Einleitung
Nach August 2017 wurden die Akustisch taktilen Ampeln (ATA) in Linz im Mai 2021 erneut auf ihre Funktionalität überprüft.
Die meisten Mängel wurden alle auf die Meldeplattform der Stadt Linz „Schau auf Linz“ gestellt. Viele dieser Mängel wurden bereits behoben oder sie wurden an die entsprechenden Stellen weitergeleitet.
Einen Link zu einer Liste der betroffenen Kreuzungen mit dem entsprechenden Mängeln findet man am Ende dieses Berichtes!
Weiters wurden die Mängel dokumentiert, auf Fotos oder Videos, sowie Audio festgehalten. Man kennt ja seine Pappenheimer bereits, die versuchen, alles herunterzuspielen oder zu negieren und die, die Missstände aufzeigen, in ein schlechtes Licht zu rücken. Die Bilder der einzelnen Mängel findet man unter anderem in der Bildergalerie „Blind in Linz“.
Funktion einer ATA
Um die Funktion einer akustisch taktilen Ampel zu verstehen, hat Jürgen Schwingshandl 2017 ein Dokument dazu verfasst (Blindenampeln in der Praxis).
Link zum Dokument von Jürgen Schwingshandl: http://hojas.co.at/blog/blindenampeln-in-der-praxis-anspruch-und-wirklichkeit-eines-wichtigen-aspekts-der-inklusion-juergen-schwingshandl-maerz-2017/
Infos über die akustisch taktilen Ampeln in Linz
In Linz gibt es 200 Kreuzungen mit Verkehrslichtsignalanlagen (VLSA). Davon sind 79 mit akustisch taktilen Ampeln ausgestattet. 2017 waren es 70 ATA´s. In 4 Jahren sind „NUR“ 9 neue akustisch taktile Ampelanlagen hinzugekommen.
Von diesen 79 ATA´s sind 15 ohne Vibration. 2017 waren es noch 33 ATA´s ohne Vibration. Zwischen August 2017 und Mai 2021 wurden 17 ATA´s mit Vibration nachgerüstet oder neue Anmeldetableaus montiert.
Bei den Verkehrslichtsignalanlagen mit ATA befinden sich zwischen 2 und 12 Anmeldetableaus an den Masten. Insgesamt befinden sich an den ATA´s 533 Anmeldetableaus.
Bei der Überprüfung ging es hauptsächlich um die Funktionalität der Anmeldetableaus (Akustik und Vibration). Weiters um korrekte Querungsschemas und um korrekte Montage der Anmeldetableaus.
Die ATA´s im Linzer Raum sind in einem sehr guten baulichen Zustand. Es war kein einziges Anmeldetableau locker oder beschädigt. Weiters war keine Abdeckung oder Bodenplatte locker. Man sollte aber auch nicht übersehen, dass 17 bestehende ATA´s erneuert wurden und 9 ATA´s neu hinzugekommen sind. Die sollten schon mal im tadellosen Zustand sein.
Bei 2 Anmeldetableaus war die Akustik ausgefallen und bei 3 Anmeldetableaus fehlte entweder der Richtungspfeil auf der Oberseite oder der Taster für die Vibration auf der Unterseite des Anmeldetableaus.
Was aber ganz besonders auffällt, dass die Vibration sehr oft ausgefallen ist. Im Zeitraum der Überprüfung wurden 40 entsprechende Mängel festgestellt. Bei großen Kreuzungen mit bis zu 12 Anmeldetableaus konnten davon schon die Hälfte betroffen sein. Bei weiteren Rundgängen kamen dann weitere defekte Vibrationen dazu. Ich gehe davon aus, dass jetzt sicher 10 Prozent der Anmeldetableaus betroffen sind. Das scheint aber auch in anderen Städten ein Problem zu sein.
Was mir bezüglich Vibrationstaster auch aufgefallen ist, dass es in Linz 3 verschiedene Taster gibt. Manchmal sind sogar alle 3 an einer Kreuzung eingelegt. Einer dieser Vibrationstaster wahrscheinlich aus Silikon, wirft oft Blasen. Da merkt man schon beim Antasten, dieser Taster funktioniert nicht.
