Österreich

Menschen mit Behinderung aus Oberösterreich am Filmset bei  „Des Teufels Bad“ (29.10.2021 bis 30.10.2021)

Anmerkung Gerhard Hojas (Februar 2024): Silberner Bär für „Des Teufels Bad“. Österreichischer Kameramann Martin Gschlacht bei Berlinale ausgezeichnet.

 

Der Wiener bekam die Auszeichnung für seine Kameraarbeit für den österreichischen Film „Des Teufels Bad“ zugesprochen.

 

Mit Soap&Skin-Star Anja Plaschg in der Hauptrolle zeichnet „Des Teufels Bad“ ein Bild des ruralen Oberösterreichs um 1750 anhand des Schicksals einer Frau, die in diesem archaischen Leben gefangen ist.

 

Kinostart: 08.03.2024

Filmlänge: 130 Minuten

 

Trailer „Des Teufels Bad“: https://www.dailymotion.com/video/x8rokaq

Und hier beginnt die Geschichte der Menschen Mit Behinderung aus Oberösterreich bei „Des Teufels Bad“.

 

Es geschieht in Oberösterreich in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Ein kleines Kind wird ermordet, eine Frau gesteht und stellt sich. Sie will für ihr Verbrechen hingerichtet werden. Und sie ist kein Einzelfall. (Quelle: Filminstitut.at).

 

Das ist eine Kurzbeschreibung eines historischen Spielfilms, der gerade im Entstehen ist. Basierend auf einem wahren, bisher unbeleuchteten Kapitel europäischer Geschichte. Ein Film über Frauen, Religion und Ritualmord und orientiert sich an damaligen Gerichtsprotokollen.

 

Gedreht wird in Österreich und Deutschland. Die Drehorte in Österreich befinden sich hauptsächlich im Waldviertel (Saß, Kleinzwettl, Höllental).

 

Bei des Teufels Bad sind auch sehr viele Laiendarsteller aus Oberösterreich, die zuvor natürlich alle gecastet wurden, dabei. Nach Empfehlung von der Kunstwerkstatt Theater Malaria (Diakoniewerk) wurden auch die Darstellerinnen und Darsteller der integrativen Theatergruppe ESSELLISSIMO von der Ulrich Seidl Film gecastet. Das war aber bereits im Jahr 2017. So lange läuft dieses Projekt schon und durch Corona wurde es immer weiter nach hinten verschoben.

 

Anfang Oktober 2021 kam die Anfrage von Henry Steinmetz  (Castingdirektor bei der Ulrich Seidl Film) ob noch Interesse besteht. Und so kamen Sabine P. und ich zu Filmehren.

 

Der erste Termin war am 23.10.2021 in Königsleiten bei Litschau. Königsleiten ist ein wunderschönes und ruhiges Ferien- und Theaterdorf im Waldviertel. So ging es am Samstag zur Kostümprobe mit gültigem PCR-Test ins Waldviertel. Nach der Ankunft wurden wir auch sofort wieder einem Coronatest unterzogen. Vorher gab es keinen Zutritt.

 

Zur Kostümprobe kamen wir in einem Raum mit unzähligen Kleiderständern voller verschiedenster Klamotten. Dazu kamen noch Regale, angefühlt mit den unterschiedlichsten Schuhen. Natürlich alles der Zeit angepasst. So um das 18. Jahrhundert.

 

Da man schon vorher seine Kleider- und Schuhgrüße bekannt gegeben hatte, wurde man mit seiner entsprechenden Kleidung ausgerüstet. Es wurde dann alles probiert, getauscht, und wiederprobiert, bis alles saß und passte. Es gab natürlich mehrere Hosen, Hemden oder Schuhe zum Ausprobieren. Mein Janker war nicht barrierefrei. Da war das Innenfutter so kaputt, dass ich ohne Hilfe nicht reinkam. Schließlich passte alles und wir wurden von allen Seiten fotografiert.

 

Ich habe mir auch die verschiedenen Schuhe angesehen und wunderte mich, wie man damals damit gehen konnte. Sie waren schwer, fest und steif. Heute läuft man mit Schischuhen so herum.

 

Im Kostüm ging es anschließend in die Maske zum Schminken. Mir wurde mit dem Hinweis, “ im Mittelalter gab es keine gewaschenen Haare“, sofort ein Fett in die Haare geschmiert und dann wurden sie zu einem Zopf zusammengebunden. Natürlich kam dann noch Schminke ins Gesicht um unreine Haut oder Äderchen zu simulieren. Auch hier wieder Fotos von allen Seiten. Dann kam wieder das zurückverwandeln an die Reihe. Abschminken und zurück in die Privatkleidung. Ich bekam noch die Anweisung, in der kommenden Woche nicht die Haare zu waschen und einen Bart wachsen zu lassen. Und ganz wichtig: Eine warme Unterwäsche anzuziehen. Die Filmszenen spielten schließlich im Mai.

 

Da es am Freitag, 29.10.2021 schon sehr früh los ging, fuhren wir schon am Donnerstag nach Königsleiten. Wir bekamen in Litschau ein Appartement für 2 Nächte zur Verfügung gestellt und brauchten uns auch nicht um die Verpflegung kümmern.

 

Am Freitag, nach dem Eintreffen natürlich wieder sofort der Coronatest. Dann bekam man eine Nummer und mit dieser Nummer erhielt man seine vorbereitete Garderobe. Das faszinierende dabei, sie fragten nicht, wer man ist, sie wussten es und kannten uns alle beim Vornamen.

 

An den Kleiderständern hängten jetzt Säcke mit den Nummern. Natürlich gab es auch hier wieder eine Unterstützung beim Umkleiden. Man bekam sein Kostüm und die Privatkleidung kam in den Sack. Der kam dann zurück mit der Nummer auf den Garderobeständer. Das war mit Unterstützung eine Angelegenheit von einigen Minuten. Gleichzeitig waren 5 Umkleidebereiche eingerichtet. Natürlich nach Geschlecht getrennt. Am 2. Tag ging es noch schneller.

 

Anschließend kam wieder die Maske an die Reihe. Es wurde nach den Fotos aus der Vorwoche gearbeitet. Diesmal wurden auch noch die Fingernägel und die Hände geschminkt. Eigentlich alles, was von der Haut sichtbar war. Auch hier waren gleichzeitig mehrere Maskenbildner am Werk.

 

Wenn eine Gruppe fertig war wurde sie im Shuttlebus nach Saß gefahren. Ungefähr 10 Minuten Fahrzeit von Königsleiten entfernt. Dort stand ein alter Vierkanter aus dem 18. Jahrhundert. Und sonst nichts, außer einer wunderschönen Waldviertler Gegend. Und ein großer Autopark von der Ulrich Seidl Film.

 

Nachdem man in den Innenhof des Vierkanters kam, war man sofort in einer anderen Welt. Die alten Schuppen, das Strohdach, die kleinen Fenster und der rauhe Boden des Innenhofes mit seinen verschieden hohen Granitplatten und somit unebenen Boden. Sehr viele Komparsen standen verteilt oder in Gruppen im Hof und warteten gespannt, so wie wir, was da auf uns zukommt. Eine Gruppe tschechischer Komparsen stach heraus. Es waren Hünen mit 2 Meter Größe, alle hatten lange weiße Haare und Bärte. Was sie aber nicht hatten, das waren „Zähne“. Anscheinend stellten sie eine Gruppe tschechischer Holzknechte dar. Mich erinnerten sie an Rübezahl. Anderen wurden für bestimmte Filmszenen die Zähne gelb gefärbt.

 

Den größten Spaß hatten die Kinder und der Hund Jagger (Laut seinem Herrchen, nach Mick Jagger). Der bekam alle paar Sekunden seine Streicheleinheiten. Die Kinder, vom Baby bis Jugendliche, sahen in ihren mittelalterlichen Kostümen sehr putzig aus. Auch Jagger bekam eine an die Zeit angepasste Leine. Das Herrchen von Jagger, ein älterer Mann mit langen weißen Haaren und Bart hatte es nicht so gut getroffen. Er musste die ganze Zeit mit Holzschuhen herumlaufen.

 

Für den Dreh wurde der ebene Boden seit dem Frühjahr ab- und ausgegraben. Mit Granitplatten und vierschieden großen Steinen ausgelegt und sehr uneben zurückgelassen. Zwischen den Platten gab es Spalten und waren auch noch schief verlegt. So wie es früher so üblich war und niemanden störte. Wer vielleicht das Freilichtmuseum in Stübing bei Graz kennt und dort die alten Bauernhäuser besucht hat, weiß, was ich meine. Der Mann mit seinem Holzschuhen hatte keine Freude mit den Steinen und ich auch nicht besonders.

 

An mehreren Stellen brannten große Feuer. Es gab doch eine große Hochzeit zu feiern. Bei einer Feuerstelle wurde in großen Suppentöpfen herumgerührt. Schließlich sollten die Karotten- und Klachlsuppe für einige Filmszenen zum Ausschenken bereit stehen. Bei einer anderen Feuerstelle steckte eine Wildsau am Spies und es sollte mehrere Stunden dauern bis sie zum Verspeisen bereit war. Dem Komparsen an Feuer, der den Spies drehte wurde versprochen, dass er nach einer Stunde abgelöst wird. Diesen Job wollte aber niemand und so drehte er nach 6 Stunden noch immer gleißig die Sau. Dafür bekam er dann sicher eine Extraportion Wildsau in der Holzschüssel.

 

Obwohl hier mehrere offene und große Feuer im Innenhof brannten, passierte nichts. Alle Holzteile und das Strohdach wurden vorher mit entsprechenden Flüssigkeiten imprägniert. So gab es auch keine Funken, die unkontrolliert herumflogen. Deshalb war auch ein Mitarbeiter für Spezialeffekte dabei. Es waren auch überall Feuerlöscher versteckt und draußen stand die Feuerwehr in Bereitschaft. Ich habe mich am Anfang nur gewundert, warum ein Holzbalken, der direkt über einem Feuer hing, nicht zu brennen begann. Das Rätsel hat mir dann der Experte für die Spezialeffekte erklärt. Und das Feuer nicht immer gleich Feuer ist. Besonders beim Film.

 

Es wurden über dem Tag verteilt (es ging für einige Komparsen bis 22:00 Uhr)

 

Mehrere Filmszenen gedreht. Es wird einmal besprochen und erklärt, dann durchgespielt, dann noch einmal und noch einmal. In der Zwischenzeit wird die Kamera, die Beleuchtung,, der Ton und was so alles dazugehört, aufgebaut. Dann wurde gedreht. Bis alles zusammenpasste (Kamera, Beleuchtung, Ton, Positionen etc.) wurde auch hier mehrmals ein Anlauf genommen. Wenn dieser Dreh abgeschlossen war, wurde für die gleiche Szene alles umgestellt und umgebaut. Und die Szene aus einer anderen Position gefilmt.

 

Einen Tag zuvor war das Filmteam im Höllental und drehten dort eine Szene beim Wäschewaschen am und im Bach. Die Komparsen erzählten, dass sie schon blaue Hände hatten, da die Szenen 10 Mal wiederholt wurden. Im kalten Herbstbach ist das Waschen und das Auswringen nicht so einfach. Das galt auch für die Hauptdarstellerin.

 

Es wurden auch für das Suppe ausschenken genaue Anweisungen gegeben. Schließlich wurden auch hier wieder Kamera, Licht und Ton benötigt. Hier konnte man frei Schnauze reden, sollte aber oberösterreichisch klingen. Beim Aufschneiden der Wildsau wurde vorher auch das Aufschneiden geprobt. Schließlich übernahm Maria Hofstädter, als Mutter der Hauptdarstellerin im Film, selbst diese Aufgabe. Man bekam die gegrillte Wildsau in einer Holzschüssel und musste natürlich mit den Fingern essen. Um auch authentisch rüberzukommen, wischte man seine Finger dann in den Janker. Eine gegrillte Wildsau schmeckt sehr gut. Und als Steirer kenne ich eine Klachlsuppe auch ganz genau.

 

Zwischendurch wurde fleißig getanzt und musiziert. Natürlich auch wieder nach Regieanweisungen und bei laufender Kamera, Ton und Beleuchtung. Da auch diese Szenen mehrmals wiederholt wurden, hingen einige schon bald die Zunge heraus. Aufgrund des unebenen Bodens hielt ich mich von diesen Vergnügen fern und wärmte mich in der Zwischenzeit am Feuer. Klatschen und Johlen kann auch zur Stimmung beitragen. Jedenfalls lies der Regisseur öfters, „jetzt Stimmung“ und „Brillen und Handys weg, wir drehen“, im Hof hören.

 

Die Musikanten waren den ganzen Tag im Einsatz. Es wurde immer und überall aufgespielt. Das waren Profis an ihren mittelalterlichen Instrumenten. Die Instrumente im Mittelalter waren die Harfe, Laute, Fidel, Horn, Flöte und Trommeln, aber auch heute weniger bekannte wie das Psalterium, Trumscheit, die Schalmei, Drehleier oder Sackpfeifen.

 

Auch der Most- und Bierschenk hatte immer viel zu tun. Schließlich gab es den ganzen Tag echtes Bier und echten Most zu trinken. Einigen merkte man das schon an, besonders den tschechischen Hünen. Das war aber beabsichtigt und man konnte ganz sich selber spielen. Aber dafür ist Ulrich Seidl ja bekannt. Natürlich gab es auch alkoholfreie Getränke. Schließlich waren ja auch Kinder dabei.

 

Dann wurde alles für Innenaufnahmen  in den Stadl verfrachtet und es ging wieder von vorne los. Um das Tageslicht noch auszunützen, wurden auch noch Aufnahmen auf der Wiese vor dem Hof gedreht. Dafür standen schon den ganzen Tag Hühner im Stall bereit. Der Hauptdarsteller war natürlich der Hahn. Laut Hochzeitsbrauch wurde er Rituel umgebracht. Aber keine Sorge, nach den Aufnahmen kehrte er glücklich und lebend zu seinen Hühnern zurück.

 

Am späten Nachmittag wurden die ersten Komparsen zurück nach Königsleiten gebracht. Das Umziehen ging jetzt schon schneller. Es stand auch wieder eine Assistenz bereit. Da man den ganzen Tag immer Feuer und Rauch ausgesetzt war, konnte man das auch entsprechend riechen.

 

Am Samstag ging der Tag auch wieder mit dem Coronatest los. Dann wieder mit Unterstützung in die verrauchten Klamotten und dann in die Maske. Und es ging immer schneller. Anschließend stand das Frühstück am Programm. Da konnte man sich diesmal Zeit lassen. Da wir alle in einem Großraumbus nach Kleinzwettl zur dortigen Wehrkirche gekarrt wurden, mussten wir warten, bis alle bereit waren.

 

Im nördlichen Waldviertel liegt eine kleine Ortschaft, Kleinzwettl. Zwei geteerte Straßen führen hin, ein paar Häuser und Bauernhöfe gibt es und die Wehrkirche. Sie steht auf einem sogenannten „Hausberg“, einer Bauform, die in der Mitte aus dem „Kernwerk“ besteht, um das herum ein Graben ist und danach der „Wall“ folgt.

 

In Kleinzwettl wurde „der Auszug aus der Kirche“ gedreht. Die mittelalterliche Wehrkirche mit einer in voller Höhe erhaltener Bruchsteinmauer stellte genau das richtige Umfeld dar.

 

Als wir bei der Kirche  ankamen, war die komplette Filmcrew schon längst bei der Arbeit. Schließlich musste wieder alles aufgebaut werden. Diesmal kam auch ein Kamerakran zum Einsatz.

 

Der Kamerakran wird in der Film- und Fernsehtechnik eingesetzt, um Kamerafahrten in drei Dimensionen zu ermöglichen. Das Motiv wird beispielsweise „überflogen“, die Kamera kann sich von oben auf das Motiv zubewegen oder von ihm entfernen. Es lassen sich auch Flugaufnahmen aus geringer Höhe simulieren.

