Allgemein

Diktatoren & Tyrannen

Diktatoren & Tyrannen

 

Übersicht über die schlimmsten Gewalt- und Schreckensherrscher der jüngeren Geschichte in alphabetischer Reihenfolge.

 

Diese Liste erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

 

·        Adolf Hitler

Ab dem 30. Januar 1933 Reichskanzler und von 1934 bis zu seinem Selbstmord 1945 Regierungschef und Staatsoberhaupt des Deutschen Reiches („Führer“).

Das Regime Adolf Hitlers inhaftierte politische Gegner in Konzentrationslagern und verfolgte sie mit Ausgrenzung, Folter und Mord. Die Nationalsozialisten beitrieben eine systematische Entrechtung und massenhafte Ermordung der europäischen Juden sowie anderer religiöser, ethnischer und gesellschaftlicher Gruppen. Hitler startete den Zweiten Weltkrieg, der große Teile Europas zerstörte und Millionen von Menschen in den Tod trieb.

 

Herrschaftsdauer 12 Jahre

Todesopfer 55 Millionen

 

 

·        Augusto Pinochet

Er regierte Chile vom 11. September 1973 bis zum 11. März 1990 diktatorisch.

Nach dem Putsch gegen den sozialistischen Präsidenten Salvador Allende geschahen in Chile unter der Führung Pinochets eine enorme Zahl an Menschenrechtsverletzungen, darunter mehrere Tausende Ermoderte und „Verschwundene“. Die liberale Wirtschaftpolitik fand in den USA Beachtung, obwohl man von den Gewalttaten des Regimes wusste. Pinochet starb 2006 in Valparaíso, noch vor einer möglichen Verurteilung.

 

Herrschaftsdauer 17 Jahre

Todesopfer 3.200

 

 

·        Benito Mussolini

Er war von 1922 bis 1943 der Diktator Italiens.

Ein wichtiges Instrument zum Machterhalt Mussolinis war die Geheimpolizei OVRA, die ab 1927 aktiv war. Mit der Anerkennung des Vatikans als eigenständigen und souveränen Staat gewann er 1929 die Unterstützung vieler katholischer Italiener. 1936 verkündete Benito Mussolini die „Achse Berlin-Rom“ und einen Bündnisvertrag mit Adolf Hitler. Antisemitische Rassengesetze wurden 1938 auf Anregung Deutschlands eingeführt, aber auch die Tagebücher seiner Geliebten Clara Petacci zeigen, dass sich der „Duce“ privat sehr antisemitisch äußerte. Während des Zweiten Weltkriegs überfiel Italien Albanien, Griechenland, Jugoslawien und weite Teile Nord- und Ostafrikas. Auch England, den USA, der Sowjetunion und Frankreich wurde der Krieg erklärt. Am 28. April 1945 wurde Mussolini zusammen mit seiner Geliebten Clara Petacci und weiteren Funktionären in Giulino di Mezzegra erschossen.

 

Herrschaftsdauer 21 Jahre

Todesopfer 1,2 Millionen

 

 

·        Charles Taylor

War vom 2. August 1997 bis zum 11. August 2003 Präsident von Liberia.

Obwohl Charles Taylor 1997 mit einer Mehrheit zum Präsidenten Liberias gewählt wurde, setzte er in den 1990er Jahren seine destabilisierende Politik in Westafrika fort. So wurde z.B. die unglaublich brutale Rebellengruppe Revolutionary United Front (RUF) im Bürgerkrieg in Sierra Leone unterstützt, die für grausame Massaker an der Zivilbevölkerung verantwortlich war. Die Präsidentschaft Taylors spaltete auch das eigene Land Liberia als Folge ethnischer Spannungen, die zum Ausbruch des zweiten liberianischen Bürgerkriegs führten. Ein UN-Bericht wirft Taylor auch illegalen Handel mit Tropenholz und Blutdiamanten vor. Der Kriegsverbrecherprozess gegen ihn wurde am 4. Juni 2007 in Den Haag offiziell eröffnet.

 

Herrschaftsdauer 6 Jahre

Todesopfer 300.000

 

 

·        Francisco Franco

Nach dem Sieg der Putschisten im Spanischen Bürgerkrieg (1936-1939) unter der Führung von General Francisco Franco errichtete dieser eine Diktatur, die bis zu seinem Tod 1975 andauerte.