Man konnte auch feststellen, dass gegenüber 2017 gravierende Mängel, wie falsche taktile Querungsstrecken auf den Anmeldetableaus (Goethekreuzung, Rilkestraße) ausgetauscht wurden. Weiters wurde die gesamte Anlage bei der Kreuzung Makartstraße – Krausstraße getauscht. Diese ATA hatte bei der Überprüfung 2017 noch keine Vibration. Der Grund der Erneuerung dieser ATA war verständlich. Hier waren die Anmeldetableaus so montiert, dass viele Querungsschemas in die falsche Richtung zeigten.
Das Peinliche daran war, dass diese Kreuzung vor der Haustür des BSV OÖ liegt und das es Jahrelang niemanden aufgefallen ist. Obwohl täglich viele Blinde und Sehbehinderte, inklusive Leitungsmitglieder oder der Verkehrsreferent des BSV OÖ diese Kreuzung querten. Ich weise darauf hin, dass alles dokumentiert ist und das Protokoll der Überprüfung der Ampelanlagen 2017 im Internet abrufbar ist. Da gibt es sehr schöne Fotos von der Kreuzung Makartstraße – Krausstraße. Der link wird am Ende des Textes bereitgestellt.
Aber es gibt auch ein Problem bei der zweiten Kreuzung vor der Haustür des BSV OÖ. Darauf wurde auch schon 2017 hingewiesen. Passiert ist bis heute aber nichts!
Auf einige Kreuzungsbereiche gehe ich näher ein!
Kreuzung Makartstraße – Richard-Wagner-Straße (Falsches Querungsschema).
Kreuzung Kärntnerstraße – Zufahrt Busterminal LDZ (Anmeldetableaus an falscher Stelle montiert).
Was ist ein Querungsschema?
Mir ist aufgefallen, dass die meisten Blinden und Sehbehinderten gar nicht wissen, was ein Querunggschema ist und was es bedeutet. Aber da gäbe es die Broschüre „Ampelsymbole mit Erklärungen“ vom Institut für Gesundheit, Entwicklung und Lebensfreude von Claudia Rauch. Die Symbole in der Broschüre sind fühlbar.
Auf der Seite des Bedientabletts, dass der Straße abgewandt ist, befindet sich eine schematische Darstellung der zu bewältigenden Querung. Die wenigen dort verwendeten Symbole sind geeignet, einen raschen Überblick über die gegebene Situation zu gewähren.
Gefahr
Hat sich die Verkehrssituation geändert und wurde das Querungsschema nicht angepasst, so kann dies zu einer gefährlichen Situation führen, wenn z.B. die Blinde versucht, eine Verkehrsinsel zu einem Zwischenstopp zu verwenden, obwohl es diese gar nicht mehr gibt. (Text Jürgen Schwingshandl).
Falsche taktile Querungsstrecke Kreuzung Makartstraße – Richard-Wagner-Straße Querung der Richard-Wagner-Straße.
Diese Kreuzung befindet sich genau vor der Haustür des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Oberösterreich. Auf diesen gefährlichen Umstand wurde bereits 2017 hingewiesen. Auch der BSV OÖ wurde darüber informiert. Es ist sehr bedenklich, dass diese gefährlichen Mängel bis heute nicht beseitigt wurden. Das ist jetzt 4 Jahre her.
Auf der Fahrbahn ist neben der Fahrspur auch ein eigener Fahrradstreifen aufgebracht. Diese Fahrradspur wird auf den tastbaren Schildern (Querungsschema) bei den beiden Anmeldetableaus nicht als Fahrradspur (2 Punkte) ausgewiesen.
Die Blinde oder Sehbehinderte Person kann durch diese fehlende Information in gefährliche Situationen kommen. Man geht davon aus, dass nach der Spur für die Autos kein weiteres, z. B. ein lautloses Fahrrad über den Blindenstock fährt.
Kreuzung Makartstraße – Richard-Wagner-Straße Querung der Makartstraße.
Bei der Querung der Makartstraße ist es genau umgekehrt. Hier sind zu viele und falsche Informationen am Querungsschema.
