Gmunden und der Traunsee: Ein Ausflug ins Herz des Salzkammerguts (20.07.2025).
An einem sonnigen Sonntagmorgen starteten wir unseren Tagesausflug von Linz aus mit dem Zug in Richtung Gmunden. Schon die Fahrt durch die sanft hügelige Landschaft Oberösterreichs stimmte uns auf einen erlebnisreichen Tag am Traunsee ein. Unser Ziel: eine Schifffahrt mit der historischen MS Gisela, die seit über einem Jahrhundert Gäste über den glitzernden See trägt.
Für die Fahrt von Linz ins oberösterreichische Salzkammergut stehen die ÖBB und die WESTbahn zur Verfügung. Sofern keine der seltenen Direktverbindungen nach Gmunden verfügbar ist, erfolgt ein Umstieg in Attnang-Puchheim. Nach der Ankunft in Gmunden wartet bereits die Straßenbahn direkt vor dem Bahnhof. Diese bringt einen bequem bis zur Haltestelle Gmunden Rathausplatz (Schiffstation), die sich unmittelbar bei der Schiffanlegestelle befindet.
Das Salzkammergut:
Das Salzkammergut ist eine malerische Region im Herzen Österreichs, die sich über Teile der Bundesländer Oberösterreich, Salzburg und Steiermark erstreckt. Es ist bekannt für seine beeindruckende Kombination aus Bergen, Seen, Tradition und Geschichte.
Am Nordrand der Alpen gelegen befinden sich im Salzkammergut über 76 Seen, darunter der Wolfgangsee, Mondsee, Attersee, Traunsee und der berühmte Hallstätter See. Umgeben von markanten Gebirgszügen wie dem Dachstein, Toten Gebirge, Traunstein und Höllengebirge.
Der Name stammt vom historischen Salzabbau: „Salzkammergut“ war einst ein habsburgischer Besitz, verwaltet vom Salzoberamt in Gmunden. Besonders bekannt ist das Innere Salzkammergut mit Orten wie Bad Ischl und Hallstatt, das heute zum UNESCO-Welterbe zählt.
Unsere Reise begann um 07:56 Uhr mit der Westbahn ab Linz. Pünktlich um 09:15 Uhr gingen wir an Bord der MS Gisela und starteten unsere Rundfahrt auf dem Traunsee. Alles verlief reibungslos und genau nach Plan – in solchen Momenten weiß man das Klimaticket besonders zu schätzen. So konnten wir uns auch sofort in Gmunden in die Straßenbahn setzen und losfahren ohne sich um Fahrkarten kümmern zu müssen.
Gmunden:
Gmunden ist ein echtes Juwel im oberösterreichischen Salzkammergut – direkt am Nordufer des Traunsees gelegen und umgeben von majestätischen Bergen. Mit rund 13.000 Einwohnern ist die Stadt nicht nur Verwaltungssitz des Bezirks Gmunden, sondern auch ein kulturelles und historisches Zentrum der Region. So ist die Stadt berühmt für ihre handgefertigte Keramik mit dem ikonischen grünen Muster – ein echtes Stück österreichischer Tradition.
Gmunden liegt auch am Traunsee, dem tiefsten See Österreichs. Und der Traunstein, der Hausberg der Gmundner, ist ein Paradies für Wanderer und Kletterer.
Und wer kennt nicht das Schloss Ort! Das märchenhafte Seeschloss ist nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern auch bekannt aus der TV-Serie Schlosshotel Orth.
Traunseetram:
Die neue Straßenbahn in Gmunden, bekannt als Traunseetram, wurde am 1. September 2018 offiziell in Betrieb genommen. Die ursprüngliche Straßenbahn Gmunden wurde bereits 1894 eröffnet und über viele Jahrzehnte war sie mit nur etwa 2,3 km Länge die kleinste Straßenbahn der Welt. Sie verbindet Gmunden mit Vorchdorf.
Die aktuelle Gesamtlänge der Strecke beträgt etwa 18 km. Eine Besonderheit der Strecke ist, dass sie teils eingleisig mit Ausweichen geführt wird und zählt zu den steilsten Adhäsionsbahnen weltweit.
