Soziales

Reisebericht 2021 – Eine Woche im „Haus Ingrüne“ des BSV V

Samstag, 28.08.2021 – Ländle, wir kommen. Aber auf Raten.

Sie waren auch 2021 unterwegs. Bereits zum vierten Mal machte sich eine Gruppe der Blindenpastoral Linz auf dem Weg nach Vorarlberg. Ziel war auch diesmal wieder das Erholungszentrum des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Vorarlberg im „Haus Ingrüne“ in Schwarzach.

Die Teilnehmer Alfons, Gerhard, Anni, Christian, Hermine, der und die Scheiti, Monika, Erika, Veronika, Brigitte und Maria kamen diesmal in Raten in Dornbirn an. Man sollte sich nicht auf die Wagenstandsanzeige am Bahnsteig und der tatsächlichen Wagenreihung verlassen. Und wenn die Türen beim Zug geschlossen sind, dann bleiben sie auch geschlossen. Jedenfalls waren wir am Sonntag aber komplett.

Bei der Ankunft in Dornbirn hatten wir ein regnerisches Wetter wie 2020. Und auch diesmal sollte die Schlechtwetterperiode noch etwas anhalten.

Da wir die Gegebenheiten im Haus schon kannten, brauchten wir beim Einchecken keine Unterstützung und so konnten wir es uns bis zum Abendessen gemütlich machen. Abends genossen wir das gemütliche Zusammensitzen. Oder wie es im Ländle heißt: Zusammenhocken.

Sonntag, 29.08.2021 – Leider doch kein Déjà vu.

Leider hatten wir am Sonntag kein Déjà vu. Es war das Gleiche Wetter wie im Jahr zuvor. Somit ergab sich auch ein ähnliches Sonntagsprogramm wie 2020. Einige marschierten oder fuhren zur Wallfahrtskirche Bildstein (Seehöhe 659 m) hoch und nahmen dort am Gottesdienst teil.

Die anderen entspannten sich im Haus und genossen die Ruhe und die Annehmlichkeiten.

Nachmittags versammelten wir uns im großem Aufenthaltsraum und da wir mit Hermine und Christian 2 sehr gute Musikanten dabei hatten klangen unsere Lieder bald durchs Haus. Mit Gitarre und Akkordeon wurden Volks- und Heimatlieder, sowie alte Schlager zum Besten gegeben. Jede und Jeder wie sie konnten!

Montag, 30.08.2021 – Ein 60er und Nachmittags wurde es süß..

Wegen des starken Regens wurde Montagvormittag ein 60er (Regenschicht) gemacht.

Nachmittags wurde es aber süß. Es ging zur Schokolademanufaktur Gunther Fenkart in Hohenems.

Einige von uns waren bereits 2018 zu Besuch beim „Maitre Chocolatier“. Und weil es ihnen so gut gefallen hat, kamen sie 2021 wieder.

Der „Maitre Chocolatier“ produziert edle Schokoladen von der Bohne bis zur fertigen Schokolade – also „Bean to Bar“.

Auf Tellern vorbereitet lagen vor uns Schokoladen, Pralinen, Nüsse in Schokolade getunkt und noch weitere Köstlichkeiten. Bei interessanten Erzählungen von Kaokaoanbau, Ernte, Transport, Lagerung und das Rösten der Kaokaobohnen bis zum fertigen Endprodukt konnten wir zwischendurch die Teller leeren.

Anders als ein Confiseur, Konditor oder die meisten Chocolatiers produziert  die Schokolademanufaktur Fenkart sämtliche Schokoladen selbst.

Ein Confiseur ist jemand, der fertige Schokolade weiter veredelt. Ob er nun daraus eine veredelte Schokoladentafel oder Konfekt in jeglicher Form herstellt, spielt dabei keine Rolle.

Ein Pâtissier ist nichts anderes als ein Konditor, er kann gleichzeitig auch ein Confiseur sein. Er stellt jegliche Art von Konditoreiprodukten her, worunter natürlich Konfekt fällt, aber auch Desserts etc. Hierbei ist es unerheblich, ob er eine klassische Konditorenausbildung genossen hat oder sein Handwerk als Pâtissier in der Gastronomie gelernt hat. In den seltensten Fällen ist ein Pâtissier auch ein Chocolatier.

Ein Chocolatier (aus dem Französischen) stellt Schokoladenprodukte her. Er ist ein Konditor oder Confiseur, der auf Schokolade spezialisiert ist und fertigt Süßigkeiten aus Schokolade. Chocolatiers arbeiten handwerklich mit vorgefertigter Schokoladenmasse und sind daher von den industriellen Schokoladenherstellern zu unterscheiden.

Es ist ein langer Weg von der Kaokaobohne bis zur echten Schokolade. Und Schokolade ist nun mal nicht Schokolade.

So ist weiße Schokolade keine Schokolade.

Bei der Herstellung der weißen Schokolade wird gänzlich auf die Verwendung der Kakaomasse verzichtet, da diese für die dunkle Farbe verantwortlich ist. Für die weitere Produktion wird nur die Kakaobutter benötigt. Ihr werden weitere Zutaten, wie beispielsweise Zucker, Milchpulver oder Vanille, hinzugefügt.

Auch die Nougatschokolade ist keine Schokolade.

Nougat oder Noisette ist im eigentlichen Sinne keine Schokolade, denn es besteht fast ausschließlich aus Haselnüssen, Zucker und Fett. Das Haselnussmehl wird dann mit Puderzucker, Vanillin, Fett, Kakaobutter und Milchpulver in eine feste Masse gebracht.

Mit dieser Erkenntnis und viel gekaufter Schokolade kehrten wir in unser Quartier zurück.

Dienstag, 31.09.2021 – Schlafen in der Salzgrotte und Städtetouren.

Am Dienstag wurde das Wetter schon besser und wir konnten unsere Ausflüge und Touren starten. Vormittags teilten wir uns in 2 Gruppen auf. Eine Gruppe besuchte die Salzgrotte in Lindau und die anderen schauten sich die Stadt Lindau am Bodensee an.

Lindau ist die südwestlichste Stadt Bayerns und befindet sich im Dreiländereck Deutschland/Österreich/Schweiz. Der größere Teil der Stadt liegt auf dem Festland, die Altstadt hingegen auf der Insel im Bodensee. Dort befindet sich auch der Kopfbahnhof. Somit in unmittelbarer Nachbarschaft des Lindauer Hafens.

Lindau hat die schönste Hafeneinfahrt am Bodensee und ist somit

weit über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Vor einem beeindruckenden Alpen- und Bodenseepanorama prangen majestätisch der Bayerische Löwe und der Neue Leuchtturm.

Der sechs Meter hohe, aufmerksam über den See hinweg schauende Löwe ist ein Werk des Münchner Professors Johann von Halbig. Er besteht aus Kehlheimer Sandstein und wiegt etwa 50 Tonnen. Auf dem Sockel des Löwens sind die römischen Ziffern “MDCCCLVI” festgehalten – sie geben Aufschluss über das Jahr der Fertigstellung des Bauwerkes: 1856.

Der Neue Leuchtturm ist 36 Meter hoch und misst einen Sockelumfang von 24 Metern. Er ist eines der wenigen Bauwerke seiner Art, die eine Uhr in der Fassade haben.

Wenn man die 139 Stufen nach oben zur Aussichtsplattform erklimmt, kann man auf den 5 Etagen amüsante Anekdoten und wissenswerte Fakten über Lindau und den Bodensee erfahren

Was man in Lindau nicht versäumen darf, ist das Flanieren über die Uferpromenade.

Nachmittags besuchten wir die Stadt Feldkirch.

Feldkirch beeindruckt mit der bezaubernden Altstadt, den mittelalterlichen Laubengängen und verwinkelten Gassen. Über der Stadt thront die Schattenburg. Von ihrem Bergfried öffnet sich ein wunderschöner Blick über die Stadt.

Feldkirch hat sehr viel zu bieten. Unter anderem ein buddhistisches Kloster, die Frauenkirche Vorarlberg, die Heiligkreuzkapelle, die Johanniterkirche, das Kapuzinerkloster, der Marktplatz Feldkirch, das Schloss Amberg und die Schattenburg,

Die Schattenburg ist eine Höhenburg oberhalb der Stadt Feldkirch, mit welcher sie durch die ehemalige Stadtmauer verbunden ist. Graf Hugo, der Stadtgründer Feldkirchs, ließ die Burg um 1200 erbauen. Bis 1390 war sie Stammburg der Grafen von Montfort. Später verwalteten die Habsburger die Anlage bis sie 1825, halb verwahrlost, von der Stadt Feldkirch gekauft wurde. Der 1912 gegründete Heimatpflege- und Museumsverein Feldkirch konnte die Burg wiederbeleben und seit 1917 beherbergt die Schattenburg das Schattenburgmuseum mit 18 Museumsräumen.

Die hochmittelalterliche Burg stellt eine der besterhaltenen Burganlagen Mitteleuropas dar. Wie vielfach angenommen wird, geht der Name Schattenburg auf die Wehrvorrichtungen der Burg (schaten = Schutz) zurück. Die Burg verfügt über eine der bedeutendsten historischen Waffensammlungen

Abends kam es dann schon zum traditionellen Kegelscheiben in der Hauseigenen Kegelbahn. Manfred, Herta, Gabi und Moni ließen es sich nicht nehmen, sich mit uns zu messen. Und wie bereits die Jahre zuvor machte es wieder sehr viel Spaß und der Abend dauerte etwas länger.

Mittwoch, 01.09.2021 – Wandern, relaxen und massieren.

Das Wetter war herrlich und so erkundigten wir Dornbirn. Unter der Führung von Moni machten wir einen Spaziergang entlang der Dornbirner Arch.

Die Dornbirner Ach (auch Dornbirnerach oder Dornbirner Ache) ist neben der nördlicher verlaufenden Bregenzer Ach einer der wichtigsten Abflüsse für die kleineren Bäche des westlichen Bregenzerwaldgebirges und des unteren Rheintals in Vorarlberg. Bis zur Rheinregulierung mündete die Dornbirner Ach bei Fußach in den Bodensee. Heute fließt der rund 30 Kilometer lange Fluss bei Hard östlich vom und einige Kilometer parallel zum Rhein in den Bodensee und durchquert zuvor das Gemeindegebiet der Stadt Dornbirn.

Man könnte auch der Dornbirner Ach entlang und durchs Lauteracher Ried zum Jannersee wandern. Am Jannersee waren wir 2020.

Nach dem Mittagessen besuchten wir die hauseigene Kapelle und gedachten unseren Verstorbenen und Kranken.

Das Programm für dem Nachmittag war dann wieder indivituell. Einige besuchten das Radiomuseum Herbert Rauch in Lustenau und andere nutzten das schöne Wetter um die Umgebung zu erkundigen. Bis nach Bildstein und weiter bis zum Schneiderkopf ging für einige die Wanderung.

Am Ende des Schneiderkopfweges genießt man beim Bergkreuz knapp unter dem Gipfel (971 m) den wunderschönen Ausblick in den Bregenzerwald und zu den Schweizer Bergen. Über den Aussichtspunkt Schneider zieht sich der Wanderweg auf Bildsteiner Gebiet durch eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft hinunter nach Grub und mit geringem Höhenunterschied durch waldiges Gelände hinab zur Wallfahrtskirche Bildstein. Von dort sind es nur mehr 15 Minuten zum Erholungszentrum des BSV V.

Und wer Lust hatte konnte sich anschließend massieren lassen.

Donnerstag, 02.09.2021 – Über die schönste Gebirgsstraße der Alpen.

Am Donnerstag war ein Ganztagesausfug angesagt. Es ging über die #Silvrettahochalpenstraße zum Silvretta-Stausee auf 2.030 Meter Seehöhe..

Die Silvretta ist eine Gebirgsgruppe in den zentralen Ostalpen. Anteil haben Österreich mit den Bundesländern Tirol und Vorarlberg und die Schweiz mit dem Kanton Graubünden.

Silvretta-Hochalpenstraße:

Die Silvretta-Hochalpenstraße ist eine der schönsten und beliebtesten Gebirgsstraßen der Alpen. Nicht ohne Grund nennt man sie auch „Traumstraße der Alpen für Genießer“. Die spektakuläre Bergkulisse und die direkt am Wegesrand liegenden Seen Vermunt und Silvretta ziehen Besucher mit und ohne Fahrzeug in ihren Bann.

Sie führt vom Vorarlberger Montafon über das Vermunt und die Bielerhöhe durch die Berge der Silvretta ins Tiroler Paznaun, das Tal der Trisanna. Die 22,3 km lange mautpflichtige Straße zwischen Partenen und Galtür ist mit 400.000 Benutzern eine der beliebtesten Gebirgsstraßen der österreichischen Alpen.

Die westliche Anfahrt mit 32 Kehren beginnt am Ortsende von Partenen und ist bis zur Bielerhöhe bzw. bis zum Silvretta-Stausee etwa 15 Kilometer lang. Die maximale Steigung beträgt 12 Prozent.

Der östlich vom See liegende Teil der Silvretta-Hochalpenstraße liegt in Tirol, beginnt im Galtürer Ortsteil Wirl an der Mautstelle auf 1725 m Höhe im Paznaun, besitzt nur zwei Kehren und ist zum selben Ziel etwa zehn Kilometer lang.

Auf dem höchsten Punkt der Straße (2.032 Metern über dem Meer) befindet sich der Silvretta-Stausee. Auf einem gut ausgebauten Wanderweg kann man den See umrunden.

Die Silvretta-Hochalpenstraße entstand während der Stausee- und Kraftwerksbautätigkeiten durch die Vorarlberger Illwerke. Diese ließen bereits 1925, nach dem Baubeschluss für das Vermuntwerk, einen alten unbefestigten Karrenweg von Partenen hinauf zum Vermuntsee als Transportweg verbreitern, damit Zement- und Kieslastwagen ihre Fracht bis zur Baustelle der Vermunt-Staumauer bringen konnten. Nach der Fertigstellung 1930 tat sich nicht mehr viel.

Erst ab 1938, beschleunigt durch den „Anschluss“ Österreichs an Deutschland, wurde die Strecke bis auf die Bielerhöhe verlängert, um dort die Silvretta-Staumauer anzulegen. Im weiteren Verlauf der Bauarbeiten wurden vermehrt Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, oft unter unmenschlichen Bedingungen, eingesetzt. Mit dieser Ausbauphase verlor der historisch bedeutsame Übergang am Zeinisjoch endgültig seine Bedeutung. Über den Umweg der Silvrettastraße rückten nun auch die Ortschaften Partenen und Galtür weiter auseinander.

Die endgültige Fertigstellung der Verbindung zwischen Partenen und Galtür und somit der Hochalpenstraße war gewissermaßen ein Produkt des Zufalls: Sämtliche angefragten Baufirmen trauten sich den Bau der kurvenreichen Straße vom Vermuntsee durch schwieriges Gelände nach Partenen nicht zu. Zudem fanden die Verantwortlichen sich mit dem Problem, dass aus der Zeit des Staumauerbaus sich auf der Bielerhöhe noch ein übergroßer Bagger befand, konfrontiert. Anstatt ihn für den Rücktransport ins Tal zu zerlegen und per Seilbahn nach Partenen zu schaffen, so wie er auch Jahre davor heraufbefördert worden war, bahnte sich der Bagger in den Jahren 1951 bis 1954 aus eigener Kraft seinen Weg durch das steil abfallende Tal nach Partenen, womit die Grundlage für die heutige Trasse geschaffen war.