Auf der Straßenseite bei Haus Nr. 26 ist ein eigener Fahrradstreifen aufgebracht. Dieser Fahrradstreifen befindet sich nach der Ampel mit Anmeldetableaus für Blinde und Sehbehinderte. Dieser Fahrradstreifen wird aber am Querungsschema des Anmeldetableaus (Haus Nr. 17) mit den 2 Punkten angezeigt. Das ist aber falsch. Der Fahrradstreifen liegt außerhalb der zu querenden Strecke zwischen den beiden Ampeln. Die Blinde oder Sehbehinderte Person verlässt sich darauf, dass dieser Fahrradstreifen innerhalb der beiden Anmeldetableaus liegt und rechnet somit nicht, dass nach der Ampel eine Gefahr durch Fahrradfahrer droht.
Jedenfalls wurde auf diese Problematik bereits 2017 hingewiesen. Dokumente und Fotos vorhanden. Ein Link zu den Fotos und Beschreibungen der Mängel 2017 in Word- und PDF-Format gibt es am Ende des Berichtes.
Dazu wurden auch 2 Videos erstellt und auf Youtube hochgeladen. (Ist ja schon bekannt, damit es niemand abstreiten kann).
Das sind meine ersten Videos. Sie wurden ohne Schnitt und Nachbearbeitung auf Youtube gestellt. Ich finde mein Erstlingswerk nicht so schlecht.
Link zur Bildergalerie Makartstraße – Richard-Wagner-Straße: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/46
Link zum Youtubevideo Querung Richard-Wagner-Straße: https://www.youtube.com/watch?v=WphDn_AMQ8Y&t=65s
Link zum Youtubevideo Querung Makartstraße: https://www.youtube.com/watch?v=u0ODWNyW_Bw
Kreuzung Kärntnerstraße – Zufahrt Busterminal LDZ
Auch dieser Mangel wurde bereits 2017 an die entsprechenden Stellen weitergegeben. Dazu gehörte auch der BSV OÖ.
Bei der Buszufahrt Kärntnerstraße zum Busterminal befindet sich eine ATA (Akustisch taktile Ampel). Die 2 Anmeldetableaus sind an 2 Masten montiert, die Blinde und Sehbehinderte nicht Problemlos erreichen können. Sie liegen außerhalb der zu querenden Straße.
Sehbehinderte und Blinde müssen diese Anmeldetableaus ungehindert erreichen können. Um entweder auf der Oberseite dem Richtungspfeil oder auf der Unterseite den Vibrationstaster ertasten zu können. Der Vibrationstaster ist dann wichtig, wenn die Akustik nicht funktioniert oder man keinen Handsender hat, um die Akustik zu aktivieren. Das gilt besonders für Blinde und Sehbehinderte Besucher aus anderen Bezirken oder Städten, die keinen Handsender haben. Natürlich könnte auch die Batterie des Handfunksenders leer sein.
An dieser Querung kann man die 2 Anmeldetableaus nur erreichen, wenn man den sicheren Gehsteig verlässt, indem man sich an einer großen Säule vorbeischiebt und in ein Kiesbeet steigt. Dabei muss man aufpassen, nicht über ein weit hervorstehendes Gitterrost zu stolpern.
und wenn man dann das Anmeldetableau (ohne Hilfe der Akustik) gefunden hat, kann man nur hoffen, dass es immer noch GRÜN ist, wenn man den gleichen Weg zurück tastet und ohne stolpern wieder am Gehsteig ist. Jedenfalls kann ich mir nicht sicher sein, dass ich noch GRÜN zum queren der Straße habe. Man kann sich schon fragen, wer plant so etwas und wer genehmigt so etwas? Diese Experten müssten einmal mit verbundenen Augen und mit Blindenstock ihre eigenen Arbeiten testen. Das erinnert mich auch wieder einmal an die lebensgefährliche TBI in Traun bei Linz. Die wurde ja so gebaut, dass Blinde am Schutzweg vorbei mitten in die Kreuzung geführt wurden. Jedenfalls wurde auf diese Problematik bereits 2017 hingewiesen. Dokumente und Fotos vorhanden. Der BSV OÖ wurde schon damals informiert. Und wie man auch hier sieht, passiert ist nichts.