Eine Adhäsionsbahn, auch als Reibungsbahn bekannt, ist ein Eisenbahnsystem, bei dem die Fortbewegung allein durch die Haftreibung zwischen den Rädern des Fahrzeugs und den Schienen erfolgt. Dieses Prinzip ist das Standardverfahren bei den meisten Eisenbahnen weltweit.
Übrigens – Die steilste Adhäsionsbahn der Welt ist die Pöstlingbergbahn in Linz. Sie kommt ohne Zahnradantrieb aus und funktioniert allein durch die Haftreibung der Räder auf den Schienen.
Bevor wir es uns auf dem Deck der MS Gisela gemütlich machten, besorgten wir zunächst unsere Fahrkarten. Menschen mit Behinderung sowie deren Begleitpersonen erhalten hier eine Ermäßigung auf den Fahrpreis. Der Zugang zum Schiff ist auch für mobilitätseingeschränkte Personen – etwa mit Rollstuhl oder Rollator – problemlos möglich. Zudem stehen die Matrosen jederzeit hilfsbereit zur Seite. Unser Ausflug, vom Start am Hauptbahnhof Linz bis zum Betreten der MS Gisela, war durchgehend barrierefrei gestaltet.
Die MS Gisela:
Die MS Gisela ist ein echtes Juwel auf dem Traunsee – und nicht irgendein Schiff, sondern einer der ältesten Raddampfer der Welt! Sie wurde nach der ältesten Tochter von Kaiser Franz Joseph I benannt. Die MS Gisela wurde ursprünglich in Floridsdorf gebaut und in Einzelteilen zum Traunsee transportiert.
In ihrer langen Zeit am Traunsee hat sie mehrere technische Umbauten und Restaurierungen erlebt.
Einige Technische Details zur MS Gisela:
Baujahr: 1871;
Länge: ca. 52 Meter;
Maschine: Oszillierende Verbunddampfmaschine, die man vom Deck aus beobachten kann;
Geschwindigkeit: Bis zu 22 km/h;
Kapazität: Bis zu 250 Personen;
Nachdem die Dampfmaschine auf Touren gekommen war legte die MS Gisela vom Anlegesteg ab und es begann die große Panoramatour über den Traunsee… Die Geräusche der Dampfmaschine, der man vom Deck bei ihrer Arbeit zusehen kann, waren am ganzen Deck hörbar.
Der Traunsee – Das tiefblaue Herz des Salzkammerguts:
Der Traunsee, eingebettet in die majestätische Kulisse des oberösterreichischen Salzkammerguts, zählt zu den eindrucksvollsten Naturjuwelen Österreichs. Mit einer Fläche von 24,35 km² ist er der viertgrößte See des Landes – und mit einer Tiefe von 191 Metern zugleich der tiefste. Auf 422 Metern Seehöhe gelegen, schmiegt sich der See an den Nordrand der nördlichen Kalkalpen und wird von steilen Felswänden und sattgrünen Berghängen eingerahmt.
Besonders markant erhebt sich der Traunstein, der wie ein steinerner Wächter über dem See thront und Wandernde wie Bergsteiger gleichermaßen fasziniert. Rund um den See laden charmante Orte wie Gmunden, Altmünster, Traunkirchen und Ebensee zum Verweilen ein – mit historischen Promenaden, traditionellen Bootshäusern und einem Hauch kaiserlicher Nostalgie.
Der Traunsee spielte über Jahrhunderte eine zentrale Rolle im Salzhandel des Salzkammerguts. Als Transportweg für das „weiße Gold“ war er wirtschaftlich von großer Bedeutung und prägte die Entwicklung der Region nachhaltig. Heute befindet sich der See im Besitz der Österreichischen Bundesforste und wird als wertvolles Natur- und Erholungsgebiet geschützt und gepflegt.
Die Fahrt um 09:15 Uhr hat seine besonderen Reize. Mit 2 Stunden ist sie die längste Rundfahrt am Traunsee und mit der Morgenstimmung spürt man eine besondere und ruhige Atmosphäre mit spiegelglattem Wasser und klarer Sicht.