Damit war eine durchgehende Straße geschaffen, die 1954 für den öffentlichen Verkehr freigegeben und bis 1961 auf ihrer gesamten Länge zweispurig ausgebaut wurde.

Silvretta-Stausee:

Der Silvretta-Stausee ist der höchstgelegene Stausee der illwerke vkw AG. Im Jahr 1938 wurde mit dem Bau der drei Absperrbauwerke begonnen. Der erste Teilstau erfolgte 1943, der erste Vollstau 1951. Beim Bau in der NS-Zeit waren viele Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter eingesetzt. Oberhalb des Stausees steht eine kleine Kapelle (Barbarakapelle) mit Gedenktafeln für die beim Bau Verunglückten.

Der 1,31 km² große Stausee liegt knapp unterhalb der Bielerhöhe auf einer Seehöhe von 2030 m in einer Senke der Silvretta, dem ehemaligen Ochsenboden. Über den östlichen Staudamm verläuft die Grenze zum Bundesland Tirol. Das Klostertal und das Ochsental liegen südlich, die Lobspitzen westlich (höchste Lobspitze ist die Hintere Lobspitze, 2.873 m) und die Vermuntalpe westlich des Sees. Die Ill entspringt dem nahe gelegenen Ochsentalgletscher und dem Vermuntgletscher, durchfließt das Ochsental und ergießt sich in den Stausee. Der das Klostertal durchfließende Bach mündet ebenfalls in den See. Weiters wird das Wasser des Tiroler Bieltalbaches im Bieltal gefasst und unter dem Massiv des den Stausee östlich begrenzenden Hohen Rads hindurch in den Silvretta-Stausee geleitet.

Die Hauptmauer mit Hochwasserentlastung, Grundablass und Umlaufstollen hat eine maximale Höhe von 80 m und einer Kronenlänge von 432 m. Sie hat 407.000 m³ Betoninhalt.

Gespeist wird der See primär durch die Ill, die dem nahe gelegenen Ochsentalgletscher entspringt.

Um den See führt ein gut befestigter Wanderweg, der über die Staumauer, den Bielerdamm und über die großen Zuflüsse führt. Für eine Runde um den See braucht man etwas mehr als zwei Stunden.

Fakten zum Silvretta-Stausee:

Länge: 2,47 Km,

Breite : 690 m,

Tiefe: 251 m

Fläche: 1,31 Km²

Wassertemperatur: Durchschnittlich 10 Grad Celsius

Bei der Wanderung um den Stausee kann es schon vorkommen, dass Pferde die Straße oder den Gehweg blockieren und man ausweichen muss. Und man bekommt das Rauschen der herabstürzenden Wassermassen aus einigen Metern Entfernung sehr gut mit.

Aufgrund des regen Weidebetriebs an der Straße ist auch mit Tieren auf der Fahrbahn und Schäden an Fahrzeugen zu rechnen. Die Kühe mit Kälbern sind uns auf dem Heimweg nach unten begegnet.

Den Abend konnten wir im Erholungszentrum noch im Freien genießen.

Freitag. 03.09.2021 – Mit der „Vorarlberg“ unterwegs am Bodensee.

Am vorletzten Tag wagten wir uns auf das Wasser und machten eine Bodenseefahrt. In Lindau gingen wir auf das Motorschiff „Vorarlberg“ und schipperten bis Meersburg.

Die Plätze am Schiff waren schnell belegt und so saßen einige draußen am Deck und die anderen unter Deck bei Kaffee.

Motorschiff Vorarlberg:

Das Motorschiff Vorarlberg ist ein Passagierschiff auf dem Bodensee mit dem Heimathafen Bregenz. Sie wurde am 12. August 1965 in Dienst gestellt und wird seither in der Kursschifffahrt und für Sonder- und Ausflugsfahrten eingesetzt. Eigner sind seit 2005 die Vorarlberg Lines-Bodenseeschifffahrt (VLB) in Bregenz. Der Name des Schiffes war Auslöser der Fußachaffäre.

Um die Namensgebung des Schiffes entspann sich ein monatelanger und heftiger Streit zwischen der österreichischen Bundesregierung (die den Namen Karl Renner vorgesehen hatte) und dem Land Vorarlberg und seiner Bevölkerung (die auf dem von Anfang an vorgeschlagenen Namen Vorarlberg beharrte). Der Streit gipfelte am 21. November 1964 in einem Eklat: Tausende Demonstranten verhinderten die offizielle Schiffstaufe und tauften das Schiff mit einer Flasche Bodenseewasser auf den Namen Vorarlberg. Der Vorfall schlug hohe politische Wellen und der Disput um die Namensgebung wurde erst im Juli 1965 beigelegt. Am 30. Juli 1965 wurde die Vorarlberg von Korneuburg aus „ferngetauft“.

Nach einer Stunde und 40 Minuten hatten wir unser Ziel „Meersburg“ erreicht und gingen von Bord. Die Gruppe teilte sich auf und erkundigte getrennt die Stadt.

Meersburg soll  die schönste Kleinstadt des Bodensees sein. Die mittelalterliche Stadt Meersburg liegt am nördlichen Ufer des Bodensee am Übergang vom Obersee zum Überlinger See auf einer Höhe von 400 bis 500 Metern.

Meersburg besteht aus einer Unterstadt und Oberstadt. Allein zwischen Unter- und Oberstadt besteht ein Höhenunterschied von 40 Metern.

Zur Stadt Meersburg gehört eine richtige Stadtmauer. Darum gibt es das Unterstadttor direkt nach dem Hafen. Zunächst bestand Meersburg nur aus der jetzigen Oberstadt sowie einer Stadtmauer, die 1260 erbaut wurde. Da die Stadt schnell wuchs, wurde das Gebiet der Unterstadt zum See hin größtenteils künstlich aufgeschüttet. Das Zentrum bildete die Marktstraße, welche heute den Namen Unterstadtstraße trägt. Die Stadtmauer umschloss schon immer die Unter- und Oberstadt in der sich die meisten historischen Gebäude befinden.

In der Oberstadt befindet sich die älteste bewohnte Burg Deutschlands: Die Meersburg. In der mittelalterlichen Burg bekommt man  in 30 eingerichteten Räumen einen Einblick, wie das Leben früher gewesen sein muss. Waffenhalle, Rittersaal, Stall oder Burgverlies. Ein Highlight sind die Wohnräume von Annette von Droste-Hülshoff. Deutschlands bekannte Dichterin verbrachte viel Zeit hier.

Die mittelalterliche Alte Burg war seit Mitte des 13. Jahrhunderts im Besitz der Konstanzer Fürstbischöfe. Der amtierende Konstanzer Bischof verlegte seine Residenz von Konstanz nach Meersburg, als sich die Bürger in der Stadt der Reformation anschlossen. Danach war dieser Ort für 200 Jahre lang der Sitz der Bischöfe.

Wenn man durch die kleinen Gassen der Ober- und Unterstadt schlendert, kann man die tollen Fachwerkhäuser, kleine Shops und Cafés erkunden. Besonders die alten Bauwerke rund um den Marktplatz, Winzergasse, Steigstraße und Kirchstraße sollte man besuchen.

Die Stadt hat den Flair des Mittelalters. Eine Stadt zum Verlieben.

Am späten Nachmittag trafen wir uns wieder am Hafen, genossen ein gutes Eis und gingen dann wieder auf die Vorarlberg und es ging zurück nach Lindau. Am Bahnhof in Lindau wurden uns von einer Straßenmusikantin noch ein paar Ständchen gespielt.

Nach unserer Rückkehr wurde gegrillt und wir bekamen ein wunderbares Abend- und Abschiedsessen. Und beim anschließenden Lagerfeuer und Musik bekamen wir Besuch von Gabi und Birgit. Hermine und Christian gaben noch einmal ihr Bestes und griffen in die Saiten und Tasten und ließen die Klänge über das Tal klingen. Die, die es dann noch länger am Lagerfeuer ausgehalten haben, konnten noch einen Fuchs wahrnehmen, der um das Lager schlich.

So ging die Woche in Vorarlberg wieder zu schnell vorbei.

Samstag, 04.09.2021 – Zurück nach Linz und eine neue Gruppe war schon da.

Nach einer Woche hieß es wieder einmal „Abschied nehmen“. Aber wir haben schon für 2022 reserviert. Da merkt man erst, wie schnell die Zeit vergeht. Bis September 2022 werden sich neue Ausflugsziele auftun, wie zum Beispiel im Bregenzer Wald oder eine Fahrt mit der Bregenzer Wälderbähnle, eine Schmalspurbahn und, und, und…

Samstag in der Früh kam bereits eine „neue Gruppe“ aus der Steiermark, Wien und Niederösterreich an. Sie waren im Nachtzug aus Graz unterwegs. Wir wünschen ihnen genauso viel Spaß und Unterhaltung, wie wir es die letzten 4 Jahre schon hatten.

Solche Unternehmungen wären ohne unsere treuen Begleitern nicht so einfach möglich. Deshalb gilt ein großes Danke an: Den und die Scheiti, Brigitte, Anni, Maria, Hermine.

Auch wieder ein großes Danke an das Team im Erholungszentrum „Haus Ingrüne“ des BSV V in Schwarzach. Elias, Belinda, Ramona, Anika, Moni, Martin und  Stefan.

Sowie die, die uns Besucht haben: Manfred, Herta, Gabi, Birgit und Zeyneb.

Wir kamen alle Pünktlich und zufrieden Samstagnachmittag am Linzer HBF an.

Wir freuen uns auf 2022!

Quelle: Mit Unterstützung von Wikipedia

© September 2021 G. Hojas

Forum Erleben – Reisen für Alle – Österreich, Europa und Weltweit

Betreute Reisen in kleinen Gruppen

Egal ob Sie unterwegs die eine oder andere Hilfe oder Unterstützung benötigen, ob Sie für den Fall der Fälle immer jemanden in Ihrer Nähe haben möchten oder ob Sie einfach die angenehme und nette Atmosphäre kleiner Reisegruppen zu schätzen wissen – mit uns wird Ihr Urlaub zu einem besonderen Erlebnis.

Sie möchten lieber auf eigene Faust verreisen?

Wir organisieren für Sie auch gerne Ihren ganz persönlichen Traumurlaub. Dafür arbeiten wir mit Partnern auf der ganzen Welt zusammen, die sich so wie wir dem Motto „Urlaub für Alle“ verschrieben haben.

Link zur Homepage von Reisen für Alle: https://www.forum-erleben.at/?fbclid=IwAR0XzqvaGofGHKQGiHrj2IN-ZRIS7e9uCg7mFANCMGnQVrOWd3-KXfVV8E8

Blind in Linz und die Hürden!


Beseitigung von Barrieren, Hindernissen und Mängeln im öffentlichen Raum von Linz.

Seit 01.09.2015 werden von mir „Mängel im öffentlichen Raum“ – Blinde und Sehbehinderte betreffend – auf der Meldeplattform „Schau auf Linz“ gepostet. Die Aufgabe dieser Meldeplattform ist es, die eingegangenen Informationen zu Sammeln, zu Sortieren und dann den entsprechenden Fachbereichen der Stadt Linz zuzuweisen. Damit eben diese Mängel schnellstens behoben werden.

In diesen 6 Jahren sind etwa „270“ Meldungen von meiner Seite eingegangen. 99 Prozent betreffen Mängel, die für Blinde und Sehbehinderte von Bedeutung sind oder sein könnten. Siesind also auf der Meldeplattform „Schau auf Linz“ dokumentiert und können nicht weggeleugnet werden.

Die Blinden und Sehbehinderten von Linz werden sich sicher wundern, warum z. B. keine Zeitungstaschen über Anmeldetableaus hängen, keine zu niedrig angebrachte Verkehrszeichen an Anmeldetableaus kein Aua am Kopf verursacht oder warum man nicht bei einer taktilen Bodeninformation über einen Mistkübel stolpert. Kann aber auch sein, dass ein Behinderten WC Drogenfrei geworden ist.

Da das Vorhandensein vom Mängeln im öffentlichen Raum sehr gerne dementiert wird, wurden alle Mängel dokumentiert und entweder auf Fotos, Video, Audio oder per Mail festgehalten.

Alle diese Mängel wurden in eine Bildergalerie gestellt und sind somit für alle einsehbar. Diese Bildergalerie ist nicht für Vollblinde geeignet, da die Bilder in den einzelnen Kategorien nicht entsprechend beschrieben oder beschriftet sind.

Mängel betreffend der Linz AG Linien (DISA, LISA, Haltestellen, Fahrscheinautomaten etc.) wurden und werden direkt an die Linz AG übermittelt.

Link zur Bildergalerie Blind in Linz: http://hojas.co.at/blindinlinz/

Almsommer am Hochgründeck. Die Fußwallfaht 2021 der Blindenpastoral Linz.

Nach fast genau 5 Jahren (02.07.2016) war es wieder so weit. Monika Aufreiter, Leiterin der Blindenpastoral in Linz, organisierte zusammen mit tatkräftiger Unterstützung von Alfons Aufreiter die Fußwallfahrt auf das Hochgründeck in St. Johann im Pongau (Salzburg).

Am Samstag, 10.07.2021 trafen sich 14 gutgelaunte Pilger beim Treffpunkt für Blinde und Sehbehinderte am Hauptbahnhof Linz. Sie fuhren mit dem Zug bis nach Salzburg und stiegen dort in die Zuggarnitur nach St. Johann um. Dort erwartete uns schon eine fünfköpfige Pilgergruppe aus der Steiermark (Graz und Leoben) die mit auf das Hochgründeck marschierte. Außerdem erwartete uns Robert und seine Freunde von der Bergrettung St. Johann im Pongau, die uns die 2 Tage kräftigst unterstützten.

Es ist die Fußwallfahrt 2016 auf das Hochgründeck noch allen in Erinnerung. Damals attackierte beim Abstieg eine Mutterkuh 5 Teilnehmer der Pilgergruppe und verletzte dem Blindensellsorger Franz.

Nachdem das Gepäck für das Heinrich Kiener Haus am Hochgründeck im Fahrzeug der Bergrettung verstaut war und sie uns einige Höhenmeter nach oben fuhren, konnte die Wanderung beginnen. Zwischen St. Johann im Pongau und den Heinrich Kiener Haus besteht doch ein Höhenunterschied von ungefähr 1.200 Meter.

Der Wettergott meinte es am Samstag sehr gut mit uns und wir hatten den ganzen Tag Sonnenschein. Die Strecke ist doch sehr anspruchsvoll. Aber auf dem Forststraßen und sschattenspendenden Waldpassagen war das Marschieren keine so große Anstrengung.

Außerdem wartete Robert immer bei Ausstiegen aus Waldpassagen auf die Gruppe um zu sehen, ob alles in Ordnung ist und ob vielleicht einige ein Stück des Weges fahren möchten.

Nachdem alle das Heinrich Kiener Haus am Hochgründeck, ein Grasberg, erreicht hatten war eine gemütliche Rast angesagt. Und man konnte die grandiose Aussicht auf 300 Berggipfel oder in die sehr tief untenliegenden Täler genießen.