Link zur Bildergalerie Buszufahrt LDZ Kärntnerstraße: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?category/45
Link zum Youtubevideo Buszufahrt LDZ Kärntnerstraße: https://www.youtube.com/watch?v=4xwMYxIJOXo
Falsche Montage der Anmeldetableaus (Querungsschema zeigt in falsche Richtung)
Bei sehr vielen Kreuzungen wurden die Anmeldetableaus so montiert, dass das Querungsschema in die falsche Richtung zeigt. Es ist für Sehende schwer ein Querungsschema zu deuten, dass 180 Grad verdreht ist und für Blinde und Sehbehinderte ist es unmöglich, weil alles Seitenverkehrt ist. Trotzdem wurden Anmeldetableaus so montiert. Aber das war 2017 auch schon so.
Nur ist es schon sehr verwunderlich, dass z. B. drei Anmeldetableaus richtig und das vierte dann falsch montiert wurde (z. B. Dornacherstraße) oder bei nur 2 Anmeldetableaus das eine richtig und das andere falsch montiert wurde (z. B. Muldenstraße – Eisenwerkstraße). Bei der neu errichteten ATA bei der Kreuzung Unionstraße – Hanuschstraße wurde auch ein Anmeldetableau falsch montiert. (Das sieht man schon beim Hinsehen!). Das kann man nur Schlamperei nennen.
Handwerkerehre!
Wenn man schon bei schlampiger Arbeit ist. Ich habe einmal Maschinenschlosser (oder Betriebsschlosser) gelernt. Bei uns gab es den Begriff der Handwerkerehre. Man soll seine Arbeit ordnungsgemäß, sauber und genau erledigen. Diese Handwerkerehre scheint es heute nicht mehr zu geben.
Anders lässt es sich nicht erklären, dass Anmeldetableaus an einer Kreuzung in unterschiedlichen Höhen montiert wurden. Sie liegen zwar im zulässigen Bereich aber eben die eine im oberen und die andere im unteren Bereich. Hier liegt die Vermutung sehr nahe, dass hier 2 Monteure unterschiedlicher Körpergröße die Tableaus montiert haben. Das Maß war sicher die Nabelhöhe.
Mein Tipp: Man schneitet sich einen Holzstab in der richtigen Länge ab und man braucht zur Montage der Tableaus nicht einmal ein Maßband. Man nennt so etwas auch „Lehre“.
Link zur Bildergalerie der ATA´s mit falsch montiertem Querungsschemas: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/38
ATA´s zu leise, mehrere Anmeldetableaus auf einem Mast (Um 90 Grad versetzt).
Infos zur Akustik der ATA´s:
Taktung und Lautstärke (Grünton)
„Grün“ wird durch ein gepulstes Signal von 180 Pulsen pro Minute angezeigt. Diese Art der Signalisierung hat mehrere Funktionen:
- Der Signalgeber am Mast, an dem die Blinde steht zeigt „Grün“ an.
- Das Signal, von dem Mast, auf den die Blinde zugeht, zeigt die Richtung an, in die sie gehen muss. Hierdurch ist auch eine Abschätzung der noch zurückzulegenden Strecke möglich.
Um diese Funktionen einwandfrei erfüllen zu können, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:
- Das Grün-signal muss sich an der Anzahl der Pulse pro Minute ohne direkten Vergleich eineindeutig als „Grün“ erkennen lassen. Es darf also nicht mit einem allfällig konkurrierenden Auffindesignal verwechselbar sein.
- Der Grün-Ton des Start-Mastes muss sich ohne Zeitverzögerung als genau dieser identifizieren lassen.
- Der Grün-Ton des Ziel-Mastes muss bereits nach weniger als der halben Strecke der Querung vom Grün-Ton des Start-Mastes unterscheidbar sein.
- Auch bei maximalem Verkehrslärm darf der Grün-Ton des Ziel-Mastes zu keiner Zeit unhörbar werden. Diese Forderung ist zwar durch das Anbringen von Bodenindikatoren abdingbar, ist aber durch automatische Lautstärkeanpassung und Richtschalleinrichtungen ohne weiteres auch bei mehrspurigen Fahrbahnen erreichbar.