Franco ging gegen politisch Andersgesinnte mit äußerster Härte und Brutalität vor. Die von ihm angeführte nationale Bewegung ist für umfangreiche politisch motivierte Verbrechen (wie z.B. Folter und Ermordung), politische Säuberungen und die Errichtung von Konzentrationslagern verantwortlich. Demokratische und regionalistische Tendenzen (u. a. im Baskenland und Katalonien) wurden unterdrückt.

 

Herrschaftsdauer 36 Jahre

Todesopfer 1,2 Millionen

 

 

·        Idi Amin

Von 1971 bis 1979 ugandischer Diktator

Amin gilt als Inbegriff eines brutalen Gewaltherrschers. Wenige Tage nach der Machtergreifung verschwanden Intellektuelle, Offiziere und Richter. Ganze Dörfer, die seinen Gegner Obote unterstützten, wurden zerstört und die Bewohner ermordet. Da man in so kurzer Zeit nicht genug Gräber schaufeln konnte, wurden die Leichen den Krokodilen im Nil zum Fraß vorgeworfen.

 

Herrschaftsdauer 8 Jahre

Todesopfer 300.000

 

 

·        Jean-Claude Duvalier

Diktator Haitis von 1971 bis 1986. Auch unter dem Namen „Baby Doc“ bekannt.

Mit nur 19 Jahren übernahm „Baby Doc“ die Macht in Haiti nachdem sein Vater am 21. April 1971 gestorben war und ließ sich gleich als Präsident auf Lebenszeit bestätigen. Zu Beginn der Macht wurden zwar einige Reformen auf den Weg gebracht, letztendlich änderte sich nicht viel im Vergleich zu der Diktatur seines Vaters. Auch er sicherte seine Macht mit den gefürchteten haitianischen Milizen „Tontons Macoutes“.

 

Herrschaftsdauer 15 Jahre

Todesopfer 30.000

 

 

·        Josef Stalin

Seit 1941 Vorsitzender des Rates der Volkskommissare, seit 1946 Vorsitzender des Ministerrats der UdSSR und in den Jahren 1941 bis 1945 Oberster Befehlshaber der Roten Armee – der „Generalissimus“. Er behielt diese Ämter bis zu seinem Tod im März 1953.

Während seiner Machtausübung errichtete Stalin eine totalitäre Diktatur, ließ vermeintliche und tatsächliche Gegner verhaften, in Schau- und Geheimprozessen zu Zwangsarbeit verurteilen oder hinrichten. Josef Stalin deportierte ganze Volksgruppen aus den von der Sowjetunion besetzten Gebieten in Gulag-Strafarbeitslager, wo viele ermordet wurden oder durch unmenschliche Behandlungen ums Leben kamen. Die Kollektivierung der Landswirtschaft verursachte schwere Hungersnöte, denen Schätzungen zufolge über sechs Millionen Menschen zum Opfer fielen.

 

Herrschaftsdauer 31 Jahre

Todesopfer 25 Millionen

 

 

·        Kim il-Sung

Ab dem Jahr 1948, spätestens ab Ende der 1950er Jahre, bis zu seinem Tod im Juli 1994 der diktatorische Machthaber Nordkoreas

Der Politiker Kim il-Sung, auch „ewiger Präsident“ genannt, versuchte die beiden koreanischen Staaten militärisch zu einen, löste dadurch aber den Koreakrieg aus. Nach dem Krieg wollte er als „Großer Führer“ gefeiert werden und jedes Haus musste sein Portrait aufgehängt haben.

 

Herrschaftsdauer 46 Jahre

Todesopfer 3,5 Millionen

 

 

·        Kim Jong-il

Der Sohn von Kim il-Sung war von 1994 bis Ende 2011 Mittelpunkt des Führerkultes in Nordkorea.

In dem verarmten kommunistischen Land stehen massive Menschenrechtsverletzungen immer noch an der Tagesordnung. Einem Bericht der Vereinten Nationen aus dem Jahre 2009 zufolge, sichere Kim Jong-il seine Schreckensherrschaft mit Sippenhaft, mit Folter und öffentlichen Hinrichtungen. Nordkorea gilt immer noch als das restriktivste heute existierender totalitärer Systeme.