Das Heinrich-Kienerhaus liegt auf 1.800 m Seehöhe umgeben von Almweiden auf dem Hochgründeck, das zu den am höchsten bewaldeten Bergen Europas und den schönsten Aussichtsbergen Österreichs zählt.

Es ist weithin bekannt für seinen überwältigenden Panoramarundblick. Über das Salzachtal mit Hochkönig ,Tennengebirge und Berchtesgadener Alpen, den Hohen Tauern mit dem Großglockner,dem Dachsteingebirge bis zu den Kärntner Gipfeln erfasst das Auge über dreihundert Bergspitzen.

Ein besonderes Erlebnis sind hier die Sonnenauf und -untergänge.

Jetzt hieß es auch Abschied nehmen vom Komfort von zu Hause. Jetzt war kaltes Wasser zum Waschen, Stockbetten und ökologisches Plumsklo, ohne Herzerl in der Tür, angesagt. Schließlich waren wir ja eine Pilgergruppe und 2 Tage Schlichtheit sollte uns nicht schaden. .

Das Heinrich Kiener Haus zählt zu den ökologischsten Häusern in den Alpen.

Der Strom wird nicht, wie zumeist auf Schutzhütten üblich, von einem Stromaggregat, sondern mittels Solaranlagen, Fotovoltaikanlagen und einem Windkraftwerk gewonnen. Der so erzeugte Strom wird in Batterien gespeichert. Somit ist auch in Schlechtwetterzeiten die Hütte stets bestens versorgt.

Mittels Solarluftkollektoren wird das Haus stets mit Frischluft versorgt. Im Winter wird so die Hütte vor starkem Ausfrieren geschützt, im Sommer das Raumklima in Gaststube und Küche verbessert.

Im Dachboden befindet sich ein 500-Liter-Hygienepuffer, der für hygienisches Heißwasser sorgt. Eine weitere Energiequelle ist der Küchenheizungsherd. Die überschüssige Wärme, die beim Arbeiten in der Küche entsteht, wird in den Puffer gespeist. Erreicht der Puffer die Höchsttemperatur, so geht die Wärme in den Heizkreislauf. So sind auch die Zimmer und Lager stets beheizt.

Eine bahnbrechende Erfindung des Hüttenwirtes sind die „Komposttoiletten“ in der Hütte und zusätzlich im Freien. Die Komposttoilette ist eine Toilettenanlage, die sich im Haus befindet und in der auch Küchenabfälle mitkompostiert werden können. Die Rotte, die in der Anlage entsteht, wird als Dünger für die Forstkulturen verwendet und als Schutz für die Bäume vor Verbiss von Schafen und Wild. Außerdem entwickelte der Wirt eine „Grauwasseranlage“, in der die Abwässer aus Küche und Waschraum in sieben Stufen gereinigt werden.

Später versammelten sich alle beim Gipfelkreuz (1.827 m) und der Blindenseelsorger Franz hielt eine Andacht, die zum Nachdenken anregte. Es war ein besonderes Erlebnis am Gipfel zu stehen und Franz zuzuhören. Umgeben von Almweiden auf dem Hochgründeck, das zu den am höchsten bewaldeten Bergen Europas und den schönsten Aussichtsbergen Österreichs zählt. Dazu kam noch die wunderbare Stille der Alpen.

Abends, in der gemütlichen und geheizten Stube der Schutzhütte wurden 3 Sechziger nachgefeiert. 1961 scheint ein guter Jahrgang gewesen zu sein. Bis Jahresende kommen noch weitere Sechziger dazu. Und wer diese Gruppe kennt, der weiß auch, wer das Licht abgedreht hat.

Das Wetter meinte es am Sonntag nicht so gut mit uns. Das merkten schon die Frühaufsteher, die den Sonnenaufgang am Gipfel miterleben wollten. Sie marschierten um 04:40 Uhr los und waren nach 15 Minuten schon wieder zurück. Jedenfalls konnten sie es sich bis zum Frühstück um 8 Uhr im Bett noch gemütlich machen.

Im leichten Regen marschierten wir zur St. Vinzenz Friedenskirche. Sie ist die Privatkapelle des Heinrich-Kiener-Hauses und liegt unweit des Gipfels oberhalb der Hütte auf 1.808 m Seehöhe. Dort wurde um 10:00 Uhr mit Blindenseelsorger Franz die Eucharistie gefeiert. Dabei wurde auch an die Gedacht, die nicht mehr dabei sein konnten. Anschließend erzählte der Erbauer der Holzkirche, Hermann Hinterhölzl sen. Die Geschichte seiner Kirche und man spürte, dass man einen besonderen Menschen vor sich hat.

Die Geschichte der St. Vinzenz Friedenskirche am Hochgründeck.

Gleich oberhalb der Hütte steht auf dem Westgipfel, einem geomantischen Kraftplatz die baulich interessante Friedenskirche. Bis ins Detail symbolisch gestaltet soll diese Kirche die Vision umfassenden Friedens zwischen Menschen aller Völker und Religionen in Harmonie mit der Schöpfung sichtbar machen.

Im Sommer 2003 begann der Hüttenwirt des Heinrich Kiener Hauses, Hermann Hinterhölzl sen. mit dem Bau der Friedenskirche am Hochgründeck. Sie wurde von ihm in Eigenarbeit nach eigenem Entwurf, ganz aus Holz in Ständerbauweise errichtet. Das Holz, als Symbol der Schöpfung, stammt aus der unmittelbaren Umgebung. Der Bau entstand aus einem Miteinander vieler Menschen, die durch Arbeitsleistung oder Spenden zur Errichtung beitrugen.

Am 5. September 2004 wurde die Kirche von Erzbischof Alois Kothgasser im Rahmen einer feierlichen Bergmesse dem heiligen Vinzenz, dem Patron der Forstleute, geweiht.

Die Kirche ist bis ins kleinste Detail der Form und der Maße symbolisch gestaltet. Sie hat den Grundriss in Form eines gleichseitigen Kreuzes. Diese Kreuzesform hat, zählt man Innen- und Außenwinkel, zwölf Eckpunkte. Die Zahl zwölf steht für die zwölf Apostel als Fundamentsteine der christlichen Gemeinschaft. Ihre Namen sind in die Wände eingeschnitzt. Ebenso steht die Zahl zwölf für die zwölf Stämme Israels, deren Namen in die tragenden Außensäulen der Kirche eingekerbt sind.

Die Mitte des Raumes öffnet sich nach oben in den mit einem Kreuz gekrönten Turm. Hier hängt eine der größten Glocken des Salzburger Landes mit einem Gewicht von 1.040 kg.

Der Altar besteht aus einer 365 kg. schweren Granitplatte, die auf drei Granitfindlingen ruht. In den Altar eingelassen ist eine Reliquie der Heiligen Edith Stein.

Die Bestuhlung ist aus fünf verschiedenen Hölzern, als Symbol für die Bewohner der fünf Erdteile und Hautfarben, gefertigt. Das rötliche Apfelbaumholz für die Ureinwohner Amerikas, die braune Eiche für die Aborigines Australiens, der dunkle Nussbaum für die Afrikaner, die gelbliche Bergulme für die Asiaten, der weiße Ahorn für die Europäer.

Die Kirche steht an einem Platz mit einem außergewöhnlichen Panoramarundblick. Sie steht immer offen und wird von vielen Gästen und Einheimischen besucht. Sie ist Station des St. Rupert Pilgerweges.

Leider ist die Kirche auch Ziel von Menschen, die nichts Gutes im Schilde führen. Es wurden schon einige Gegenstände aus der Kirche gestohlen.

Dann begann der große Aufbruch und die Pilger machten sich auf dem Heimweg. Die guten Marschierer gingen direkt vom Schutzhaus Richtung Vogei Hütte los und die anderen wurden ein Stück nach unten gefahren. Es kamen alle durchnässt aber glücklich und zufrieden bei der Vogei Hütte an. Die Vogei Hüttn befindet sich an der Bergstation des ehemaligen Hahnbaum-Sesselliftes auf 1 130 m Seehöhe.

Bei der Vogei Hütte wartete bereits Robert und nach einer kleinen Rast wurden die Pilger zurück zum Bahnhof in St. Johann im Pongau gefahren. Die Fußwallfahrt endete am Sonntag mit der Ankunft am Linzer Hauptbahnhof um 19:28 Uhr.

Ein ganz großes Lob gebührt Elisabeth aus Graz. Die mit 84 Lebensjahren diese Wallfahrt mitgemacht und sehr viel positives in die Gruppe gebracht hat.

Ein großes Danke an die Begleitpersonen, ohne denen ein solches Unternehmen nicht möglich wäre.

Weiters ein großes Danke an Robert und seinen Freunden von der Bergrettung St. Johann im Pongau. Ohne deren Unterstützung wäre eine solche Wallfahrt für einige nicht möglich gewesen. Sie hatten immer ein Auge auf uns.

Ein großes Danke an das tolle Team vom Heinrich-Kiener-Haus mit Hermann Hinterhölzl jun. als Chef.

Und natürlich auch an Monika und Alfons ein großes Danke. Ohne deren Engagement wäre ein solches Unternehmen nicht zustande gekommen.

Die Pilger freuen sich schon auf ein Wiedersehen am Hochgründeck. Schließlich wollen sie das Hüttenfeeling genießen und einige haben die Hoffnung nicht aufgegeben, doch noch den Sonnenaufgang am Hochgründeck zu erleben.

© Juli 2021 Gerhard Hojas

Elektro-Roller in Linz und der Verhaltenskodex.

Seit März 2019 sind in Linz mehrere Anbieter von „free-floating“ (also frei im Stadtgebiet, an öffentlichen Plätzen verfügbaren) Elektro-Rollern aktiv. Die Roller können meist von Personen (kostenpflichtig) ausgeliehen werden, meist über Smartphone-App-Systeme. Die Mieter müssen bei den meisten Anbietern volljährig sein. Abgerechnet wird typischerweise über eine Kreditkarte oder online-Bezahlsysteme.

 

Für den Betrieb gelten die gleichen Regelungen wie für Radfahrer. Dies wurde durch eine Novelle der Straßenverkehrsordnung klar gestellt, die mit 1. Juni 2019 in Kraft trat.

 

Linz will mit einem Verhaltenskodex auf den Scooter-Boom und die damit verbundenen Probleme im Verkehr und an öffentlichen Plätzen reagieren. Dieser Verhaltenskodex soll für mehr Ordnung und vor allem Sicherheit im Linzer Straßenverkehr sorgen.

 

Dieser Verhaltenskodex ist eine verbindliche vertragliche Vereinbarung mit Unternehmen, die in Linz ein Verleihsystem für E-Scooter anbieten möchten. Es wird dadurch eine gemeinsame Grundlage für die sinnvolle Einbindung von E-Scootern im Stadtverkehr geschaffen.

 

Insgesamt besteht der Verhaltenskodex aus elf Punkten – auf Verbote wurde dabei bewusst verzichtet. Die Gebote umfassen unter anderem die Themen Qualität und Sicherheit. So verpflichten sich die Betreiber, die Geschwindigkeit der Scooter auf 20 km/h zu reduzieren – in besonders sensiblen Bereichen auf 10 km/h.

 

Zudem wird das Abstellen der Fahrzeuge geregelt: Dazu gehört beispielsweise, eine Funktion zur Anzeige von Parkplätzen/Parkzonen sowie Parkverbotszonen in die Scooter-Applikation zu implementieren. Die Betreiber verpflichten sich zudem, gefährlich abgestellte E-Roller binnen kurzer Zeit aus der Gefahrenzone zu beseitigen.

 

Weiters haben oder hätten die Betreiber darauf zu achten, dass ihre Roller nicht mehr in Radständern, in Wartehäusern von Haltestellen oder auf schmalen Gehwegen (Breite unter 2,50 Meter) geparkt werden. Bei wiederholter Missachtung sollen Fahrer von den Betreiberfirmen vom Gebrauch ausgeschlossen werden.

 

Zudem setzen die Anbieter darauf, dass auch die Scooter-Fahrer die Fahrzeuge umsichiger abstellen.

 

Auch bei der Nachtruhe gab es Beschwerden. So wurde nun explizit geregelt, dass bei der Abholung die Nachtruhe zwischen 22 und 6 Uhr einzuhalten ist.

 

Persönliche Anmerkung: Das ein Verhaltenskodex dazu führen soll, dass die Roller umsichtig und sicher abgestellt werden, können aber nur sehr naive Menschen annehmen.

 

Zur Zeit aktive Anbieter von E-Scootern in Linz:

 

Tier Mobility (seit März 2019)

Kiwiride (seit Juni 2020)

Lime (Rückzug im Jänner 2020, Rückkehr im Mai 2021)

 

Auch in den sozialen Medien mehren sich Berichte und Beschwerden über nicht korrekt abgestellte E-Scooter oder Elektro-Roller. Diese, irgendwo in der Gegend, abgestellten Fortbewegungsmittel stellen eigentlich für alle eine Gefahr dar. Aber ganz besonders für Blinde und Sehbehinderte Menschen.

 

Obwohl es in Linz seit August 2019 gekennzeichnete Abstellplätze für E-Scooter gibt, stehen sie mitten am Gehsteig, manchmal auch quer über den Gehsteig, stehen auf TBI´s (taktile Bodeninformationen für Blinde und Sehbehinderte) und gefährden dadurch Menschen mit einer Behinderung, lehnen an Hausmauern, Blumenkübeln, Ampeln mit einer ATA (akustisch taktilen Ampel) und behindern dadurch Blinde und Sehbehinderte eine Kreuzung ordnungsgemäß zu queren und setzten sie dadurch einer großen Gefahr aus.

 

Sie stehen bei Haltestellen und behindern Menschen beim Aus- und Einsteigen, sie stehen auch in Wartehäuschen, vor Hauszugängen und sogar bei Kreuzungen. Sie stehen in Haltebuchten von Autobussen und machen ein barrierefreies Aus- und Einsteigen unmöglich. Sie stehen direkt vor Lifttüren und Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwägen können nicht ohne Probleme aus- oder einsteigen. Sie stehen auch in Unterführungen und, und, und…

 

Die E-Scooter stehen oder liegen aber auch in der Natur herum. Da wird anscheinend gefahren bis der Akku leer ist und dann werden die Scooter einfach stehen gelassen. Ich habe schon einige auf den Spazierwegen in Ebelsberg irgendwo in der Pampa (Ebene oder Feld) aufgefunden. Sogar in die Wiese wurden sie geworfen.

 

Diese Dinger stehen eigentlich überall, wo sie nicht stehen sollen. Da es mit der Disziplin einiger Benutzerinnen und Benutzer dieser Elektro-Roller nicht so weit her ist, hilft kein markierter Abstellplatz und schon gar kein Verhaltenskodex für E-Scooter-Verleiher und E-Scooterbenutzer.

 

Wie meine Bildergalerie (achtlos abgestellte E-Scooter in Linz und Umgebung) eindrucksvoll zeigt, bringt ein Verhaltenskodex für Menschen mit Behinderung eigentlich nichts. Und ohne Strafen wird man gegen disziplinlose und respektlose Mitmenschen nicht ankommen. Wenn es keine Regelungen für das Parken von Autos gäbe, dann würde Chaos in den Städten herrschen! Link zur Bildergalerie am Ende des Textes!

 

Technisch wäre es möglich, dass bei nicht korrekt abgestellten E-Scootern die Uhr weiterläuft und somit das Bankkonto des E-Scooterbenutzers schrumpft.