 

Da es diesmal ein bisschen Action gab, waren auch eine Stuntkoordinatorin und ein Stuntgirl im Einsatz. Jedenfalls mussten wir die Braut, wie es damals wahrscheinlich der Brauch war, über unseren Köpfen nach unten weiterreichen. Dazu gab es wieder die entsprechenden Anweisungen. Zuerst gab es ein Trockentraining, dann kam das Stuntgirl zum Einsatz. Sie wurde am Anfang der Gruppe nach oben gehoben und mit dem Kopf voraus nach unten weitergeschoben. Auch das wurde öfters geprobt. Dabei wurden unsere Positionen (2 Schritte nach oben, 1 Schritt nach rechts usw.) auch ständig angepasst. Mit der Krankamera wurden auch entsprechende Probefahrten gemacht. Schließlich war die Hauptdarstellerin an der Reihe. Auch die musste einige Male über unsere Köpfe nach unten. Mir wurde erzählt, dass sie nicht so glücklich dreinschaute.

 

Beim Proben mit dem Stuntgirl merkte man deren Training. Sie hatte eine extreme Körperspannung von der Sohle bis zur Haarwurzel. Als sie über unsere Köpfe weitergeschoben wurde, war sie so hart wie ein Brett. Somit war sie für uns leicht, sie über unsere Köpfe zu schieben. Bei der Hauptdarstellerin war es schon etwas schwieriger. Sie konnte keine so starke Körperspannung aufbauen und hängte somit gewaltig durch. Aber auch diese Szene brachten wir nach mehrmaligen Durchläufen in den Kasten. So sagte es zumindest der Kameramann.

 

Eine weitere Szene, die gedreht wurde, war das Herunternehmen der Braut am Ende der Schlange. Auch das wurde öfters geprobt und gedreht. Und Schließlich kam es dann zur letzten Szene an diesen Tag. Der Auszug aus dem Kirchhof. Dazu wurde natürlich wieder das komplette Equipment nach draußen geschleppt und wieder aufgebaut. Dann wurde die Szene wieder besprochen, geprobt und gedreht. Einmal kam die Anweisung des Kameramannes, alles nochmal zurück, da haben 2 direkt in die Kamera geblickt. Und alles marschierte wieder die Anhöhe hinauf.

 

Der Tag endete mit einem gemeinsamen Essen der Laiendarsteller  mit der gesamten Filmcrew inklusive der Hauptdarsteller in Königsleiten.

 

Von der Idee bis zum Kinostart oder bis zur Ausstrahlung im Fernsehen kann sich ein Filmprojekt sehr lange hinziehen. Casting der Darsteller, suchen von geeigneten Objekten und Drehorten und deren Adaptierungen. Siehe ab- und umgraben des Innenhofes des Vierkanters. Natürlich mit der Wiederherstellung nach Drehende. Wenn das nicht möglich ist, dann wird auch eine entsprechende Filmkulisse nach- und aufgebaut. So wurde zum Beispiel 1973 im steirischen Bad Mitterndorf für die Verfilmung von Jacks Londons „Wolfsblut“ eine komplette Westernstadt aufgebaut. Die Hauptdarsteller damals waren Franco Nero und Raimund Harmsdorf (Der Seewolf). Der nach einer Schmutzkübelkampagne einer deutschen Zeitung kein Engagement mehr bekam und sich deshalb das Leben nahm.

 

Es war ein tolles Erlebnis, so etwas einmal aus der ersten Reihe miterleben zu dürfen und können. Da stellt sich die Frage, ob man das kann, gar nicht. Man kann es einfach. Alle, die so eine Gelegenheit bekommen, sofort zugreifen! Und wenn es nur ein Casting ist. Obwohl sehr viel Zeit mit warten verbracht wird, kann man überall seine Eindrücke sammeln und auch ins berühmte Fettnäpfchen treten.

 

Wenn man nun fast blind ist, hat man auch entsprechende Erlebnisse, besonders wenn man nicht erkennt, wer neben dir steht.

 

So stand ich mit einem Humpen bei der Wildsau am Grill und unterhielt mich mit dem Metzger. Da gesellte sich eine Dame zu uns und stieß mit mir an. Als ich nach den Namen fragte, kam die Antwort: „Maria“. Ich stellte mich auch vor. Dann wollte ich wissen, ob sie auch zu den Komparsen gehört. Ihre Antwort: „Nein, ich bin die Hauptdarstellerin Maria Hofstätter“. Wir haben uns dann sehr gut unterhalten. Und ich kann immer sagen, dass ich Maria Hofstätter am Filmset kennengelernt habe.

 

Auch der Hund Jagger, von dem man in den 2 Tagen kein einziges Bellen gehört hat, zeigte was er draufhat, als eine Katze vorbeirannte.

 

Und die Kinder träumten schon von Millionen, als sie ihre Gage abholten.

 

Was schon bei der Ankunft zur Kostümprobe auffiel, wir wurden nicht gefragt, wer wir sind. Sie wussten, wer wir waren und sprachen uns sofort mit unseren Vornamen an. Das wurde von der gesamten Crew so praktiziert und man fühlte sich sofort willkommen und mittendrin. Mir wurde auch kein Formular zum Ausfüllen vorgelegt. Entweder war es schon ausgefüllt oder mir wurde sofort Hilfe angeboten. Auch beim Drehen war immer eine Unterstützung bereit, auch vom Regisseur himself. Sie wussten, wie man mit Menschen mit Behinderung umgeht. Solange es solche Menschen gibt, ist die Welt noch nicht verloren.

 

Ich bin schon auf das Ergebnis gespannt. Wie aus vielen Einzelszenen und Episoden der Film zusammengeschnitten wird. Für mich war es ein Kuddelmuddel, dass aber perfekt funktionierte. Es wurde nichts dem Zufall überlassen. Es war immer alles zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Sie hatten an alles gedacht. Bis auf eines: Freitag Vormittag wurde verzweifelt jemand gesucht, der ein Bierfass anschlagen kann.

 

Und eine gegrillte Wildsau schmeckt hervorragend.

 

Details zum Film:

 

Titel: Des Teufels Bad.

 

Englischer Titel The Devil’s Bath

 

Drehbuch und Regie: Veronika Franz, Severin Fiala

 

Regie Severin Fiala, Veronika Franz

 

Kamera Martin Gschlacht

 

Schnitt Michael Palm

 

Original-Ton Andreas Hildebrandt

 

Sound Design Matz Müller, Erik Mischijew

 

Kostümbild Tanja Hausner

 

Szenenbild Andreas Donhauser, Renate Martin

 

Musik Anja Plaschg

 

Besetzung Anja Plaschg (Agnes), Maria Hofstätter (Mutter)

 

Produktionsleitung Edgar Cox

 

Fernsehbeteiligung ORF (Film/Fernseh-Abkommen), BR/Arte

 

Drehort Österreich, Deutschland

 

Drehzeit November 2020 – Dezember 2021

 

Drehtage 40

 

Drehstart 07.11.2020

 

Fertigstellung Winter 2022/2023

 

Produzent in Österreich Ulrich Seidl

 

Ein danke geht an die ehemalige Theatergruppe ESSELLISSIMO. Schließlich habe ich dort einiges gelernt und hatte tolle Theaterkollegen. Ohne deren damaliger Unterstützung und Geduld hätte ich dieses Erlebnis nicht gehabt. Bis uns das Leben einholte und eine Dame mit enormer krimineller Energie alles zunichte machte. Leider ist sie schon wieder in Freiheit.

Und ein besonders großes danke geht an Sabine für ihre großartige Unterstützung. Ich habe mich immer sicher gefühlt.

© Oktober 2021 by Gerhard Hojas

Pflegegeld, Richtsätze 2024

Das Pflegegeld gibt es 12  mal jährlich.

Stufe, Pflege-/Betreuungsbedarf, Höhe  des Pflegegeldes

Stufe 1, mehr als 65 Stunden pro Monat,

€ 192,-

Stufe 2, mehr als 95 Stunden pro Monat,

€ 354 ,-

Stufe 3, mehr als 120 Stunden pro Monat,

€ 551,60

Stufe 4, mehr als 160 Stunden pro Monat, €

827,10

Stufe 5, mehr als 180 Stunden pro Monat, wenn ein außergewöhnlicher Pflegebedarf erforderlich ist,

€ 1.123,50

Stufe 6, mehr als 180 Stunden pro Monat, wenn zeitlich unkoordinierbare Betreuungsmaßnahmen erforderlich sind und diese regelmäßig während des Tages und der Nacht zu erbringen sind oder     die dauernde Anwesenheit einer Pflegeperson während des Tages und der Nacht erforderlich ist, weil die Wahrscheinlichkeit einer Eigen- oder Fremdgefährdung gegeben is,

€ 1.568,90

Stufe 7, mehr als 180 Stunden pro Monat, wenn     keine zielgerichteten Bewegungen der vier Extremitäten mit funktioneller Umsetzung möglich sind oder ein gleich zu achtender Zustand vorliegt

€ 2.061,90

Diagnosebezogene Mindesteinstufung für bestimmte Gruppen von behinderten Menschen, z.B. hochgradig Sehbehinderte, Rollstuhlfahrer wegenQuerschnittlähmung (Stufe 3), Blinde (Stufe 4), Taubblinde (Stufe 5)

Link zur Seite wien.gv.at: https://www.wien.gv.at/sozialinfo/content/de/10/InstitutionDetail.do?it_1=2101750

Details zum Pflegegeld: https://www.oesterreich.gv.at/themen/soziales/pflege/4.html#contentA

Quelle: wien.gv.at

Was ist eine Blindensendung?

Bei Blindensendungen handelt es sich um Sendungen mit Behelfen, Dokumente etc. für Blinde, die von Blinden, Blindenanstalten und Unternehmen die Blinde unterstützen, versandt werden oder an diese adressiert sind.

Über die österreichische Post können diese kostenlos versendet werden. Blindensendungen sollen nicht geschlossen aufgegeben werden um den Inhalt leichter prüfen zu können.

Was darf als Blindensendung versendet werden?

Schriftstücke in Blindenschrift (Braille-Schrift)

für Blinde bestimmte Tonaufzeichnungen und Magnetträger

Literatur

Papiere für die Aufnahme von Blindenschrift

Geräte oder Materialien jeglicher Art, welche zur Unterstützung bzw. Überwindung der Blindheit dienen (Speziell angepasste CDs, Blindenschriften, Ausrüstung, Blindenuhren, (weiße) Blindenstöcke, Aufnahmegeräte)

Was darf nicht als Blindensendung versendet werden?

Werbebriefe (Direct Mail)

Persönliche Briefe

Wertgegenstände

Kennzeichnung und Zusatzvermerk

Kennzeichnung:

Auf der Anschriftsseite ist in der Freimachungszone der Vermerk

„Blindensendung“ oder „Envois pour les aveugles“ anzubringen.

Zusatzvermerk:

Werden keine zusätzlichen Leistungen wie z.B. Einschreiben ausgewählt, ist die Sendung rechts oben mit dem Vermerk „Nicht stempeln“ zu versehen.

Gewicht und Format der Blindensendung.

Format: Gleiche Bestimmungen wie für Briefsendungen!

Gewicht: Maximal 7000 Gramm

Link zur Seite der Post AG (Blindensendung): https://www.post.at/g/c/blindensendung-geschaeftlich

Quelle: Österreichische Post AG

Freizeitaktivitäten Oberösterreich

Oberösterreich

Cowboy-Museum Fatsy – Pichling bei Linz

1991 gründete Hans Jörg Ratzenböck das „Cowboy-Museum Fatsy“ in Pichling bei und fungierte dort seither als Kustos und Museumsführer.

Um den Besuchern noch mehr über die wahre Geschichte der Cowboys, Indians und Gunfighters erzählen zu können, hat das Gründer-Ehepaar Ilse und Hans Jörg „FATSY“ Ratzenböck über 29.000km auf den Orginalrouten der alten Viehtrails zurückgelegt.

Die Sammlung enthält mehr als 5.000 Exponate des Trägervereins First Country and Western Club Austria, die vom Zahnarztbesteck aus dem Wilden Westen bis hin zu indianischem Federschmuck reicht. An Räumlichkeiten gibt es eine Cowboyschule, ein Sheriff-Büro und ein Spielzimmer. Auch ein Chuck Waggon ist ausgestellt.

Link zum Cowboy-Museum Fatsy 

Forum Metall Donaupark – Linz (OÖ)

Das forum metall bezeichnet Plastiken nationaler und internationaler Künstler im Linzer Donaupark.

Das forum metall wurde 1977 von Helmuth Gsöllpointner und Peter Baum ins Leben gerufen. Ziel war es, Kunst und Wirtschaft miteinander zu verbinden und die Rolle von Linz als Industriestandort sowie als aufstrebende Kunstmetropole zu verweisen.

Nahmhafte internationale Künstler, wie Herbert Bayer, Max Bill, David Rabinowitch und weitere haben für den Linzer Donaupark großformatige Plastiken geschaffen. So entstand in Mitten des öffentlich zugänglichen Linzer Donauparks ein unvergleichliches Open-Air-Ensemble der modernen Kunst.

Link zum Forum Metall

Link zum Forum Metall auf LinzWiki

Villa Sinnenreich

sich inmitten eines Parks nahe dem Stadtzentrum. Die Villa steht unter Denkmalschutz.

Die Villa wurde vom Lederfabrikanten Wilhelm Poeschl in den Jahren 1922/23 nach Plänen des Architekten Hugo Kathrein erbaut. Im Jahr 1995 kaufte die Stadtgemeinde Rohrbach von der Industriellenfamilie Poeschl die Villa und den umliegenden Park. Sie wurde zeitgemäß adaptiert und mit modernen Anbauten erweitert und 2004 eröffnet.

Auf 400 m² Ausstellungsfläche gibt es 50 Exponate und Stationen zum Thema „Wahrnehmung und Sinnestäuschung“. Für die Gestaltung konnten Professoren sowie Absolventinnen und Absolventen der K

unstuniversität Linz und freischaffende Künstlerinnen und Künstler gewonnen werden.

Link zur Villa Sinnenreich

Kaufmannmuseum – Haslach (OÖ)

Im voll bestückten Gemischtwarenladen des Kaufmannsmuseums erleben Sie eine authentische Einkaufsatmosphäre aus der Zeit um 1920, wie sie bis in die 1960er Jahre bei uns vielerorts herrschte. Bunt gemischte Schubladen mit Dingen des täglichen Bedarfs, nostalgisch anmutende Werbetafeln, historische Verpackungen, Colonialwaren und vieles mehr entführen Sie in eine Zeit, in der die Nahversorgung im Ort eine zentrale Rolle spielte. Klingende Markennamen wie Stollwerck, Bensdorp, Manner, Kirstein-Blockmalz, Alma, Sirius, Libella, Hirsch-Seife & Co erinnern nicht nur an Großmutters Zeiten – sie rücken auch einen Themenkreis in das Bewusstsein, der vor dem Hintergrund von neuen Nahversorgungskonzepten an Aktualität gewinnt.
Natürlich ist das Museum stilecht in einem ehemaligen Kaufhaus untergebracht. Neben den so genannten „Colonialwaren“, deren Geschichte im Museum nachgezeichnet wird, sind auch zahlreiche Einkaufshilfen aus dem 19. und 20. Jahrhundert zu bestaunen. Auch der Kaufmannsausbildung sowie der Geschichte der Büro- und Verwaltungsarbeit um 1900 wird Raum gegeben. Ebenfalls anschaulich dargestellt ist die Geschichte der Werbung und Verpackung. Alte Emailschilder und exotisch anmutende Produktkataloge sind dabei ebenso zu finden, wie frühe Zeugen der Produktentwicklung.