 

Herrschaftsdauer 17 Jahre

Todesopfer 3 Millionen

 

 

·        Manuel Noriega

War vom 12. August 1983 bis 20. Dezember 1989 de facto der Machthaber Panamas.

Bis zum Jahr 1983 war Noriega der Chef des militärischen Geheimdienstes von Panama, danach regierte er das Land, wurde aber 1989 auf Grund seiner Zusammenarbeit mit Drogenkartellen festgenommen und 1992 zu einer Haftstrafe verurteilt.

 

Herrschaftsdauer 6 Jahre

Todesopfer 1.500

 

 

·        Mao Zedong

Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas (1943–1976)

Die kommunistische Ideologie wurde von ihm zum so genannten Maoismus weiterentwickelt. Er befürwortete die Guerillataktik und sah im bäuerlichen Proletariat die Hauptkraft. Seine Weltanschauung war geprägt von Macht und Menschenverachtung und er baute schließlich einen regelrechten Führerkult um seine eigene Person auf.

 

Herrschaftsdauer 27 Jahre

Todesopfer 35 Millionen

 

 

·        Muammar al-Gaddafi

Er war von 1969 bis 2011 der Machthaber Libyens.

Gaddafi war der am längsten regierende Herrscher in Libyen und einer der am längsten herrschenden Machthaber außerhalb von Monarchien. Etwa 80% der bei seinem Sturz 2011 lebenden Libyer wurden unter seiner Herrschaft geboren. Er galt als antisemitisch, rief in den 1970ern die Palästinenser zu Selbstmordattentaten in Israel auf und die Verbindungen zum internationalen Terrorismus sind seit den 1980ern bekannt. Gegen Ende seiner Herrschaft, während des Libyschen Bürgerkriegs 2011, wurde Gaddafi als Kriegsverbrecher und wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit weltweit mit Haftbefehl gesucht. Am 20. Oktober 2011 töteten Aufständische Gaddafi in der Stadt Sirte.

 

Herrschaftsdauer 42 Jahre

Todesopfer im 5 – 6 stelligen Bereich

 

 

·        Ruhollah Chomeini

Ruhollah Musavi Chomeini (auch Khomeini) war ein schiitischer Ajatollah und der Führer der Islamischen Revolution in Iran von 1978 bis 1979.

Chomeini gründete die Islamische Republik im Iran und war bis 1989 deren Staatsoberhaupt. Nach der Stürzung des damaligen Schah des Iran übernahm er sowohl die politische wie auch die geistige Haltung des Staates. Seine Diktatur war geprägt von einem außerordentlichen Hass gegen Amerika sowie vom Iran-Irak Krieg von 1980 bis 1989.

 

Herrschaftsdauer 10 Jahre

Todesopfer 600.000

 

 

·        Mengistu Haile Mariam

Staatsoberhaupt Äthiopiens von 1977 bis 1991

Er errichtete in Äthiopien ein totalitäres Regime, das sich marxistisch orientierte. Nach der Eskalation des Bürgerkrieges im Jahr 1991 wurde Mengistu Haile Mariam jedoch gestürzt und 2006 vom Obersten Gerichtshof in Addis Abeba schuldig gesprochen und 2008 zur Todesstrafe verurteilt.

 

Herrschaftsdauer 14 Jahre

Todesopfer 1,5 Millionen

 

 

·        Mohammad Reza Pahlavi

Vom 1941 bis zum Sturz durch die Islamische Revolution 1979 Schah Schahinschah von Persien (Iran).

Mohammad Reza Pahlavi, auch „Herrscher der goldenen Jahre“ genannt, war fast vier Jahrzehnte an der Spitze des Reiches am Golf. Sein autoritär-diktatorisches Regime zerbrach schließlich 1979 an der „islamischen Revolution“. Er verließ das Land und gelangte schließlich über Ägypten, Marokko, die Bahamas sowie Mexiko in die USA. Auf Grund einer Krebserkrankung wurde er dort im Cornell Medical Center in New York behandelt und kehrte schließlich wieder nach Ägypten zurück, wo er 1980 verstarb.