Lebensgefahr
- Verwechselt eine blinde einen beliebigen Grün-Ton mit dem des eigenen Start-Mastes, so wird sie dazu verleitet, die Querung bei Rot zu beginnen.
- Auch und gerade bei großem Umgebungslärm ist es wichtig, den Grün-Ton des Ziel-Mastes von allen anderen Geräuschen unterscheiden zu können. Ist dies nicht der Fall, so besteht die Gefahr, dass die Blinde auf den falschen Mast zu geht und sich und Andere so in Lebensgefahr bringt. (Text Jürgen Schwingshandl).
In Linz sind einige VLSA mit ATA sehr leise eingestellt und entsprechen nicht der Norm. Man kann schon sagen, sie sind „GEFÄHRLICH“! Zwei Beispiele wurden auf Video festgehalten und auf Youtube hochgeladen. (Damit niemand sagen kann, das stimmt nicht). Diese zwei Videos sind stellvertretend für einige weitere Kreuzungen mit ATA´s, deren Akustik auch nicht normgerecht eingestellt ist. Es ist die Aufgabe des BSV OÖ, diese ATA´s zu finden und zu kontrollieren und bei Mängel entsprechende Schritte einzuleiten.
Bei den Kreuzungen in den Videos kann man eindeutig hören, oder nicht hören, dass die Zielmasten akustisch nicht wahrnehmbar sind.
Link zum Youtubevideo Akustik zu leise Unionstraße – Hanuschstraße: https://www.youtube.com/watch?v=N8HUsYbcGfM
Link zum Youtubevideo Akustik zu leise Kärntnerstraße – Volksgartenstraße:: https://www.youtube.com/watch?v=Hn8WeKKjPwE
Weiters sind auf einigen Ampelmasten 2 Anmeldetableaus (um 90 Grad versetzt) angebracht. Man kann dann schwer unterscheiden, wo ist jetzt mein Grünsignal. Für Menschen, die auch noch Probleme mit dem Hören haben, ist das besonders schwierig. Da kommt dann noch das Problem der nicht vorhandenen Vibrationstaster hinzu. Das betrifft auch noch einige ATA´s in Linz.
Diese ATA´s sollten mit Vibrationstastern nachgerüstet werden!
Was mir noch aufgefallen ist: Bei den Kreuzungen Bulgariplatz und Simonystraße habe ich 3 verschiedene akustische Signale auf einmal. Ein Auffindungssignal, ein Grünsignal und ein eigenes Signal zur Querung von den Straßenbahnschienen.
VLSA und somit auch ATA´s am Wochenende deaktiviert:
Am Wochenende sind in Linz einige VLSA mit ATA deaktiviert. Somit haben Blinde und Sehbehinderte bei diesen Kreuzungen keine akustische oder taktile Unterstützung und sollten daher vorsichtig vorgehen. Leider war es mir bis jetzt nicht möglich, von der Stadt Linz eine entsprechende Liste zu bekommen. Anscheinend ist das eine so geheimnisvolle Liste, die man nicht aus der Hand geben darf. Ich bleibe aber weiter dran! Oder der Magistrat Linz hat einen Pöbelfilter aktiviert.
Meiner persönlichen Kenntnis sind am Sonntag z. B. die Kreuzungen bei der Herz Jesu Kirche und bei der Bürgerstraße deaktiviert.
Link zur Bildergalerie von einigen deaktivierten VLSA am Wochenende: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/39
Die Funkhandsender und fehlender Empfang an den Masten.
Bei einigen Kreuzungen hat man Probleme, die ATA´s mit dem Handfunksender zu aktivieren. Da kann man sich recken und strecken, bis ein Mast das Signal aufgefangen hat. Mir wurde erklärt, dass bei jeder Kreuzung nur ein Empfänger vorhanden ist. Wenn man nun Pech hat, kommt man von der falschen Seite und muss sehr oft probieren, bis die Akustik aktiviert wird. Das schlägt sich natürlich auch auf die Batterie im Funkhandsender.
Verkehrszeichen werden zu tief über Anmeldetableaus montiert.
Obwohl es entsprechende Vorschriften und Normen gibt, die Vorschreiben, wie Verkehrszeichen und andere Schilder wie und wo montiert oder aufgestellt sein dürfen, werden öfters diese Vorschriften nicht eingehalten.