Link zum Kaufmannmuseum

Mechanische Klangfabrik – Haslach (OÖ)

„Das funktioniert alles automatisch!“

Für uns klingt diese Ankündigung nicht nur nach Segen, sondern auch nach Fluch. Per Knopfdruck werden heute neben alltäglichen Verrichtungen wie dem Einschalten von Fernseher, CD-Player oder Geschirrspüler auch hochtechnische Aufträge an Automaten delegiert.  Via Fernbedienung und dank Elektronik  können ganze Legionen von Geräten in Bewegung gesetzt werden, die nach vorprogrammierten Abläufen die unterschiedlichsten Aufgaben erledigen – auch im Unterhaltungsbereich: Per Knopfdruck kann heute jeder auf der Heimorgel den unsichtbaren Schlagwerker zu jedem gewünschten Rhythmus mitmusizieren lassen, am Synthesizer lassen sich durch Regler selbst die banalsten Melodien „akustisch aufpäppeln“.  Ein Knopfdruck bei Radio oder CD-Player genügt, um selbst in heruntergekommenen Spelunken für musikalische Unterhaltung zu sorgen. Ganze Orchesterformationen samt Weltstars können in fast jeder Lautstärke für die nötige Stimmung sorgen. Und wenn dieses akustische Danaergeschenk dann in Großkaufhäusern oder Restaurants zur störenden oder belanglosen Dauerberieselung verkommt, spätestens dann wird dieser Klangteppich als lästig empfunden. Dabei wird vergessen, dass alle wichtigen Entwicklungen im Bereich des Automatenwesens im Grunde auf die mechanischen Musikautomaten zurückgehen, die sich seit dem 18. Jahrhundert größter Beliebtheit erfreuten und in den unterschiedlichsten Formen und Gestalten – mal verspielt und detailverliebt, mal bombastisch und mit imposantem Orchesterklang – ein staunendes Publikum in Tanzetablissements, Restaurants, auf Schiffen, auf Kirtagen, im Wirtshaus oder im Salon und Wohnzimmer – unterhielten. Nicht nur nostalgische Sehnsucht nach diesen tönenden Automaten von Gestern hat Sammler wie Wissenschaftler auf diese technischen Bravourstücke aufmerksam gemacht, sondern auch ihre historische und soziologische Bedeutung als Unterhaltungsmedien. Die Sammlung Rechberger vereint einige der originellsten wie auch technisch aufwändigsten Exemplare. Sie wurde vom Land Oberösterreich erworben, das ihr dieses Museum widmet, um die spannende Geschichte des Automatenwesens auch nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten für jedermann verständlich darzustellen.

Link zur mechanischen Klangfabrik

Museumsdorf Trattenbach – Trattenbach (OÖ)

Das Museumsdorf Trattenbach ist ein Musem, in dem man die Geschichte der Taschenfeitel live erleben und mitgestalten kann.Wie anno dazumal werden auch jetzt noch die Maschinen mit Wasserkraft betrieben.Erkunden Sie das Tal der Feitelmacher und tauchen Sie ein in die Geschichte des Taschenfeitels.

Link zum Museumsdorf Trattenbach

Österreichische Gesellschaft für Eisenbahngeschichte – Ampflwang (OÖ)

Lokpark Ampflwang – OÖ Eisenbahn- und Bergbaumuseum

Link Eisenbahn- und Bergbaumuseum Ampflwang

Österreichisches Papiermachermuseum – Steyrermühl (OÖ)

Eingebettet in die traumhafte Landschaft entlang des Traunufers lädt das Papiermachermuseum Steyrermühl zu einer Erlebnisreise durch die „Alte Fabrik“ ein, in welcher über 100 Jahre Papier und Zellstoff erzeugt wurde. Es ist somit ein top Ausflugsziel im Salzkammergut (Oberösterreich) für Schulen, Familien oder Reisegruppen. Besucher/innen erleben hier Papiererzeugung hautnah von den allerersten Anfängen bis zur Gegenwart und haben dabei die Möglichkeit in der alten Handschöpferei ihr eigenes Blatt Papier zu Schöpfen. Das Papiermachermuseum feiert 2017 übrigens sein 20-jähriges Bestehen!

LInk zum Papiermachermuseum

Textiles ZentrumHaslach – Haslach (OÖ)

Das Textile Zentrum Haslach ist eine Kooperation von fünf Partnern, die unter dem gemeinsamen Dach eines historischen Fabrikareals beheimatet sind und den Faden der textilen Tradition des Mühlviertels weiterspinnen wollen. Ihre Schwerpunkte sind sehr unterschiedlich, daher ergeben sich vielfältige Synergien im Spannungsfeld zwischen Museum, Produktion, Ausbildung und Kunst.

Link zum textilen Zentrum Haslach

© Juni 2023 by Gerhard Hojas

Freizeitaktivitäten Vorarlberg

Vorarlberg

Bregenzerwälder Käsehaus Andelsbuch

Wie wird aus Milch Käse? Genaueres erfahren Sie beim Schaukäsen und im Rahmen von Führungen im Käsehaus Andelsbuch.

Zahlreiche Sennereien und Bauernfamilien beliefern das Käsehaus mit einer Vielfalt bäuerlicher Produkte. Es ist der zentrale Marktplatz für die gesamte regionale Vielfalt des Bregenzerwaldes. Es gibt aber nicht nur Käseköstlichkeiten direkt im Haus zu verköstigen und zu kaufen, sondern verschiedene Produkte aus Garten, Wald und Feld, die mit Sorgfalt und Liebe von den Bäuerinnen hergestellt werden.

Das Bregenzerwälder Käsehaus in Andelsbuch bietet bis zu 60 verschiedene Hart-, Schnitt-, Frisch- und Weichkäsesorten aus Kuh-, Ziegen- oder Schafmilch an.

Link: https://www.bregenzerwald.at/aktivitaet/kaesehaus-andelsbuch/

Lünersee

Die Perle der Alpen.

Der Lünersee, einst einer der größten natürlichen Bergseen der Ostalpen, liegt auf 1.970 m Höhe. Er befindet sich am Talende vom Brandnertal, gehört aber zur Gemeinde Vandans im Montafon.

Hier finden Familien, Bergfans und Naturliebhaber ein vielseitiges Angebot. Der Lünersee ist der Startpunkt für zahlreiche Wanderungen unter anderem zur Schesaplana, dem höchsten Berg im Rätikon. Die einzigartige Natur des Rätikon, die frische Bergluft und ein atemberaubendes Alpenpanorama machen den Besuch zu einem einmaligen Erlebnis.

Auch Fischer finden am Lünersee optimale Bedingungen.

Zudem gehören alpine Klettertouren wie die Kirchlispitzen oder die Schesaplana zu den schönsten Genussklettertouren im Rätikon.

Link: https://www.luenersee.at/de

Heimatmuseum Schruns – Schruns

Das Montafoner Heimatmuseum in Schruns gehört zu den ältesten seiner Art im ganzen Alpenraum. Bereits 1906 begann ein engagierter Kreis, selten vorkommende Tiere, Pflanzen und Mineralien zu sammeln und in der Folge auch auszustellen. Die nach kurzer Zeit recht umfangreiche Sammlung wurde durch alte Möbel, Bilder und Kunstwerke ergänzt. Im Frühmesshaus in der Silvrettastraße fand man nach einigen Jahren eine geeignete Stätte für die Sammlung, und so konnte am 12. Juni 1921 das „Montafoner Heimatschutzmuseum“ in Schruns feierlich eröffnet werden.

Seit 1978 ist das Montafoner Heimatmuseum in einem spätmittelalterlichen Gebäude mit jüngerem Erweiterungsbau am Kirchplatz beheimatet. Standen zunächst noch naturwissenschaftliche Interessen im Vordergrund, so ging spätestens der 1912 gegründete Heimatschutzverein im Tale Montafon daran, volkskundlich interessante Objekte aus dem gesamten Tal zusammenzutragen. Der Verein führt noch heute das Museum, welches nunmehr eine erstklassige Sammlung an volkskundlichen Objekten besitzt, die durch zwei Wechselausstellungen pro Jahr im zweiten Obergeschoss ergänzt wird. Im Erdgeschoss erwartet Sie im Eingangsbereich die Darstellung von Montafoner „Ikonen“ (wie etwa ein Montafonertisch, ein Skifahrerplakat Hans Bertles oder ein Auswandererbild eines Montafoner Amerikafahrers). Daneben können Sie im ersten Stock eine alte Schulklasse von Tschagguns-Bitschweil (1963 aufgelassen) besichtigen. Im so genannten „Schopf“ sind landwirtschaftliche Geräte sowie eine Alpsennerei untergebracht.

In den Kellergewölben sind verschiedene traditionelle Werkstätten sowie eine Hammerschmiede eingerichtet. Im ersten Obergeschoss sehen Sie zunächst anhand von Originalen und Bildern den Werdegang der bekannten Montafoner Tracht. Hier befinden sich auch eine Reihe hochwertiger Beispiele Montafoner Volkskunst, wie etwa ein reich geschnitzter Stubenkasten aus dem Jahr 1793. Im älteren Teil des ersten Obergeschosses treffen Sie auf wichtige Bestandteile traditioneller Montafoner Wohnkultur: die alte Rauchküche, die Nähkammer, eine Schlafkammer sowie die Stube aus dem Jahr 1784. Die Webkammer verweist auf die Anfänge der textilen Produktion im Tal.

Link: https://www.montafon.at/de/Service/Montafon-A-Z/Montafoner-Heimatmuseum_i_16375

Hittisau Wasserwanderweg

Angenehm kühl ist es auf diesem Wanderweg. Er führt zum großen Teil am Wasser entlang und durch einen lichten Wald.

 

Zu den Besonderheiten entlang des Weges zählt die rund 300 Jahre alte Kommabrücke, die ältesten gedeckten Holzbrücke Vorarlberg. Wanderer gehen an der Bolgenach entlang und gelangen in die Engenlochschlucht mit ihren überhängenden Felsformationen. Über die Ließenbachbrücke führt der Weg zur wasserbetriebenen Säge Bartenstein. Tafeln geben Einblicke in die verschiedenen Aspekte und Einsatzmöglichkeiten des Wassers – vom Grander-Wasser im Schwimmbad über Quellwasser am Weg bis zu kleinen Amphibienpfützen und den Resten eines riesigen eiszeitlichen Sees.

LinK: https://www.bregenzerwald.at/aktivitaet/hittisau-wasserwanderweg/

Hopfenmuseum Tettnang in Deutschland

Hopfen – vom Anbau bis zum Bier

Auf dem HOPFENGUT Nº 20 produziert die Familie Locher in 4. Generation feinsten Aromahopfen für Brauereien aus der ganzen Welt. Besuchen Sie das Hopfengut, und erleben Sie aus nächster Nähe die schweißtreibende Handarbeit und riesige Landmaschinen für die außergewöhnliche Produktion des Grünen Goldes. Neues wagen und Altes wahren ist die Devise! Im Hopfengut Museum erleben Sie neben der modernen Technik auch eine spannende Reise in die wilde Hopfenbrocker- Zeit der 50er Jahre.

Bereits in der Hopfengut Brauerei findet eine feine Auswahl des Hopfens den Weg in den Sudkessel. Diese besonderen Bierkreationen und weitere Spezialitäten rund um Hopfen und Bier können Sie im Laden und der Gaststätte verkosten und genießen.

Link: https://www.hopfengut.de/

Imkerei & Schaubrennerei Bentele in Alberschwende

Die Familie Bentele hat das „Begrüßungsschnäpsle“ eingeschenkt und führt Sie anschließend persönlich durch die Imkerei & Schaubrennerei. Zunächst das großzügig aus Holz und Glas erbaute Bienenhaus, dann lernen Sie bei der Führung durch die Schaubrennerei den Werdegang der edlen Brände von der Maische bis zur Destillation kennen. Die Produktvielfalt geht über Schnäpse, Edelbrände – Liköre bis zu den Massage- und Dufterlebnissen der vier Jahreszeiten.

Ein breites Sortiment bäuerlicher Erzeugnisse aus der KäseStrasse Bregenzerwald überzeugen die Besucher.

Link: https://www.kaesestrasse.at/die-silofreie-frischmilch/

Innatura – Dornbirn

Dornbirns „inatura“ präsentiert sich als ein Museum der besonderen Art

Die inatura – Erlebnis Naturschau Dornbirn, in der Bodensee Region Vorarlberg hat für jeden etwas zu bieten. Und das auf ganz besondere Art. Denn im Mittelpunkt stehen das Ausprobieren, Spielen, Erleben und Begreifen. Die Reise führt durch die für Vorarlberg typischen Lebensräume Gebirge, Wald und Wasser. Am Ende überwinden wir die Grenzen des Möglichen und gehen im wahrsten Sinne des Wortes in uns. Die inatura macht unseren Körper begehbar.

Interaktive und multimediale Präsentationen zeigen das Spannungsfeld zwischen den Lebens- und Erlebnisbereichen auf und geben Einblicke in die Wunder der Natur, des Menschen und seiner technischen Errungenschaften.

Auf dem Weg durch die inatura-Dauerausstellung begegnen Sie nicht nur  außergewöhnlicher, historischer Industriearchitektur, sondern treffen auch immer wieder auf technische Stationen – die Science Zones. Die interaktiven Stationen widmen sich auf unterhaltsame Weise technischen und physikalischen Phänomenen. Ein faszinierendes Erlebnis

Link: https://www.inatura.at/

Insel Mainau

Natur immer wieder neu erleben, die Einzigartigkeit jeder Jahreszeit genießen und die Seele baumeln lassen: Dazu möchten wir Sie auf der Insel Mainau herzlich willkommen heißen.

Link: https://www.mainau.de/de/

Juppenwerkstatt Riefensberg

Die Juppenfärberei ist ein Jahrhunderte altes Handwerk, das nur noch in der Juppenwerkstatt Riefensberg gepflegt wird.

In einem langwierigen Prozess entsteht hier der steife, glänzende und in hunderte Falten gelegte Stoff, aus dem eine der ältesten Trachten Europas, die Juppe, gefertigt wird. Gearbeitet wird nach uralter Rezeptur und auf über 100 Jahre alten Maschinen. Die Juppenwerkstatt ist darüber hinaus Kursort für die Trachtenherstellung sowie Auskunfts- und Kontaktstelle für angehende Juppenträgerinnen. Sie führt ein eigenes Trachtenmuseum, ist aber auch Ziel von Architekturliebhaber*innen aus der ganzen Welt. Um sich ein Bild von der aufwändigen Erzeugung einer Bregenzerwälder Frauentracht machen zu können, ist im Rahmen einer Führung eine Näherin, Stickerin, Knüpferin oder Hutmacherin anwesend.

Link: https://www.bregenzerwald.at/aktivitaet/juppenwerkstatt-riefensberg-2/

Jannersee Lauterach

In den frühen 60er-Jahren erhielt Erich Janner eine Schürfgenehmigung für eine Ried-Wiese, auf der ein Schwemmfächer der Bregenzerache lag. Im Zuge des Kiesabbaus füllte sich das Aushubloch mit Grundwasser, sodass ein See entstand. Ab 1965 wurde ein Schwimmbagger eingesetzt, bis die Kies-Reserven in einer Tiefe zwischen 14 und 28 Metern erschöpft waren. Das Abbaumaterial wurde großteils nach Dornbirn gefahren und für Bauarbeiten verwendet. Da die Aushubstelle keine Böschung hatte, ging der Uferbereich unmittelbar ins tiefe Wasser über. Die Gemeinde Lauterach forcierte einige Jahre die Bezeichnung „Riedsee“, die sich aber gegen den bereits geläufigen Namen Jannersee nicht durchsetzen konnte.

Im Jannersee wurde auch nach Opfern von Jack Unterweger gesucht.

Link: https://www.jannersee.at/jannersee/

Montafoner Bergbaumuseum Silbertal

Das Silbertaler Bergbaumuseum ist ein herausragendes Beispiel für familienfreundliche Museumspädagogik. Alle Altersgruppen können in dieser Ausstellung die spannende Welt des Bergbaus erleben und hautnah bergmännische Lebensweisen aus vergangenen Tagen kennenlernen. Der inhaltliche Schwerpunkt des Museums liegt im lokal sehr stark verwurzelten Montafoner Bergbau des 15. und 16. Jahrhunderts und ist somit eine ideale Ergänzung zum Silberpfad und der Silberspielwelt am Kristberg sowie zum historischen Bergwerk am Bartholomäberg. Spannende archäologische Funde, historische Schriftquellen und beeindruckende Abbildungen ermöglichen ein Eintauchen in eine längst vergangene, mit Mythen und Sagen gespickte Welt.

Link: https://www.montafon.at/de/Service/Montafon-A-Z/Montafoner-Bergbaumuseum_i_16097

Museum Frühmesshaus Bartholomäberg

Das seit 1657 existierende Frühmesshaus in Bartholomäberg dient seit Juni 2009 als viertes Haus der Montafoner Museen. Der Frühmesser war über Jahrhunderte so etwas wie ein Hilfspfarrer, der in den vergangenen Jahrzehnten aus der Mode gekommen ist. Das Museum zeigte zunächst den „Rohzustand“ und ist jedes Jahr ein wenig gewachsen.