 

Herrschaftsdauer 22 Jahre

Todesopfer 12.000

 

 

·        Nicolae Ceausescu

Er führte von 1965 bis 1989 als Generalsekretär die Rumänische Kommunistische Partei und war von 1967 bis 1989 Staatspräsident Rumäniens.

Er herrschte über das Land als so genannter „Conducator“ mit Personenkult und Unterdrückung der Bevölkerung. Außenpolitisch versuchte er gegenüber Moskau unabhängig zu werden, auf Grund innerer Unruhen stürzte man Ceausescu schließlich und er wurde gemeinsam mit seiner Frau hingerichtet.

 

Herrschaftsdauer 22 Jahre

Todesopfer 60.000

 

 

·        Pol Pot

Kambodschanischer Diktator von 1975 bis 1979

In den 1960er Jahren baute er die Roten Khmer, eine Guerillaorganisation auf. Während seiner Amtszeit als Ministerpräsident veranlasste Pol Pot einen Genozid an der Bevölkerung und zog sich dann in den Dschungel zurück. Er wurde schließlich 1997 zu lebenslanger Haft verurteilt.

 

Herrschaftsdauer 4 Jahre

Todesopfer 1,7 Millionen

 

 

·        Saddam Hussein

Von 1979 bis 2003 Staatspräsident und von 1979 bis 1991 sowie 1994 bis 2003 Premierminister des Irak.

Durch seine harte Repressionspolitik führte er sein Land während seiner Herrschaft in den wirtschaftlichen sowie auch politischen Ruin. 2003 führte schließlich ein Militärschlag der USA und Großbritannien zum Ende seiner Herrschaft, 2006 wurde Saddam Hussein zum Tode durch Erhängen verurteilt.

 

Herrschaftsdauer 24 Jahre

Todesopfer 1,3 Millionen

 

 

·        Slobodan Milosevic

Jugoslawisch-serbischer Politiker und Präsident Serbiens von 1989 bis 1997 sowie Präsident der Bundesrepublik Jugoslawien von 1997 bis 5. Oktober 2000

Milosevic setzte sich vor allem für die Serben im ehemaligen Jugoslawien ein, unterdrückte die Albaner und ließ sie aus dem Land vertreiben. Während des bosnisch-kroatischen Krieges warf man ihm vor allem Völkermord und Masseninhaftierung vor.

 

Herrschaftsdauer 11 Jahre

Todesopfer 200.000

 

 

·        Suharto

1967 bis 1998 regierender Präsident Indonesiens

Hadji Mohamed Suharto übte sein Amt als Präsident von Indonesien bis 1998 aus, musste aber schließlich nach langen Studentenprotesten am 21. Mai 1998 zurücktreten. Danach wurde er wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder vor Gericht gestellt. Das Verfahren wurde jedoch aus gesundheitlichen Gründen eingestellt.

 

Herrschaftsdauer 31 Jahre

Todesopfer 1,2 Millionen

 

Zehn blinde Künstler und ihre erstaunlichen Werke

Zehn blinde Künstler und ihre erstaunlichen Werke

Blinde Musiker kennt man. Stevie Wonder, Ray Charles und Andrea Bocelli – um nur einige zu nennen. Aber blinde Bildhauer und Maler? Menschen, die ihre Werke nicht sehen können? Geht das überhaupt?
Ja, das geht!

Zehn bildende Künstler, die komplett blind oder stark sehbehindert sind!

1. 1. Eşref Armağan sieht mit den Fingern

Der Istanbuler Künstler Eşref Armağan ist ein wissenschaftliches Phänomen. Forscher ließen ihn zeichnen, während er im Kernspintomographen lag. Das Ergebnis: Obwohl Armağan von Geburt an blind ist und die Farben und Formen der Welt nie gesehen hat, entsprechen seine Hirnaktivitäten beim Malen denen eines Sehenden.

