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Wie entsteht ein Hörfilm?

Die Bildbeschreibungen der Hörfilme werden von speziell ausgebildeten Filmbeschreibern getextet. Sehende und Blinde bzw. Sehbehinderte erarbeiten gemeinsam die Audiodeskription, die möglichst knapp und ausdrucksstark sein soll. Die Mitwirkung eines Nichtsehenden ist sehr wichtig, da es für Sehende oft nicht nachvollziehbar ist, welche Informationen ein Blinder einem komplexen akustischen Gefüge wie einer Tonspur entnimmt. In ein bis zwei Durchläufen wird der Film einer ersten Analyse unterzogen. Dabei werden u. a. folgende Fragen geklärt: Wie ist der Wechsel von Haupt- und Nebenhandlungsebenen? Gibt es Zeitsprünge, Rückblenden, Traumsequenzen? Welche Figuren, welche Orte müssen detailliert beschrieben werden? Wo ist dies möglich? Dann wird der Film Szene für Szene bearbeitet. Ständiges Verknappen der beschreibenden Texte gehört zu den wichtigsten Aufgaben, da die Lücken zwischen den Dialogen in der Regel nicht viel Platz für Einfügungen lassen und die Atmosphäre des Films erhalten bleiben soll. Die Audiodeskription wird dann im Tonstudio aufgenommen, mit der Originaltonspur abgemischt und auf die zweite Spur des Sendebandes kopiert.

Was ist Audiodeskription?

1975 wurde in den USA das Verfahren der Audiodeskription entwickelt. Mit Hilfe einer zusätzlichen akustischen Bildbeschreibung wird aus einem Film ein Hörfilm, den Sehbehinderte und Blinde „sehen“ können. Visuelle Elemente eines Films wie Orte, Landschaften, Personen, Gestik, Kameraführung – alles, was zu sehen ist und was insbesondere für das Verständnis der Handlung und das ästhetische Erleben des Werkes wichtig ist – wird in Sprache umgesetzt. Der so entstandene Beschreibungstext ist in den Dialogpausen des Films zu hören. Auf diese Weise entsteht für den blinden und sehbehinderten Zuschauer ein ganzheitlicher Eindruck vom Filmgeschehen. Er erhält dadurch die Möglichkeit, sich das Medium ohne fremde Hilfe zugänglich zu machen und so am kulturellen Leben der Gesellschaft teilzunehmen. Das Prinzip der Audiodeskription wurde bisher für die Medien Theater, Film, Fernsehen, Video, DVD und Museum erforscht und angewendet. Weltweit wird es in verschiedenen Ländern mit unterschiedlichen Techniken verwendet.

Hörfilmdatenbank – Hörfilm e. V.

Wir wollen uns Gehör verschaffen!
Vereinigung Deutscher Filmbeschreiber.

Hörfilm e.V. – Vereinigung deutscher Filmbeschreiber ist im Jahr 2000 durch einen Zusammenschluss professioneller sehender und blinder Filmbeschreiber entstanden. Partner von Hörfilm e.V. sind öffentlich-rechtliche Fernsehanstalten, als fördernde Mitglieder engagieren sich neben Privatpersonen die Fernsehsender ARTE und Bayerischer Rundfunk.

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Die Apfelschule

Die Apfelschule

Die Apfelschule ist ein Netzwerk blinder und sehbehinderter Menschen. Und das ist die Idee: Erfahrene Anwenderinnen und Anwender helfen den NeueinsteigerInnen und zeigen ihnen, wie sie ihr Apple-Gerät trotz fehlendem oder eingeschränktem Sehvermögen bedienen und nutzen können und welch wertvolle Dienste ihnen ihr iPhone, iPad, iPod oder Mac im Alltagsleben leisten kann.

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