Die Besonderheit des Frühmesshauses am Bartholomäberg ist seine Lage mit dem einzigartigen Panoramablick über das Tal. Hier liegen auch die historischen Wurzeln der Montafoner Siedlungsgeschichte und lange Zeit war Bartholomäberg der Hauptort des Tales. Die herausragende Architektur des frühbarocken Gebäudes sowie Meisterwerke des barocken Mobiliars bilden einen stimmungsvollen Rahmen für wechselnde Ausstellungen zur Montafoner Kulturgeschichte sowie zur spannenden Historie der Standortgemeinde Bartholomäberg. Wechselnde Sonderausstellungen nehmen Bezug auf den lokalen Raum aber auch auf die in den anderen Montafoner Museen gezeigten Schwerpunktthemen.

Link: https://www.montafon.at/de/Service/Montafon-A-Z/Museum-Fruehmesshaus_i_16260

Ölmühle Sailer Lochau

Seit über 10 Jahren stellt die Familie Sailer Pflanzenöle in Bio- und Rohkostqualität her und verkauft sie in ihrer Ölmühle Sailer in Lochau. Von der Saat bis zum Pressling wird alles verarbeitet: zu Öl, Mus, Mehl, Frühstücksbrei und mehr, was großteils auch verpackungsfrei gekauft werden kann. So findet dort auch jeder Feinschmecker und Gesundheitsbewusste

Link: https://www.bodensee-vorarlberg.com/oelmuehle-sailer

Pfänder

Der Olymp der Urlaubsgötter am Bodensee

Der Pfänder (1064 m) ist mit seiner einzigartigen Aussicht auf den Bodensee und auf 240 Alpengipfel der berühmteste Aussichtspunkt der Region.

Bei klarem Wetter reicht der Dreiländer-Blick von den Allgäuer- und Lechtaler Alpen im Osten über den Bregenzerwald, die steilen Gipfel des Arlberggebietes und der Silvretta, weiter über den Rätikon bis zu den Schweizer Bergen und den Ausläufern des Schwarzwaldes im Westen. Zu unseren Füßen liegt der Bodensee, eingerahmt vom Rheintal und dem oberschwäbischen Hügelland.

Ob Sie wandern, den Wildpark erkunden oder sich in einem der Restaurants verwöhnen lassen und dabei die Aussicht genießen – Ihr Tag auf dem Pfänder wird für Sie zu einem unvergesslichen Erlebnis werden.

Link: https://www.pfaenderbahn.at/de/

Radiomuseum Herbert Rauch in Lustenau

Als Herbert Rauch 1955 aus dem Bregenzerwald nach Lustenau kam, hatte er nicht vor lange zu bleiben. Die Stickerei ermöglichte damals vielen eine Arbeit, so auch ihm. Im Gasthaus „Rose“ fand er ein Zimmer als Bleibe.

„Do blieb i nid lang“ war sich der junge Hittisauer ganz sicher. Dass er eines Tages in Lustenau ein öffentliches Museum betreiben würde, hätte er sich selbst in den kühnsten Träumen nicht vorstellen können.

Doch dank seiner Sammel- und Bastelleidenschaft wurden die räumlichen Kapazitäten im Eigenheim schnell überschritten, so dass er zu der Überlegung kam, die Öffentlichkeit an seiner Leidenschaft teilhaben zu lassen und ein Museum zu eröffnen. Im Mai 1999 war es soweit, er eröffnete Rauch’s Radiomuseum in der Roserggerstraße in Lustenau. Doch nach 18 Jahren Sammelleidenschaft ging auch dort der Platz zur Neige. Deshalb ist seit Mitte 2017 Herbert Rauch mit seinen Enkeln Jan und Simon in der Hofsteigstraße 21 in einem neuen größeren Museum zu finden.

Link : https://www.radiomuseumlustenau.at/ueber-uns/

Rappenlochschlucht

Vom Gütle aus erreicht man in 10 Minuten den Einstieg zur Rappenlochschlucht. Die Schlucht ist eine der größten Schluchten Mitteleuropas. Seit einem Felssturz im Mai 2011 ist der alte Weg nicht mehr begehbar. Ein neuer führt am Rande der Rappenlochschlucht – atemberaubende Ausblicke in die Schlucht und auf den Felssturz sind garantiert. Am Ende der Schlucht liegt der Staufensee der umrundet werden kann. Der Weg durch Alplochschlucht hinter dem See führt direkt auf die Ebniter Straße – von dort kann man mit dem Bus zurück ins Gütle fahren.

Link: https://www.rappenlochschlucht.at/

Salzgrotte Lindau

Durchatmen und Entspannen

Ein Aufenthalt am Meer wirkt sich wohltuend auf das körperliche Befinden – vor allem auf die Atemwege aus. Dies ist seit Jahrtausenden bekannt. Bei einem Besuch in unserer Salzgrotte erzielen Sie den gleichen Effekt.

Durch die besondere Konstruktion unserer Salzgrotte wird die Erzeugung ökologisch reiner Luft und Reproduktion eines Mikroklimas wie in einem Salzbergwerk ermöglicht.

Angenehme Entspannungsmusik in Verbindung mit der warmen Atmosphäre der beleuchteten Salzkristalle sowie das große Gradierwerk (die Saline) laden zum Entspannen auf einer unserer Wohlfühlliegen ein.

Lassen Sie den Alltag hinter sich und atmen Sie die mit Salz gesättigte und ionisierte Luft, kommen Sie zum Entspannen und Gesunden in die Salzgrotte Lindau.

Link: https://salzgrotte-lindau.de/

Schnapsbrennerei Prinz in Hörbranz

In besten Lagen zwischen Bodensee und Vorarlberger Berghängen gedeihen hocharomatische Früchte, die wir zu regionalen Schnaps-Spezialitäten und Edelbränden verarbeiten. Die hohe Qualität unserer Produkte und ihr ausgeprägter Sortencharakter begeistern Kenner und Genießer gleichermaßen. Dank unserer Produktvielfalt finden Sie für jeden Geschmack und jeden Anlass einen passenden Prinz-Schnaps.

Link: https://www.prinz.cc/at/schnaepse-edelbraende.html

Schokolademanufaktur in Hohenems

Anders als ein Confiseur, Konditor oder die meisten Chocolatiers produzieren wir sämtliche Schokoladen selbst.

Gunther Fenkart als „Maitre Chocolatier“ produziert mit seinem kreativen Team edle Schokoladen von der Bohne bis zur fertigen Schokolade – also „Bean to Bar“. Diesen Aufwand betreiben weltweit nur sehr wenige Betriebe.

In Kleinmengen produzierte Fenkart „Craft Chocolate“ ist deshalb anders als industriell gefertigte Massenware. Ausgewählte Edelkakaos aus Kleinkooperativen werden in unserer Manufaktur in Hohenems schonend geröstet, um jede Bohne in ihrer besonderen Eleganz in Szene zu setzen. Behutsam zwischen Granitsteinen conchiert, offenbart sie dem Genießer hocharomatischen Schokoladengenuss.

Link: https://www.schokoladengenuss.at/

Schuhmachermuseum Karl Nachbauer

Die komplett erhaltenen Bestandteile der Schuhmacher-Werkstätte von Karl Nachbauer waren über ein halbes Jahrhundert lang verpackt und stehen nun im Mittelpunkt eines kleinen Schuhmacher-Museums. Werkzeug, Geräte, spezielle Nähmaschinen, dutzende Holzleisten für alle Schuhgrößen und das notwendige Rohmaterial erinnern an ein Handwerk, das mittlerweile beinahe ausgestorben ist, nachdem es vor langer Zeit noch alltäglich war, jedes benötigte Paar Schuhe individuell herzustellen.

Daneben führen Dokumente und Gegenstände aus der Familiensammlung vor Augen, welche Umwälzungen und Entwicklungen sich während der Lebenszeit von Karl Nachbauer in verschiedenen Bereichen abgespielt haben.

Link: http://museen.de/schuhmacher-museum-hohenems.html

Seilbahn Bezau

Von Bezau in die Höhe gondeln

Über den sonnigen Bergrücken der Niedere schwebend, entführt die neue Pendelbahn Familien, Ausflügler und Sportler zu einem der schönsten Aussichtspunkte im Bregenzerwald.

Das überwältigende Panorama ermöglicht einen Rundumblick über die sanften Hügel des Voralpengebietes im Norden bis zum Bodensee, gibt Einblicke in Täler und Wiesen und führt über die Almen zu den schroffen Gipfeln der Gebirgsketten im Süden und Osten. Vielfältige Möglichkeiten laden nicht nur ein zu sportlicher Betätigung, sondern bieten spürbare Erlebnisse und große Augenblicke in der Natur.

Bezau ist die Heimat von Toni Innauer.

Link: https://www.seilbahn-bezau.at/

Sennerei Hittisau

Die Sennerei Hittisau ist eine bäuerliche Genossenschaft mit rd. 150 Mitgliedern und ist zudem Teil der „KäseStrasse Bregenzerwald“.

Wir verarbeiten rd. 6,5 Mio. kg Heumilch g.t.S. (= silofreie Milch) pro Jahr. Diese Milch stammt ausschließlich von Bregenzerwälder Heumilchbauern. Ein anderweitiger Milchzukauf kommt für uns nicht in Frage!

62 Landwirte beliefern unseren Betrieb mit tagesfrischer Heumilch.

Daraus produzieren wir vorwiegend den bekannten „Hittisauer Bergkäse“, der die letzten Jahre etliche Auszeichnungen erhielt.

Zudem wird in unserer kleinen Dorfsennerei Emmentaler sowie SennButter erzeugt.

Alles Rohmilchprodukte.

Link: https://www.sennerei-hittisau.at/

Silvrettahochalpenstraße und Silvretta-Stausee

Im Sommer ist die Silvretta-Bielerhöhe mit Auto oder Motorrad nur über die Silvretta-Hochalpenstraße erreichbar. Schon die Anreise ist ein außergewöhnliches Ereignis, denn nicht umsonst wird diese Straße als „Traumstraße der Alpen“ bezeichnet. Die herrliche Bergkulisse der Silvretta sowie die direkt neben der Straße liegenden Seen Vermunt, Silvretta und Kops ziehen Besucher mit und ohne Fahrzeug in ihren Bann.

Link: https://www.silvretta-bielerhoehe.at/de

Rheinfall – Schweiz

Der Rheinfall, ein grandioses Naturschauspiel

Über eine Breite von 150 m stürzen gewaltige Wassermassen über die Felsen hinunter! Nur Mut: Die Fahrt und den Aufstieg zum mittleren Felsen sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Vom Schloss Laufen führt Sie ein Fussweg vorbei an den tosenden Wassermassen zur Plattform «Fischetz».

Link: https://rheinfall.ch/de/

Traktor-Oldtimermuseum Hard

Das Oldtimermuseum Hard ist ein ganz besonderer Ort für alle, die sich für motorisierte Fortbewegung interessieren. 100 Jahre Traktor-, Automobil- und Motorradgeschichte werden im Privatmuseum von ALPLA-Gründer Alwin Lehner (1932–2018) präsentiert. Von historischen Traktoren über Motorräder unterschiedlicher Marken bis zu Auto-Ikonen wie dem Jaguar E-Type oder dem Ford T – mit der exklusiven Schau verwirklichte sich der leidenschaftliche Sammler einen Kindheitstraum.

Gemeinsam mit seinen zwei Mitstreitern, Wilfried Stadelmann und Ralf Senoner, hat der 2018 verstorbene Industriepionier und Fahrzeugenthusiast über viele Jahre verborgene Schätze aus aller Welt zusammengetragen und die teilweise schrottreifen Oldtimer in unzähligen Arbeitsstunden liebevoll restauriert.

Kontakt:

Traktor-Oldtimermuseum Hard

Am Römerstein 8

6971 Hard

Telefon: +43 (0)664 859 21 98

Mail: ralf.senoner@alpla.com

Wälderbähnle – Museumsbahn

Das „Wälderbähnle“ ist eine sorgsam gepflegte Nostalgiebahn, die zwischen dem Bahnhof Schwarzenberg und Bezau fährt.

Im Einsatz ist das Bähnle mit historischen Diesel- oder Dampflokomotiven.

Link: https://www.bregenzerwald.at/aktivitaet/fahrt-mit-dem-waelderbaehnle-museumsbahn/

Weindorf Nonnenhorn am bayrischen Bodensee

Das kleine malerische Weindorf Nonnenhorn liegt am nördlichen Ufer des Bodensees. Die Seeuferlänge misst knappe 4 Kilometer und gehört zum bayerischen Teil des Sees. Flächenmäßig ist Nonnenhorn die drittkleinste Gemeinde des Freistaats Bayern und gehört zum Regierungsbezirk Schwaben. Der für seine Weinhöfe bekannte Luftkurort liegt zwischen den großen Kreisstädten Friedrichshafen und Lindau. Erstmals 910 urkundlich erwähnt, brachten schon einige Jahre zuvor Mönche die Weinreben in die Gemeinde und pflanzten sie an.

Link: https://hendriks-weine.de/weindorf-nonnenhorn#:~:text=Das%20kleine%20malerische%20Weindorf%20Nonnenhorn,und%20geh%C3%B6rt%20zum%20Regierungsbezirk%20Schwaben.

Zeppelinmuseum Friedrichshafen

Das Zeppelin Museum macht Innovationen in Technik und Kunst erlebbar. Es begeistert Menschen für die Idee, das scheinbar Unmögliche zu wagen und als Pioniere der Kunst, des Handwerks oder der Industrie die Zukunft aktiv zu gestalten.

Das Zeppelin Museum, das seinen Namen den von Graf Zeppelin in Friedrichshafen am Bodensee entwickelten Luftschiffen verdankt, ist ein Museum, das sich den innovativen Prozessen in Technik, Kunst und Gesellschaft verschrieben hat.

Das Zeppelin Museum ist Teil des internationalen Entwicklungsprojekts Future Museum des Fraunhofer IAO.

Link: https://www.zeppelin-museum.de/

© Juni 2023 by Gerhard Hojas

Herbstwallfahrt der Blindenpastoral Linz nach Allerheiligen im Mühlkreis am 01.10.2022

Die Herbstwallfahrt der Blindenpastoral der Diözese Linz fand am Samstag, 01.10.2022 statt. 23 Blinde, Sehbehinderte und Begleitpersonen trafen sich beim Stellwerk am Hauptbahnhof Linz und fuhren im Bus ihrem Zielentgegen.

Das Ziel war diesmal die Wallfahrtskirche Allerheiligen im Mühlkreis in Oberösterreich. Hier stießen noch weitere Wallfahrer hinzu und somit war die Gruppe mit 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern komplett.

Nachdem die Pilgergruppe von Windhaag bei Perg singend in die Kirche eingezogen waren wurde mit Zelebrant Mag. Josef Michal und Blindenseelsorger Konzelebrant Mag. Franz Lindorfer die heilige Messe gefeiert. Mag. Michal erzählte auch seine Verbindung zu den Blinden und Sehbehinderten durch den legendären Pater Lutz. Mag. Michal begleitete bei den Blindenfreizeiten, die Pater Winfried Lutz 1971 ins Leben rief , Blinde und Sehbehinderte  bei ihren Wanderungen durch die Natur.

Im Anschluss der heiligen Messe gab es für die Gruppe der Blindenpastoral eine akustische und ertastbare Kirchenführung.

Etwas zur Wallfahrtskirche Allerheiligen im Mühlkreis:

Die erste urkundliche Erwähnung einer Kirche in Allerheiligen findet man im Jahre 1454. Die Kirche in Allerheiligen gehörte im Lauf der Jahrhunderte zu verschiedenen Grundherrschaften, beispielsweise ab 1551 zur Herrschaft Schwertberg. Die seelsorgliche Betreuung erfolgte anfangs von der Pfarrkirche Tragwein aus, wurde erst 1784 eine Pfarrexpositur von Tragwein, und wurde 1891 eine selbständige Pfarre.

Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Allerheiligen im Mühlkreis steht auf dem höchsten Punkt des Bergrückens in der Gemeinde Allerheiligen. Die auf Unsere Liebe Frau Königin Aller Heiligen geweihte römisch-katholische Pfarrkirche und Wallfahrtskirche gehört zum Dekanat Perg in der Diözese Linz. Die Kirche steht unter Denkmalschutz.

Gründungslegende:

Um das Jahr 1490 lebte in Allerheiligen ein von der Pest befallener Bauer. Sein letzter Wunsch war, seinen Leichnam auf einen Karren zu legen, ein paar Rinder vorzuspannen und diese frei ziehen lassen. An der Stelle, an der sie stehen blieben, sollte er begraben und eine Hütte zum Gebet errichtet werden. Der Ort, wo der Wagen stehenblieb, war unbewohnte Wildnis. Zu der aus einer riesigen Föhre erbauten kleinen Kapelle pilgerten alsbald viele Menschen, vor allem Kranke, die sich Genesung erhofften und spendeten dabei so viel Geld, dass schon im Jahre 1492 mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen werden konnte.

Eine Besonderheit in der Wallfahrtskirche ist die frühbarocke Orgel aus dem 17. Jahrhundert. Ein schmales hohes Gehäuse mit rekonstruierten Flügeltüren beherbergt ein Werk mit zehn Registern auf einem Manual. Jährlich finden im Sommer die Allerheiligener Orgeltage mit Musikern aus aller Welt statt. Die mitteltönige Orgel ist eines der ältesten und seltensten Instrumente Österreichs. Die Orgel wurde 1995 von den Orgelbaumeistern Marc Garnier und Reinhold Humer restauriert. Der Pfeifenbestand wurde vervollständigt und die Orgel erhielt auch wieder die ursprüngliche mitteltönige Stimmung.

Nach dem Mittagessen, dass wir im Mühlviertler Hügelland, nämlich in Erdleiten bei Bad Zell und mit herrlichem Blick in die mühlviertler Natur einnahmen, ging es im Bus weiter zum Bergbaumuseum Kaolinum in Allerheiligen.

Hier erwartete uns ein gewaltiger Sprung in die Vergangenheit. Wir bekamen einen Einblick in die Geschichte des Bergbaus einst und jetzt. Mit dem Gruß der Bergleute „Glück auf“ wurden wir empfangen und hörten dann die Geschichten von Bergknappen, Steigern, Obersteigern, vom Bergbau über und unter Tage, von den Transportwegen des Kaolinums, den schweren und gefährlichen Arbeitsbedingungen sowie von Geologie und Paläontologie.

Dann ging es In einem detailgetreuen Schaustollen. Hier wurden die harten Bedingungen der Bergarbeiter über und unter Tage gut nachvollziehbar dargestellt. Man konnte die fachmännische Arbeit der Zimmerleute, die die engen Stollen absicherten, ertasten und man spürte die Enge der Schächte oder einer Jausenkammer. Während uns Josef, ein ehemaliger Bergmann, von der schweren Arbeit erzählte, drückte er uns eine schwere Bohrmaschine in die Hand. Dazu kam ein bis zu 6 Meter langer Bohrer. Dann erzählte er uns vom Sprengstoff und den Sprengkapseln. Davon, dass Sprengstoff und Sprengkapseln beim Transport zum Bergwerk gemeinsam am LKW transportiert wurde, dabei legte man auch noch eine Rast im Wirtshaus ein. Ebenso wurde vorgesorgt, wenn der Obersteiger im Stollen auftauchte. Dann wurden mit Lampen sofort Lichtsignale gegeben. Leider gab es auch Todesfälle bei der Arbeit. So wurden Bergleute beim Bohren über Kopf von herabfallen Steinen erschlagen. Oder sie wurden bei Sandeinbrüchen verschüttet und erstickten. Jedenfalls konnte man bei Problemen und Unfällen nur mehr laufen. Es gab auch keinen Kontakt nach draußen. Auch Josef kam einmal in solch eine Situation.

Jedenfalls ist die Kameradschaft bei Bergleuten ein besonderes Gut. Das sah man damals beim Grubenunglück in Lassing in der Steiermark. Damals, am 17. Juli 1998 stieg ein Team aus zehn Bergleuten in das Talkbergwerk von Lassing hinunter – mit dem Ziel, ihren Kumpel Georg Hainzl, der bei einem Schlammeinbruch in einer Jausenkammer eingeschlossen wurde, ans Tageslicht zurückzuholen. Georg Hainzl wurde nach 10 Tagen lebend gerettet. Die zehn Kumpel, die zu Hilfe eilten und eine Rettungsaktion starteten, blieben für immer unten. Sie wurden bei einem zweiten Schlammeinbruch verschüttet.

Die Kameradschaft unter den Kumpels, so erzählte uns Josef, hörte sofort auf, wenn man ein menschliches Bedürfnis verspürte und man sich in der Grube erleichtern wollte. Das war ein absolutes „no go“! Man musste die Schicht im Stollen durchhalten. Man schwitzte bei der Arbeit fast alles raus. Wenn es nun nicht anders ging, musste eine Kiste herhalten. Die wurde dann nach Schichtende hinausgetragen. Natürlich nach dem Verursacherprinzip.

Nachdem wir ans Tageslicht zurückgekehrt waren, konnten wir im Schauraum des Museums neben Dokumenten, Fotos, Bergbauutensilien wie Grubenlampen und Vermessungsgeräten und Modellen auch viele Fundstücke aus dem Bereich der Geologie und Paläontologie bestaunen. Auch hier erfuhren wir interessante Geschichten über die Bergleute. So zogen sie ihre Arbeitsmontur an einer Schnur auf eine Höhe von 6 Metern. Das hatte mehrere Vorteile: Die Mäuse kamen nicht ran und durch die aufsteigende warme Luft wurde sie getrocknet. Oder das man in den Neunzehnhundertsechzigern einen Stundenlohn von 80 Groschen hatte und die Schutzpatronin der Bergleute die heilige Barbara (Barbara von Nikomedien) ist.

Am Barbaratag (04. Dezember) soll man Kirsch- und andere Obstbaumzweige oder Birkenzweige schneiden. Diese Barbarazweige sollen bis zum Heiligen Abend blühen. Das machten wir immer in der Volksschule und die Zweige blühten tatsächlich.

Etwas zur Geschichte des Kaolinbergbaus:

Die Kaolingewinnung gibt es in dieser Gegend seit etwa 1808. Damals wurde ein Bewohner von Kriechbaum als Weißenmacher erwähnt. Das Kaolin wurde aus einer einfachen Grube gewonnen, in Holzbottichen gereinigt und in Jutesäcken gepresst. Eine Erwähnung von Weißer Erde, die wirtschaftlich genutzt wurde, erfolgte 1827. Es war die Rede vom Transport mit Pferdefuhrwerken nach Linz und die Verwendung zum Weißen von Soldatenuniformen sowie zum Reinigen der Riemen und des Zaumzeuges der Pferde.

In der Ortschaft Kriechbaum betrieben Landwirte ab der Mitte des 19. Jahrhunderts kleine Gruben über Tage. Der Rohstoff wurde in Holzbottichen aufbereitet und von größeren Rückständen getrennt. Sogenannter Schwertberger Weißton wurde an Ofensetzer und kleinere Hafner Betriebe in der Gegend um Linz und Steyr verkauft.

Das war die Vorindustrielle Kaolingewinnung. Danach erfolgte die industrielle Kaolingewinnung. Mit der Gründung der KAMIG (Österreichische Kaolin- und Montan Industrie Gesellschaft m.b.H.)im Jahre 1922, die bis heute besteht, verfolgte man das  Ziel einer eigenen Kaolingewinnung in Österreich zur Sicherung der Eigenversorgung.

Der Untertagebau:

Der Untertagebau gehört seit 2001 der Vergangenheit an. Für den Untertagebau war die Lagerstätte mit Schrägschächten ausgerichtet. Als Abbauverfahren wurde ein in Scheiben geführter Querbau mit pfeilerartigem Verhieb angewendet.

Wegen des hohen Gebirgsdruckes waren nur kleine Streckenquerschnitte möglich, die mit Profilstahl oder Rundhölzern abgestützt werden müssen.

Der Rohkaolin wurde durch Sprengarbeit gelöst, mit Kleinschrapper geladen und gleisgebunden in kleinen Förderwagen (Hunte) händisch zu den Schächten geschoben und mittels Schrägaufzug zur Aufbereitu weitertransportiert.

Schwertberger Kaolinzug:

Der Schwertberger Kaolinzug, auch Kaolinbahn Schwertberg oder im Volksmund „Kaoline“ genannt, war die Werksbahn der Kaolin-Montan-Industrie-Gesellschaft (Kamig AG), die von Schwertberg (Österreich) entlang des Flusses Aist ins Josefstal (Aisttal) führte.

Die 1923 eingerichtete, 3,8 Kilometer lange Werksbahn mit einer Spurweite von 600 Millimeter führte vom Bahnhof in Schwertberg zur Aufbereitungs- und Verladeanlage in Josefstal und wurde 1981 stillgelegt. Die Eisenbahnstrecke verlief fast durchgehend entlang der Aisttalstraße und passierte das Schloss Schwertberg. An die Stelle der Bahn trat ein Rohrleitungssystem, mit dem geschlämmtes Kaolin direkt zur Aufbereitungsanlage nach Aisthofen gebracht wurde.

Die Kamig AG erwarb 1930 von der Wiener Neustädter Lokomotivfabrik die letzte dort erzeugte Lokomotive, eine feuerlose Dampfspeicherlokomotive. Die Lokomotive befindet sich im Eisenbahnmuseum Schwechat.

Was ist nun Kaolin und wofür wird es verwendet?

Kaolin, auch als Porzellanerde, Porzellanton oder in der Apotheke als Bolus Alba bezeichnet, ist ein feines, eisenfreies, weißes Gestein, das als Hauptbestandteil Kaolinit, ein Verwitterungsprodukt des Feldspats, enthält. Weitere Bestandteile sind verschiedene andere Tonminerale und unzersetzte Feldspatteilchen.

Kaolin wird hauptsächlich in der Papierindustrie (ohne Kaolin wäre ein Blatt Papier wie ein Löschblatt), Ziegelindustrie, Porzellanfabrikation, Keramik- und Feuerfestindustrie, Farben und Lacke verwendet..

Mit diesen Eindrücken verließen wir das Schaubergwerk und machten uns wieder auf den Weg nach Bad Zell. Da es in der Zwischenzeit zu regnen begonnen hatte, verzichteten wir auf einen Spaziergang und Zum Abschluss dieser  Wallfahrt besichtigten wir die römisch-katholische Pfarrkirche Bad Zell. Anschließend ging es nach Linz zurück, wo diese gelungene Herbstwallfahrt ihr Ende nahm.

Ein großes Danke gilt den Begleitpersonen der Blinden und Sehbehinderten. Ohne ihnen wären solche Unternehmungen nur sehr schwer durchzuführen.

Ein Danke geht auch an Alois, unser Busfahrer der Firma Hehenberger, der uns sicher durch die Gegend chauffierte und auch wieder nach Hause brachte.

Und natürlich ein großes Danke für die Arbeit von Monika Aufreiter und ihr Team.

© Oktober 2022 by Gerhard Hojas

Ein Rundgang mit Blinden, Sehbehinderten und Begleitpersonen am HBF Linz

Nach fast genau 3 Jahren war es wieder so weit. freiraum-europa und die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs führten gemeinsam eine Führung für Blinde, Sehbehinderte und dessen Begleitpersonen am Hauptbahnhof Linz durch.

Eine ansehnliche Gruppe traf sich an einem Mittwochnachmittag bei der Säule mit dem Blindenlogo und harrte der Dinge, die auf sie zukommen werden. Hier befindet sich auch der Infopoint der ÖBB sowie die vier Lifte, die in die obere Ebene und nach unten zur Straßenbahn führen.

Der HBF Linz besteht aus 3 Ebenen. Die erste Ebene ist der Haupteingang mit dem Bahnhofsvorplatz und den Taxiständen. Hier befindet sich auch der Terminaltower. Mit 98,5 Metern, nach dem Mariendom, das zweithöchste Gebäude in Linz. In der untersten Ebene befinden sich die Straßenbahnhaltestellen der Linz AG. Und in der mittleren Ebene spielt sich am HBF Linz alles ab.

Der Bahnhof Linz ist komplett barrierefrei. Man kommt entweder auf Stiegen, Rolltreppen oder Liften an sein gewünschtes Ziel.

Es gibt einige wichtige Einrichtungen, die ein Bahnhof unbedingt haben soll. Darunter fallen ganz besonders die Einrichtungen zum Erwerb der Fahrkarten. Am HBF Linz kann man sich die Fahrkarten in der Kassenhalle der ÖBB, beim Westshop der Westbahn und in den Trafiken für FlixBus und den Linz AG Linien holen.

In der Kassenhalle der ÖBB gibt es ein besonderes Service für Blinde und Sehbehinderte. Ungefähr 2 Meter nach dem Eingang befindet sich eine taktile Auffanglinie. Die „gekennzeichnete“ Blinde oder Sehbehinderte Person braucht bei dieser Linie nur warten und wird von Mitarbeiterinnen oder Mitarbeitern der Bahn abgeholt und auch wieder nach draußen begleitet. Dieses Service funktioniert hervorragend. Eine weitere Möglichkeit, als Blinde oder Sehbehinderte Person an eine Fahrkarte zu kommen, sind die 6 Fahrscheinautomaten in der Halle direkt beim Infopoint. Alle Fahrscheinautomaten der ÖBB sind mit einer taktilen Telefonnummer und einer Automatennummer beschriftet. Diese Hinweise sind auch in Blindenschrift vorhanden. Die Blinde oder Sehbehinderte Person ruft unter der angegebenen ‚Telefonnummer an, gibt die Automatennummer und das Fahrziel bekannt und das Servicepersonal der Bahn bedient diesen Automaten. Nachdem man bezahlt hat, wird die Karte ausgedruckt. Das funktioniert auf allen Bahnhöfen der ÖBB. Einer dieser Automaten ist für Menschen im Rollstuhl und für kleinwüchsige Menschen tiefer gesetzt.

Man soll sich überlegen, wo man sich Fahrkarten kauft. Wer die Möglichkeit hat, soll sich die Karten entweder am Computer oder am Smartphone per App kaufen. Das kann einen großen Preisunterschied ausmachen. Für eine Fahrt nach Graz hätte ich in einer Trafik 25 Euro bezahlt, über die App am Smartphone hat mir die Fahrt nur 9 Euro gekostet.

Eine weitere wichtige Einrichtung für Blinde und Sehbehinderte sind die Bankomaten mit Sprachausgabe. Es befinden sich fünf Stück davon im und beim Bahnhof. Auf der Seite der Lifte oder der Kassenhalle befindet sich eine taktile Bodeninformation (TBI) die mich in westliche Richtung zum Spar führt.  Auf dieser Seite befindet sich das Foyer der Sprdabank. Hier befinden sich zwei Bankomaten mit Sprachausgabe.  Die Funktionsweise wurde mit einem angeschlossenen Lautsprecher demonstriert. Da bei der Eingabe die Pin nicht gesprochen wird, konnte sogar ein Geldbetrag abgehoben werden.

Anmerkung: Der kleine Lautsprecher in Form eines Fasses war bereits 2015 bei der Anton Bruckner Sinfoniewanderung von Ansfelden nach St.Florian dabei. Und bei jeder Stadion erklangen die entsprechenden Stücke von Bruckner.

Auch das AMS (Arbeitsmarktservice) hat im Hauptbahnhof eine Außenstelle. Außer einer Beratung kann man alle sonstigen Services in Anspruch nehmen. Arbeitssuche, Bewerbungen schreiben, Lebensläufe und andere Dokumente kontrollieren lassen.

Auf der westlichen Seite, beim Spar, befindet sich ein Zugang zu den Bahnsteigen. Hier befinden sich die Zugänge mit den Rolltreppen. Außerdem findet man hier auch einen Wartebereich mit Sitzmöglichkeiten.