Was Armağan zu Papier bringt ist nicht abstrakt, sondern gegenständlich. Seine Methode: Erst ertastet er sich das Objekt, das er abbilden möchte. Dann benutzt er seine Finger, um es darzustellen. 2009 malte er für Volvo den S60. Wie er das gemacht hat, zeigt ein Youtube-Film:

2. K.O. Götz und sein „Bild für BILD“
Von Karl Otto Götz lernte einst Gerhard Richter, einer der teuersten Maler der Gegenwart. Im Februar wurde Götz 100 Jahre alt. Seit er vor drei Jahren erblindete, sieht er von der Welt nichts mehr. Doch dass vor seinem inneren Auge noch immer die prächtigsten Werke entstehen, bewies er mit seinem „Bild für BILD“. Wie er das hinbekam? „Was ich vorhabe, ist immer vorher in meinem Kopf“, erklärt K.O. Götz. „Dann kommt es auf die Schnelligkeit an, mit der ich die Pinselhiebe ausführe.“
3. Dario Malkowski (88): Blinder Bildhauer mit Staatsexamen

Am Morgen des 19. November 1944 verlor Dario Malkowski sein Augenlicht. Eine Granate riss dem jungen Soldaten aus Schönebeck (Sachsen-Anhalt) das halbe Gesicht weg. Dann wurde es dunkel – und nie wieder hell. Trotzdem absolvierte er nach dem Krieg eine Ausbildung zum Holzschnitzer. Bei einer Ausstellung gefielen seine Werke den Offiziellen im DDR-Bezirk Magdeburg so sehr, dass sie ihn mit einem Stipendium ausstatteten – nicht wissend, dass er blind ist. Doch die Fachschule für angewandte Kunst in Magdeburg schickte ihn direkt wieder nach Hause. Malkowski blieb hartnäckig und setzte sich durch. Schließlich durfte er studieren und schaffte seinen Abschluss. Seither arbeitet er als freier Bildhauer.
Seine Werke kann man auf der ganzen Welt betrachten. In der Washingtoner Kongressbibliothek für Blinde und Sehbehinderte zum Beispiel, aber auch in Athen, Leipzig, Wien, Petersburg und Paris.

Malkowski schuf unter anderem die Preisskulptur des Deutschen Hörfilmpreises. Das drei Kilogramm schwere Bronzerelief trägt den Namen „Die Lauschende“

4. Ricky Trione fand die Farben erst, als er blind war

Früher zeichnete Ricky Trione vorwiegend in Schwarz und Weiß. Auf seiner Homepage zeigt er die Bilder: feine Striche, klare Linien. Doch dann ereilten ihn zwei unglaubliche Schicksalsschläge im Abstand weniger Jahre. 1993 wirbelte ein Holztransporter einen Stein auf. Er flog durch das offene Fenster von Triones Auto, traf ihn am linken Auge. Sieben Jahre später verlor er bei einem ähnlichen Unfall auch noch sein rechtes Auge, als ihn ein Reifenteil eines vorbeifahrenden Trucks im Gesicht traf.

Trione überwand Trauer und Niedergeschlagenheit und ging wieder ans Werk. Wegen seiner Blindheit musste er allerdings seine Arbeitsweise ändern. Er malt jetzt bunt und arbeitet teilweise kleine Skulpturen in die Bilder ein. Warum? Damit er die Farbschichten spürt, die er mit den Fingern auf dem Papier verteilt. Trione: „Es gibt so viele Wege, unsere anderen Sinne zu benutzen.“

5. Die Kunst brachte John Bramblitts Leben wieder in Form

Auch John Bramblitt muss die unterschiedliche Beschaffenheit der Farben an den Fingern spüren, um sich auf der Leinwand zurecht zu finden. Er erblindete 2001 infolge seiner Epilepsie. Damals fühlte er sich allein und ausgestoßen, seine Zukunft schien in Scherben zu liegen. Dann entdeckte er die Malerei für sich und schöpfte neuen Mut. Er sagt: „Die Kunst hat mein Leben wieder in Form gebracht.“ Heute gibt er Kurse und ist auch als Buchautor erfolgreich.

6. Silja Korn ist erfolgreiche Fotografin

Aktuell werden die Fotografien von Silja Korn (48) in der ungarischen Botschaft in Berlin ausgestellt. Und Ende des Jahres kommen sie in die Sammlung der Ungarischen Nationalgalerie. Das Besondere daran: Die erfolgreiche Fotografin ist seit ihrem 17. Lebensjahr blind! Bei einem Autounfall erlitt sie schwere Augen-Verletzungen. Eine Fotografin brachte ihr vor neun Jahren den Umgang mit einer Kamera bei. Ihre Foto-Motive wählt Silja Korn mit den Händen oder den Ohren.