Bei unserer Panoramafahrt legte die MS Gisela bei mehreren Häfen an und die Passagiere konnten aus- oder zusteigen.
Die wichtigsten Anlegestellen sind: Altmünster, Traunkirchen und Ebensee. Hier wendet die MS Gisela und es geht wieder zurück zum Startpunkt in Gmunden.
In dieser Morgenstimmung und bei schönem Wetter hatte man die schönsten Ausblicke auf die malerische Landschaft um den Traunsee. Somit erwartete uns bei der Fahrt über dem See eine beeindruckende Kulisse aus Natur und Architektur. Eine der landschaftlichen Highlights ist der markante Traunstein, der majestätisch über dem See thront und als Wahrzeichen der Region gilt. Vom See aus sieht man das charmante Städtchen Gmunden mit seinem historischen Rathaus und dem bekannten Schloss Ort, das malerisch auf einer kleinen Insel liegt.
Vom See aus bot sich uns auch ein Blick auf den Baumwipfelweg am Grünberg, sowie auf den Gmundnerberg. Als Draufgabe gab es um 10:00 Uhr noch den Blick auf den abnehmenden Mond über Ebensee.
Gmundnerberg:
Der Gmundnerberg liegt in der Marktgemeinde Altmünster, nahe Gmunden, und erreicht eine Höhe von 884 m über dem Meeresspiegel. Er gehört zu den Traun- und Atterseer Flyschbergen und bietet einen spektakulären Rundblick auf den Traunsee, den Traunstein, das Höllengebirge und das Alpenvorland.
Auf dem Plateau findet man eine Kapelle, eine Sternwarte und ein Neurologisches Therapiezentrum, das auf dem Gelände einer ehemaligen Lungenheilanstalt errichtet wurde.
Was sind Flyschberge?
Die Flyschberge sind eine geologische Besonderheit, die vor allem in den Alpen und deren Vorland vorkommt. Der Begriff „Flysch“ stammt aus dem Schweizerdeutschen und bedeutet so viel wie „fließen“ – ein Hinweis auf die Entstehung dieser Gesteinsschichten durch Ablagerungen in tiefen Meeresbecken.
Flyschberge sind Hügel- und Berglandschaften, die aus sogenannten Flyschgesteinen bestehen. Diese Gesteine sind:
Wechselfolgen von Sandstein, Mergel, Ton und Konglomeraten. Entstanden durch Sedimentation in Tiefseegräben während der Alpenbildung.
Oft stark zerklüftet und erosionsanfällig, was sie landschaftlich sehr abwechslungsreich macht.
Baumwipfelpfad Salzkammergut am Grünberg:
Der Baumwipfelpfad Salzkammergut am Grünberg in Gmunden ist ein echtes Highlight. Hoch über dem Waldboden bietet der Pfad spektakuläre Panoramablicke auf Gmunden, den Traunsee und die umliegenden Voralpen.
Der barrierearme Weg schlängelt sich 1.400 Meter durch die Baumkronen und endet in einem 39 Meter hohen Aussichtsturm – gebaut in Form eines riesigen Salzfasses, als Hommage an die regionale Geschichte.
Interaktive Lern- und Spielstationen machen den Pfad zum Outdoor-Klassenzimmer – mit Infos zu Baumarten, Vogelstimmen und der Geschichte der Pferdeeisenbahn. Und zum Abschluss sorgt die 75 Meter lange Tunnelrutsche im Turm für einen Adrenalinkick.
Der Pfad ist nur mit der Grünberg-Seilbahn erreichbar!
Während die MS Gisela gemächlich an bewaldeten Ufern, kleinen Buchten und charmanten Villen vorbeiglitt, gönnten wir uns eine Pause im gemütlichen Bordrestaurant – bei Kaffee und Kuchen. Die ruhige Stimmung wurde jedoch jäh unterbrochen, als eine größere, bunt gemischte Gruppe zustieg und für etwas mehr Trubel sorgte. Das störte uns aber kaum, denn wir befanden uns bereits auf dem Rückweg und Gmunden war nicht mehr weit entfernt. So nahm auch diese entspannte und schöne Schifffahrt ihr Ende – genau dort, wo sie begonnen hatte.