 

So sollen laut Verhaltenskodex unsachgemäß abgestellte E-Scooter innerhalb von 3 Stunden von den Anbietern entfernt werden. Nur kennt fast niemand der Bürger von Linz die Kontaktdaten der Anbieter. Außer der Polizei und sicher die Verkehrsabteilung der Stadt Linz. Da kann man sich eine blinde und sehbehinderte Person vorstellen, die verzweifelt versucht das Firmenlogo am E-Scooter zu erkennen. Wenn man bei der Polizei anruft, wird man sicher nach dem Anbieter fragen. Kann mir nicht vorstellen, dass die Polizei alle 3 Anbieter anruft und somit wird die Meldung einer blinden Person im Sande verlaufen.

 

Der Verhaltenskodex für Linz:

 

Der Kodex enthält in Form von 11 Punkten die „Dos“ und „Don‘ts“ sowie die Rahmenbedingungen für die Verleihfirmen. Der von den Betreiberfirmen unterzeichnete Verhaltenskodex beinhaltet sowohl die Pflichten für die Vermieter, wie ordentlich gewartete und verkehrstüchtige Scooter, als auch eine Limitierung der Geschwindigkeit auf 20 km/h bzw. 10 km/h in sensiblen Bereichen, wie zum Beispiel in den Fußgängerzonen.

 

Die Vereinbarungen im Detail:

 

Die unterzeichnenden Betreiber verpflichten sich zur verbindlichen Einhaltung nachstehender Regelungen beim Betrieb eines E-Scooterverleihs:

 

  1. Verwendete E-Scooter: Die Betreiber weisen nach, dass die verwendeten E-Scooter den einschlägigen gesetzlichen Anforderungen und Normen (StVO, KFG, usw.) entsprechen.

 

  1. Wartung und Qualitätskontrolle: Die Betreiber stellen eine fach- und sachgerechte Wartung und Qualitätskontrolle der verwendeten E-Scooter mit eigenem Personal vor Ort sicher. Aus Gründen des Arbeitnehmerschutzes und der öffentlichen Sicherheit (z. B. Brandgefahr in Privaträumlichkeiten) verzichten die Betreiber auf ein sogenanntes Freelancer-Modell.

 

III. Sicherheitsmaßnahmen: Die Betreiber empfehlen ihren Nutzern unmissverständlich, Helme zu verwenden und die Verkehrsregeln sowie die Sicherheit von Fußgängern zu beachten. Die Betreiber kommunizieren den Benutzern fortlaufend, wo die Nutzung von E-Scootern in Linz untersagt ist. Alle registrierten Unfälle mit Personenschaden werden der Stadt Linz innerhalb zwei Wochen zu statistischen Zwecken und zur Gewährleistung der langfristigen Sicherheit gemeldet.

Die Betreiber verpflichten sich zur Reduktion der Geschwindigkeit von E-Scootern

  1. in besonders sensiblen Bereichen auf 10 km/h sowie
  2. im übrigen Stadtgebiet auf 20 km/h.

Die besonders sensiblen Bereiche werden seitens der Stadt festgelegt. Derzeit sind dies Fußgängerzonen und sämtliche innerstädtische Parkanlagen, sofern dort die Nutzung nicht ohnehin untersagt ist. Insbesondere davon betroffen sind der Volksgarten, Schillerpark, Hessenpark, Stadtpark, Schlosspark, Bauernbergpark, Andreas-Hofer-Park und KUK-MedCampus-Park.

Die Betreiber verpflichten sich zur Entfernung der E-Scooter bei Veranstaltungen im Innenstadtbereich, bei denen von einer größeren Menschenansammlung auszugehen ist. Bei welchen Veranstaltungen und in welchem Ausmaß die Entfernung notwendig ist, wird im Vorfeld vom Stadtpolizeikommando Linz festgelegt. (z. B. Linzer Krone-Fest, Linz Marathon, Sparkasse City Night Run, Linzer Altstadt-Weinfest „Wein & Kunst“ und Linzer Genusslandstraße)

 

  1. Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse: Die Betreiber weisen die strukturelle und wirtschaftliche Fähigkeit nach, auf unvorhergesehene Ereignisse schnell reagieren zu können. (z. B. Ansammlung einer großen Anzahl von E-Scootern an einer bestimmten Stelle, Behinderung von wichtigen Verkehrswegen, etc.).

 

  1. Verteilung und Nachtruhe: Die Betreiber verpflichten sich, dass je Standort maximal fünf E-Scooter pro Betreiber aufgestellt werden. Im Zeitraum von 22 Uhr bis 6 Uhr darf sowohl bei der Abholung wie auch bei der Verteilung zu den Verleihstandorten die Nachtruhe nicht gestört werden. Bei der Verteilung der E-Scooter verpflichten sich die Betreiber, zur Einhaltung folgender Vorgaben:
  2. kein Abstellen in Radabstellanlagen
  3. kein Abstellen vor Zugängen/Einfahrten
  4. kein Abstellen in Haltestellen, auf Rad- oder Gehwegen
  5. kein Abstellen auf Gehsteigen mit weniger als 2,5 m Breite
  6. kein Abstellen auf taktilen Einrichtungen

 

  1. Nutzungsrate: Die Betreiber geben die allgemeinen örtlichen Beschränkungen ihres Systems und die Anzahl von verwendeten E-Scootern bekannt. Weiters geben sie etwaige Planungen für die Ausweitung des Systems, die beabsichtigte Zielauslastung (z. B. mindestens 1 Fahrt pro E-Scooter und Tag) sowie den Verteilungsplan bekannt. Die Übermittlung der Daten erfolgt vierteljährlich durch die Betreiber an die Stadt Linz oder wenn diese die Be-treiber dazu entsprechend auffordert. Wenn ein Betreiber die angestrebten Ziele nicht erreicht, ergreift er umgehend Maßnahmen. (z. B. Anzahl der E-Scooter begrenzen, Umverteilung verbessern, Marketing optimieren).

 

VII. Parkplätze/-zonen: Ausgewiesene Parkplätze/Parkzonen sowie Parkverbotszonen können jederzeit seitens der Stadt Linz vorgegeben werden, wenn dies für notwendig erachtet wird. Die Betreiber erbringen den Nachweis, dass sie eine dafür notwendige Funktion zur Anzeige von Parkplät-zen/Parkzonen sowie Parkverbotszonen jederzeit in ihrer Applikation imple-mentieren können. Die Einrichtung von Parkplätzen/Parkzonen sowie Park-verbotszonen in der Applikation erfolgt binnen 14 Tage nach Bekanntgabe der Stadt Linz durch die Betreiber.

 

VIII. Sitz & Ansprechpartner: Die Betreiber müssen dauerhaft in Österreich niedergelassen sein. Eine verantwortliche Person vertritt den Betrieb in Österreich und ist für die Diskussion und Behebung von Problemen, welche die Stadt gegenüber dem Betreiber aufzeigt, erreichbar. Amtssprache für alle Gespräche mit dem Betreiber ist deutsch. Der Betreiber gibt überdies einen Ansprechpartner bekannt (samt Telefonnummer und E-Mailadresse), an den die Stadt Linz und die Polizei Anfragen von Bürgern bzw. Nutzern direkt weitergeben darf. Dieser Ansprechpartner hat für Anliegen der Stadt sowie für Bürgerbeschwerden jedenfalls zwischen 6 Uhr und 18 Uhr telefonisch erreichbar zu sein.

 

  1. Datenaustausch: Die Unternehmen stellen der Stadt Nutzungsdaten (z. B. Heatmap, gefahrene Kilometer oder Anzahl Entlehnungen) in anonymisierter Form auf deren Anfrage für Planungszwecke zur Verfügung.

 

  1. Vermeidung von Missständen: Es liegt in der Verantwortung der Unter-nehmen, die E-Scooter-Nutzer zur Einhaltung der Verkehrsregeln zu bewegen (z. B. keine Gehsteige zu befahren). Ziel der Betreiber ist es, den Nut-zern das Fahren und Parken von E-Scooter zu erleichtern, indem sie Aufklärungsmaßnahmen ergreifen und nicht konformes Parken sanktionieren. Solche Maßnahmen sollten tunlichst in die Nutzungsbedingungen der Applikation aufgenommen werden. Insbesondere haben die betreibenden Unterneh-mer die Nutzer in diesem Zusammenhang mittels Applikation auf das richtige Abstellen hinzuweisen (keine Sicherheitsgefährdung, kein öffentliches Ärgernis, möglichst platzsparend) und bei einer fortgesetzten Missachtung von einer Nutzung auszuschließen.

E-Scooter, die eine Behinderung darstellen, sind vom Betreiber binnen drei Stunden nach Meldung zu entfernen. Bei Gefahr in Verzug oder Nichteinhaltung obiger Frist können E-Scooter jederzeit auf Kosten des Betreibers durch die Stadt Linz entfernt werden.

 

  1. Sollten einzelne Bestimmungen dieser Vereinbarung unwirksam oder undurchführbar sein oder nach Abschluss unwirksam oder undurchführbar wer-den, bleibt davon die Wirksamkeit der Vereinbarung im Übrigen unberührt. An die Stelle der unwirksamen oder undurchführbaren Bestimmung soll diejenige wirksame und durchführbare Regelung treten, deren Wirkung der Zielsetzung dieses Verhaltenskodex am nächsten kommt.

 

Link zum Verhaltenskodex: https://www.linza.at/scooter-kodex/

 

Link zur Bildergalerie von nicht umsichtig abgestellten E-Scootern: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/6

Österreichischer Behindertensportverband

Der Österreichische Behindertensportverband hat sich zum Ziel gesetzt, Menschen mit Behinderung die Bedeutung des Sports für Gesundheit, Mobilität, Eigenständigkeit, Lebensqualität und Integration zu vermitteln. Wir wollen Menschen mit Behinderung für regelmäßige Bewegung gewinnen und sie in ihren Bemühungen Sport zu betreiben unterstützen. Der ÖBSV ist Sportentwickler, Interessensvertretung im Sport und Sportheimat für Menschen mit Behinderung

Link zum österreichischen Behindertensportverband

 

Überprüfung der akustisch taktilen Ampelanlagen in Linz (Mai 2021) – Ein Bericht

Einleitung

Nach August 2017 wurden die Akustisch taktilen Ampeln (ATA) in Linz im Mai 2021 erneut auf ihre Funktionalität überprüft.

Die meisten Mängel wurden alle auf die Meldeplattform der Stadt Linz „Schau auf Linz“ gestellt. Viele dieser Mängel wurden bereits behoben oder sie wurden an die entsprechenden Stellen weitergeleitet.

Einen Link zu einer Liste der betroffenen Kreuzungen mit dem entsprechenden Mängeln findet man am Ende dieses Berichtes!

Weiters wurden die Mängel dokumentiert, auf Fotos oder Videos, sowie Audio festgehalten. Man kennt ja seine Pappenheimer bereits, die versuchen, alles herunterzuspielen oder zu negieren und die, die Missstände aufzeigen, in ein schlechtes Licht zu rücken. Die Bilder der einzelnen Mängel findet man unter anderem in der Bildergalerie „Blind in Linz“.

Funktion einer ATA

Um die Funktion einer akustisch taktilen Ampel zu verstehen, hat Jürgen Schwingshandl 2017 ein Dokument dazu verfasst (Blindenampeln in der Praxis).

Link zum Dokument von Jürgen Schwingshandl: http://hojas.co.at/blog/blindenampeln-in-der-praxis-anspruch-und-wirklichkeit-eines-wichtigen-aspekts-der-inklusion-juergen-schwingshandl-maerz-2017/

 

Infos über die akustisch taktilen Ampeln in Linz

 

In Linz gibt es 200 Kreuzungen mit Verkehrslichtsignalanlagen (VLSA). Davon sind 79 mit akustisch taktilen Ampeln ausgestattet. 2017 waren es 70 ATA´s. In 4 Jahren sind „NUR“ 9 neue akustisch taktile Ampelanlagen hinzugekommen.

 

Von diesen 79 ATA´s sind 15 ohne Vibration. 2017 waren es noch 33 ATA´s ohne Vibration. Zwischen August 2017 und Mai 2021 wurden 17 ATA´s mit Vibration nachgerüstet oder neue Anmeldetableaus montiert.

 

Bei den Verkehrslichtsignalanlagen mit ATA befinden sich zwischen 2 und 12 Anmeldetableaus an den Masten. Insgesamt befinden sich an den ATA´s 533 Anmeldetableaus.

 

Bei der Überprüfung ging es hauptsächlich um die Funktionalität der Anmeldetableaus (Akustik und Vibration). Weiters um korrekte Querungsschemas und um korrekte Montage der Anmeldetableaus.

 

Die ATA´s im Linzer Raum sind in einem sehr guten baulichen Zustand. Es war kein einziges Anmeldetableau locker oder beschädigt. Weiters war keine Abdeckung oder Bodenplatte locker. Man sollte aber auch nicht übersehen, dass 17 bestehende ATA´s  erneuert wurden und 9 ATA´s neu hinzugekommen sind. Die sollten schon mal im tadellosen Zustand sein.

 

Bei 2 Anmeldetableaus war die Akustik ausgefallen und bei 3 Anmeldetableaus fehlte entweder der Richtungspfeil auf der Oberseite oder der Taster für die Vibration auf der Unterseite des Anmeldetableaus.

 

Was aber ganz besonders auffällt, dass die Vibration sehr oft ausgefallen ist. Im Zeitraum der Überprüfung wurden 40 entsprechende Mängel festgestellt. Bei großen Kreuzungen mit bis zu 12 Anmeldetableaus konnten davon schon die Hälfte betroffen sein. Bei weiteren Rundgängen kamen dann weitere defekte Vibrationen dazu. Ich gehe davon aus, dass jetzt sicher 10 Prozent der Anmeldetableaus betroffen sind. Das scheint aber auch in anderen Städten ein Problem zu sein.

 

Was mir bezüglich Vibrationstaster auch aufgefallen ist, dass es in Linz 3 verschiedene Taster gibt. Manchmal sind sogar alle 3 an einer Kreuzung eingelegt. Einer dieser Vibrationstaster wahrscheinlich aus Silikon, wirft oft Blasen. Da merkt man schon beim Antasten, dieser Taster funktioniert nicht.

 

Man konnte auch feststellen, dass gegenüber 2017 gravierende Mängel, wie falsche taktile Querungsstrecken auf den Anmeldetableaus (Goethekreuzung, Rilkestraße) ausgetauscht wurden. Weiters wurde die gesamte Anlage bei der Kreuzung Makartstraße – Krausstraße getauscht. Diese ATA hatte bei der Überprüfung 2017 noch keine Vibration. Der Grund der Erneuerung dieser ATA war verständlich. Hier waren die Anmeldetableaus so montiert, dass viele  Querungsschemas in die falsche Richtung zeigten.

 

Das Peinliche daran war, dass diese Kreuzung vor der Haustür des BSV OÖ liegt und das es Jahrelang niemanden aufgefallen ist. Obwohl täglich viele Blinde und Sehbehinderte, inklusive Leitungsmitglieder oder der Verkehrsreferent des BSV OÖ diese Kreuzung querten. Ich weise darauf hin, dass alles dokumentiert ist und das Protokoll der Überprüfung der Ampelanlagen 2017 im Internet abrufbar ist. Da gibt es sehr schöne Fotos von der Kreuzung Makartstraße  – Krausstraße. Der link wird am Ende des Textes bereitgestellt.

