Unterwegs mit dem österreichischen Behindertenpass.

Unterwegs mit dem österreichischen Behindertenpass.

Da es in der Urlaubszeit immer wieder auftaucht – Was bringt der österreichische Behindertenpass bei Reisen im Ausland.

Ich habe mich einmal im Internet schlau gemacht und eigentlich nichts gefunden. Es gibt keine gesammelten Infos oder Listen bezüglich österreichischen Behindertenpass im Ausland. Es gibt aber auch im umgekehrten Fall keine Infos. Was gibt es für Österreichtouristen.

Dann habe ich einen Rundruf auf Facebook gestartet und habe festgestellt, in anderen Ländern ist es genau so. Es gibt auch keine gesammelten Infos. Nicht einmal die EBU (Europäische Blindenunion) hilft da weiter.

Ich glaube, dass das Hauptproblem darin besteht, dass es zur Zeit noch keinen europäischen Behindertenpass gibt, sondern nur nationale. Da ich aber bezweifle, dass auf einem italienischen Behindertenausweis „Blind“ für blind steht, sondern vielleicht eher „ci“ für cieco, wird ein Italiener auch nicht wissen, welche Rechte jemand hat, da unterschiedliche Kennzeichnungen zu unterschiedlichen Rechten führen. Jedoch möchte die EU dies ändern und arbeitet bereits an einem „europäischen Behindertenausweis.

Link zur Seite der EU: http://ec.europa.eu/social/main.jsp?catId=1139&langId=de

Am alten Behindertenpass ist „Blind“ oder „stark sehbehindert“ auch in Englisch und Französisch angegeben. Beim neuen Behindertenpass im Scheckkartenformat steht die Bezeichnung für Behindertenpass in Englisch und Französisch am Pass. Und die Art der Behinderung wird als Piktogramm dargestellt.

Und in Schweden gibt es so etwas gar nicht!

Es gibt aber schon einige Punkte die man beachten sollte:

Der Behindertenpass ist ein nationales Dokument und somit nur für Österreich gültig. Ich habe mit diesem Ausweis keine Rechtsansprüche im Ausland. Ich habe nicht einmal in Österreich einen Anspruch, dass ich mit diesem Behindertenpass überall Ermäßigungen bekomme.

Das habe ich in Wien und Graz schon erlebt, dass ich in privaten Museen keine Ermäßigungen bekommen habe. Ihr könnt es einmal am Linzer Pöstlingberg probieren und in der Märchengrottenbahn nachfragen. Ich habe den vollem Preis bezahlt.

Die Begünstigungen in den Öffis gelten auch nur für das Inland. Außer, ich habe eine Sparschiene oder eine andere gerade aktive Aktion gebucht. Dann ist die Begleitperson natürlich gratis dabei.

Wenn ich also von Rom nach Wien fahre, dann kaufe ich kein Ticket Rom bis Wien sondern von Rom bis zum ersten Halt in Österreich und von dort nach Wien. Sonst kann ich den vollen Preis bezahlen. In Italien gibt es keine Begünstigungen für die Öffis. Das haben sehr viele auf Facebook bestätigt.

Aber in Italien kommt man gratis in alle Museen, auch mit Begleitung (sehr sehr oft erprobt). In Italien reichte mir die englische Beschreibung auf dem Ausweis. Bei Blindheit wird Stock oder Blindenbinde meist international erkannt.

In Frankreich, England und Amerika gibt es sehr oft aber uneinheitliche Ermäßigungen für Öffis und Museen. Immer an die Schalter gehen und fragen.

Ich bin in Berlin mit den Öffis zum halben Preis gefahren. Die Begleitung war frei und bin in jedes Museum zum halben Preis gekommen. Ich habe mich vorher natürlich beim DBSV informiert und die waren sehr hilfsbereit.

Wenn man eine größere Reise plant und man kommt alleine nicht zurecht dann sollte man sich an seinen eigenen Blindenverband wenden. Die haben schließlich die Verbindungen zu anderen Verbänden im In- und Ausland.

Ich habe einige Punkte zusammen gestellt und auf meinem Blog gehostet.

Link Info zu Behindertenpass: http://hojas.co.at/blog/info-zu-behindertenpass/

Link zu Mobil mit dem Behindertenpass: http://hojas.co.at/blog/mobil-mit-dem-behindertenpass/

Link zu Ermäßigungen mit dem Behintertenausweis – Stand 2016, Quelle: ARGE Niere: http://hojas.co.at/blog/ermaessigungen-mit-behindertenausweis-stand-jaenner-2016/

Es ist auch eine erprobte Möglichkeit, sich bestimmte Phrasen zusammenzuschreiben und in die jeweilige Landessprache übersetzen zu lassen.

 

Schreibe einen Kommentar