Wir gingen von dieser Seite bei den Bahnsteigen 5 und 6 zurück zum östlichen Zugang. Hier befinden sich die Lifte. Auf dieser Seite befinden sich bei der Stiege auch sehr tiefhängende Ankunfts- und Abfahrtsmonitore mit sehr großer Schrift. Ebenfalls befinden sich auf dieser Seite die Notrufsäulen. Helmut erklärte uns bei den Handläufen die Bedeutung der taktilen Schriftzeichen. Jedenfalls erkennt man an dieser Beschriftung für die Blinden und Sehbehinderten, in welcher Richtung man zur Bahnhofshalle kommt.

Beim Zugang zu den Bahnsteigen auf der östlichen Seite befindet sich der Westshop der Westbahn und zwei weitere Geldautomaten mit Sprachausgabe. Diese Automaten werden von der Raika betrieben und sind mit NFC-Lesern ausgestattet. Ich persönlich finde diese Automaten für Blinde und Sehbehinderte zum Abheben sicherer, da doch immer Personal von der Westbahn in der Nähe ist. Beim Westshop können Blinde und Sehbehinderte Linzbesucherinnen und Linzbesucher kostenlos einen Funkhandsender abholen.

Ebenfalls auf der östlichen Seite befindet sich eine WC-Anlage mit einem Behinderten-WC, dass man mit dem Euro-Key aufsperren kann. Außerdem befindet sich auch ein Rufknopf bei der Tür. Falls man einmal den Schlüssel vergessen hat.

Gegenüber der WC-Anlage befinden sich die Schließfächer, die aber für Blinde nicht barrierefrei sind.

Wenn man hier weitergeht kommt man zum Busterminal, zu den Bahnsteigen 1, 2, 21 und 22 sowie zum Zugang zur Tiefgarage mit sehr vielen Behindertenparkplätzen. Wenn man hier mit einem Taxi ankommt, ist man sofort in der Bahnhofshalle und man erspart sich sehr viel Zeit. Hier sind auch Ankunfts- und Abfahrtsmonitore mit sehr großer Schrift montiert. Hier befinden sich weitere Schließfächer, die ebenfalls für Blinde und Sehbehinderte untauglich sind.

Vor dem Zugang zu den WC-Anlagen und den Schließfächern befindet sich links ein McDonalds. Daran kann man sich orientieren, dann kommt man auch zur Stiege und den Rolltreppen für die Straßenbahnhaltestelle Richtung Stadteinwärts.

Ebenfalls kommt man hier entlang der TBI zur Kärntnerstraße. Links befindet sich die People Bar und rechts das seit 2015 geschlossene Lokal Drehscheibe. Nach

den automatischen Türen steht man vor dem Lift, der Stiege oder den Rolltreppen  um zum Landesdienstleistungszentrum (LDZ) oder zur Bushaltestelle Kärntnerstraße der Linz AG Linien zu gelangen.

Wenn man sich hier am unteren Ende bei der Stiege und den Rolltreppen befindet, hat man die Möglichkeit zu den Straßenbahnhaltestellen in beide Fahrtrichtungen zu gelangen. Es befinden sich links und rechts Türen, die zu einer Stiege und dann in den Haltestellenbereich führen. Das hat den Vorteil, wenn es zum Schienenersatzverkehr kommt, kann man von der Bushaltestelle Kärntnerstraße direkt zu den Straßenbahnhaltestellen gelangen und man muss nicht durch die Bahnhofshalle. Und man erspart sich sehr viel Zeit. Wenn man von der Bushaltestelle Kärntnerstraße kommt und man fährt mit der Straßenbahn Richtung Traun oder Auwiesen, muss man den rechten Stiegenabgang nehmen. Man kommt dann ans Ende der Straßenbahn.

Man kann von dieser Seite auch die Kärntnerstraße unterqueren und kommt zum Lift oder zur Stiege Richtung Böhmerwaldstraße und ist direkt bei der Bushaltestelle Kärntnerstraße Richtung Froschberg. Man erspart sich dadurch die Querung der starkbefahrenen Kärntnerstraße.

So fuhren wir mit der Rolltreppe nach oben und standen vor dem Landesdienstleistungszentrum (LDZ). Von dieser Stelle erreicht man die einige Meter entfernte Bushaltestelle Kärntnerstraße, die bei einem Schienenersatzverkehr angefahren wird. Ebenfalls kommt man von hier zum Wissensturm, zum Hotel Ibis und zum Hotel zur Lokomotive. Direkt beim Wissensturm befindet sich die Haltestelle von FlixBus. Weiters befindet sich hier die Kreuzung Kärntnerstraße – Postzufahrt. Diese Kreuzung ist mit einer ATAS ausgestattet. Wenn man sich genau in die entgegengesetzte Richtung bewegt kommt man nach einigen Metern zur Kreuzung Kärntnerstraße – Buszufahrt LDZ. Hier fahren die Busse in das Busterminal. Auch als Fußgänger kommt man hier zum Busterminal. Ebenfalls ist diese Kreuzung mit einer ATAS ausgestattet. Weiters kommt man von hier in wenigen Minuten zum Volksgarten und zum Musiktheater.

Der Aufgang zum Eingang des LDZ ist imponierend. Die breite und lange Stiege, die zwei langen Rolltreppen und der Lift locken die Kunden und Gäste zum Hochkommen ein. Der Blickpunkt ist die Schlange aus Metall, die sich auf der Stiege schlängelt. Das war auch das Ziel. Diese Schlange wurde genau über einer TBI aufgestellt, wodurch dieses logischerweise unterbrochen wurde. Diesbezüglich war am Tag der Sehbehinderung 2018 ein Bericht in den OÖ Nachrichten. (Drüberspringen kann ich nicht!). Weder das Land OÖ noch der Künstler haben darauf reagiert. Es ist noch nicht so lange her, da konnte man diesem Bereich jederzeit betreten. Da die Menschen hier aber ihren Mist nicht mitgenommen haben und dementsprechend alles verdreckt und vermüllt wurde, wurde der Zugang mit einem Glasverbau verkleidet und man kann nur mehr zu dem Öffnungszeiten diesem Bereich betreten.

Vom LDZ kommt man wieder direkt zum östlichen Eingang beim Bahnhof.  Hier befindet sich der fünfte Bankomat mit Sprachausgabe. Er ist im Außenbereich bei der Hypo angebracht. Kann ich aber nicht empfehlen, da hier doch einige zwielichtige Gestalten herumlaufen. Links kommt man wieder zum Busterminal und rechts geht es zum Eingang in das Bahnhofsgebäude. Auf dieser Seite, beim Restaurant „Stellwerk“, früher war hier das Cafe Paris, befindet sich der östliche Eingang in das Bahnhofsgebäude auf der oberen Ebene. Hier findet man wieder eine TBI, die mich zu den Liften führt. Da auf dieser Ebene kein geschlossener Boden vorhanden ist, kann man auf die untere Ebene blicken. Es ist alles mit einem Geländer umgeben. An diesem Geländer kann man sich gut orientieren und sich mit einer Hand am Geländer entlang führen lassen.

Auf meine Frage: „Wer weiß, warum dieses Geländer „ballig“ ist?“, gab es keine Antwort. Weil sie mit „ballig“ nichts anfangen konnten. „Bauchig“ wurde dann verstanden. Ich kenne „ballig“ seit meiner Lehrzeit als Maschinenschlosser und da war „bauchig“ kein Fachbegriff. Der Grund des bauchigen Geländers ist ganz einfach. Man kann darauf nichts abstellen und somit kann auch nichts auf die darunter befindlichen Personen fallen.

Auf dieser Seite beim Restaurant befindet sich das zweite Behinderten-WC.  Man geht vom Eingang bis zur gegenübeliegenden Wand. Links befindet sich eine Tür mit dem Zeichen „Eintritt verboten“ und da muss man rein. In diesem Bereich befanden sich einmal ein Sexshop und ein Wettbüro.

Wenn man sich rechts weiterbewegt, mit der Hand am bauchigen Geländer, kommt man zur ersten Auffanglinie für die beiden Lifte in die mittlere Ebene und zur Straßenbahnhaltestelle Stadteinwärts. Die nächste Auffanglinie zeigt mir die beiden Lifte für die Straßenbahnhaltestelle Richtung Süden und Traun an.

Anmerkung: taktile Bodeninformationen führen mich bei Liften immer zu den Rufknöpfen und bei Stiegen immer zu den Geländern. Wenn alles fachmännisch ausgeführt wurde.

Jetzt kann man schon das Blumengeschäft riechen. Hier befindet man sich in der Mitte der Bahnhofshalle in der oberen Ebene. Nach rechts kommt man zum Haupteingang und zum Bahnhofsvorplatz, wo die zwei Löwen aufgestellt sind. Weiters führen hier zwei Stiegen in die mittlere Ebene. Ebenfalls gibt es hier zwei Rolltreppen.  Wenn man das Gebäude betritt, führt die linke Rolltreppe nach unten und ich bin genau bei der Kassenhalle, oder dort, wo unsere Führung begann. Die gegenübeliegende Rolltreppe führt von unten nach oben.

Genau gegenüber des Haupteinganges befindet sich ein Warteraum für die ÖBB-Kunden. Dieser Raum ist sehr ruhig und angenehm. Er ist um einiges gemütlicher, als der Wartebereich in der mittleren Ebene auf Höhe des Spar. Dieser Warteraum ist auch an eine TBI angebunden.

Wenn man jetzt weitergeht, muss man sich am Geländer orientieren. Das soll aber kein Problem sein, da keine Stolperfallen im Weg sind. So könnte man die obere Ebene problemlos umrunden. Jedenfalls kommt man an einem Frisörgeschäft und einer Apotheke vorbei. Am Ende auf der westlichen Seite befindet sich links das Fundbüro der ÖBB. Hier kann man die Fundsachen, die man in den Zügen oder im Bahnhofsgebäude gefunden hat, abgeben. Andere Fundsachen muss man zum Wissensturm bringen.

An dieser Stelle sollte man aufpassen, da sich hier auch ein Zugang zur Polizeiinspektion befindet. Da können die Einsatzkräfte schon mit einem „Hurra“ herausstürmen.

Auf dieser Seite befand sich auch einmal eine Filiale der Spardabank. Genau darunter befindet sich der Supermarkt Spar. Und hier befindet sich auch der westliche Aus- und Eingang zum Bahnhof. Wenn man hier vor das Gebäude tritt, kommt man links zum Terminaltower mit dem Finanzamt und der Pensionsversicherungsanstalt. Weiters kommt man zum Postamt.

Ebenfalls, nur einige Meter entfernt, befindet sich der Eingang zur Polizeiinspektion. Die Tür ist links und rechts mit schweren und dicken Säulen abgesichert. Der Grund ist eigentlich sehr simpel. Wenn Passanten hier vorbeikommen, müssen sie der Tür weit ausweichen. Und wenn die Polizei bei einem Einsatz die Tür schnell aufreißen muss, kann sie niemanden treffen. Logischerweise muss die Tür nach außen aufgehen.

Anmerkung: Bei meiner Tätigkeit in der Erwachsenenbildung war ich auch sehr lange in der Muldenstraße tätig. Dieser alte Vierkanter hat sehr viele schmale Gänge und alle Türen gehen nach außen auf. Bei einer Pause riss ein Teilnehmer die Tür auf und man hörte nur mehr ein krachen. Einige Personen standen verdattert herum und einer lag wie ein Käfer am Boden. Neben meinem EDV-Raum befand sich die Übungsfirma und die wurde gerne von ausländischen Schulungseinrichtungen besucht. Der Käfer am Boden war der Gewerkschaftsboss von Moskau. Unser Betriebsrat ist damals viele Tode gestorben. Damals ist der Begriff „Getürlt“ entstanden und hat sich bis heute gehalten. Und damit bei der Polizeiinspektion beim Bahnhof niemand „Getürlt“ wird, ist die Tür abgesichert.

Wenn man vom westlichen Zugang bei der TBI nach rechts geht, kommt man zu einem sehr großen Aufmerksamkeitsfeld. Bei diesem Feld steht das erste Taxi beim Haupteingang. Hier befindet sich auch eine Notrufsäule.

Somit sind wir wieder beim Haupteingang und an Ende der Führung angelangt.

Diese Führung war auch eine gute Gelegenheit, sich kennenzulernen. Schließlich haben sich hier verschiedene Einrichtungen getroffen um gemeinsam vielleicht etwas neues kennenzulernen. Waren doch freiraum-europa, die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs, die Blindenpastoral, das RISS und Mitglieder des BSV vertreten.

Da wir uns auch als Botschafter der Blinden und Sehbehinderten verstehen, gab es anschließend auch einen gemütlichen Abschluss in der People Bar. Da in diesem Lokal oft Blinde und Sehbehinderte verkehren, ist hier der Umgang mit dieser Gruppe für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kein Problem. Das gilt auch für das Stellwerk oder die Bäckerei Kandur. Auch hier sind Blinde und Sehbehinderte als Brückenbauer unterwegs. Nur so kann man die Öffentlichkeit sensibilisieren. Die Blinden und Sehbehinderten müssen zu den Menschen gehen und nicht umgekehrt. Wir wollen doch etwas von ihnen.

Ich werde bei meinen Veranstaltungen dieses Konzept beibehalten. Es funktioniert sehr gut.

Wir bedanken uns bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dieser Veranstaltung und hoffen, es hat ihnen genauso viel Spaß gemacht wie uns.

© Juli 2022 by Gerhard Hojas

Gratisfunkhandsender für blinde und Sehbehinderte Linzbesucherinnen und Linzbesucher.

Ein Service von freiraum-europa und der  Westbahn für Blinde und Sehbehinderte Linzbesucherinnen und Linzbesucher

 

„Die Welt lebt von jenen, die mehr tun als sie müssten!“

 

Zum Tag der Sehbehinderten, der immer am 6. Juni abgehalten wird, hat freiraum-europa zusammen mit der Westbahn für Blinde und Sehbehinderte Linzbesucherinnen und Linzbesucher gemeinsam eine Aktion gestartet.

Der Sehbehindertentag dient dazu, auf Bedürfnisse und Probleme von Menschen mit Sehbehinderungen aufmerksam zu machen. Gleichzeitig wird auf bestehende Probleme aufmerksam gemacht, die eine kulturelle, mediale oder soziale Teilhabe Sehgeschädigter erschweren.

In Linz hat man als Blinde oder Sehbehinderte Person einige sehr gute Einrichtungen  um sich Barrierefrei im öffentlichen Raum zu bewegen.

 

Das wären einmal die akustisch taktilen Ampeln (ATAS). Mit deren Hilfe können Blinde und Sehbehinderte Kreuzungen sicher und ohne fremde Hilfe queren.

 

Ebenso kann man an den Haltestellen der Linz AG Linien mit Hilfe der  DISA (Dynamische Sprachansage), akustisch erfahren wann die nächste Straßenbahn oder der nächste Bus in die Haltestelle einfährt. Ebenso kann die DISA Blinden und Sehbehinderten helfen, eine Haltestelle leichter aufzufinden.

 

Eine weitere, und sehr hilfreiche Funktion ist die LISA (Liniensprachansage). Damit erfährt man akustisch, welche Straßenbahnlinie oder Buslinie gerade vor mir steht.

 

Weiters gibt es zum Beispiel beim Musiktheater in Linz oder anderen Einrichtungen (Einkaufsmärkte, Banken) sogenannte Auffindungsbojen. Mit deren akustischer Unterstützung können auch hier die Blinden und Sehbehinderten die Eingänge leichter auffinden.

 

Alle diese Einrichtungen haben eines gemeinsam. Sie sind nicht ständig aktiv und können manuell durch einem kleinen Funkhandsender bei Bedarf aktiviert werden.

 

Viele Blinde und Sehbehinderte aus Linz und Oberösterreich haben, durch ihre Mitgliedschaften bei diversen Vereinen, solche Funkhandsender.

 

Dann gibt es die Gruppe der Blinden und Sehbehinderten, die nur kurz in Linz sind und solche Sender logischerweise nicht mitführen und somit diese praktischen Einrichtungen nicht nützen können.

 

Ab 06. Juni 2022, dem Tag der Sehbehinderten, können Blinde und Sehbehinderte LinzbesucherInnen, am Hauptbahnhof Linz einen Funkhandsender abholen und sich damit Barrierefrei und Eigenständig durch Linz bewegen.

 

Die Sender stellt der Verein freiraum-europa gratis zur Verfügung und holen kann man sie beim Westshop der Westbahn am Hauptbahnhof Linz.