Nachdem die letzten Passagiere das Schiff verlassen hatten, gingen auch wir von Bord. In unmittelbarer Nähe der Anlegestelle fanden wir ein charmantes Restaurant, das uns zum Mittagessen einlud. Im gemütlichen Gastgarten genossen wir das Flair von Gmunden in vollen Zügen – mit Blick auf den See, umgeben von der entspannten Atmosphäre des Ortes.
Besonders amüsant war die mobile Speisekarte, die wir direkt im Blick hatten. Das Mittagsmenü wechselte überraschend schnell von „Schwammerlsoße und Knödel“ zu „Knödel mit Ei und Salat“. Offenbar waren die Pilzsammler an diesem Tag nicht besonders erfolgreich!
Gestärkt machten wir uns anschließend auf zu einem entspannten Spaziergang entlang der malerischen Esplanade.
Diese erstreckt sich vom Café Kandur bis zum Yachtclub und bietet einen traumhaften Ausblick auf den Traunsee und die umliegende Bergwelt. Zahlreiche schattige Bänke laden zum Verweilen und Genießen ein – ein perfekter Ort, um die Seele baumeln zu lassen.
Unser Ziel war ein Juwel im Salzkammergut, das Schloss Ort. Dieser malerische Ort ist in 20 Minuten zu Fuß von der Esplanade erreichbar. Das Schloss liegt auf einer kleinen Insel im Traunsee und ist über einen 123 Meter langen Holzsteg mit dem Festland verbunden und ist somit ein romantischer Zugang zum Schloss.
Das Schloss Ort (bis ins frühe 20. Jahrhundert auch Orth geschrieben) besteht aus zwei Teilen: dem Seeschloss Ort, das direkt im See liegt, und dem Landschloss Ort, das über die Brücke erreichbar ist. Die Anlage ist eine Mischung aus mittelalterlicher Wasserburg und späteren Umbauten, mit einem dreieckigen Innenhof, Bogengängen und einer spätgotischen Außenstiege. Mit seiner ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 909 macht Schloss Ort zu einem der ältesten Gebäude im Salzkammergut.
Seit 1995 gehört das Schloss der Stadt Gmunden und dient heute als Museum und Veranstaltungsort. Bekannt wurde Schloss Ort durch die deutsch-österreichische Fernsehserie „Schlosshotel Orth“, die von 1996 bis 2004 hier gedreht wurde.
Nachdem wir das Schloss Ort erkundet hatten, traten wir den Rückweg an. Zwischen der Esplanade und dem Schloss befindet sich eine öffentliche WC-Anlage, inklusive barrierefreiem WC, das mit dem Euro-Key zugänglich ist.
Ein besonders intensiver Duft begleitete uns kurz auf unserem Weg zurück. Der rauchige Geruch frisch gegrillter Steckerlfische stieg uns in die Nase. Doch wir widerstanden der Versuchung – denn für den Abschluss unseres Tages hatten wir noch etwas anderes geplant.
Wir besuchten eine bedeutende Institution in Gmunden, die unser Programm auf stimmige Weise abrundete. Die Konditorei Baumgartner, direkt bei der Esplanade.
Die Café Konditorei Baumgartner in Gmunden ist weit mehr als ein Ort für feine Mehlspeisen – sie ist ein lebendiges Stück Familiengeschichte, eingebettet in die malerische Kulisse des Traunsees.
Gegründet im Jahr 1962 von Bruno Baumgartner, der nach Jahren in der Schweiz gemeinsam mit seiner Frau Gertrud in seine Heimat zurückkehrte, begann alles mit einer kleinen Konditorei am Marktplatz. Seit 1973 verwöhnt das Café seine Gäste an der Esplanade – mit einem unvergleichlichen Blick auf den majestätischen Traunstein und das romantische Schloss Ort.