7. Felice Tagliaferri verbietet, seine Kunst NICHT anzufassen

Seit er 14 Jahre jung ist, kann Felice Tagliaferri (heute 41) nicht mehr sehen. Mit seinen Händen schafft der gelernte Restaurateur wunderschöne Skulpturen mit feinen Details. Besonders berühmt ist seine Figur des liegenden Jesus Christus: eine Nachbildung des Originals von Giuseppe Sanmartino aus dem Jahr 1753. Tagliaferri war verboten worden, das Original mit seinen Händen zu berühren. Also schuf er seinen eigenen liegenden Jesus, ganz ohne das Original anzufassen. Nur mit mündlichen Hinweisen.

Der Jesus von Tagliaferri ist athletischer und besitzt trotzdem erstaunliche Details. „Es ist verboten, ihn NICHT anzufassen“, sagt Tagliaferri.

Tagliaferri arbeitete in Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland. Seine Werke wurden auch außerhalb dieser Länder gezeigt. Ein Museum an der italienischen Ostküste hat Tagliaferri-Skulpturen eine ganze Sektion gewidmet. Außerdem gibt er Kunstworkshops für blinde und sehbehinderte Menschen.

8. Keith Salmon wurde als Landschaftsmaler ausgezeichnet

Die Berge und das Malen. Diese zwei großen Leidenschaften hatte der Brite Keith Salmon (54) schon immer. Dann nahm seine Sehkraft plötzlich rapide ab. Der Grund: Diabetes. Auf dem linken Auge ist er mittlerweile komplett blind, rechts kann er nur noch Schemen erkennen. Trotzdem wandert Salmon immer noch in den Bergen. Und er malt auch weiter. 2009 erhielt er den mit 20 000 Pfund (25 000 Euro) dotierten Jolomo-Preis für seine atmosphärischen Bilder der schottischen Landschaft. Keith Salmon: „Ich male mit dicken Pinseln, trage Farbschicht um Farbschicht auf und kratze schließlich mit einer stumpfen Klinge wieder Farbe ab.“ Auf diese Weise erscheinen seine Werke filigran – auch wenn er selbst kaum Details wahrnehmen kann.

9. Albert Schmiege muss um die Ecke malen

Wenn Albert Schmiege sehen will, was er mit rechts macht, muss er nach links schauen. Der US-Amerikaner leidet an Morbus Stargardt, einer seltenen Netzhaut-Erkrankung. Was direkt vor ihm passiert, bleibt ihm verschlossen. Lediglich an den Rändern seines Sichtfelds kann er Dinge erkennen – aber auch das nicht gut. „Es fing 1985 an, ich war 24 Jahre alt“, berichtet er. „Meine Kinder waren noch klein, und das härteste für mich war, dass ich nicht mehr in der Lage war, ihren Gesichtsausdruck zu sehen.“

Schmiege musste seine Arbeit aufgeben, fand sich in der Welt nicht mehr zurecht. Doch eines gab er nicht auf: seine Malerei. „Das ist etwas, das ich ganz für mich allein tun kann. Ich male im Keller, muss dafür nicht raus. Zu Malen bedeutet für mich, Unabhängigkeit zu erreichen.“ Mittlerweile hat es Schmiege zu einiger Bekanntheit in den USA gebracht. Er sagt: „Ich bin auf viele Arten gesegnet.“

10. Sanja Fališevac ist taub und blind
Zuerst verlor Sanja Fališevac (49) aus Zagreb (Kroatien) ihr Augenlicht – und dann wurde sie auch noch taub. Wer mit ihr kommunizieren möchte, muss ihr Botschaften auf die Handfläche streicheln. Aber das hat sie nicht davon abgehalten, ihren Lebenstraum zu verwirklichen. Sie ist eine erfolgreiche Künstlerin. In ihrem Atelier zeigt sie stolz die zahlreichen, zauberhaften Skulpturen, die sie in ihrer Phantasie erschaffen und mit ihren Händen geformt hat.