 

Bei den Funkhandsendern von freiraum-europa sind die Tasten A und B mit der entsprechenden Frequenz belegt und können somit die oben genannten Einrichtungen aktivieren.

 

Voraussetzung für dem Erhalt eines Senders:

 

Vorlage des Behindertenpasses mit dem Eintrag:

Hochgradig sehbehindert oder;

Blind oder;

Taubblind;

Persönliches Erscheinen und je berechtigte Person nur ein Funkhandsender!

 

Wo befindet sich der Westshop der Westbahn am HBF Linz?

 

Auf der Ostseite der Halle im Mittelgeschoss (Info der ÖBB). Sofort Rechts beim Zugang zu den Bahnsteigen. Geöffnet ist der Westshop täglich von 07:30 Uhr bis 17:45 Uhr. In dieser Zeit kann man auch die Sender abholen.

 

Diese Sender müssen „NICHT“ zurückgegeben werden und man kann sie gerne als Souvenier behalten. Vielleicht kommt man wieder nach Linz. Außerdem ist es nicht Voraussetzung, mit der Westbahn zu fahren.

 

Anmerkung: Die Funkhandsender wurden mit dem Logo von freiraum-europa versehen. Das Logo ist eingraviert und somit nicht zu entfernen. Man kann die Sender gerne weiterschenken aber keinen Profit daraus ziehen.

 

Weiters kann man diese Funkhandsender auch direkt im Büro von freiraum-europa in der Krausstraße 10, 4020 Linz (150 Meter vom BSV OÖ entfernt), abholen. Auch diese Sender sind gratis.

 

Und bei mir gibt es diese Sender natürlich auch gratis. Mail oder Anruf genügt.

 

Fairerweise sollen bitte die blinden und sehbehinderten Linzerinnen und Linzer, die einen Sender möchten, diesen direkt bei freiraum-europa oder bei mir holen und die Sender bei der Westbahn denen überlassen, die nach Linz auf Besuch kommen.

 

DANKE!

 

freiraum-europa und ich bedanken sich bei der Westbahn, dass sie es mit dem Westshop in Linz ermöglichen, diese Sender an die Blinden und Sehbehinderten Linzbesucherinnen und -besucher abzugeben. Damit wird in Linz ein weiterer Schritt für mehr Sicherheit und Selbständigkeit von Blinden und Sehbehinderten von unterschiedlichen Einrichtungen gemeinsam unterstützt.

 

freiraum-europa: Nicht das „Erzählte“ reicht, sondern das „Erreichte“ zählt!

 

Dieses Mail darf gerne weitergeleitet werden!

 

Beste Grüße und viel Spaß in Linz wünschen freiraum-europa, die Westbahn und

E-Scooterproblematik für Menschen mit Behinderung in Linz.

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Klaus Luger,

sehr geehrter Herr Mobilitätsreferent Martin Hajart,

sehr geehrte Damen und Herren!

Zum Thema E-Scooterproblematik in Linz habe ich als schwerst sehbehinderte und somit betroffene Person meine eigene Meinung. Die sich nicht mit der euphorischen Meinung, wie auf der Homepage der Stadt Linz, deckt. Aber vielleicht kann man in den nächsten Wochen ja positiv überrascht werden. Jedenfalls habe ich das subjektive Empfinden, dass man schon wieder auf die Menschen mit Behinderung vergessen hat.

 

Ich habe mich im Jahr 2021 mit den Betreibern der E-Scooter in Verbindung gesetzt und auf die Probleme der Blinden und Sehbehinderten Menschen durch die wild abgestellten E-Scooter hingewiesen. So habe ich mich z. B. mit Herrn Martin  Skerlan von der Firma Tier getroffen und über die Probleme der Menschen mit Behinderung gesprochen.

 

Ich kann anmerken, dass die Scooter der Firma Tier in Linz die wenigsten Probleme machen. Das können sie in meiner Bildergalerie, die bereits 340 Fotos von wild abgestellten E-Scootern in Linz zeigen, feststellen.

 

Für mich ist der Verhaltenskodex der Stadt Linz, so wie er zur Zeit praktiziert wird, in voller Länge „GESCHEITERT“.

 

Mir sind Blinde Personen bekannt, die über solche wild abgestellten E-Scooter gestolpert und grfallen sind, sich auch schwer verletzt haben und sich entsprechend im Krankenhaus oder beim Arzt behandeln haben lassen.

 

Leider haben diese Personen keine Anzeige erstattet. Es ist immer die gleiche Begründung. „Es ist alles so aufwendig und kompliziert“. Das kann man Blinden und Sehbehinderten Menschen sicher nachvollziehen, dass sie keine Fotos machen oder Zeugen zusammentrommeln oder einen Unfallbericht verfassen können. Auch hier gehört eine Verbesserung für diese Personengruppe hergestellt. Dann gäbe es mehr Anzeigen.

 

Weiters scheint auch nicht bekannt zu sein, dass es in Linz im öffentlichen Raum Einrichtungen für Menschen mit Behinderung gibt, die freigehalten werden „MÜSSEN“. Das steht auch so in der Straßenverkehrsordnung unter § 24.

 

Dazu gehören die taktilen Bodeninformationen (TBI), diese berühmten Rillen im #boden. Die für Blinde die Orientierung mit dem Blindenstock darstellen. Weiters gibt es diese Anmeldetableaus an bestimmten Kreuzungen, die sogenannten akustisch taktilen Signalanlagen (ATAS). Die haben die Aufgabe, Blinde und Sehbehinderte Menschen sicher über die Straße zu bringen. Entweder mit Akustik oder mit Vibration. Auf der Oberseite dieser Tableaus befindet sich ein Richtungspfeil, an dem sich die Blinde Person orientiert, in welche Richtung sie gehen muss. Auf der Unterseite befindet sich ein Vibrationstaster. Der zeigt der ‚Blinden Person durch vibrieren an, ob sie die Grünphase hat. Man brauch dadurch nicht immer die Akustik aktivieren und die Anrainer nerven. Weiters befindet sich auf dem Tableau eine taktile Querungsstrecke. Damit ertastet man, wieviel Fahrstreifen, Rad- oder Straßenbahngleise man queren muss. Die Blinde oder Sehbehinderte Person muss somit diese Anmeldetableaus ungehindert erreichen können.

 

Alle diese, für Blinde und Sehbehinderte, wichtige Einrichtungen werden und wurden von wild abgestellten E-Scootern blockiert. Womit sie diese Gruppe enorm gefährden. Außerdem blockieren sie, von Blinden, im Mobilitätstraining einstudierte Wege.

 

Weiters orientieren sich Blinde und Sehbehinderte Menschen auch an Hausmauern und Gehsteigkanten. Auch hier gibt es bezüglich der E-Scooterfahrerinnen und ‚E-Scooterfahrer keine Disziplin.

 

Ebenso werden die E-Scooter bei Liftzugängen, bei Rolltreppen und bei Stiegen achtlos abgestellt. Man stellt sich die Blinde Person vor, wenn sie den Lift betreten will und einScooter blockiert die Tür. Ebenso zum großen Problem wird es für Blinde, wenn sie die Rolltreppen oder Stiegen benützen und ein Scooter steht direkt beim Zugang..

 

Solche Probleme treten immer bei der Unionkreuzung, Herz Jesu Kirche oder beim H’BF Linz auf.

 

Für Menschen im Rollstuhl, mit Rollator oder mit Kinderwagen sind das lästige Behinderungen auf ihrem Weg. Für Blinde und Sehbehinderte Menschen stellt das aber eine Stolper- und Sturzgefahr da. Besonders wenn es nach unten geht.

 

Ebenso schreibt die Stadt Linz auf ihrer Homepage, dass man das wilde Abstellen der Scooter direkt in Haltestellenbereichen und/oder bei Schulen, in der Umgebung von Alten- und Pflegeheimen, Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen, wo mit vulnerablem Fußgeherverkehr zu rechnen ist, einzuschränken.

 

Warum wurden schon wieder die Menschen mit Behinderung vergessen?

 

Es gibt in Linz einige Einrichtungen, wo sich sehe viele Menschen mit Behinderung aufhalten. Und hier besonders viele Blinde und Sehbehinderte. Im Umfeld Unionkreuzung bis Bulgariplatz befinden sich das BBRZ, das RISS, freiraum-europa, der BSV OÖ und demnächst eröffnet die Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs ihr Kompetenzzentrum bei der Kreuzung Wiener Straße – Anzengruberstraße. Auch dadurch ist in dieser Gegend ein vermehrtes Aufkommen von Blinden und Sehbehinderten zu rechnen.

 

Weiters befinden sich in der Kapuzinerstraße das Blindenpastoral der Diözese Linz und das LSZ für Hör- und Sehbildung. Wurden auch alle diese Einrichtungen in die Überlegungen einbezogen?

 

Im Anhang finden sie eine Sammlung von Fotos von nicht ordnungsgemäß abgestellten E-Scootern im Umfeld der Unionkreuzung bis zum Bulgariplatz, Makartstraße, Raimundstraße, Krausstraße und Lissagasse. In diesem Bereich sind eben sehr viele Menschen mit Behinderung unterwegs. Diese Aufnahmen entstanden in einem sehr kurzen Zeitraum.

 

Falls der Anhang nicht geöffnet werden kann, finden Sie hier einen Link zum Download: http://www.hojas.co.at/extern/E-Scooterproblematik.pdf

 

Für mich als fast blinde Person habe ich meine Vorstellungen und Ideen, wo man E-Scooter nicht oder  niemals abstellen darf. Jedenfalls wäre technisch schon sehr viel möglich. Es ist nur eine Frage des „WOLLESNS“.

 

Für mich wären verbotene Zonen in Linz:

 

  • Kreuzungsbereiche mit akustisch taktilen Ampeln. In Linz zum Beispiel müssten nicht alle Kreuzungen mit ATAS als Verbotszone definiert werden. Hier reichen die Kreuzungen im Innenstadtbereich und im Umfeld von Einrichtungen für Menschen mit Behinderung.
  • Ein- und Ausgänge zu Liften im öffentlichen Raum (Unionkreuzung, Herz Jesu Kirche, HBF Linz etc.);
  • Zu- und Abgänge bei Rolltreppen (Unionkreuzung, HBF Linz Bereich Kärntnerstraße etc.);
  • Zu- und Abgänge bei Stiegen im öffentlichen Raum (Unionkreuzung, Herz Jesu Kirche, HBF Linz, Hauptplatz Linz, Umfeld Schloss etc.);
  • In Haltestellenbereichen und in Wartehäuschen;
  • Im Umfeld von taktilen Bodeninformationen,
  • Im Umfeld zu Ein- und Ausgängen von öffentlichen Gebäuden etc..

 

  • Wenn man die oben genannten Örtlichkeiten als Zonen definieren könnte, an denen E-Scooter nicht oder nur sehr schwer abgestellt werden können, dann wäre schon einmal ein bisserl mehr Sicherheit für Menschen mit einer Behinderung gegeben.

 

Weiters sollten die E-Scooter mit einem leicht auffindbaren QR- oder NFC-Code, mit dem der Scooter eindeutig identifiziert  werden kann, gekennzeichnet werden. Damit auch blinde oder sehbehinderte Menschen die Möglichkeit bekommen sollen, solche Scooter zu melden oder bei Unfällen eine entsprechende Anzeige machen zu können. Das wird natürlich nicht für Alle nützlich sein, aber wenn es einige verwenden können, dann hat es schon geholfen. Bis jetzt können Blinde und Sehbehinderte wild abgestellte Scooter nicht melden. (Es wurde immer nach der Firma gefragt).

 

Ebenso sollten die Polizei und eventuelle Stadtwachen besser in Bezug auf Einrichtungen für Menschen mit Behinderung im öffentlichen Raum geschult werden. Wie ich persönlich schon erfahren durfte, haben viele im Polizeibereich und besonders bei der Linzer Stadtwache keine Ahnung von einer TBI, einer ATAS oder einem Aufmerksamkeitsfeld und das diese Einrichtungen frei gehalten werden müssen. Somit ist es für sie kein Problem, auf einer TBI neben einem Scooter zu stehen, ohne zu reagieren. So passiert z. B. Am 01. Mai bei der Goethekreuzung. Da stand ein Scooter auf einer TBI. Daneben stand ein Polizeiauto und die 2 Beamten starrten durch die Windschutzscheibe fasziniert auf die TBI und dem Scooter. Auf die Frage, warum sie eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung nicht frei machen?, kam die Antwort: „Wo denn diese Einrichtung sei?

 

Auch hier gehört angesetzt. Es bringt ja nichts, wenn die Stadtwache und die Polizei durch die Straßen marschieren und nicht wissen, was Einrichtungen für Menschen mit Behinderung im öffentlichen Raum eigentlich sind.

 

Ich bin kein Gegner des Fortschrittes und wenn es mein gesundheitlicher Zustand es zulassen würde, wäre ich sicher auch mit einem E-Scooter unterwegs. Als Kinder hatten wir ja noch die Roller mit Fußantrieb. Ich bin mir sicher, dass man in Linz zu einer, für alle brauchbaren Lösung kommen wird. Man muss immer wieder an den berühmten Rädchen drehen. So könnte Linz sogar ein Vorzeigemodell werden.

 

Vielleicht könnten sie meine Ideen und Vorschläge in Ihre Überlegungen einbeziehen. Es geht um die Sicherheit und Gesundheit von den Blinden und Sehbehinderten Menschen in Linz.

 

Meine Bildergalerie der wild abgestellten E-Scooter in Linz: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/6

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

E-Scooter – Die Rückkehr der Plagen.

Durch die milden Temperaturen im  Winter waren sie auch in dieser Jahreszeit nicht gänzlich aus Linz verschwunden. Die E-Scooter, die derzeitige Geißel der Menschheit und die Plagen für behinderte und ältere Menschen.

Jetzt, zur warmen Jahreszeit kommen sie wieder vermehrt zum Vorschein und stehen überall dort, wo man sie nicht braucht und wo sie auch niemals hingehören. Mitten am Gehsteig, an Hausmauern angelehnt, auf taktilen Bodeninformationen, an akustisch taktilen Ampeln, bei Zebrastreifen, bei Stiegenauf- und abgängen, bei Rolltreppen, bei Lifttüren, bei Hausein- und ausfahrten, mitten im Gebüsch, mitten auf Parkwegen, bei Haltestellen, in Wartehäuschen und noch einigen weiteren Plätzen.

Linz reagierte mit einem Verhaltenskodex auf den Scooter-Boom und die damit verbundenen Probleme im Verkehr und an öffentlichen Plätzen. Dieser Verhaltenskodex sollte für mehr Ordnung und vor allem Sicherheit im Linzer Straßenverkehr sorgen.

Insgesamt besteht dieser Verhaltenskodex aus elf Punkten – auf Verbote wurde dabei bewusst verzichtet.

Zudem wird das Abstellen der Fahrzeuge geregelt: Dazu gehört beispielsweise, eine Funktion zur Anzeige von Parkplätzen/Parkzonen sowie Parkverbotszonen in die Scooter-Applikation zu implementieren. Die Betreiber verpflichten sich zudem, gefährlich abgestellte E-Roller binnen kurzer Zeit aus der Gefahrenzone zu beseitigen.

Anmerkung: Woher wissen die Betreiber, wo die Scooter gefährlich abgestellt wurden? Weiters ist „gefährlich“ ein sehr flexibler Begriff. Schließlich kann „gefährlich“ für Blinde etwas anderes als für Sehende bedeuten.

Weiters haben oder hätten die Betreiber darauf zu achten, dass ihre Roller nicht mehr in Radständern, in Wartehäusern von Haltestellen oder auf schmalen Gehwegen (Breite unter 2,50 Meter) geparkt werden. Bei wiederholter Missachtung sollen Fahrer von den Betreiberfirmen vom Gebrauch ausgeschlossen werden.

Anmerkung: Wenn man ausgeschlossen wird, dann wechselt man den Anbieter oder verwendet eine andere Kreditkarte. Somit hat das keinen Erziehungseffekt.