Berühmt ist die Familie Baumgartner für das Original Gmundner Schwanenei – eine edle Praline aus Zartbitterschokolade mit feinem Nuss-Krokant, deren Rezeptur seit beinahe einem Jahrhundert überliefert wird. Auch die kreative Marillenknödel-Praline, eine raffinierte Hommage an den österreichischen Klassiker, sorgte international für Aufsehen und wurde mehrfach ausgezeichnet.
Aber dieses süße Kapitel am Traunsee geht womöglich zu Ende.
Doch wer diese Köstlichkeiten noch einmal genießen möchte, sollte nicht zögern: Nach 65 Jahren voller Hingabe und Handwerkskunst muss die Konditorei Baumgartner vielleicht ihre Türen schließen. Der Pachtvertrag mit der Stadt Gmunden läuft aus – ab 2027 soll ein neues gastronomisches Konzept am Standort umgesetzt werden.
Nachdem wir uns beim Baumgartner mit einigen kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnt hatten, ließen wir den späten Nachmittag gemütlich am Ufer des Traunsees ausklingen, bevor es mit der Straßenbahn zurück zum Bahnhof ging. Von unserem Platz aus bot sich ein traumhafter Blick über das stille Wasser, das nun von zahlreichen Segelbooten und kleinen Tretbooten belebt wurde. Schwäne glitten elegant über die Oberfläche und zogen ihre ruhigen Bahnen. In der Ferne erhoben sich majestätisch der Traunstein und der Grünberg, und sogar die Grünbergseilbahn war zu erkennen. Dazu gehörte auch noch die Felsformation der „Schlafenden Griechin“. Ein Anblick, der zum Verweilen einlud.
Der Traunstein:
Der Traunstein ist nicht nur ein markanter Berg in Oberösterreich, sondern auch ein echtes Naturdenkmal mit Geschichte, Mythen und spektakulärer Aussicht. Er liegt am Ostufer des Traunsees und ragt auf 1.691 Meter empor und fällt besonders durch seine steile, fast alpin wirkende Form auf. Und er ist kein Anfängerberg – seine Routen sind anspruchsvoll und erfordern Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Der es dann doch geschafft hat sieht vom Gipfel aus den gesamten Traunsee, die Stadt Gmunden und die Berge des Salzkammerguts bis hin zum Dachsteinmassiv. Der Traunstein war schon früh ein Orientierungspunkt für Schifffahrt und Handel.
Der Grünberg:
Der Grünberg ist der Hausberg von Gmunden und zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen der Region. Auf rund 1.004 Metern Höhe gelegen, bietet er eine atemberaubende Aussicht auf den Traunsee und die umliegende Berglandschaft.
Die barrierefreie Grünberg-Seilbahn bringt die Besucher bequem und schnell auf den Gipfel. Oben angekommen kann man den beeindruckenden Baumwipfelpfad gehen oder man wandert zum idyllischen Laudachsee.
Die Seilbahn ist besonders benutzerfreundlich: Menschen mit Behinderung und ihre Begleitpersonen profitieren von einem eigenen Tarif. Sie ist sowohl mit der Straßenbahn als auch zu Fuß von der Esplanade aus leicht erreichbar – ideal für einen entspannten Tagesausflug.
Die „Schlafende Griechin“:
Die „Schlafende Griechin“ ist eine markante Felsformation am Erlakogel, einem Berg östlich des Traunsees. Von bestimmten Blickwinkeln – besonders vom gegenüberliegenden Ufer – erinnert das Relief des Berges an das Gesicht einer liegenden Frau. Der Gipfel stellt dabei die „Nase“ dar.
Es gibt mehrere Sagen und Deutungen zur Entstehung dieser Formation:
Variante 1: Der greise König Dachstein verbannt den Traunstein wegen Ungehorsams. Eine Frau schleicht sich zu ihm, wird verflucht und als Berg neben den Traunstein verwandelt und der Erlakogel entsteht als Strafe.