 

Aber es gibt auch ein Problem bei der zweiten Kreuzung vor der Haustür des BSV OÖ. Darauf wurde auch schon 2017 hingewiesen. Passiert ist bis heute aber nichts!

 

Auf einige Kreuzungsbereiche gehe ich näher ein!

 

Kreuzung Makartstraße – Richard-Wagner-Straße (Falsches Querungsschema).

Kreuzung Kärntnerstraße – Zufahrt Busterminal LDZ (Anmeldetableaus an falscher Stelle montiert).

 

 

Was ist ein Querungsschema?

 

Mir ist aufgefallen, dass die meisten Blinden und Sehbehinderten gar nicht wissen, was ein Querunggschema ist und was es bedeutet. Aber da gäbe es die Broschüre „Ampelsymbole mit Erklärungen“ vom Institut für Gesundheit, Entwicklung und Lebensfreude von Claudia Rauch. Die Symbole in der Broschüre sind fühlbar.

 

Auf der Seite des Bedientabletts, dass der Straße abgewandt ist, befindet sich eine schematische Darstellung der zu bewältigenden Querung. Die wenigen dort verwendeten Symbole sind geeignet, einen raschen Überblick über die gegebene Situation zu gewähren.

Gefahr

 

Hat sich die Verkehrssituation geändert und wurde das Querungsschema nicht angepasst, so kann dies zu einer gefährlichen Situation führen, wenn z.B. die Blinde versucht, eine Verkehrsinsel zu einem Zwischenstopp zu verwenden, obwohl es diese gar nicht mehr gibt. (Text Jürgen Schwingshandl).

 

Falsche taktile Querungsstrecke Kreuzung Makartstraße – Richard-Wagner-Straße Querung der Richard-Wagner-Straße.

 

Diese Kreuzung befindet sich genau vor der Haustür des Blinden- und Sehbehindertenverbandes Oberösterreich. Auf diesen gefährlichen Umstand wurde bereits 2017 hingewiesen. Auch der BSV OÖ wurde darüber informiert. Es ist sehr bedenklich, dass diese gefährlichen Mängel bis heute nicht beseitigt wurden. Das ist jetzt 4 Jahre her.

 

Auf der Fahrbahn ist neben der Fahrspur auch ein eigener Fahrradstreifen aufgebracht. Diese Fahrradspur wird auf den tastbaren Schildern (Querungsschema) bei den beiden Anmeldetableaus nicht als Fahrradspur (2 Punkte) ausgewiesen.

 

Die Blinde oder Sehbehinderte Person kann durch diese fehlende Information in gefährliche Situationen kommen. Man geht davon aus, dass nach der Spur für die Autos kein weiteres, z. B. ein lautloses Fahrrad über den Blindenstock fährt.

 

Kreuzung Makartstraße – Richard-Wagner-Straße Querung der Makartstraße.

 

Bei der Querung der Makartstraße ist es genau umgekehrt. Hier sind zu viele und falsche Informationen am Querungsschema.

 

Auf der Straßenseite bei Haus Nr. 26 ist ein eigener Fahrradstreifen aufgebracht. Dieser Fahrradstreifen befindet sich nach der Ampel mit Anmeldetableaus für Blinde und Sehbehinderte. Dieser Fahrradstreifen wird aber am Querungsschema des Anmeldetableaus (Haus Nr. 17) mit den 2 Punkten angezeigt. Das ist aber falsch. Der Fahrradstreifen liegt außerhalb der zu querenden Strecke zwischen den beiden Ampeln. Die Blinde oder Sehbehinderte Person verlässt sich darauf, dass dieser Fahrradstreifen innerhalb der beiden Anmeldetableaus liegt und rechnet somit nicht, dass nach der Ampel eine Gefahr durch Fahrradfahrer droht.

Jedenfalls wurde auf diese Problematik bereits 2017 hingewiesen. Dokumente und Fotos vorhanden. Ein Link zu den Fotos und Beschreibungen der Mängel 2017 in Word- und PDF-Format gibt es am Ende des Berichtes.

 

Dazu wurden auch 2 Videos erstellt und auf Youtube hochgeladen. (Ist ja schon bekannt, damit es niemand abstreiten kann).

 

Das sind meine ersten Videos. Sie wurden ohne Schnitt und Nachbearbeitung auf Youtube gestellt. Ich finde mein Erstlingswerk nicht so schlecht.

 

Link zur Bildergalerie Makartstraße – Richard-Wagner-Straße: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/46

 

Link zum Youtubevideo Querung Richard-Wagner-Straße: https://www.youtube.com/watch?v=WphDn_AMQ8Y&t=65s

 

Link zum Youtubevideo Querung Makartstraße: https://www.youtube.com/watch?v=u0ODWNyW_Bw

 

Kreuzung Kärntnerstraße – Zufahrt Busterminal LDZ

 

Auch dieser Mangel wurde bereits 2017 an die entsprechenden Stellen weitergegeben. Dazu gehörte auch der BSV OÖ.

 

Bei der Buszufahrt Kärntnerstraße zum Busterminal befindet sich eine ATA (Akustisch taktile Ampel). Die 2 Anmeldetableaus sind an 2 Masten montiert, die Blinde und Sehbehinderte nicht Problemlos erreichen können. Sie liegen außerhalb der zu querenden Straße.

 

Sehbehinderte und Blinde müssen diese Anmeldetableaus ungehindert erreichen können. Um entweder auf der Oberseite dem Richtungspfeil oder auf der Unterseite den Vibrationstaster ertasten zu können. Der Vibrationstaster ist dann wichtig, wenn die Akustik nicht funktioniert oder man keinen Handsender hat, um die Akustik zu aktivieren. Das gilt besonders für Blinde und Sehbehinderte Besucher aus anderen Bezirken oder Städten, die keinen Handsender haben. Natürlich könnte auch die Batterie des Handfunksenders leer sein.

 

An dieser Querung kann man die 2 Anmeldetableaus nur erreichen, wenn man den sicheren Gehsteig verlässt, indem man sich an einer großen Säule vorbeischiebt und in ein Kiesbeet steigt. Dabei muss man aufpassen, nicht über ein weit hervorstehendes Gitterrost zu stolpern.

 

und wenn man dann das Anmeldetableau (ohne Hilfe der Akustik) gefunden hat, kann man nur hoffen, dass es immer noch GRÜN ist, wenn man den gleichen Weg zurück tastet und ohne stolpern wieder am Gehsteig ist. Jedenfalls kann ich mir nicht sicher sein, dass ich noch GRÜN zum queren der Straße habe. Man kann sich schon fragen, wer plant so etwas und wer genehmigt so etwas? Diese Experten müssten einmal mit verbundenen Augen und mit Blindenstock ihre eigenen Arbeiten testen. Das erinnert mich auch wieder einmal an die lebensgefährliche TBI in Traun bei Linz. Die wurde ja so gebaut, dass Blinde am Schutzweg vorbei mitten in die Kreuzung geführt wurden. Jedenfalls wurde auf diese Problematik bereits 2017 hingewiesen. Dokumente und Fotos vorhanden. Der BSV OÖ wurde schon damals informiert. Und wie man auch hier sieht, passiert ist nichts.

 

Link zur Bildergalerie Buszufahrt LDZ Kärntnerstraße: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?category/45

 

Link zum Youtubevideo Buszufahrt LDZ Kärntnerstraße: https://www.youtube.com/watch?v=4xwMYxIJOXo

 

Falsche Montage der Anmeldetableaus (Querungsschema zeigt in falsche Richtung)

 

Bei sehr vielen Kreuzungen wurden die Anmeldetableaus so montiert, dass das Querungsschema in die falsche Richtung zeigt. Es ist für Sehende schwer ein Querungsschema zu deuten, dass 180 Grad verdreht ist und für Blinde und Sehbehinderte ist es unmöglich, weil alles Seitenverkehrt ist. Trotzdem wurden Anmeldetableaus so montiert. Aber das war 2017 auch schon so.

 

Nur ist es schon sehr verwunderlich, dass z. B. drei Anmeldetableaus richtig und das vierte dann falsch montiert wurde (z. B. Dornacherstraße) oder bei nur 2 Anmeldetableaus das eine richtig und das andere falsch montiert wurde (z. B. Muldenstraße – Eisenwerkstraße). Bei der neu errichteten ATA bei der Kreuzung Unionstraße – Hanuschstraße wurde auch ein Anmeldetableau falsch montiert. (Das sieht man schon beim Hinsehen!). Das kann man nur Schlamperei nennen.

 

Handwerkerehre!

 

Wenn man schon bei schlampiger Arbeit ist. Ich habe einmal Maschinenschlosser (oder Betriebsschlosser) gelernt. Bei uns gab es den Begriff der Handwerkerehre. Man soll seine Arbeit ordnungsgemäß, sauber und genau erledigen. Diese Handwerkerehre scheint es heute nicht mehr zu geben.

 

Anders lässt es sich nicht erklären, dass Anmeldetableaus an einer Kreuzung in unterschiedlichen Höhen montiert wurden. Sie liegen zwar im zulässigen Bereich aber eben die eine im oberen und die andere im unteren Bereich. Hier liegt die Vermutung sehr nahe, dass hier 2 Monteure unterschiedlicher Körpergröße die Tableaus montiert haben. Das Maß war sicher die Nabelhöhe.

 

Mein Tipp: Man schneitet sich einen Holzstab in der richtigen Länge ab und man braucht zur Montage der Tableaus nicht einmal ein Maßband. Man nennt so etwas auch „Lehre“.

 

Link zur Bildergalerie der ATA´s mit falsch montiertem Querungsschemas: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/38

 

ATA´s zu leise, mehrere Anmeldetableaus auf einem Mast (Um 90 Grad versetzt).

 

Infos zur Akustik der ATA´s:

 

Taktung und Lautstärke (Grünton)

 

„Grün“ wird durch ein gepulstes Signal von 180 Pulsen pro Minute angezeigt. Diese Art der Signalisierung hat mehrere Funktionen:

 

  • Der Signalgeber am Mast, an dem die Blinde steht zeigt „Grün“ an.
  • Das Signal, von dem Mast, auf den die Blinde zugeht, zeigt die Richtung an, in die sie gehen muss. Hierdurch ist auch eine Abschätzung der noch zurückzulegenden Strecke möglich.

 

Um diese Funktionen einwandfrei erfüllen zu können, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

 

  • Das Grün-signal muss sich an der Anzahl der Pulse pro Minute ohne direkten Vergleich eineindeutig als „Grün“ erkennen lassen. Es darf also nicht mit einem allfällig konkurrierenden Auffindesignal verwechselbar sein.
  • Der Grün-Ton des Start-Mastes muss sich ohne Zeitverzögerung als genau dieser identifizieren lassen.
  • Der Grün-Ton des Ziel-Mastes muss bereits nach weniger als der halben Strecke der Querung vom Grün-Ton des Start-Mastes unterscheidbar sein.
  • Auch bei maximalem Verkehrslärm darf der Grün-Ton des Ziel-Mastes zu keiner Zeit unhörbar werden. Diese Forderung ist zwar durch das Anbringen von Bodenindikatoren abdingbar, ist aber durch automatische Lautstärkeanpassung und Richtschalleinrichtungen ohne weiteres auch bei mehrspurigen Fahrbahnen erreichbar.

 

Lebensgefahr

 

  • Verwechselt eine blinde einen beliebigen Grün-Ton mit dem des eigenen Start-Mastes, so wird sie dazu verleitet, die Querung bei Rot zu beginnen.
  • Auch und gerade bei großem Umgebungslärm ist es wichtig, den Grün-Ton des Ziel-Mastes von allen anderen Geräuschen unterscheiden zu können. Ist dies nicht der Fall, so besteht die Gefahr, dass die Blinde auf den falschen Mast zu geht und sich und Andere so in Lebensgefahr bringt. (Text Jürgen Schwingshandl).

 

In Linz sind einige VLSA mit ATA sehr leise eingestellt und entsprechen nicht der Norm. Man kann schon sagen, sie sind „GEFÄHRLICH“! Zwei Beispiele wurden auf Video festgehalten und auf Youtube hochgeladen. (Damit niemand sagen kann, das stimmt nicht). Diese zwei Videos sind stellvertretend für einige weitere Kreuzungen mit ATA´s, deren Akustik auch nicht normgerecht eingestellt ist. Es ist die Aufgabe des BSV OÖ, diese ATA´s zu finden und zu kontrollieren und bei Mängel entsprechende Schritte einzuleiten.

 

Bei den Kreuzungen in den Videos kann man eindeutig hören, oder nicht hören, dass die Zielmasten akustisch nicht wahrnehmbar sind.

 

Link zum Youtubevideo Akustik zu leise Unionstraße – Hanuschstraße: https://www.youtube.com/watch?v=N8HUsYbcGfM

 

Link zum Youtubevideo Akustik zu leise Kärntnerstraße – Volksgartenstraße:: https://www.youtube.com/watch?v=Hn8WeKKjPwE

 

Weiters sind auf einigen Ampelmasten 2 Anmeldetableaus (um 90 Grad versetzt) angebracht. Man kann dann schwer unterscheiden, wo ist jetzt mein Grünsignal. Für Menschen, die auch noch Probleme mit dem Hören haben, ist das besonders schwierig. Da kommt dann noch das Problem der nicht vorhandenen Vibrationstaster hinzu. Das betrifft auch noch einige ATA´s in Linz.

 

Diese ATA´s sollten mit Vibrationstastern nachgerüstet werden!

 

Was mir noch aufgefallen ist: Bei den Kreuzungen Bulgariplatz und Simonystraße habe ich 3 verschiedene akustische Signale auf einmal. Ein Auffindungssignal, ein Grünsignal und ein eigenes Signal zur Querung von den Straßenbahnschienen.

 

VLSA und somit auch ATA´s am Wochenende deaktiviert:

 

Am Wochenende sind in Linz einige VLSA mit ATA deaktiviert. Somit haben Blinde und Sehbehinderte bei diesen Kreuzungen keine akustische oder taktile Unterstützung und sollten daher vorsichtig vorgehen. Leider war es mir bis jetzt nicht möglich, von der Stadt Linz eine entsprechende Liste zu bekommen. Anscheinend ist das eine so geheimnisvolle Liste, die man nicht aus der Hand geben darf. Ich bleibe aber weiter dran! Oder der Magistrat Linz hat einen Pöbelfilter aktiviert.

 

Meiner persönlichen Kenntnis sind am Sonntag z. B. die Kreuzungen bei der Herz Jesu Kirche und bei der Bürgerstraße deaktiviert.

 

Link zur Bildergalerie von einigen deaktivierten VLSA am Wochenende: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/39

 

Die Funkhandsender und fehlender Empfang an den Masten.

 

Bei einigen Kreuzungen hat man Probleme, die ATA´s mit dem Handfunksender zu aktivieren. Da kann man sich recken und strecken, bis ein Mast das Signal aufgefangen hat. Mir wurde erklärt, dass bei jeder Kreuzung nur ein Empfänger vorhanden ist. Wenn man nun Pech hat, kommt man von der falschen Seite und muss sehr oft probieren, bis die Akustik aktiviert wird. Das schlägt sich natürlich auch auf die Batterie im Funkhandsender.