Nach einer diesbezüglichen Mailaussendung im Februar 2018 im Donaukurier bekam ich folgende Rückmeldung von Frau Claudia R..
Von Claudia R., 05.02.2018
Anmerkung zu zu niedrig hängender Verkehrsschilder
Hier eine kurze Anmerkung zu obig genanntem Fakt:
Ich wundere mich, dass die Stadt Linz eine solche Vorgangsweise wieder praktiziert. Denn ich habe mich im Frühjahr 1997 unter einem Verkehrszeichen steckenbleibend so stark am Kopf verletzt, dass das Krankenhaus Anzeige erstattete. Der Fall ging damals auch reißerisch durch die Medien (Artikel in den OÖ-Nachrichten). In Folge erhielt ich einen händisch geschriebenen Entschuldigungsbrief des Bürgermeisters mit dem Hinweis in Zukunft auf diese Barriere besonders achtzugeben, um mehr solche Verletzungen bei blinden oder sehbehinderten Personen zu vermeiden.
Solltet ihr bei weiteren Schritten gegen diese Gefahren auf diese Tatsache verweisen wollen, such ich euch gerne den Brief für den genauen Zeitpunkt meines Unfalls heraus.
Anscheinend hoffen Verantwortliche, dass so etwas irgendwann vergessen wird. Aber Archive sind nun mal Gnadenlos.
Positive Rückmeldungen der Stadt Linz auf meine Meldungen:
Kreuzung Leonfeldner Straße – Ferdinand-Markl-Straße
Bei dieser Kreuzung wurde ein Vorrangschild sehr tief über ein Anmeldetableau montiert.
Rückmeldung der Stadt Linz:
Wir haben die Info erhalten, dass das Schild in den nächsten Wochen höher gesetzt wird.
Schau.auf.Linz (4.5.2021, 17:01 Uhr)
Anmerkung: Beim Nachschau halten am 04.06.2021 konnte ich feststellen, dass das Vorrangschild schon höher hängt!
Kreuzung Rilkestraße – Hamerlingstraße (Lenaupark)
Bei dieser Kreuzung ist die akustische Grünphase für Blinde und Sehbehinderte sehr kurz. Man kommt mit akustischer Unterstützung nur bis zur Insel (2 Fahrstreifen). Die visuelle Grünphase ist 3 Mal länger.
Rückmeldung der Stadt Linz:
Es wurde ein Ortsaugenschein durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass bei einem Sonderprogramm für den Öffentlicher Verkehr die angesprochene kurze akustische Grünzeit auftritt. Als Maßnahme wurde festgelegt, dass bei einer Aktivierung der Blindenakustik, dieses Beschleunigungsprogramm unterdrückt wird und die Blinden und Sehbehinderten bevorrangt eine ausreichende Grünzeit erhalten.
Es wurde eine entsprechende Programmierung beauftragt. Ein genauer Zeitpunkt für die Umsetzung ist derzeit nicht bekannt.
Schau.auf.Linz (18.5.2021, 15:41 Uhr)
Das Betrifft jetzt nicht eine ATA sondern das Design Center und die fehlende taktile Bodeninformation. Es freut mich, dass man sich zumindest Gedanken darüber macht.
Der Europaplatz ist Verkehrsmäßig sehr gut erreichbar. Aber durch fehlende TBI´s ist z. B. das Design Center für Blinde und Sehbehinderte ohne fremde Hilfe nicht erreichbar. In Zeiten von Corona, wo im Design Center die Test- und Impfstraßen eingerichtet wurden, kommt das einer Diskriminierung gleich.
Wir haben folgende Rückmeldung erhalten:
Die Erreichbarkeit des Design Centers für Blinde und Sehbehinderte Menschen, wird in einem gemeinsamen Termin mit dem Design Center vor Ort besichtigt und nach Lösungen gesucht.
Da der Veranstaltungsbetrieb langsam wieder aufgenommen werden kann, wird Anfang Juni die Zugangssituation zur Teststraße geändert und da werden wir das Anliegen bestmöglich berücksichtigen.