Variante 2: Der Riese Erla verliebt sich in die Nixe Blondchen vom Laudachsee. Nach ihrem Tod meißelt er ihr Gesicht als Denkmal in den Felsen – die „Schlafende Griechin“ ist Ausdruck seiner Trauer und Liebe.
Die Figur ist also sowohl landschaftliches Wahrzeichen als auch mythisches Symbol für Liebe, Verlust und Verwandlung.
Mit diesen Eindrücken machten wir uns auf den Weg zur Haltestelle der Traunseetram. Besonders positiv fiel uns dabei die barrierefreie Gestaltung für blinde und sehbehinderte Menschen auf. Gmunden verfügt über akustisch-taktile Signalanlagen (ATAS), die – wie in Linz und anderen Städten Oberösterreichs – mithilfe eines Handfunksenders aktiviert werden können. Auch an den Straßenbahnhaltestellen sind im Einstiegsbereich der ersten Tür sogenannte Aufmerksamkeitsfelder angebracht, die die Orientierung erleichtern.
Die Rückfahrt nach Linz verlief ebenso reibungslos. Der Zug nach Attnang-Puchheim wartete bereits am Bahnsteig, als wir mit der Straßenbahn am Bahnhof ankamen. Auch der Umstieg in den Zug nach Linz klappte dort problemlos. Dank des Klimatickets bestand erneut die Wahlmöglichkeit zwischen ÖBB und WESTbahn.
So endete unser erlebnisreicher Sonntag mit einer entspannten Heimkehr nach Linz – erfüllt von schönen Momenten und bleibenden Eindrücken.
Ich möchte meiner wunderbaren Begleitung von Herzen danken. Durch ihre lebendigen Beschreibungen, einfühlsamen Erklärungen und spannenden Erzählungen sowie ihre souveräne Führung durfte ich den Tag mit vielen wertvollen Eindrücken und neuen Perspektiven erleben. Solche Ausflüge gewinnen noch an Tiefe, wenn man sich an der Seite einer vertrauten Person sicher und gut aufgehoben fühlt.
Die Reise von Linz nach Gmunden und zurück war rundum barrierefrei. Ob Zugfahrten, Straßenbahn, das Ein- und Aussteigen auf der MS Gisela, entspannte Spaziergänge entlang des Traunseeufers oder der Zugang zum Schloss Ort – alles war problemlos und angenehm zugänglich gestaltet.
Ausflugtipp:
Da die Züge der ÖBB und der WESTbahn aus dem Osten und Westen Österreichs über Attnang-Puchheim auf der Weststrecke verkehren, eignen sich Tagesausflüge auch hervorragend für Reisende aus diesen Regionen. Von Attnang-Puchheim aus besteht zudem eine direkte Verbindung zu bekannten und beliebten Ausflugszielen im Salzkammergut wie Ebensee, Bad Ischl, Bad Goisern und Hallstatt. Man braucht in Gmunden nur im Zug sitzen bleiben und weiterfahren!
Hörbilder:
Zum Abschluss gibt es einige Hörbilder aus Gmunden:
Hörbilder auf der Dampfschiff MS Gisela am Traunsee in Gmunden:
Direkt beim offenen Maschinenraum mit Blick auf den Motor. Hier hat man die volle Geräuschkulisse:
https://www.hojas.co.at/extern/audio/MS%20Gisela%20Gmunden%20.MP3
So hört man den Motor, die Glocke und den Dampf am Aussichtsdeck der MS Gisela:
https://www.hojas.co.at/extern/audio/MS%20Gisela%20Der%20Motor%20aus%20der%20Ferne
Horn und Glocke auf der MS Gisela:
https://www.hojas.co.at/extern/audio/MS%20Gisela%20Horn%20Traunsee
Die Geräusche des Motors und eine Durchsage des Kapitäns auf der MS Gisela:
https://www.hojas.co.at/extern/audio/MS%20Gisela%20mit%20Durchsage%20Traunkirchen
Der Brunnen am Rathausplatz in Gmunden:
https://www.hojas.co.at/extern/audio/Brunnen%20Gmunden%20Rathausplatz.MP3
© August 2025 by Gerhard Hojas, Linz / Ebelsberg