist für jeden Wanderer eine eindrucksvolle Erfahrung. Die unsagbare Stärke der Natur, deren steter Tropfen den Stein höhlt, wird hier augenscheinlich.

 

164 Holzbrücken und -leitern mit über 2500 Sprossen erschließen die Bärenschützklamm, die der Mixnitzbach in Jahrmillionen geschaffen hat. Auf einer Länge von 1.300 Metern überwinden die Gäste 350 Höhenmeter.

 

Während des Aufstiegs informieren Schautafeln über die interessante Vegetation des Naturdenkmals Bärenschützklamm im Grazer Bergland. Besonders beeindrucken der Große Wasserfall, der im mittleren Teil des 1,4 Kilometer langen Steigs rund 50 Meter in die Tiefe stürzt sowie die bis zu 300 Meter hohen, schroffen Kalkfelsen, die den Steig säumen.
Eine Rundtour mit einer Gehzeit von fünf Stunden bietet sich ab dem Bahnhof Mixnitz an. Insgesamt sind 14 Kilometer und 760 Meter Höhenunterschied zu bewältigen. Nach dem Anstieg durch die Klamm lädt am Scheitelpunkt der Tour der Almgasthof „Zum Guten Hirten“ zur Rast ein. Der Rückweg führt – anders als der Hinweg – über den Prügelweg und die Schwaigeralm nach Mixnitz.

 

Link zur Homepage der Bärenschützklamm: http://www.baerenschuetzklamm.at/web/

 

Weiters gibt es in Graz und in der Umgebung von Graz weitere, sehr interessante Ausflugs- und Besichtigungsziele. Das Trammuseum, das Puchmuseum, das Sensenmuseum und auch eine Harmonikaerzeugung.

 

Ausflugsziele rund um Graz

 

Link zu einer Sammlung von Ausflugszielen rund um Graz: https://www.graztourismus.at/de/sehen-und-erleben/sightseeing/ausflugsziele

 

Link zur Homepage der Steirischen Harmonikaerzeugung Parz: http://www.harmonika-parz.at/

Apptipp für IOS und Android – Mittagsmenüs der Umgebung.

Mittagsmenüs in:

Wien, Linz, Graz, St. Pölten, Klagenfurt, Salzburg, Innsbruck, Eisenstadt, Bregenz und viele weitere!

Die App bietet einen schnellen Überblick über Mittagsmenüs der Umgebung.

Durch Nutzung der aktuellen Position werden die Menüs nach Entfernung sortiert angezeigt. Jeden Tag aktuell.

Zusätzlich gibt es die PRO Mitgliedschaft, mit dieser wird die App werbefrei und man kann die Mittagsmenüs der ganzen Woche ansehen. Sie kann monatlich oder jährlich abgeschlossen werden. Die App ist aber auch ohne der PRO-Funktionen nutzbar.

Wir waren es Leid tagtäglich mehrere Webseiten nach aktuellen Menüplänen zu durchsuchen!

Daher durchkämmt unser fleißiger Such-Roboter täglich das Internet, um eine Liste aller Menüpläne zur Verfügung zu stellen.

Nutze deine Mittagspause um gemeinsam Mittagessen zu gehen!

Link zur Internetseite: https://www.mittag.at/

Link zum Appstore für mittag.at: https://apps.apple.com/at/app/mittag-at-mittagsmen%C3%BCs/id1020951049

Link zu Google Play für mittag.at: https://play.google.com/store/apps/details?id=at.mittag.android

An Guaten wünscht Gerhard