Schau.auf.Linz (20.5.2021, 11:14 Uhr)
Wo und wann werden in Linz neue akustisch taktile Ampeln montiert? Was ist die Voraussetzung, dass eine ATA an einer VLSA montiert wird?
Zwischen August/September 2017 und Mai 2021 kamen in Linz 9 neue
ATA´s an Kreuzungen hinzu. In diesem Zeitraum habe Ich beim Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Öffentliche Beleuchtung und Verkehrstechnik mehrmals beantragt, dass bestimmte Übergänge mit entsprechenden akustischen und taktilen Hilfssignalen, für blinde und sehbehinderte Menschen, gemäß Ö-Norm V 2100, V 2101 und V 2103 ausgestattet werden.
Durch die Umsetzung solcher Maßnahmen erhöht man nicht nur die Verkehrssicherheit für blinde und sehbehinderte Menschen, sondern für alle Verkehrsteilnehmer und man setzt die Barrierefreiheit gemäß Bundesbehindertengleichstellungsgesetz sowie OÖ Antidiskriminierungsgesetz um.
Leider habe ich nur Absagen erhalten. In den Schreiben der Stadt Linz wird immer auf den Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich verwiesen. Das eben dieser Verein bei der Entscheidungsfindung einbezogen wird.
Warum eigentlich? Ein Verein hat schließlich keine Aufgaben einer Behörde zu erfüllen. Und hat noch weniger deren Arbeit zu erledigen.
Warum soll ein kleiner Verein in Oberösterreich ohne entsprechender örtlicher Kompetenz entscheiden was Blinde und Sehbehinderte Menschen in bestimmter Umgebung brauchen? Meine subjektive Vermutung. Es wird in der Mitgliederdatei des BSV OÖ nachgeschaut, ob bei dieser Querung Mitglieder wohnen. Und wenn keine entsprechende Daten vorhanden sind, dann gibt es eben keine akustisch taktile Ampel. Kann ich mir nicht vorstellen, dass solche Vorgehensweisen erlaubt sind.
Der Mitgliederstand des BSV OÖ besteht aus nur 503 Personen in Oberösterreich. (Quelle: Tätigkeitsbericht des BSV OÖ 2019). Das laut Statistik 3,8 Prozent der Bevölkerung Blind oder Sehbehindert sind und Oberösterreich etwa 1,4 Millionen Einwohner hat, dann sind diese 503 Personen absolut kein repräsentativer Anteil um über die Neuerrichtung von akustisch taktilen Ampeln für Nichtmitglieder eines Vereines zu bestimmen. Herabgebrochen auf Linz kommt man bei einer Einwohnerzahl von etwa 200.000 Menschen und der 3,8 Prozent Statistik auf etwa 7600 Blinde und Sehbehinderte. Ich treffe sehr viele Menschen, die Blind oder Sehbehindert sind, aber mit einen Blindenverband nichts am Hut haben.
Wenn somit ein BSV OÖ mitbestimmt, wo akustisch taktile Ampeln errichtet werden sollen, sehen das die Blinden und Sehbehinderten, die keine Mitglieder des BSV OÖ sind, als DISKRIMINIERUNG.
Auch solche, für mich, Missstände gehören abgeschafft.
Liste der ATA´s in Linz:
Eine umfangreiche und übersichtliche Liste der aktuellen akustisch taktilen Ampelanlagen in Linz wurde von mir in Laufe der Jahre zusammengestellt. Sie enthält nicht nur den Kreuzungsbereich, sondern auch viele Informationen, wie Haltestellen, Verkehrsmittel, Umgebungsstruktur oder Behinderten WC in der Nähe. Natürlich ist auch vermerkt, ob diese ATA mit Vibrationstastern ausgestattet ist.
Die Liste darf gerne weiterbearbeitet werden. Aber natürlich nur mit Copyrighthinweis.