 

Verkehrszeichen werden zu tief über Anmeldetableaus montiert.

 

Obwohl es entsprechende Vorschriften und Normen gibt, die Vorschreiben, wie Verkehrszeichen und andere Schilder wie und wo montiert oder aufgestellt sein dürfen, werden öfters diese Vorschriften nicht eingehalten.

 

Nach einer diesbezüglichen Mailaussendung im Februar 2018 im Donaukurier bekam ich folgende Rückmeldung von Frau Claudia R..

 

Von Claudia R., 05.02.2018

 

Anmerkung zu zu niedrig hängender Verkehrsschilder

 

Hier eine kurze Anmerkung zu obig genanntem Fakt:

 

Ich wundere mich, dass die Stadt Linz eine solche Vorgangsweise wieder praktiziert. Denn ich habe mich im Frühjahr 1997 unter einem Verkehrszeichen steckenbleibend so stark am Kopf verletzt, dass das Krankenhaus Anzeige erstattete. Der Fall ging damals auch reißerisch durch die Medien (Artikel in den OÖ-Nachrichten). In Folge erhielt ich einen händisch geschriebenen Entschuldigungsbrief des Bürgermeisters mit dem Hinweis in Zukunft auf diese Barriere besonders achtzugeben, um mehr solche Verletzungen bei blinden oder sehbehinderten Personen zu vermeiden.

 

Solltet ihr bei weiteren Schritten gegen diese Gefahren auf diese Tatsache verweisen wollen, such ich euch gerne den Brief für den genauen Zeitpunkt meines Unfalls heraus.

 

Anscheinend hoffen Verantwortliche, dass so etwas irgendwann vergessen wird. Aber Archive sind nun mal Gnadenlos.

 

Positive Rückmeldungen der Stadt Linz auf meine Meldungen:

 

Kreuzung Leonfeldner Straße – Ferdinand-Markl-Straße

 

Bei dieser Kreuzung wurde ein Vorrangschild sehr tief über ein Anmeldetableau montiert.

 

Rückmeldung der Stadt Linz:

 

Wir haben die Info erhalten, dass das Schild in den nächsten Wochen höher gesetzt wird.

 

Schau.auf.Linz (4.5.2021, 17:01 Uhr)

 

Anmerkung: Beim Nachschau halten am 04.06.2021 konnte ich feststellen, dass das Vorrangschild schon höher hängt!

 

Kreuzung Rilkestraße – Hamerlingstraße (Lenaupark)

 

Bei dieser Kreuzung ist die akustische Grünphase für Blinde und Sehbehinderte sehr kurz. Man kommt mit akustischer Unterstützung nur bis zur Insel (2 Fahrstreifen). Die visuelle Grünphase ist 3 Mal länger.

 

Rückmeldung der Stadt Linz:

 

Es wurde ein Ortsaugenschein durchgeführt. Dabei wurde festgestellt, dass bei einem Sonderprogramm für den Öffentlicher Verkehr die angesprochene kurze akustische Grünzeit auftritt. Als Maßnahme wurde festgelegt, dass bei einer Aktivierung der Blindenakustik, dieses Beschleunigungsprogramm unterdrückt wird und die Blinden und Sehbehinderten bevorrangt eine ausreichende Grünzeit erhalten.

 

Es wurde eine entsprechende Programmierung beauftragt. Ein genauer Zeitpunkt für die Umsetzung ist derzeit nicht bekannt.

 

Schau.auf.Linz (18.5.2021, 15:41 Uhr)

 

Das Betrifft jetzt nicht eine ATA sondern das Design Center und die fehlende taktile Bodeninformation. Es freut mich, dass man sich zumindest Gedanken darüber macht.

 

Der Europaplatz ist Verkehrsmäßig sehr gut erreichbar. Aber durch fehlende TBI´s ist z. B. das Design Center für Blinde und Sehbehinderte ohne fremde Hilfe nicht erreichbar. In Zeiten von Corona, wo im Design Center die Test- und Impfstraßen eingerichtet wurden, kommt das einer Diskriminierung gleich.

 

Wir haben folgende Rückmeldung erhalten:

 

Die Erreichbarkeit des Design Centers für Blinde und Sehbehinderte Menschen, wird in einem gemeinsamen Termin mit dem Design Center vor Ort besichtigt und nach Lösungen gesucht.

 

Da der Veranstaltungsbetrieb langsam wieder aufgenommen werden kann, wird Anfang Juni die Zugangssituation zur Teststraße geändert und da werden wir das Anliegen bestmöglich berücksichtigen.

 

Schau.auf.Linz (20.5.2021, 11:14 Uhr)

 

Wo und wann werden in Linz neue akustisch taktile Ampeln montiert? Was ist die Voraussetzung, dass eine ATA an einer VLSA montiert wird?

 

Zwischen August/September 2017 und Mai 2021 kamen in Linz 9 neue

ATA´s an Kreuzungen hinzu. In diesem Zeitraum habe Ich beim Magistrat der Landeshauptstadt Linz, Öffentliche Beleuchtung und Verkehrstechnik mehrmals beantragt, dass bestimmte Übergänge mit entsprechenden akustischen und taktilen Hilfssignalen, für blinde und sehbehinderte Menschen, gemäß Ö-Norm V 2100, V 2101 und V 2103 ausgestattet werden.

 

Durch die Umsetzung solcher Maßnahmen erhöht man nicht nur die Verkehrssicherheit für blinde und sehbehinderte Menschen, sondern für alle Verkehrsteilnehmer und man setzt die Barrierefreiheit gemäß Bundesbehindertengleichstellungsgesetz sowie OÖ Antidiskriminierungsgesetz um.

 

Leider habe ich nur Absagen erhalten. In den Schreiben der Stadt Linz wird immer auf den Blinden- und Sehbehindertenverband Oberösterreich verwiesen. Das eben dieser Verein bei der Entscheidungsfindung einbezogen wird.

 

Warum eigentlich? Ein Verein hat schließlich keine Aufgaben einer Behörde zu erfüllen. Und hat noch weniger deren Arbeit zu erledigen.

 

Warum soll ein kleiner Verein in Oberösterreich ohne entsprechender örtlicher  Kompetenz entscheiden was Blinde und Sehbehinderte Menschen in bestimmter Umgebung brauchen? Meine subjektive Vermutung. Es wird in der Mitgliederdatei des BSV OÖ nachgeschaut, ob bei dieser Querung Mitglieder wohnen. Und wenn keine entsprechende Daten vorhanden sind, dann gibt es eben keine akustisch taktile Ampel. Kann ich mir nicht vorstellen, dass solche Vorgehensweisen erlaubt sind.

 

Der Mitgliederstand des BSV OÖ besteht aus nur 503 Personen in Oberösterreich. (Quelle: Tätigkeitsbericht des BSV OÖ 2019).  Das laut Statistik 3,8 Prozent der Bevölkerung Blind oder Sehbehindert sind und Oberösterreich etwa 1,4 Millionen Einwohner hat, dann sind diese 503 Personen absolut kein repräsentativer Anteil um über die Neuerrichtung von akustisch taktilen Ampeln für Nichtmitglieder eines Vereines zu bestimmen. Herabgebrochen auf Linz kommt man bei einer Einwohnerzahl von etwa 200.000 Menschen und der 3,8 Prozent Statistik auf etwa 7600 Blinde und Sehbehinderte. Ich treffe sehr viele Menschen, die Blind oder Sehbehindert sind, aber mit einen Blindenverband nichts am Hut haben.

 

Wenn somit ein BSV OÖ mitbestimmt, wo akustisch taktile Ampeln errichtet werden sollen, sehen das die Blinden und Sehbehinderten, die keine Mitglieder des BSV OÖ sind, als DISKRIMINIERUNG.

 

Auch solche, für mich, Missstände gehören abgeschafft.

 

Liste der ATA´s in Linz:

 

Eine umfangreiche und übersichtliche Liste der aktuellen akustisch taktilen Ampelanlagen in Linz wurde von mir in Laufe der Jahre zusammengestellt. Sie enthält nicht nur den Kreuzungsbereich, sondern auch viele Informationen, wie Haltestellen, Verkehrsmittel, Umgebungsstruktur oder Behinderten WC in der Nähe. Natürlich ist auch vermerkt, ob diese ATA mit Vibrationstastern ausgestattet ist.

 

Die Liste darf gerne weiterbearbeitet werden. Aber natürlich nur mit Copyrighthinweis.

 

Link zur Liste der ATA´s in Linz: http://hojas.co.at/blog/ata-linz/

 

Auch auf der Homepage des BSV OÖ gibt es eine Liste der ATA´s in Linz. Diese Liste war auf der Homepage lange verschwunden. Erst als ich beim Magistrat Linz nachgefragt habe, ist sie wieder aufgetaucht. Bei dieser Liste wird auf eventuelle Vibrationstaster nicht mehr hingewiesen. Ich vermute, da wurde der Überblick verloren. Weiters ist diese Liste für mich eine halbgare Leier, da nicht einmal kontrolliert wurde, ob die aufgelisteten Kreuzungsbereiche auch stimmen. So gibt es die bei Punkt 52 angeführte Kreuzung Untere Donaulände – Kaserngasse gar nicht.

 

Link zur Liste der ATA´s in Linz vom BSV OÖ: https://www.blindenverband-ooe.at/aktuelles/akustische-verkehrsampeln-in-linz/

 

Man hätte wenigstens in Coronazeiten genug Zeit gehabt, zumindest die eigene Homepage zu pflegen. Scheint aber auch nicht so zu funktionieren, wie weitere Fehler auf dieser Homepage zeigen.

 

Hinweis: Es werden immer Screenshots angefertigt. Es kann ja sein, dass Seiten auf einmal verschwinden.

 

Hilfsmittel bei der Überprüfung der akustisch taktilen Ampeln 2021:

 

Die Überprüfung der akustisch taktilen Ampeln 2021 war in 14 Tagen abgeschlossen. 2017 habe ich fast 3 Monate gebraucht. Aber durch genaue Aufzeichnungen und strukturiertes Vorgehen kann man Vorhaben extrem beschleunigen.

 

Hilfsmittel, die mich unterstützt haben:

 

iPhone,

Milestone,

BlindSquare,

My Way Pro,

Wann Abfahrtsmonitor,

Dropbox und RecUp

LinzWiki.

 

Weiters bin ich auch auf sehr nette und hilfsbereite Linzerinnen und Linzer gestoßen, die mich öfters aus brenzligen Situationen gezogen haben.

 

Empfehlung an den BSV OÖ

 

Es wäre endlich an der Zeit, dass sich der BSV OÖ seiner Verantwortung bewusst wird und nach seinen Statuten handelt. Einer der Punkte bei den Aufgaben des BSV OÖ ist es ja „Für die Sicherheit der Blinden und Sehbehinderten im öffentlichen Raum zu sorgen“. Anscheinend haben sie es in den letzten 4 Jahren, und auch vorher, nicht geschafft, dass in die Tat umzusetzen.

 

Jedenfalls hat eine einzelne Person aufgezeigt, was man umsetzen kann. Natürlich braucht man auch die entsprechenden Kompetenzen dazu. Warum findet die ein Verein mit 503 Mitgliedern nicht?

 

Vielleicht reicht dort das „Erzählte“ und nicht das „Erreichte“ zählt. Bei Vereinen sollen ja sehr viele Storypusher und Steamspeaker dabei sein. Dazu gehören dann auch die Verantwortungsträger, die auch noch alles glauben.

 

Aber vielleicht hängt das auch nur mit der Persönlichkeitsstruktur einzelner Referenten zusammen, dass niemand mit ihnen arbeiten will!

 

Jedenfalls habe ich 2021 die ATA´s in Linz das letzte Mal überprüft. Ich mache nicht die Arbeit einer Einrichtung, die dafür Mitgliedsbeiträge, Spenden- und wahrscheinlich öffentliche Gelder (Förderdatenbank des Landes OÖ)  kassiert, aber nicht außer Haus geht. Man kann Mängel im öffentlichen Raum nur feststellen, wenn man zu Fuß durch Linz geht und sich nicht chauffieren lässt. Wie kann man eine defekte ATA erkennen, wenn man aus Taxis auf Kreuzungen starrt?

 

Übersicht der Kontrolle der VLSA mit ATA´s  2021 (Auflistung der Mängel):

 

Link zum Protokoll der Kontrolle 2021: http://hojas.co.at/blog/protokoll-ueberpruefung-der-akustisch-taktilen-ampelanlagen-in-linz-mai-2021/

 

Übersicht der Kontrolle der VLSA mit BLAK 2017 (Auflistung der Mängel):

 

Link Übersicht der Kontrolle der BLAK´s 2017 (Wordformat): http://www.hojas.co.at/linz/BLAK-Kontrolle-2017.docx

 

Link Übersicht der Kontrolle der BLAK´s 2017 (PDF-Format): http://www.hojas.co.at/linz/BLAK-Kontrolle-2017.pdf

Protokoll Überprüfung der akustisch taktilen Ampelanlagen in Linz (Mai 2021)

Protokoll Überprüfung der akustisch taktilen Ampelanlagen in Linz (Mai 2021)

 

Nach August 2017 wurden die Akustisch taktilen Ampeln (ATA) in Linz im Mai 2021 erneut auf ihre Funktionalität überprüft.

 

In Linz gibt es 200 Kreuzungen mit Verkehrslichtsignalanlagen (VLSA). Davon sind 79 mit akustisch taktilen Ampeln ausgestattet. 2017 waren es 70 ATA´s. In 4 Jahren sind „NUR“ 9 neue ATA´s hinzugekommen.

 

Von diesen 79 ATA´s sind 15 ohne Vibration. 2017 waren es noch 33 ATA´s ohne Vibration. Zwischen August 2017 und Mai 2021 wurden 17 ATA´s mit Vibration nachgerüstet oder neue Anmeldetableaus montiert.

 

Bei den Verkehrslichtsignalanlagen mit ATA befinden sich zwischen 2 und 12 Anmeldetableaus an den Masten. Insgesamt befinden sich an den ATA´s 533 Anmeldetableaus.

 

Bei der Überprüfung ging es hauptsächlich um die Funktionalität der Anmeldetableaus (Akustik und Vibration). Weiters um korrekte Querungsschemas und um korrekte Montage der Anmeldetableaus.