Zudem setzen die Anbieter darauf, dass auch die Scooter-Fahrer die Fahrzeuge umsichiger abstellen. Warum sollten Menschen, die bei Rot die Kreuzung queren, ständig auf ihre Smartphones gaffen, Behinderten in den Öffis die Sitzplätze wegnehmen, ihren Mühl nicht ordnungsgemäß entsorgen können, ein proletenhaftes Verhalten an dem Tag legen, plötzlich die E-Scooter „umsichtig“ abstellen?

Meine damalige Meinung zum Verhaltenskodex: „Das ein Verhaltenskodex dazu führen soll, dass die Roller umsichtig und sicher abgestellt werden, können aber nur sehr naive und lebensferne Menschen annehmen“.

 

Link zum Verhaltenskodex der Stadt Linz: http://hojas.co.at/blog/elektro-roller-in-linz-und-der-verhaltenskodex/

 

Leider hatte ich Recht und man sollte davon ausgehen, dass dieser Verhaltenskodex in Linz gescheitert ist. Gescheitert sind bei der E-Scooterproblematik für mich nicht nur die Politik, sondern auch die meisten Schönwettervereine und Schönwetterverbände, die sich angeblich für die Belange der Menschen mit Behinderung einsetzen. Da fehlt es meiner Meinung an der fachlichen Kompetenz, was mit der heutigen Technik bereits möglich wäre. Wenn man von QR-Code, NFC , Apps´s oder GPS keine Ahnung hat, sollte sich auch bei E-Scootern nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.

Was haben sie in den letzten Jahren im Bezug der E-Scooter alles unternommen? Ich meine hiermit, etwas vernünftiges und nachhaltiges? Eine Schleife mit Hinweisen, wie man die Scooter sicher abstellen sollte, wie zum Beispiel in Wien passiert, finde ich für sinnlos. Die Aufschriften müssten in mehreren Sprachen erfolgen. Außerdem will man Scooterfahren und nicht lesen. Weiters ist es den Disziplinlosen ziemlich egal was auf so einer Schleife steht. Ich lese solche Schleifen nur, wenn sie an Kränzen befestigt sind. Ebenfalls würde ich keinen Scooter angreifen um eine solche Schleife anzubringen. Man könnte dann immer behaupten, ich hätte das Ding beschädigt. Ich sehe auch hier keinen Erziehungseffekt.

Wer beispielsweise mit Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl unterwegs ist und dann auch noch auf schlampig abgestellte E-Scooter auf schmalem Gehsteigen trifft, hat logischerweise ein größeres Problem. Genauso hat diese Gruppe auch dann ein Problem, wenn solche Scooter genau bei Lifttüren oder Rolltreppen stehen. Diese Gruppe ist hauptsächlich durch die E-Scooter behindert.

Die Gruppe der Blinden und Sehbehinderten ist durch die E-Scooter auch noch der Gefahr des Stolperns und Stürzens ausgesetzt. Weiters werden bekannte und eintrainierte Wege verstellt. Scooter, die auf einer taktilen Bodeninformation oder an einer akustisch taktilen Ampel abgestellt oder angelehnt werden, sind weitere Hindernisse und Gefahren. Die Blinde oder Sehbehinderte Person kann das Anmeldetableau am Ampelmasten nicht mehr erreichen. Ebenso geht eine Gefahr von Scootern aus, die an Hausmauern oder bei Gehsteigkanten abgestellt werden. Auch das sind Mobilitätshilfen für die Blinden und Sehbehinderten.

In den sozialen Netzwerken häufen sich die Berichte über die schlampig abgestellten oder herumliegenden E-Scootern. Sei es nun Facebook, Whatsapp oder andere Messengerdienste, Newsletter oder E-Mails. Es sind immer die Gleichen Probleme und es betrifft aber nicht nur Österreich.

Sogar auf der Meldeplattform von „Schau auf Linz“ beschweren sich die sehenden Landsleute bereits über die Scooter. Die immer gleich bleibende Antwort des SAL-Teams: „Wir haben die Betreiber informiert!“.

Ich habe in meiner Bildergalerie „Blind in Linz“, in der Gruppe „E-Scooter“ bereits über 340 Fotos über die nicht ordnungsgemäß abgestellten Plagen eingestellt. Jetzt höre ich damit auf, da es in letzter Zeit zu einer Inflation gekommen ist.

 

Link zur Bildergalerie für Sehende: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/6

Beispiele aus Linz:

Am 30. April bin ich in Linz vom Schillerpark zur Goethekreuzung spaziert. Das sind 2 Straßenbahnhaltestellen. Dazwischen bin ich auf 8 wild abgestellte E-Scooter gestoßen. 3 davon standen auf einer TB>I oder dicht daneben. Entlang der Wiener Straße 1 bis zur Herz Jesu Kirche standen 10 Stück herum. Auch hier war die TBI blockiert. Beim Billa bei der Herz Jesu Kirche gibt es eine Hausein- und ausfahrt. Eine Autofahrerin stieg wütend aus ihrem Wagen und musste 2 Scooter wegräumen um die Durchfahrt nützen zu können. Sie hat die Scooter ganz brav auf die vorbeiführende TBI gestellt.

Am 01. Mai war ich wider in der Linzer Landstraße unterwegs. Bei der Goethekreuzung bei der ‚Adresse Landstraße 86 stellt man die Scooter gerne ab. Obwohl hier ein Fahrrad- und E-Scooterabstellplatz vorhanden sind, werden auch hier Scooter nicht ordnungsgemäß abgestellt. Es führt eine TBI von der Kreuzung bis zur Hausmauer. Und da stehen sie meistens. Am 01. Mai ist aber auch noch ganz etwas anderes bei dieser Ecke gestanden. Ein Polizeiauto. Darin saßen 2 Polizisten und starrten fasziniert auf die TBI und dem Scooter. Sonst passierte nichts. Als ich an die Seitenscheibe klopfte, wurde diese vorsichtig nach unten gelassen. Auf meine Frage, warum sie eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung nicht freihalten?, kam die Gegenfrage, wo denn diese Einrichtung sei! Jedenfalls stellte es sich wieder einmal heraus, dass Polizisten keine TBI kennen. Die 2 waren der Meinung, diese Rillen dienen dazu, dass das Wasser besser von der Hausmauer abgeleitet wird. Jedenfalls bat ich die Beamten, sie sollen den Scooter entfernen. Als ich nach etwa einer Stunde zurückkam waren die Polizisten verschwunden. Der Scooter stand aber immer noch da.

Auch zwischen Unionkreuzung und Herz Jesu Kirche standen sie wieder wild herum. Direkt beim BFI standen 2 auf der TBI. Beim Zugang zum RISS in der Raimundstraße standen gleich 3 hintereinander.

Auch im Umfeld zum BSV OÖ und zu freiraum-europa machen die E-Scooter nicht halt. Ob sie nun bei der Kreuzung Makartstraße – Lissagasse – Krausstraße oder wie vor einigen Wochen direkt am ‚Gehsteig vor dem BSV OÖ standen oder bei Liftzugängen und bei der Unionkreuzung direkt bei den Rolltreppen. Sie stehen eigentlich schon überall herum.

Jedenfalls wird diese Problematik auch das neue Kompetenzzentrum der Hilfsgemeinschaft der Blinden und Sehschwachen Österreichs in Linz bei der Kreuzung Wiener Straße – Anzengruberstraße betreffen. Es ist zwar nur eine sehr kurze Strecke von der Unionkreuzung bis zum Standort (etwa 200 Meter) , aber es befinden sich einige Lokale mit Schanigärten entlang des Weges. Und da stellt man schon gerne seinen Scooter ab um seinen Döner zu verzehren.

Man darf nicht alle Benützerinnen und Benützer von E-Scootern in einen Topf werfen, Es ist ein kleiner Anteil dieser Gruppe. Deshalb halte ich den Vorschlag, die Betreiber der E-Scooter dafür zur Verantwortung zu ziehen, ein bisserl sehr weltfremd und auch sehr lebensfern. Warum soll ich mich also an Regeln halten, wenn ich nicht zur Verantwortung gezogen werde. Auch das hat keinen Erziehungseffekt und man kann davon ausgehen, dass die Scooter noch wilder herumstehen. Es zahlt schließlich auch kein Autohändler die Strafen für Schnellfahren für seine Kunden.

Meine persönliche Erfahrung sagt mir, man muss die Menschen dort treffen, wo es ihnen weh tut. Und das ist nun mal in der Geldbörse. Das habe ich bei den arbeitsunwilligen Langzeitarbeitslosen gelernt. Wenn es um ihr Geld ging, dann konnten sie rennen. Genau so sehe ich das auch mit den E-Scooterfahrerinnen und E-Scooterfahrern. Die sollen dafür auch verantwortlich gemacht werden. Wenn man mit keinen Konsequenzen rechnen muss, dann brauche ich mich auch an keine Regeln halten. Und noch weniger an einen Verhaltenskodex.

Technisch wäre das kein Problem. Man weiß ja, wer die Scooter nutzt. Welche Strecke gefahren wurde und wo sie abgestellt werden. Schließlich wird ja danach abgerechnet. Genauso gibt es vordefinierte Haltebereiche. Und wenn es bestimmte Haltebereiche mit GPS-Daten gibt, dann kann man auch Bereiche definieren, an denen man Scooter nicht abstellen darf. Und wer das nicht tut und seinen Scooter an nicht definierten Orten abstellt, dann soll die Uhr und somit der Euro weiterzählen. Das wurde schon getestet und es funktioniert. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die verbotenen Zonen definiert sind. Und natürlich eine Frage des „WOLLENS“. Jedenfalls könnte man Google Maps oder Open’StreetMap dazu nützen.

Für mich wären verbotene Zonen in Linz:

 

  • Kreuzungsbereiche mit akustisch taktilen Ampeln. In Linz zum Beispiel müssten nicht alle Kreuzungen mit ATAS als Verbotszone definiert werden. Hier reichen die Kreuzungen im Innenstadtbereich und im Umfeld von Einrichtungen für Menschen mit Behinderung.
  • Ein- und Ausgänge zu Liften im öffentlichen Raum (Unionkreuzung, Herz Jesu Kirche, HBF Linz etc.);
  • Zu- und Abgänge bei Rolltreppen (Unionkreuzung, HBF Linz Bereich Kärntnerstraße etc.);
  • Zu- und Abgänge bei Stiegen im öffentlichen Raum (Unionkreuzung, Herz Jesu Kirche, HBF Linz, Hauptplatz Linz, Umfeld Schloss etc.);
  • In Haltestellenbereichen und in Wartehäuschen;
  • Im Umfeld von taktilen Bodeninformationen,
  • Im Umfeld zu Ein- und Ausgängen von öffentlichen Gebäuden etc..

 

  • Wenn man die oben genannten Örtlichkeiten als Zonen definieren könnte, an denen E-Scooter nicht oder nur sehr schwer abgestellt werden können, dann dann wäre schon einmal ein bisserl mehr Sicherheit für Menschen mit einer Behinderung vorhanden.

Weiters sollten die E-Scooter mit einem leicht auffindbaren QR- oder NFC-Code, mit dem der Scooter eindeutig identifiziert  werden kann, gekennzeichnet werden. Damit auch blinde oder sehbehinderte Menschen die Möglichkeit bekommen sollen, solche Scooter zu melden oder bei Unfällen eine entsprechende Anzeige machen zu können. Das wird natürlich nicht für Alle nützlich sein, aber wenn es einige verwenden können, dann hat es schon geholfen.

Weiters sollten die Polizei und eventuelle Stadtwachen besser im Bezug auf Einrichtungen für Menschen mit Behinderung im öffentlichen Raum geschult werden. Wie ich persönlich schon erfahren durfte, haben viele im Polizeibereich und besonders bei der Linzer Stadtwache keine Ahnung von einer TBI, einer ATAS oder einem Aufmerksamkeitsfeld und das diese Einrichtungen frei gehalten werden müssen. Somit ist es für sie kein Problem, auf einer TBI neben einem Scooter zu stehen, ohne zu reagieren.

Was mich besonders stört, ist die Tatsache, wenn sich Blinde oder Sehbehinderte bei nicht ordnungsgemäß abgestellten E-Scootern verletzen und in ärztliche Behandlung müssen, keine Anzeige machen. Die Begründung ist eigentlich immer die Gleiche: „Es ist ja alles so kompliziert und aufwendig und das tue ich mir nicht an“. Das stimmt so schon, aber wenn sich niemand dafür die Mühe und den Aufwand macht, dann wird sich auch hier niemand Verantwortlich fühlen und es wird sich nie etwas ändern. Leider sieht man diese Personen dann noch Wochen später herumhinken. Mein Mitleid hält sich aber in Grenzen.

Zum Abschluss noch etwas über die Polizei in Linz und die taktilen Bodeninformationen. Leider scheinen diese Rillen im Boden bei der Polizei in Linz noch nicht angekommen zu sein. Wie bereits im Bericht erwähnt, musste ich auch bei anderen Gelegenheiten die Unwissenheit unserer Beschützer zur Kenntnis nehmen.

Ebenfalls am 01. Mai 2022 standen 2 Polizeiautos am Schillerplatz bei den 2 Würstelständen. Auch diese beiden standen direkt über der TBI, obwohl genügend Platz vorhanden war. Auch diese Besatzungen hatten von einer TBI keine Ahnung.

Auch bei den Polizeiinspektionen im Lenaupark oder in Pichling in der Solarcity ist das Wissen von taktilen Hilfslinien für Blinde begrenzt bis gar nicht vorhanden.

Ein besonderes Erlebnis hatte ich schon vor längerer Zeit mit 5 Polizisten am Weihnachtsmarkt am Linzer Volksgarten. Das war gerade der Zeitpunkt, als Alexander Gaisch, jener Polizist, der einem Kollegen die „Wadln virerichten“ wollte, weil dieser ihn nicht erkannte.

Auch hier wurde das Polizeiauto bei der Goethekreuzung auf die TBI (damals noch Blindenleitsystem) gestellt und die Polizisten standen auf der anderen Straßenseite. Als ich sie auf ihr Verhalten aufmerksam machte kristallisierte sich sofort ein Rädelsführer heraus und der versuchte mir eine wilde Geschichte zu erzählen. Er fing damit an, dass diese Polizeieinsätze bis ins kleinste Detail geplant sind. So wird zum Beispiel genau festgelegt, wie ein Polizeiauto wo zu stehen hat. Das wird alles in einem Plan eingezeichnet und so müssen sie dann ihr Auto im Einsatz hinstellen. Und somit dürfen sie das Auto auch auf ein Blindenleitsystem stellen. Weil es ja so im Plan vorgesehen ist. Mich hat dann dieser Plan interessiert und wollte ihn auch gerne sehen. Natürlich dürfen sie diese wichtigen Unterlagen im Einsatz nicht mitnehmen, sondern sie müssen sich das alles einprägen. Deshalb waren sie sicher als Gruppe unterwegs. Jeder wusste ein Viertel vom Plan und der Fünfte wusste wo der Plan versteckt ist. Außerdem seien sie von der Polizei und sie dürfen doch einiges mehr als der Normalbürger. Und somit ihr heiliges Auto auf das Blindenleitsystem stellen.

Mich erinnerte dieser Trupp an Kottan und seine Mitstreiter (Schramml, Schremser, Pilch etc.). Sicher waren sie davon überzeugt, mich Normalbürger überzeugt oder gerollt zu haben. Ich war versucht, in der Polizeidirektion anzurufen und diesen tapferen Beamten durch „Alexander Gaisch“ die „Wadln virerichten“ zu lassen.

Ich kann aber auch sagen, dass es sehr viele nette Polizistinnen und Polizisten gibt, die wenn man sie auf solche Missgeschicke hinweist, sich entschuldigen und wenn es möglich ist, das Auto umstellen. Das wird aber niemand verlangen, wenn sie gerade einen größeren Einsatz haben. Aber man hat sie auf eine TBI aufmerksam gemacht und vielleicht hatte es einen Lerneffekt.

Was mich aber schon etwas verwundert, ist die Tatsache, dass der aktuelle Obmann des Blinden- und Sehbehindertenverbandes OÖ, Dr. Niederwimmer ja Pressesprecher der Polizei war. Anscheinend war zu dieser Zeit ein „kompetenter Umgang mit Menschen mit Behinderung“ nicht sein Kompetenz- und Aufgabenbereich. Würde für mich persönlich aber einiges erklären.