 

GRETA & STARKS – Kino für alle

Gute Neuigkeiten für sehbeeinträchtigte Nutzer der App „Greta“!
 Demnächst kommen wieder neue Filme mit Audiodeskription in die Kinos:
 
  •  Im Labyrinth des Schweigens (Filmstart: 6. November)
  • Trash (Filmstart: 27. November)
  • Alles ist Liebe (Filmstart: 4. Dezember)
  • Entdeckung der Unendlichkeit (Filmstart: 25. Dezember)
 
Mehr Infos sowie weitere Filme mit akustischen Bildbeschreibungen unter
 
www.gretaundstarks.de.

Tag des weißen Stockes

Als Tag des weißen Stockes nutzen weltweit Blindenverbände den 15. Oktober, um auf die Situation blinder und sehbehinderter Menschen aufmerksam zu machen. Am 15. Oktober 1964 übergab US-Präsident Lyndon B. Johnson in einem symbolischen Akt Langstöcke an Menschen mit Blindheit und starker Sehbehinderung, was als Beginn des systematischen Orientierungs- und Mobilitätstrainings gilt.

Die Idee, die blinden Menschen mit einem weißen Stock als Schutz- und Erkennungszeichen zu versehen, entstand 1930 in Paris und wurde 1931 in die Tat umgesetzt. Schöpferin dieser Idee war Guilly d’Herbemont, die am 7. Februar 1931 in Anwesenheit mehrerer Minister und Vertreter von Blindenorganisationen die ersten weißen Stöcke überreichen konnte. Der weiße Stock wurde somit offiziell als Schutz und Erkennungszeichen blinder Menschen anerkannt.

Im Jahr 1969 riefen die Vereinten Nationen den „Internationalen Tag des Weißen Stockes“ ins Leben, der jeweils am 15. Oktober begangen wird. In den darauf folgenden Jahren erlebte der weiße Stock eine neue Entwicklung. Mit dem Langstock und entsprechendem Mobilitätstraining konnten nun vermehrt blinde und sehbehinderte Menschen die große Herausforderung des Straßenverkehrs in Angriff nehmen.

iPhone nass geworden? Erste Hilfe Tipps!

iPhone nass geworden? Erste Hilfe Tipps!

 

1. iPhonesofort ausschalten

Der wichtigste Schritt, der möglichst sofort durchgeführt werden sollte, ist es, das iPhone auszuschalten. Im besten Fall sollte auch der Akku entfernt werden, das ist beim iPhone für den Normalverbraucher allerdings nicht möglich, weil die Rückseite des iPhones – jedenfalls ohne Spezialwerkzeug – nicht geöffnet werden kann.
Falls sich das iPhone beim Kontakt mit Wasser automatisch ausgeschaltet haben sollte, versuche nicht, es wieder einzuschalten! In diesem Fall hat sich die Schutzschaltung aktiviert. Der Versuch, das iPhone zu starten, würde diverse Kontaktstellen mit Spannung versorgen und könnte zu einem Kurzschluss führen, der noch größeren Schaden auslösen könnte.

2. Behälter mit Reis
Das ausgeschaltete iPhone solltest du anschließend in einen offenen Behälter mit Reis legen. Reiskörner haben die Eigenschaft, Feuchtigkeit zu entziehen – also genau das, was Dein nasses iPhone braucht.
Alternativ kannst du auch Säckchen mit Kieselgel verwenden,sofern du welche zu Hause hast. Solche Säckchen finden sich manchmal in neuen Schuhen. Auch Kieselgel hat die Eigenschaft, der Luft Feuchtigkeit zu entziehen.

3. Einige Tage warten
Du solltest das iPhone zumindest zwei bis drei Tage im Reis-Behälter liegen lassen, ehe du es wieder einschaltest. Wenn es funktioniert, hast du noch einmal Glück ge habt. Wenn nicht, bleibt dir der Weg zum iPhone-Doktor nicht erspart.

iPhone nicht mit heißer Luft trocknen!
Egal was du machst, du solltest das iPhone auf keinen Fall mit heißer Luft trocknen! Lege es also nicht auf eine Heizung und behandle es keinesfalls mit einem Föhn oder ähnlichem. Hitze kann die Elektronik beschädigen!

Das gilt natürlich auch für alle anderen Handys, Fernbedienungen und dergleichen. Sofort die Batterien entfernen damit kein Kurzschluss erfolgen kann.