 

ATA in Ordnung (Akustik und Vibration):

 

Auwiesenstraße – Gabestraße

Blumauerstraße – Blumautower

Bulgariplatz

Dametzstraße – Bethlehemstraße

Dametzstraße – Johann-Klein-Vogelstraße

Dauphinestraße – Auwiesenstraße

Dauphinestraße – Denkstraße

Dauphinestraße – Haiderstraße

Dauphinestraße – Karl-Steiger-Straße

Dauphinestraße – Siemensstraße-Seidlpastweg

Ferihumerstraße – Wildbergstraße

Franckstraße – Fröbelstraße

Freistädter Straße – Donaufeldstraße

Freistädter Straße – Linke Brückenstraße

Freistädter Straße – Pulvermühlstraße

Goethestraße – Franckstraße – Khevenhüllerstraße – Blumauerstraße

Gruberstraße – Lederergasse

Hafenstraße – Straßerau

Hanuschstraße – Hummelhofpark

Heliosallee – Andromedastraße

Heliosallee – Neufelderstraße

Heliosallee – Orionstraße

Heliosallee – Traundorfer Straße

Hopfengasse – Stifterstraße

Industriezeile – Pummererstraße

Kapuzinerstraße – Im Weizenfeld

Kapuzinerstraße – Klammstraße

Kapuzinerstraße – Limonigasse

Khevenhüllerstraße – Wüstenrotstraße

Kremsmünsterer Straße – Wambacher Straße

Kudlichstraße – Robert-Stolz-Straße

Landstraße – Bürgerstraße

Landstraße – Goethestraße

Landstraße – Taubenmarkt

Landwiedstraße – Europastraße

Lenaustraße – Raimundstraße

Leondinger Straße – Ziegeleistraße

Leonfeldner Straße – Keplerstraße

Makartstraße – Kraußstraße – Lisagasse

Makartstraße – Richard-Wagner-Straße

Muldenstraße – Eisenwerkstraße

Sandgasse – Wurmstraße

Unionstraße – Hanuschstraße

Unionstraße – Landwiedstraße

Unionstraße – Wiener Straße – Hamrlingstraße

Untere Donaulände – Holzstraße

Untere Donaulände – Honauerstraße

Untere Donaulände – Kaisergasse

Wankmüllerhofstraße – Wolfgang-Pauli-Straße

Weissenwolffstraße – Garnisonstraße

Wiener Straße – Brunnenfeldstraße

Wiener Straße – Lissagasse

Wildbergstraße – Blütenstraße

Wildbergstraße – Reindlstraße

 

ATA  – Falsche Querungsstrecken:

 

Makartstraße – Richard-Wagner-Straße (Direkt vor der Haustür des BSV OÖ).

 

Link zur Bildergalerie Makartstraße – Richard-Wagner-Straße: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/46

 

Link zum Youtubevideo Querung Richard-Wagner-Straße: https://www.youtube.com/watch?v=WphDn_AMQ8Y&t=65s

 

Link zum Youtubevideo Querung Makartstraße: https://www.youtube.com/watch?v=u0ODWNyW_Bw

 

 

ATA – Gefährliche Anbringung der Anmeldetableaus:

 

Kärntnerstraße – Zufahrt Busterminal LDZ

 

Link zur Bildergalerie Buszufahrt LDZ Kärntnerstraße: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?category/45

 

Link zum Youtubevideo Buszufahrt LDZ Kärntnerstraße: https://www.youtube.com/watch?v=4xwMYxIJOXo

 

ATA – Akustik ausgefallen:

 

Altenbergerstraße – Aubrunnerweg

Mozartstraße – Eisenhandstraße

 

ATA  – Richtungspfeil auf Oberseite fehlt:

 

Wiener Straße – Wolfgang-Pauli-Straße (WIFI)

 

ATA – Vibrationstaster fehlt:

 

Am Bindermichl – Muldenstraße – Werndlstraße

Wiener Straße – Symonistraße

 

ATA – Sehr leise eingestellt oder Akustik kaum zu unterscheiden: (2 Anmeldetableaus auf einem Mast nebeneinander):

 

Gruberstraße – Weissenwolffstraße

Unionstraße – Hanuschstraße

Untere Donaulände – Gruberstraße

Waldeggstraße – Kudlichstraße

Kärntnerstraße – Volksgartenstraße

 

Und noch einige mehr!

 

Link zur Bildergalerie: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/43

 

Link zum Youtubevideo Akustik zu leise Unionstraße – Hanuschstraße: https://www.youtube.com/watch?v=N8HUsYbcGfM

 

Link zum Youtubevideo Akustik zu leise Kärntnerstraße – Volksgartenstraße:: https://www.youtube.com/watch?v=Hn8WeKKjPwE

 

ATA – Sehr kurze akustische Grünphase:

 

Rilkestraße – Hamerlingstraße

 

ATA – Verkehrszeichen (Vorrangschild) hängt zu tief beim Anmeldetableau:

 

Leonfeldner Straße – Ferdinand-Markl-Straße

 

ATA – Vibration ausgefallen: (40 Stück):

 

Altenbergerstraße – Aubrunnerweg

Blumauerstraße – Dinghoferstraße

Blumauerstraße – Humboldtstraße – Friedhofstraße

Dauphinestraße – Laskahofstraße 5

Ferdinand-Markl-Straße – Pulvermühlstraße – Dornacherstraße 2

Franckstraße – Wimhölzelstraße 4

Gürtelstraße – Drouotstraße -Richard-Wagner-Straße

Humboldtstraße – Bismarckstraße 2

Kärntnerstraße – Busterminal, LDZ 2

Kärntnerstraße – Postzufahrt, Bahnhofgarage 5

Kärntnerstraße – Volksgartenstraße 6

Landstraße – Mozartstraße 2

Lastenstraße – Hamerlingstraße („grüne Mitte Linz“)

Leonfeldner Straße – Freistädter Straße 3

Untere Donaulände – Gruberstraße 2

Waldeggstraße – Kudlichstraße

Wiener Straße  – Saporoshjestraße

 

Link zur Bildergalerie: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/40

 

ATA – Anmeldetableaus (Querungsschema falsch montiert):

 

Altenbergerstraße – Aubrunnerweg

Blumauerstraße – Blumautower

Dornacherstraße – Ferdinand-Markl-Straße St. Magdalena

Dornacherstraße – Johann Wilhelm Kleinstraße

Hanuschstraße – Hummelhofpark

Helliosallee Andromedastraße

Helliosallee Neufelderstraße

Helliosallee Orionstraße

Helliosallee Traundorferstraße BH Ebelsberg

Hopfengasse – Stifterstraße

Kapuzinerstraße – Im Weizenfeld

Kapuzinerstraße – Limonigasse

Kevenmüllenstraße Südbahnmarkt

Kudlichstraße – Robert-Stolz.Staße

Leondingerstraße – Ziegeleistraße

Leonfeldnerstraße – Ferdinand-Markl-Straße

Muldenstraße – Eisenwerkstraße 09042021

Sandgasse – Wurmstraße

Unionstraße – Hanuschstraße

Untere Donaulände – Honauerstraße

Waldeggstraße – Kudlichstraße

Wiener Straße –  Saporosjestraße

 

Link zur Bildergalerie Blind in Linz Querungsschema falsch montiert: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/44

 

ATA ohne Vibration (Mai 2021)

 

Dauphinestraße – Siemensstraße-Seidlpastweg (Neu Heimat)

Ferihumerstraße – Wildbergstraße (Jahrmarktgelände)

Freistädter Straße – Linke Brückenstraße

Goethestraße – Franckstraße – Khevenhüllerstraße – Blumauerstraße (ORF, Design Center)

Gruberstraße – Weissenwolffstraße (ÖGK, Sozialminsteriumservice)

Khevenhüllerstraße – Wüstenrotstraße (Südbahnhofmarkt)

Lenaustraße – Raimundstraße (Seniorenheim)

Makartstraße – Richard-Wagner-Straße (BSV OÖ)

Mozartstraße – Eisenhandstraße (Südbahnhofmarkt)

Sandgasse – Wurmstraße

Unionstraße – Landwiedstraße (Keferfeld)

Unionstraße – Wiener Straße – Hamrlingstraße (BBRZ, BFI, RISS)

Untere Donaulände – Holzstraße (Medicent)

Untere Donaulände – Honauerstraße (Brucknerhaus)

Wiener Straße – Wolfgang-Pauli-Straße (WIFI)

 

Diese ATA´s wurden seit August 2017 mit Vibration nachgerüstet oder neu montiert:

 

Altenbergerstraße -Aubrunnerweg

Bulgariplatz

Dauphinestraße -Auwiesenstraße

Dornacherstraße – Johann-Wilhelm-Kleinstraße

Ferdinand-Markl-Straße – Pulvermühlstraße

Franckstraße -Wimhölzelstraße

Freistädterstraße – Pulvermühlstraße

Freistädterstraße -Donaufeldstraße

Kudlichstraße – Robert-Stolz-Straße

Landstraße – Mozartstraße – Rudigierstraße

Landstraße -Bürgerstraße

Landstraße -Taubenmarkt

Leonfeldnerstraße  – Keplerstraße

Makartstraße -Kraußstraße -Lisagasse

Unionstraße -Landwiedstraße

Waldeggstraße – Kudlichstraße

Wiener Straße – Lissagasse – Dürrnbergerstraße (Herz Jesu Kirche)

 

VLSA mit ATA am Sonn- und Feiertag abgeschaltet (Eigene Erfahrung):

 

Auwiesenstraße – Gabestraße (Wüstenrotplatz)

Dauphinestraße – Denkstraße

Dauphinestraße – Karl-Steiger-Straße

Landstraße – Bürgerstraße (Schillerpark)

Wiener Straße – Lissagasse (Herz Jesu Kirche)

 

Link zur Bildergalerie Blind in Linz ATA am Wochenende abgeschaltet: http://hojas.co.at/blindinlinz/index.php?/category/39

 

Übersicht der Kontrolle der VLSA mit BLAK 2017 (Auflistung der Mängel):

 

Link Übersicht der Kontrolle der BLAK´s 2017 (Wordformat): http://www.hojas.co.at/linz/BLAK-Kontrolle-2017.docx

 

Link Übersicht der Kontrolle der BLAK´s 2017 (PDF-Format): http://www.hojas.co.at/linz/BLAK-Kontrolle-2017.pdf

Blindenampeln in der Praxis – Anspruch und Wirklichkeit eines wichtigen Aspekts der Inklusion. (Jürgen Schwingshandl, März 2017)

Blindenampeln in der Praxis – Anspruch und Wirklichkeit eines wichtigen Aspekts der Inklusion.

 

Von Jürgen Schwingshandl, März 2017

Über dieses Dokument – Begriffsverwendung

Der Autor hat sich zum Zwecke der besseren Lesbarkeit entschlossen, in diesem Dokument folgende Sprachliche Vereinfachungen zu verwenden:

  • Gendering: Alle nicht personengebundenen Ausdrücke, die das soziale Geschlecht betreffen, werden in ihrer weiblichen Form verwendet. Unbeschadet dessen sind damit jedoch alle Menschen gemeint.
  • Behindert und nicht Behindert: Zur Unterscheidung zwischen „hochgradig sehbehinderten und blinden Menschen“ einerseits und sehenden Menschen andererseits werden in diesem Dokument die Begriffe „Blinde“ und „Sehende“ verwendet.

Sinn und Zweck von Ampeln

Warum Ampeln im Verkehr wichtig sind, soll hier nicht beleuchtet werden. Was für die gesunde Sehende oft lediglich eine Annehmlichkeit darstellt, wird für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen und/oder mit Einschränkungen des Wahrnehmungsapparats zur überlebenswichtigen Einrichtung.

Besonders stark sind davon Blinde betroffen, da diese ohne Spezielle technische Ausstattung der Ampelanlagen noch nicht einmal erkennen können, dass sie sich einer Verkehrssituation nähern, die es wert ist, von Ampeln geregelt zu werden.

Eine zunehmende Zahl von Ampeln werden daher mit „akustisch-taktilen Blindeneinrichtungen“ ausgerüstet. Deren Einwandfreie Funktion ist ebenso lebenswichtig, wie die der „Sehenden-Ampeln“.

Dieses Dokument zeigt auf, warum dies so ist und dass – zumindest in Wien – erheblicher – und zunehmender -Nachholbedarf bei der entsprechenden Sorgfalt besteht.

Sinn, Zweck und Funktionsweise von Blindenampeln

Ablauf einer Querung

Der im Folgenden geschilderte Ablauf der Nutzung einer Fußgängerampel mag banal erscheinen. In der Tat dient er auch lediglich dem Verständnis / der Übersicht der folgenden Abschnitte. Außerdem bietet er eine erste Einordnung der einschlägigen Begriffe.

  1. Auffinden und aktivieren

1.1. Erkennen des Vorhandenseins einer Ampel und

auffinden des Mastes mit Hilfe des akustischen Auffindesignals

1.2. Aktivieren der Querungshilfe mittels der

Anforderungstaste

1.3. Kenntnisnahme des Quittungstons

  1. Warten

2.1. Feststellen der Richtung der Querung mittels

Richtungsanzeiger

2.2. Erkunden der lokalen Gegebenheiten mittels

Querungsschema

  1. Gehen

3.1. Erkennen von Grün mittels Vibration

3.2. Erkennen von Grün mittels Taktung des Grüntons

3.3. Richtung halten mittels der Lautstärke des Grüntons

Bestandteile einer BLAK und Gefahren bei Fehlfunktion oder Ausfall

Wie eingangs angedeutet , haben Ampeln – auch Blindenampeln – ihren Sinn und Zweck im Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmerinnen. Konkret ist das zu schützende Gut im Sinne dieses Dokuments das Leben und die Gesundheit von Blinden. Warum bereits scheinbar unbedeutende Beschädigungen einer Blindenampel zur Lebensgefahr werden können, wird in den folgenden Abschnitten erläutert.

Auffindesignal

Warum in einer konkreten Situation eine Ampel aufgestellt ist, kann gelegentlich nur die ortskundige Planerin angeben.

In der überwiegenden Zahl der Fälle ist ihr Vorhandensein aber aus der Verkehrssituation unmittelbar einsichtig. Dem Wort „einsichtig“ kommt hier gewichtige Bedeutung zu, da Blinde eben genau nicht über diese (Ein)Sicht verfügen.

Ein doppelt wichtiger Bestandteil einer Blindenampel ist daher das Auffindesignal. Es dient gleichermaßen als Hinweis, dass überhaupt eine Ampel vorhanden ist wie auch als Wegweiser für das Auffinden des Ampelmastes.

Daraus ergeben sich folgende Anforderungen:

  • Das Signal muss von seiner Qualität so sein, dass es von einem geübten Ohr auch bei vielfältigen Störgeräuschen zuverlässig erkannt werden kann. Ein dazu geeignetes „Tick-Signal“ mit 60 Pulsen pro Minute gilt hierzu als Stand der Technik und ist international verbreitet.
  • Das Signal muss so laut sein, dass es auch bei hohem Verkehrsaufkommen in einer Entfernung gehört werden kann, die der Breite des Gehwegs – ggf. plus Fahrradweg – an der entsprechenden Stelle entspricht. Um die Belästigung von Anwohnerinnen auf ein zu ertragendes Mindestmaß zu reduzieren, ist hierfür eine automatische Anpassung der Lautstärke des Auffindesignals an die Umgebungslautstärke praktisch unumgänglich.

Lebensgefahr

Ein fehlendes oder ungeeignetes Auffindesignal kann u.A. zu folgenden – potentiell lebensgefährlichen – Folgen führen:

  • Eine Blinde erkennt das Vorhandensein einer potentiell Gefährlichen Situation  – das Vorhandensein einer Ampel – nicht und versucht an einer dazu ungeeigneten Stelle eine Querung.
  • Beim Versuch, das Bedientablett zu finden, gerät die Blinde auf die Fahrbahn. Gerade bei einer Gehsteigabsenkung auf 0-Niveau und hohem Verkehrsaufkommen ist diese Gefahr erheblich.

Anmerkungen

– Bodenindikatoren im öffentlichen Raum sind

bestenfalls temporär brauchbar und daher keinesfalls geeignet das akustische Auffindesignal zu ersetzen.