Link zur Liste der ATA´s in Linz: http://hojas.co.at/blog/ata-linz/
Auch auf der Homepage des BSV OÖ gibt es eine Liste der ATA´s in Linz. Diese Liste war auf der Homepage lange verschwunden. Erst als ich beim Magistrat Linz nachgefragt habe, ist sie wieder aufgetaucht. Bei dieser Liste wird auf eventuelle Vibrationstaster nicht mehr hingewiesen. Ich vermute, da wurde der Überblick verloren. Weiters ist diese Liste für mich eine halbgare Leier, da nicht einmal kontrolliert wurde, ob die aufgelisteten Kreuzungsbereiche auch stimmen. So gibt es die bei Punkt 52 angeführte Kreuzung Untere Donaulände – Kaserngasse gar nicht.
Link zur Liste der ATA´s in Linz vom BSV OÖ: https://www.blindenverband-ooe.at/aktuelles/akustische-verkehrsampeln-in-linz/
Man hätte wenigstens in Coronazeiten genug Zeit gehabt, zumindest die eigene Homepage zu pflegen. Scheint aber auch nicht so zu funktionieren, wie weitere Fehler auf dieser Homepage zeigen.
Hinweis: Es werden immer Screenshots angefertigt. Es kann ja sein, dass Seiten auf einmal verschwinden.
Hilfsmittel bei der Überprüfung der akustisch taktilen Ampeln 2021:
Die Überprüfung der akustisch taktilen Ampeln 2021 war in 14 Tagen abgeschlossen. 2017 habe ich fast 3 Monate gebraucht. Aber durch genaue Aufzeichnungen und strukturiertes Vorgehen kann man Vorhaben extrem beschleunigen.
Hilfsmittel, die mich unterstützt haben:
iPhone,
Milestone,
BlindSquare,
My Way Pro,
Wann Abfahrtsmonitor,
Dropbox und RecUp
LinzWiki.
Weiters bin ich auch auf sehr nette und hilfsbereite Linzerinnen und Linzer gestoßen, die mich öfters aus brenzligen Situationen gezogen haben.
Empfehlung an den BSV OÖ
Es wäre endlich an der Zeit, dass sich der BSV OÖ seiner Verantwortung bewusst wird und nach seinen Statuten handelt. Einer der Punkte bei den Aufgaben des BSV OÖ ist es ja „Für die Sicherheit der Blinden und Sehbehinderten im öffentlichen Raum zu sorgen“. Anscheinend haben sie es in den letzten 4 Jahren, und auch vorher, nicht geschafft, dass in die Tat umzusetzen.
Jedenfalls hat eine einzelne Person aufgezeigt, was man umsetzen kann. Natürlich braucht man auch die entsprechenden Kompetenzen dazu. Warum findet die ein Verein mit 503 Mitgliedern nicht?
Vielleicht reicht dort das „Erzählte“ und nicht das „Erreichte“ zählt. Bei Vereinen sollen ja sehr viele Storypusher und Steamspeaker dabei sein. Dazu gehören dann auch die Verantwortungsträger, die auch noch alles glauben.
Aber vielleicht hängt das auch nur mit der Persönlichkeitsstruktur einzelner Referenten zusammen, dass niemand mit ihnen arbeiten will!
Jedenfalls habe ich 2021 die ATA´s in Linz das letzte Mal überprüft. Ich mache nicht die Arbeit einer Einrichtung, die dafür Mitgliedsbeiträge, Spenden- und wahrscheinlich öffentliche Gelder (Förderdatenbank des Landes OÖ) kassiert, aber nicht außer Haus geht. Man kann Mängel im öffentlichen Raum nur feststellen, wenn man zu Fuß durch Linz geht und sich nicht chauffieren lässt. Wie kann man eine defekte ATA erkennen, wenn man aus Taxis auf Kreuzungen starrt?
Übersicht der Kontrolle der VLSA mit ATA´s 2021 (Auflistung der Mängel):
Link zum Protokoll der Kontrolle 2021: http://hojas.co.at/blog/protokoll-ueberpruefung-der-akustisch-taktilen-ampelanlagen-in-linz-mai-2021/
Übersicht der Kontrolle der VLSA mit BLAK 2017 (Auflistung der Mängel):
Link Übersicht der Kontrolle der BLAK´s 2017 (Wordformat): http://www.hojas.co.at/linz/BLAK-Kontrolle-2017.docx
Link Übersicht der Kontrolle der BLAK´s 2017 (PDF-Format): http://www.hojas.co.at/linz/BLAK-Kontrolle-2017.pdf