  • Die Hilfe von Passantinnen kann nur und frühestens dann in Anspruch genommen werden, wenn der Blinden bekannt ist, dass sie Hilfe benötigt. Bei der Annäherung an eine gefährliche Stelle in fremdem Terrain ist diese Voraussetzung nicht gegeben.
  • Barrierefreie Gehsteigabsenkungen können die Lebensgefahr durch unabsichtliches und unwissentliches Betreten der Fahrbahn zwar verringern oder verhindern, sind aber nur selten vorhanden und über dies umstritten.
  • Das Weglassen des Auffindesignals bzw. das Verwenden eines ungeeigneten Auffindesignals führt dazu, dass nur ortskundige Blinde diese Ampel verwenden können. Dies ist im Sinne der allseits geforderten Inklusion inakzeptabel.

Anforderungstaste

Da das akustische Grün-Signal für die Umwelt ungleich belastender ist als das Auffindesignal, muss die BLAK einer Ampel in aller Regel bedarfsorientiert aktiviert werden.

Dies geschieht in aller Regel durch eine Drucktaste an der Unterseite des BedienTablets.

Benachteiligung

  • Ist dieses Bedienelement funktionsunfähig, so weiß die blinde zwar, dass eine gefährliche Situation gegeben ist, kann diese aber nicht mit der dafür vorgesehenen Methode bewältigen.

Anmerkungen

  • In innerstädtischen Verkehrssituationen kann zu belebten Zeiten hier auf die Hilfestellung durch Passantinnen ausgewichen werden. Eine Beeinträchtigung der Lebensqualität bleibt aber auch in diesem Fall.

Quittungston

In aller Regel findet auf die Betätigung der Anforderungstaste keine unmittelbare Reaktion der Ampel statt. Um der Blinden dennoch anzuzeigen, dass ihr „Druck auf den Knopf“ registriert wurde, ertönt ein kurzes Signal.

Benachteiligung:

  • Fehlt dieser Quittungston, so liegt der Blinden keinerlei Information darüber vor, ob die Ampel als solche in Betrieb ist (Nachtabschaltung), ob die BLAK in Betrieb ist oder ob ihre Anforderung für akustische Querungshilfe registriert wurde.

Anmerkungen

Aus dem Fehlen des Quittungstons alleine kann im harmlosen Falle eine bloße Zeitverzögerung entstehen.

Gelangt die Blinde durch „Beobachtung“ des Verkehrs zur Ansicht, dass die Ampel als solche nicht in Betrieb ist und daher eine nichtunterstützte Querung versucht, kann auch bereits aus diesem geringen Anlass eine gefährliche Situation entstehen.

Richtungsanzeiger

Je nach Bauart ist oben auf dem Bedientablett und/oder auf der Anforderungstaste an der Unterseite desselben ein erhabener Pfeil angebracht, der auf den korrespondierenden Ampelmast auf der anderen Straßenseite oder einer Verkehrsinsel weist.

Gefahr

  • Fehlt dieser Richtungspfeil oder weist er in Folge von Vandalismus in die falsche Richtung, so besteht die Gefahr, dass die blinde ihre Querung in die falsche Richtung startet. Auch bei sonst intakter Infrastruktur und einem gesunden Gehör besteht in komplexen Verkehrssituationen die Gefahr, dass die Blinde auf eine parallel verlaufende Fahrbahn gerät oder sonst an einen Ort gelangt, an dem Gefahr besteht.

Querungsschema

Auf der Seite des Bedientabletts, dass der Straße abgewandt ist, befindet sich eine schematische Darstellung der zu bewältigenden Querung. Die wenigen dort verwendeten Symbole sind geeignet, einen raschen Überblick über die gegebene Situation zu gewähren.

Gefahr

  • Hat sich die Verkehrssituation geändert und wurde das Querungsschema nicht angepasst, so kann dies zu einer gefährlichen Situation führen, wenn z.B. die Blinde versucht, eine Verkehrsinsel zu einem Zwischenstopp zu verwenden, obwohl es diese gar nicht mehr gibt.

Anmerkungen

  • Fehlt das Querungsschema, so entsteht daraus keine weitere Gefahr und fordert der Blinden lediglich erhöhte Konzentration ab.

Vibration (Taktiles Grün)

Um einer Blinden mit zusätzlich eingeschränktem Gehörsinn die selbständige Querung zu ermöglichen oder als rückfallebene bei hohem Verkehrslärm, wird die Grünphase nicht nur akustisch, sondern auch durch Vibration der Anforderungstaste signalisiert.

Lebensgefahr

  • Immer wieder ist zu beobachten, dass diese Form des Grün-Signals auch dann gegeben wird, wenn die zugehörige Fußgängerampel definitiv Rot zeigt. Bei hohem Verkehrsaufkommen und einer unüberhörlichen Verkehrssituation kann dies dazu führen, dass die Blinde in der Überzeugung, sie habe Grün, eine Querung beginnt und sich und Andere so in akute Lebensgefahr bringt.

Taktung und Lautstärke (Grünton)

„Grün“ wird durch ein gepulstes Signal von 180 Pulsen pro Minute angezeigt. Diese Art der Signalisierung hat mehrere

Funktionen:

  • Der Signalgeber am Mast, an dem die Blinde steht zeigt „Grün“ an.
  • Das Signal, von dem Mast, auf den die Blinde zugeht, zeigt die Richtung an, in die sie gehen muss. Hierdurch ist auch eine Abschätzung der noch zurückzulegenden Strecke möglich.

Um diese Funktionen einwandfrei erfüllen zu können, müssen folgende Bedingungen erfüllt sein:

  • Das Grün-signal muss sich an der Anzahl der Pulse pro Minute ohne direkten Vergleich eineindeutig als „Grün“ erkennen lassen. Es darf also nicht mit einem allfällig konkurrierenden Auffindesignal verwechselbar sein.
  • Der Grün-Ton des Start-Mastes muss sich ohne Zeitverzögerung als genau dieser identifizieren lassen.
  • Der Grün-Ton des Ziel-Mastes muss bereits nach weniger als der halben Strecke der Querung vom Grün-Ton des Start-Mastes unterscheidbar sein.
  • Auch bei maximalem Verkehrslärm darf der Grün-Ton des Ziel-Mastes zu keiner Zeit unhörbar werden. Diese Forderung ist zwar durch das Anbringen von Bodenindikatoren abdingbar, ist aber durch automatische Lautstärkeanpassung und Richtschalleinrichtungen ohne weiteres auch bei mehrspurigen Fahrbahnen erreichbar.

Lebensgefahr

  • Verwechselt eine blinde einen beliebigen Grün-Ton mit dem des eigenen Start-Mastes, so wird sie dazu verleitet, die Querung bei Rot zu beginnen.
  • Auch und gerade bei großem Umgebungslärm ist es wichtig, den Grün-Ton des Ziel-Mastes von allen anderen Geräuschen unterscheiden zu können. Ist dies nicht der Fall, so besteht die Gefahr, dass die Blinde auf den falschen Mast zu geht und sich und Andere so in Lebensgefahr bringt.

Anmerkungen

  • In Wien werden zunehmend BLAKs verbaut, deren Grün-signal aus 120 Pulsen pro Minute besteht. Aus Wahrnehmungspsychologischer Sicht ist dies deutlich schlechter vom Auffindesignal mit 60 Pulsen pro Minute zu unterscheiden, als die häufiger üblichen 180 Pulse pro Minute. Einwendungen der Interessensvertretungen gegen diese Praxis ergeben regelmäßig, dass die Anzahl von 120 bis 180 Pulsen pro Minute von der entsprechenden Norm gedeckt sei.
  • Zur Erkenntnis, dass dann eben genau jene Norm falsch – weil nicht praxistauglich – ist, hat es in Wien bis dato nicht gereicht.
  • Häufig taucht die Forderung auf, das Grün-Signal in der Lautstärke zu begrenzen, da es störend sei. Häufig werden dabei keine Versuche unternommen, was sich mittels Richtschall und/oder einer automatischen Lautstärkeanpassung erreichen lässt. Gerade bei Mehrspurigen Querungen wird versucht, die akustische Zielfindung durch das Anbringen von Bodenindikatoren zu ersetzen. Das Folgen solcher Bodenindikatoren muss aber mit wesentlich geringerer Gehgeschwindigkeit erfolgen, als das bei der akustischen Zielfindung möglich ist. Bodenindikatoren können die akustische Zielfindung daher lediglich ergänzen und nicht ersetzen.

Responszeiten – Ein arges Trauerspiel

Der Autor ist immer wieder versucht, sich folgende Situation

vorzustellen:

  • Zur Hauptverkehrszeit fällt das „Grüne Lämpchen“ der Ampel der Linksabbiegespur von der X-Straße auf den Y-Platz aus.
  • Alternativ kann auch eine Vandalin den Ampelmast umgesägt; eine Scherzboldin den ganzen Kreuzungsbereich voller grüner, roter und gelber Lampions gehängt oder die „roten Lämpchen“ gegen blaue ausgetauscht haben.
  • Mit der Beantwortung folgender kleiner gemeiner Fragen, mag die Leserin ihr kleines stilles Vergnügen haben:

 

  • Wie lange dauert es, bis es zum ersten ernsthaften Unfall kommt und schon deswegen die Polizei auf den Plan tritt und den Verkehr regelt?
  • Wie lange dauert es, bis ein Trupp Arbeiterinnen anrückt um die Störung zu beseitigen?
  • Wie groß ist der Artikel in der Regionalzeitung beim ersten, zweiten und dritten Vorfall dieser Art innerhalb eines Monats?
  • Wie lange dauert es nach dem dritten solchen Artikel, bis das Problem als solches Erkannt ist und eine Lösung angestrebt wird.
  • Nach der persönlichen Einschätzung des Autors käme es nie zu einem solchen Artikel und erst recht nicht zu einem entsprechenden Politikum, weil die Störung völlig selbstverständlich in kürzester Zeit beseitigt würde. Im Alltag von Blinden bzw. bei der Behebung von analogen Störungen an BLAKs sieht das allerdings völlig anders aus.

Eine kleine Statistik

Eine Stichprobe in einem zufällig ausgewählten Planquadrat an der Grenze zwischen dem 21sten und 22sten Wiener Gemeindebezirk am 27.05.2015 hat folgendes Ergebnis erbracht;

Insgesamt geprüfte BLAKs 54 = 100%

BLAKs mit mindestens leichten Mängeln 35 = 65%

BLAKs mit ernsthaften Fehlfunktionen 21 = 39%

Insgesamt geprüfte Querungen bzw. Kreuzungsbereiche 7

= 100%

Anzahl der ohne Beeinträchtigung nutzbaren Querungen bzw.

Kreuzungsbereiche 1 = 14%

Keine Berücksichtigung in der Statistik fanden dabei Querungen bzw. Kreuzungen, an denen keine Ampeln bzw. Ampeln ohne BLAK vorhanden waren, obwohl die Verkehrssituation dies erfordert hätte.

Handlungsbedarf

Es besteht also dringender Handlungsbedarf! Der Autor lädt jede dazu ein, sich davon mittels eines kleinen Spaziergangs zu überzeugen.

Lösungsansatz

Die Stadt Wien ist als Organisation und Kunde groß genug, um mit einem Kriterienkatalog für eine Bestbieter-Ausschreibung den meisten dieser Mängel einen Riegel vorzuschieben. Das ganze wäre auch unabhängig davon, ob und wann jemand allfällige Fehler in einer Ö-Norm ausbessert.

Alternativ steht Wien der Weg offen, als erste Weltstadt mit Anspruch ein High-Tech-Standort zu sein, in die Geschichte als die Stadt einzugehen, die es nicht schafft, Impulsgeber in Ampeln von 120 auf 180 Pulse pro Minute umzustellen.

Jürgen Schwingshandl

Alltagstricks des DBSV für Blinde und Sehbehinderte

Der DBSV (Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband) hat auf seiner Internetseite sehr viele Alltagstipps und Alltagstricks für Blinde und Sehbehinderte zusammengestellt.

Dazu gehören die lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF).

LPF – drei Buchstaben, die das Leben verändern können, die mehr Selbstständigkeit, mehr Lebensqualität in den Alltag bringen. Wer eine Schulung in Lebenspraktischen Fähigkeiten (LPF) durchläuft, lernt zum Beispiel, einfache Gerichte zu kochen, Ordnung in den Kleiderschrank zu bringen, Schuhe zu putzen, die Wohnung sauber zu halten, Haushaltsgeräte zu markieren, mit verschiedenen Hilfsmitteln umzugehen. Für viele blinde und sehbehinderte Menschen ist das der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben.

LPF – Was gehört alles dazu?

Im LPF-Unterricht lernen blinde und sehbehinderte Menschen spezielle Techniken, Methoden und Strategien, um ihren Alltag insbesondere im häuslichen Bereich eigenständig zu bewältigen und ihr Leben selbstbestimmt zu gestalten. Die Inhalte einer Schulung variieren von Person zu Person.

Je nach individuellen Bedürfnissen und Wünschen können Themen aus den Bereichen Ernährung, Essenstechniken, Körperpflege, Gesundheit, Kleiderpflege, Ordnungssysteme, Haushaltsführung, handwerkliche Tätigkeiten, Kommunikation und Umgang mit Hilfsmitteln dazugehören. Das Training erfolgt üblicherweise im Einzelunterricht und wird von qualifizierten Rehabilitationslehrern durchgeführt. Die in einer LPF-Schulung gewonnene Selbstständigkeit unterstützt das Selbstbewusstsein des Teilnehmers, verschafft Anerkennung in Familie, Beruf und Gesellschaft und führt so zu einem Mehr an Lebensqualität.

Alltagstricks

Nützliche Hinweise und Tricks zur Erleichterung des Alltags für Menschen mit Seheinschränkung.

Alltagstricks rund um das Einkaufen:

https://www.dbsv.org/alltagstricks-einkaufen.html

Alltagstricks rund ums Abmessen/Abwiegen, Backen, Eingießen, Essen mit Genuss, Kochen uvm.

https://www.dbsv.org/alltagstricks-haushalt.html

Alltagstricks beim Waschen und Putzen:

https://www.dbsv.org/alltagstricks-reinigen.html

Alltagstricks rund um Körperpflege und Schminken:

https://www.dbsv.org/alltagstricks-koerperpflege.html

Alltagstricks im Umgang mit Medikamenten:

https://www.dbsv.org/alltagstricks-gesundheit.html

Alltagstricks für mehr Ordnung in der Küche, im Kleiderschrank, am Arbeitsplatz etc.:

https://www.dbsv.org/alltagstricks-ordnung.html

Alltagstricks zum Ablesen der Uhrzeit, Telefonieren und Leisten von Unterschriften:

https://www.dbsv.org/alltagstricks-uhrzeit-telefonieren-eine-unterschrift-leisten.html

Alltagstricks beim Lesen, Handarbeit/Nähen, Fotografieren und Spielen:

https://www.dbsv.org/alltagstricks-freizeit.html

Alltagstricks zum Bezahlen mit Bargeld:

https://www.dbsv.org/alltagstricks-mit-bargeld-bezahlen.html

Alltagstricks wenn man unterwegs ist:

https://www.dbsv.org/alltagstricks-unterwegs.html

Alltagstricks rund ums Verreisen:

https://www.dbsv.org/alltagstricks-reisen.html

Link zur Homepage des DBSV: https://www.dbsv.org/

Quelle: Deutscher Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV)